[mina]

Hallo an alle :-)

Ich war neulich beim Arzt, da ich einen sehr hellroten, eher verwaschen aussehenden Kreis auf meinem Bein hatte (Durchmesser 13cm)(mein Freund hatte mich zum Arzt gedrängt, da er selber schon mal Borreliose hatte). Der Arzt meinte schon, dass es Borreliose wäre, denn der Kreis muss nicht leuchtend rot und ganz deutlich sein. Ich nehme nun seit 17 Tagen Antibiotikum und der Kreis ging aber schon nach vier Tagen weg. Das fand ich schon mal komisch, da dieser sich doch länger hält? Auch war mir nicht mehr bewusst, wann sich überhaupt eine Zecke über längere Zeit festgebissen haben sollte.
Allerdings bin ich schon viel in der Natur und habe schnell Zecken auf mir rumlaufen (neulich an einem Tag krabellten 3 Zecken auf mir, eine weitere hatte sich leicht fest gebissen, aber war noch eher klein).
Meine Frage, denkt ihr, dass es dennoch Borreliose ist? Ich möchte eigentlich nicht unnötig Antibiotikum nehmen, habe dadurch schon wieder eine Erkältung bekommen, pulsierende Kopfschmerzen und allgemein bin ich eher geschwächt dadurch.
Außerdem hatte der Arzt derzeitig keine Antikörper nachweisen können, nur die Entzündungswerte wären erhöht. er meinte, dass es sein kann, dass sich im Anfangsstadium nicht immer Antikörper bilden. Aber er sagte, man sehe im blut, dass ich schon einmal vor längerer Zeit eine Borreliose gehabt haben muss, da der Langzeitantikörpertest (?) positiv wäre. Darauf ist er aber nicht näher eingegangen.

Demzufolge meine zweite Frage: was bedeutet das nun, wenn ich schon mal Borreliose hatte? Ich dachte, das wäre eher nicht so gut... mich beunruhigt etwas und ich frage mich, ob manche Symptome die in meiner vergangenheit aufgetreten sind, für die ich vom Arzt wieder weggeschickt wurde, erklären könnte. (Beispielsweise Gelenkschmerzen, die kaum zum aushalten sind, Gefühl, dass ich bald eine Erkältung bekomme, aber es kommt keine, Mattigkeit, usw. Nach ein paar Tagen, manchmal auch einem Tag war das aber wieder weg. Habe das aber seit ein paar Jahren immer wieder im Jahr. Wusste nicht, ob das eine allergische Reaktion auf etwas ist, aber mir ist bis auf Heuschnupfen, keine Allergie bekannt. Kann natürlich auch nichts sein.)
Achja, ich bin eher kein wehleidiger Mensch und gehe nur zum Arzt, wenn es mir wirklich dreckig geht ;-)

Ok, langer Text, tut mir leid, aber vielleicht kann mir jemand weiterhelfen?
Viele Grüße

[Valtuille]

Hallo Mina,

willkommen im Forum.
Hast du von dem Kreis ein Bild gemacht? Wanderröten können teilweise sehr unterschiedlich ausfallen.

Eine typische Wanderröte ist beweisend und dass sie nach Antibiotika zurückgeht, spricht ebenfalls dafür, dass dein Arzt das schon richtig erkannt hat. Der Kreis muss sich nicht länger halten, es wird eher als gutes Zeichen gesehen, wenn die Rötung zurückgeht (ist aber nicht mit einer Heilung gleichzusetzen).

Es gibt IgM (akut) und IgG (langzeitantikörper), bei scheint wohl nur der IgG positiv gewesen zu sein (ich würde dir empfehlen, dir eine Kopie des Laborbefundes zu besorgen, es werden in der Regel zwei Tests gemacht: Elisa und Blot. Es ist wichtig zu wissen, was bei dir genau gemacht wurde und wie die Ergebnisse sind).
Wie schnell nach Auftreten der Rötung hat der Arzt den Bluttest veranlasst?

Die Antikörper bilden sich erst nach einigen Wochen, bei der Wanderröte sind bei sehr vielen noch keine Antikörper nachzuweisen. Es wäre also denkbar, dass du bereits früher Kontakt mit Borrelien gehabt hast.
Aber das genau zu sagen ist schwierig.
Denn eine Wanderröte kann auch noch Wochen nach Zeckenstich auftreten (der wird von vielen gar nicht bemerkt, da Nymphen z. B. ziemlich klein sind und man den Stich meistens nicht spürt) und da könnte es sein, dass bereits IgG-Antikörper da sind.

Bei der Diagnostik gibt's auch keine Standardisierung, daher muss man das etwas skeptisch sehen und sollte sich nicht zu sehr darauf verlassen. Bei Wanderröte gilt: Antibiotika, egal was der Bluttest sagt - daher ist das schon richtig, was der Arzt in deinem Fall gemacht hat.

Zu deiner Frage mit den Beschwerden:
Das wäre gut möglich, ist aber jetzt nur schwer zu beweisen.
Was wurden für Untersuchungen zur Abklärung der Gelenksbeschwerden gemacht? Wurde da vorher schonmal auf Borreliose getestet? Wurde sonst nichts gefunden?

Eine Möglichkeit wäre es, dass du die Therapie etwas verlängerst, denn bei länger bestehender Borreliose wird auch länger mit Antibiotika therapiert.
Was für ein Antibiotikum kriegst du in welcher Dosierung und wie lange sollst du einnehmen?
Merkst du bei den Beschwerden, die du davor hattest, irgendwelche Veränderungen?

Weiß der Arzt, der dir das Antibiotikum verschrieben hat, von deinen vorher bestehenden Beschwerden? Ich würde ihn vielleicht mal darauf ansprechen.
Ganz wichtig ist auch: Bei einer länger bestehenden Borreliose finden sich in vielen Fällen NUR noch IgG-Antikörper, die bei dir vorhanden sind. Über die Antikörper kann nicht zwischen einer aktiven und ausgeheilten/ausreichend therapierten Infektion unterschieden werden.
Das heißt positive IgG-Antikörper (in Elisa und Blot) und ein entsprechendes Beschwerdebild (nach deinen kurzen Schilderungen könnte das durchaus passen) sind durchaus mit einer aktiven Borreliose vereinbar, auch wenn die "akuten" IgM-Antikörper fehlen.

[DerDenis]

Es gibt auch viele Wanderröten die untypisch aussehen. War bei mir auch so, dass ich bei mir keine Zecke gefunden habe, aber eine Wanderröte gekriegt habe, die nach wenigen Tagen AB wieder verschwunden ist.


Denke auch, dass der positive IgG und deine früheren Symptome ein Hinweis auf eine zurückliegende Borreliose sein könnten.