[rausch]

Hallo,

ich hatte am Montag eine Zecke (Holzbock) und habe sie unmittelbar nach der Entdeckung vom Arzt entfernen lassen, zu dem Zeitpunkt kann sie eigentlich nicht länger als 4 Stunden festgebissen gewesen sein (war joggen im Wald). Heute (3 Tage später) nachmittag habe ich eine leichte, ca. 0,3cm breite Rötung (Ringförmig) im abstand von ~1cm zur schon vorher verhandenen Rötung des Zeckenbisses festgestellt.

Diese muss aber plötzlich entstanden sein, da sie heute morgen noch nicht sichtbar war. Nach allem was ich gelesen habe, entsteht die Wanderröte ja aus einer einzelnen geröteten Fläche, deren Mitte im verlauf 'ausblasst'. Meine Rötung ist jedoch ganz plötzlich um die Rötung herum entstanden. Kann das überhaupt die befürchtete Wanderröte sein?

Meine Ärztin hat mir direkt doxy verschrieben, was ich auch umgehend eingenommen habe. Sie hat mit 10tage jeweils 200mg verordnet. Nachdem ich mich informiert habe, werde ich dies aber auf 28tage x 400mg ausweiten.


Vielen Dank im vorraus

Alex

[Niki]

Hallo Alex,

herzlich Willkommen im Forum von onlyme-aktion.org
Ist sehr gut, dass deine Ärtzin so sensibel auf das Thema Borreliose reagiert hat. Da kann eine Wanderröte am Entstehen sein und - sicher ist sicher - die Antibiotikagabe ist da schon indiziert.

Je früher behandelt wird, desto besser bekommt man die Infektion nachhaltig los.

Eine bissle längere Behandlungsdauer kann eventuell einen möglichen Rückfall verhindern.

Wichtig ist aber, bei Doxy die Sonne zu meiden, da es fototoxisch wirkt. Wirklich im Schatten bleiben und nur mit sehr hohem Lichtschutzfaktor raus.

2 bis 3 Stunden vor und nach der Einnahme auf mineralienhaltige Nahrungsmittel verzichten (wie Calcium und Magnesium). Das setzt die Wirkung des Antibiotikums herab. Viel davon ist vor allem in Milchprodukten, manchen Fruchtsäften und häufig auch sehr hohe Mengen in Mineralwasser enthalten.

Insgesamt gibt es die Option, auch die Zecke einzuschicken und auf Erreger testen zu lassen. Ob dann eine Übertragung stattgefunden hat, ist dadurch aber nicht sicher.

LG Niki

[rausch]

Hallo Niki,

vielen lieben Dank für die Antwort. Komischerweise ist es so, dass die Rötung jetzt wieder verschwunden ist. Es ist nurnoch eine ganz ganz leichte verdunkelung der haut an den Umrissen sichtbar. Ich habe gestern 300mg doxycyclin genommen. Auch gestern sah es untypisch aus, es war zwar wie ein ring um die wunde, aber auch sehr blass und kaum erkennbar. Nun frage ich mich ob ich nicht vielleicht überreagiert habe und ob ich das doxycyclin überhaupt weiternehmen soll.

[Niki]

Die Wanderröte kann unter dem Medikament schnell verblassen. Das Doxy auf jeden Fall trotzdem weiter nehmen.

Auch andere Erreger können übertragen worden sein. Doxy wirkt auch gegen einige weitere mögliche Erreger, die von Zecken übertragen werden.

Es ist jetzt eine Behandlung auf Verdacht bei dir, aber du bist dadurch auch auf der sichereren Seite.Wenn die Ärztin das eh verordnet hat, würde ich es auf jeden Fall nehmen.

LG Niki

[rausch]

ok danke werde es dann wohl so handhaben
ist halt ziemlich reudig weil hier grade wieder so schön die sonne scheint :(

aber gesundheit geht vor...

[Niki]

Glaub mir....Lieber ein paar Tage im Schatten und die Sache ist erledigt.


LG Niki

[borrärger]

Den Darm mit mehrmals täglich (mindestens ein bis zwei mal) Probiotika (positive Darmbakterien, gibt es in der Apo rezeptfrei) schützen, um Durchfälle zu vermeiden. z.B. Omni Biotic 10AAD . Es gibt aber noch viele Andere Produkte. Das ist ganz wichtig. Das Ab tötet nicht nur die schlechten Bakterien, ein paar Gute (Darmbakterien besonders) bleiben als Kollateralschaden, meist auch mit auf der Strecke. Bei der Einnahme darauf achten, dass man einen Abstand von mind. 3 bis vier Stunden zu den Ab einhält(also vor -und nach-). Sonst werden die Bakterien vom Ab sofort vernichtet und man nimmt die teuren Sachen, ganz umsonst.
Vor der Einnahme des Ab am besten etwas essen und viel trinken hinterher, nicht direkt vor dem hinlegen einnehmen, also ca. ein bis zwei Stunden davor. Zum Schutz für Speiseröhre und Magen.

