[Ehemaliges Mitglied 6]

Hallo zusammen,

die Frage ist natürlich nichts Neues und hat jeden schon beschäftigt. Sicher wurde dazu in verschiedenen Beiträgen schon viel geschrieben. Jedenfalls beschäftigt mich diese Frage seit meiner Borreliose Diagnose vor ein paar Monaten rund um die Uhr. Mal glaube ich es kann wieder alles wie vorher werden. Doch meistens treibt mich wie bei vielen die Angst, jetzt ein Leben lang gegen diese Krankheit kämpfen zu müssen. Eine Krankheit die nicht anerkannt wird, was alles noch viel schlimmer macht.

Deshalb möchte ich eure Meinungen dazu hören, ob eine chronische Borreliose nach mehreren Jahren, mit welchen Mitteln auch immer, vollständig geheilt werden kann - im Sinne einer vollständigen Eliminierung der Erreger? Oder ob ihr glaubt, dass es in absehbarer Zeit soweit sein wird? Chronische Borreliose bedeutet für mich in diesem Zusammenhang also ganz klar persistierende Infektion. Viele Spezis, auch mein eigener, machen mir da wenig Hoffnung. Es sei bei einem funktionierenden Immunsystem auch nicht notwendig. Manche behaupten es sei möglich. Jeder hat eine andere Meinung. Mir ist klar, dass da viele Faktoren mit reinspielen (Co-Infektionen, andere Erkrankungen, Immunsystem etc...). Ist natürlich eine eher theoretische Frage, letztendlich kann man es ja auch nicht testen. Dennoch interessieren mich eure Meinungen.

Viele Grüße
Ehemaliges Mitglied 6

[ehemaliges Mitglied 3]

Hallo Ehemaliges Mitglied 6,

Ich sage ganz klar, ich bin der absoluten Meinung dass es vollständig geheilt werden kann!
Nothings impossible.
Das heißt aber nicht, dass es einfach ist und oder schnell geht - ganz im Gegenteil.
Dann müsste man auch die Frage klären was bedeutet denn vollständig geheilt?
Dass man die Borrelien oder AK nicht mehr im Blut nachweisen kann?
Oder dass man subjektiv gesehen völlig beschwerdefrei ist?
Ich glaube auch da an beides.
Zudem denke ich die Psyche ist auch ein wichtiger Faktor, man sollte sich auf die Besserung konzentrieren, Lösungen suchen, Erfahrungen von anderen anhören und daraus lernen, Puzzleteile zusammensetzen und auf seinen Körper hören. Angst ist absolut kontraproduktiv - sie bringt dir rein gar nichts.
Also ja, wie geschrieben, ich weiss dass das geht.

[Ehemaliges Mitglied 6]

Finde deine Einstellung toll.

Zur Frage:

1. beschwerdefrei = gesund, Erreger noch da, Rückfall jederzeit möglich
2. beschwerdefrei = geheilt, keine Erreger mehr im Körper, Rückfall nicht möglich

Punkt 1 wäre schon super. Eine richtige Heilung ist meiner Ansicht nach Punkt 2.

[ehemaliges Mitglied 3]

Ehemaliges Mitglied 6, diese Einstellung kann JEDER zu jederzeit haben.
Auch du hast sie, sonst hättest du nicht geschrieben, dass du manchmal glaubst dass es wieder wie früher wird. Und Angst und Ärger hat jeder diesbezüglich.. Es ist teils einfach deprimierend.
Als Beispiel; ich kann zur Zeit kein Auto mehr fahren wegen Schwindel/Sehstoerungen und das schon ne längere Zeit.
Das fuchst mich sehr und schränkt mich hier auch sehr ein. Was soll ich jetzt machen, bringt ja nix. Das ist jetzt eine Sache von soo vielen. Und die Ärzte sind und waren zu keinem Zeitpunkt eine Hilfe.
ABER: Hier in dem Forum und auch generell auf dem Weg habe ich sehr viele sehr fähige Menschen getroffen die ganz viele super Ideen, Erfahrungen und Ahnung haben... die sind hier ueberall.
Und wenn Ärzte uns nicht helfen, dann tun wirs halt selbst.
Daher bin ich überzeugt dass wir wieder gesund werden.
Aber es reicht eben nicht, einfach nur AB zu nehmen und zu hoffen, dass es damit getan ist.
Ich möchte an dieser Stelle nochmal schreiben, dass ich persönlich dass Immunsystem für den wichtigsten Faktor halte (das mach ich mittlerweile bei jedem Beitrag ) aber es ist einfach so so wichtig. Die Borreliose ist eine Multi-System-Erkrankung, was auch bedeutet dass dahinter noch andere Infektionen und/oder Probleme stecken, die aufgeklärt werden müssen.

In dem Sinne, Tschaka, weiter gehts!
Und es wird bei dir (uns, allen anderen) nicht nur so wie früher, sondern besser.
(Jetzt wissen wir Gesundheit viel mehr zu schätzen).

[ehemaliges Mitglied 3]

1. beschwerdefrei = gesund, Erreger noch da, Rückfall jederzeit möglich

= Antibiotika bekämpft Borrelien, solange du AB nimmst beschwerdefrei. Setzt du AB ab Rückfall dadurch, dass dein Is die Erreger nicht bekämpfen oder in Schach halten kann. Packt es nicht alleine. Kein funktionierendes Is.

