01.02.2017, 14:57
Dieser Thread ist als Fortsetzung zur Vollblutdiskussion aus dem S/C Thread (https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...#pid114371) gedacht:
Ich bin nach wie vor von der Wertigkeit der Vollblutanalyse nicht ganz überzeugt bzw. habe da einen gedanklichen Knoten.
Ich will es nochmals etwas anschaulich erklären. Folgendes Gedankenexperiment: Zwei identische Testpersonen A und B, mit dem einzigen Unterschied, dass A ein Hämatokrit von 40% und B ein Hk von 50% hat.
Wir beschränken uns bei der folgenden Betrachtung auf das Element Calcium. Da Calcium angeblich zu 90% im Serum und nur zu 10% in den Blutzellen zu finden ist, können wir für dieses Gedankenexperiment näherungsweise auch davon ausgehen, dass Calcium zu 100% im Serum und zu 0% in den Zellen zu finden ist.
Beiden Testpersonen werde nun 10ml Blut abgenommen. Das Blut werde nun zentrifugiert, wodurch eine Trennung von Serum und Blutzellen stattfindet. In der Probe von Person A ergibt sich aufgrund des Hk von 40% ein Anteil des Serums von 6ml, bei Person B aufgrund des Hk von 50% ein Anteil von 5ml.
Nun werden die Konzentrationen von Calcium im Serum beider Testpersonen bestimmt. Da die Personen bis auf den Hk identisch sind, sind auch die Ca Konzentrationen im Serum identisch, d.h. dass z.B. pro ml Serum bei beiden Probanden genau dieselbe Menge an Calciumionen zu finden ist.
Nun nimmt man beiden Probanden nochmals 10ml Blut ab und bestimmt Calcium, diesmal aber im Vollblut. Da wir näherungsweise davon ausgehen, dass das ganze Calcium im Serum lokalisiert ist, wird der Wert der Vollblutanalyse auch nur davon abhängig sein. Das Hk von Person B ist relativ gemessen an dem Hk von Person A um 25% höher (absolut 40% vs. 50%). Dadurch ist auch der Anteil von Serum in der Probe von Person B um 25% höher und (da Ca näherungsweise nur im Serum zu finden ist) somit auch der Ca-Wert im Vollblut.
Aus dieser Überlegung folgt, dass die Ca-Bestimmung im VB ohne Einbeziehung des Hk nicht sinnvoll ist. Die Labors meinen aber, dass es trotzdem sinnvoll ist, und das erschließt sich mir nicht.
@Dranbleiben: Falls du nochmals dein Ca im VB kontrollierst, würde ich auch Ca im Serum + Albumin mitbestimmen lassen, sodass man mal einen Vergleich hat. Wenn du tatsächlich Elektrolytverschiebungen beim Calcium haben solltest, wäre auch eine weitergehende Diagnostik über Bestimmung von Vitamin D und Parathormon sinnvoll, denn davon hängt der Ca-Spiegel (unter anderem ?) ab.
Ich bin nach wie vor von der Wertigkeit der Vollblutanalyse nicht ganz überzeugt bzw. habe da einen gedanklichen Knoten.
Ich will es nochmals etwas anschaulich erklären. Folgendes Gedankenexperiment: Zwei identische Testpersonen A und B, mit dem einzigen Unterschied, dass A ein Hämatokrit von 40% und B ein Hk von 50% hat.
Wir beschränken uns bei der folgenden Betrachtung auf das Element Calcium. Da Calcium angeblich zu 90% im Serum und nur zu 10% in den Blutzellen zu finden ist, können wir für dieses Gedankenexperiment näherungsweise auch davon ausgehen, dass Calcium zu 100% im Serum und zu 0% in den Zellen zu finden ist.
Beiden Testpersonen werde nun 10ml Blut abgenommen. Das Blut werde nun zentrifugiert, wodurch eine Trennung von Serum und Blutzellen stattfindet. In der Probe von Person A ergibt sich aufgrund des Hk von 40% ein Anteil des Serums von 6ml, bei Person B aufgrund des Hk von 50% ein Anteil von 5ml.
Nun werden die Konzentrationen von Calcium im Serum beider Testpersonen bestimmt. Da die Personen bis auf den Hk identisch sind, sind auch die Ca Konzentrationen im Serum identisch, d.h. dass z.B. pro ml Serum bei beiden Probanden genau dieselbe Menge an Calciumionen zu finden ist.
Nun nimmt man beiden Probanden nochmals 10ml Blut ab und bestimmt Calcium, diesmal aber im Vollblut. Da wir näherungsweise davon ausgehen, dass das ganze Calcium im Serum lokalisiert ist, wird der Wert der Vollblutanalyse auch nur davon abhängig sein. Das Hk von Person B ist relativ gemessen an dem Hk von Person A um 25% höher (absolut 40% vs. 50%). Dadurch ist auch der Anteil von Serum in der Probe von Person B um 25% höher und (da Ca näherungsweise nur im Serum zu finden ist) somit auch der Ca-Wert im Vollblut.
Aus dieser Überlegung folgt, dass die Ca-Bestimmung im VB ohne Einbeziehung des Hk nicht sinnvoll ist. Die Labors meinen aber, dass es trotzdem sinnvoll ist, und das erschließt sich mir nicht.
@Dranbleiben: Falls du nochmals dein Ca im VB kontrollierst, würde ich auch Ca im Serum + Albumin mitbestimmen lassen, sodass man mal einen Vergleich hat. Wenn du tatsächlich Elektrolytverschiebungen beim Calcium haben solltest, wäre auch eine weitergehende Diagnostik über Bestimmung von Vitamin D und Parathormon sinnvoll, denn davon hängt der Ca-Spiegel (unter anderem ?) ab.
Dr. Rainer Rothfuß: Feindbilder pflastern den Weg zum Dritten Weltkrieg