[Ehemaliges Mitglied]

In Anlehnung an diese Diskussion #4/5
https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...#pid136621

So ist das im Leben. Aus meiner Sicht sehr häufig.
Da wurde nun ein Mensch von einer Zecke gestochen. Dieser Mensch hat viele Hobbys, doch die Auseinandersetzung mit der Lyme Borreliose gehört nicht dazu.

Wenn er es nicht schon vorher X mal gelesen/gehört hat wird er spätestens jetzt von einer bis zu 90 % Erscheinung einer Wanderröte lesen/hören.

Hoffentlich hat sein Arzt das Wissen um die verschiedenen Formen der Borreliose beim Menschen, in Europa.

Vielleicht wird auch Jemand dabei sein, der andeutet das sehr wahrscheinlich nicht alle Borrelien Stämme eine Wanderröte auslösen.

Keine Wanderröte (Erythema migrans) keine Borreliose Infektion, diese Ansicht möchte ich ausrotten!

Hier einige Hinweise die aus meiner Laien Sicht, die Wanderröte als nur einen kleinen Baustein der Anamnese darstellen. (fehlende Forschung)

Ihr Erscheinen so abhängig ist, von ? dass es ein "Glücksspiel" wäre, bei Nichterscheinung von einer Risikoquote von 10-30% auszugehen.

Von B. afzelii werden vorwiegend Hautmanifestationen hervorgerufen, während die mit Neuroborreliose und Arthritis assoziierten Stämme deutlich heterogener sind, wobei bei der Neuroborreliose B. garinii überwiegt.
...
ein Gipfel besteht in den Monaten Juni und Juli für das Erythema migrans und Juli und August für die akute Neuro­bor­re­liose. Die Frühmanifestationen (wie Erythema migrans und frühe Neuroborreliose Stadium II) treten also wegen der kurzen Inkubationszeit saisonal gehäuft auf.

Aus:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Epi...liose.html

Borrelia spielmanii wurde bisher nur als Verursacher des Erythema migrans beschrieben. Für die chronische Hauterkrankung Acrodermatitis chronica atrophicans ist Borrelia afzelii der einzige Erreger (3). Die übrigen Spezies können offenbar alle klinischen Manifestationen hervorrufen (3). Borrelia garinii wird gehäuft bei Neuroborreliose gefunden

Aus:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/63176/...ntnisstand

Schaut der Borreliose unerfahrene Dr. in die Leitlinien oder vielleicht hier, was ich persönlich als Glücksfall bezeichnen würde.
https://www.internisten-im-netz.de/krank...-symptome/

In dieser Dissertation wird von 47% Wanderröte berichtet, S162.

Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie
am Biederstein

https://mediatum.ub.tum.de/doc/684535/684535.pdf

Frau Prof. Dr. H. Hofmann ist ja da auch involiert. Und schreibt 05/2018 folgendes:

Nicht immer tritt bei einer Lyme-Borreliose das typische Erythema migrans auf und weist den Weg zur richtigen Diagnose.

Aus:
https://www.springermedizin.de/borrelios...n/15759068

Seite 12 klingt, fast, anders.
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitli...016-05.pdf

Frau Dr. in einem Interviev

Aber es gibt tatsächlich chronische Formen der Borreliose?
Es gibt einen geringen Prozentsatz unter den Patienten, deren Körper nicht in der Lage ist, die Borrelien mit seinem Immunsystem abzutöten. Dann tritt zum Beispiel die sogenannte Acrodermatitis chronica atrophicans auf, auch Herxheimer-Krankheit genannt. Dabei können die Borrelien oft über Jahrzehnte in der Haut, meist an Armen oder Beinen, überdauern. Die betroffenen Hautstellen und häufig auch die darunterliegenden Nerven entzünden sich. Auch die Lyme-Arthritis kann unbehandelt chronisch werden und muss dann auf jeden Fall antibiotisch behandelt werden.

Aus:
https://www.netdoktor.de/interview/antik...orreliose/

Nachdenkliches, nicht nur die Wanderröte betreffend.
https://www.borreliose-verschwiegene-epi...-norwegen/