2. beschwerdefrei = geheilt, keine Erreger mehr im Körper, Rückfall nicht möglich

AB hat viele Erreger gekillt (aber nicht alle), AB abgesetzt, gut funktionierendes oder wenigstens stabiles Is, kann restliche Erreger alleine bekämpfen.

Für ein stabiles Is ist deshalb die Entgiftung auch so wichtig und ALLE Co-Infektionen aufzudecken.
Kein normales Immunsystem bricht wegen "einem" Erreger zusammen, da muss schon mehr zusammenkommen. Der Körper an sich ist schon ein Wunderwerk und darauf ausgelegt einiges auszuhalten!

[KritischDenken]

Hallo Ehemaliges Mitglied 6,

ich beschäftige mich mit der Diagnose Borreliose seit 5 Monaten sehr intensiv und habe bereits viele Ärzte besucht und Meinungen im Internet gelesen. Wie auch DerWille halte ich das Immunsystem für den Schlüssel zum Erfolg. Ob es eine vollständige Heilung gibt kann man nur im Einzelfall sagen, die Dauer der Erkrankung und andere Belastungen spielen eine Rolle. Auch gibt es Meinungen, dass die Beschwerden über Jahre persistieren können, auch wenn alle Bakterien ausgemerzt sind.

VG

[Ehemaliges Mitglied 6]

Ja, denke auch in manchen Fällen kann es gelingen und in anderen nicht. Wahrscheinlich gibt es bei Borreliose nicht viel was es nicht gibt, wobei ich auf jeden Fall überzeugt davon bin, dass in den meisten Fällen verbleibende Erreger für persistierende Beschwerden ursächlich sind. Was das Immunsystem angeht stimme ich grundsätzlich zu. Jedoch glaube ich auch, dass es jeweils sowohl auf den Erregerstamm, als auch auf eine gewisse genetische Veranlagung ankommt. Wenn der Erreger das Immunsystem nach Belieben austricksen kann, egal was man zur Unterstützung tut, und auch AB und Co. schlecht greifen, bleiben nicht so viele Angriffspunkte. Ich hoffe man findet irgendwann den Schlüssel, der jegliche Borrelien quasi per Knopfdruck auslöscht :-) ... dann muss nur noch den Co-Infektionen der Garaus gemacht werden...

[Zotti]

Ihr Lieben,
Eine frische Infektion scheint, bei adäquater Behandlung, tatsächlich heilbar zu sein. Bei der späten, oder chronischen Form gehen die Einschätzungen ja weit auseinander, ob alle Erreger eleminierbar sind, und bleibende Symptome ggf von einer irreparablen Schädigung auch ohne Erregerlast herrühren.
Ich selbst habe seit mehr als 5 Jahren keinerlei Antibiotika mehr zu mir genommen und dennoch eklatante Verbesserungen erlebt.
Auch ich sehe das im Zusammenhang mit meinem Immunsystem. Ich achte sehr auf einen möglichst gesunden Lebenswandel, ganz wichtig die Ernährung, und bin Giftstoffen im Beruf nicht mehr ausgesetzt.
Noch immer habe ich Symptome, welche im etwa 4 Wöchigen Rhytmus auftreten. Durch meine Erfahrung mit mir weiß ich das Gelenkschmerzen Minuten bis Stunden anhalten und dann vergehen (meistens). Die stören mich kaum. Anders sieht das mit Symptomen wie Brainfog, Muskelzucken, Muskelschwäche, Muskelschmerzen, Nervenschmerzen, Kurzatmigkeit oder das Gefühl einer leichten Grippe.
Diese Empfindungen dauern 3 bis 5 Tage. Selten kommt alles auf einmal, dafür habe ich dann 3 Wochen nichts. Überwiegend ist irgendwas da, aber nicht alles belastet mich.
Was mir, um zum Kern zu kommen, bei mir aufgefallen ist, ist der Zusammenhang mit meiner Einstellung. Seit ich der Einstellund folge, Gesundheit ist die Abwesenheit von Krankheitssymptomen , geht es mir deutlich besser. Wenn ich einen Schub habe bin ich vorübergehend krank, in der übrigen Zeit jedoch GESUND !!!
Das geht im übrigen jedem "Normalen" so, zwischen den Erkältungen ist man gesund.
Solange ich daraf fixiert war krank zu sein, war ich es auch. Das hat nichts mit der Psychoecke zu tun, in die manche Ärzte uns so gerne schieben. Im Gegenteil, es ist wichtig, um nach Lösungen und Behandlungen zu suchen.
Leider hat es, wenn es andauert, einen schwächenden Einfluss auf das Immunsystem, wie auch Depression, Trauer, Trauma etc.
Seit ich meine Entscheidung lebe "ich bin Gesund", habe ich mehr Freude am Leben, denke nicht so viel über Missempfindungen und ihre Gründe nach geniesse den Moment, nehme die Dinge hin die ich nicht ändern kann, kann auch lachend humpeln.
Das hat, nach einer Weile, einen ungeahnten positiven Einfluss auf mein Immunsystem ausgeübt, so das die Realität den Gedanken gefolgt ist.
Fazit:
Gesundheit ist, neben nötigen Behandlungen, und fern der Psychofalle, auch eine Frage der Einstellung.

In diesem Sinne, einen schönen Sommer wünscht Euch

[ehemaliges Mitglied 3]

Finde ich einen ganz tollen Beitrag Zotti!! :-)