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Krankheitssymptome nach Zeckenstich ohne Wanderröte
#1

Liebe alle

Ich war in Schottland im Urlaub, und dort hat mich vor zehnTagen eine Zecke erwischt. Wie lange sie drin war, kann ich nicht sagen.

Zwei Tage nach Entfernen der Zecke fing ich leicht an zu kränkeln: Gliederschmerzen in den Unterschenkeln und Fingern, "dummer Kopf", Frösteln, leichte Übelkeit. Alles nicht schlimm, ich machte in unserem Urlaubsprogramm normal weiter mit, fühlte mich einfach reduziert. Das ging zwei bis drei Tage, dann ging es mir wieder besser. Zurück im der Arbeit realisierte ich aber, dass ich immer noch nicht ganz fit bin.

Das ist bei mir indessen nicht aussergewöhnlich. Ich bin im Grunde kerngesund, neige aber zu kleinen Infektchen und merke jeweils sehr rasch, wenn mein Immunsystem übermässig arbeiten muss. Es kommt also 2-3 mal im Jahr vor, dass ich mich etwas reduziert fühle, insbesondere Gliederschmerzen in den Unterschenkeln habe, nicht ganz fit bin, aber dann nicht richtig krank werde, weil das Immunsystem den Angriff offenbar erfolgreich abgewehrt hat. Die Symptome müssen daher überhaupt nicht mit dem Zeckenbiss zu tun haben.

Wanderröte oder sonstige Hautreaktionen habe ich bisher keine.

Nun heisst es überall, man solle zum Arzt, wenn man nach einem Zeckenbiss unklare oder grippeähnliche Symptome habe, auch ohne Wanderröte. Nirgends habe ich irgend etwas dazu gefunden, was der Arzt in einer solchen Situation dann tun soll? Für einen Test ist es viel zu früh. Ob die Symptome überhaupt einen Zusammenhang mit dem Zeckenbiss haben, kann ohne Wanderröte auch der Artzt nicht beurteilen, insbesondere bei Leuten wie mir, die ohnehin ab und zu mal ein Infektchen haben. Weiss jemand etwas dazu? Was für einen Sinn hat diese Empfehlung, wenn der Artzt faktisch gar nichts tun kann?

Ich ging dennoch gestern zum Hausarzt, und erwartungsgemäss war dieser überfordert und wusste ebenfalls nicht, was tun. Er hat nun Blut genommen für Tests, um einen Ausgangswert zu haben. Abwegig scheint mir die Idee nicht. Ich hatte schon mehrmals Zecken. Ist der Test jetzt positiv, kann es aus zeitlichen Gründen noch nichts mit dem aktuellen Biss zu tun haben aber weiss man, dass ein späterer Test in ein paar Wochen von vornherein nicht aussagekräftig für eine aktuelle Infektion sein wird (mal ganz abgesehen von der ohnehin begrenzten Abssagekraft der Tests).

Und sonst hiess es einfach: Abwarten, beobachten, wieder kommen, wenn die Symptome andauern und natürlich bei Auftreten einer Wanderröte, allenfalls ein weiterer Borreliosetest in ca. sechs Wochen. Das wäre mir alles auch ohne Arztbesuch klar gewesen...

Liebe Grüsse
Eichenwald


PS: FSME gibt es in Grossbritannien nicht, und ich wäre ohnehin geimpft.
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Thanks given by: urmel57
#2

Hallo Eichwald,
schwierig zu raten. Ich würde ganz persönlich vorbeugend gegen Borreliose behandeln, allerdings auf jeden Fall vernünftig hoch dosiert und nicht zu kurz, eben so, als ob man sich infiziert hätte. EM muss nicht auftreten; soweit ich weiß, können auch Symptome schon nach kurzer Zeit auftreten.
Viele würden sicher wie du abwarten, aber wenn du schon im Borrelioseforum fragst, wirst du auch andere Antworten bekommen. Im Frühstadium kann man am besten behandeln, und eine überflüssige Behandlung ist besser als eine verpasste Chance.
Alles Gute bei der Entscheidung! Berta
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Thanks given by: urmel57 , Regi , Kara12 , Die Ratte
#3

Fangen wir mal so an, Eichenwald.
Es reicht einfach nicht zu schreiben der Dr. hat Test's in Auftrag gegeben.

Hiernach verstehst Du mich und andere hier besser.
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=177

http://www.verschwiegene-epidemie.de/wp-...liose1.pdf
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Thanks given by: Die Ratte
#4

Hallo Eichenwald,

im Zweifelsfalle würde ich mir überlegen einen LTT machen zu lassen. Entweder in Ettlingen oder in Berlin beim IMD. 100% ist das zwar auch nicht, (kann leider auch falsch positiv sein) aber er würde mit höherer Wahscheinlichkeit anzeigen, wenn du aktiv erkrankt bist (selbst bei einer früheren Infektion) und das könnte eine Entscheidungshilfe sein. Allerdings braucht es so 2-3 Wochen bis der Test ausgewertet ist. Man könnte dann die Wartezeit auch so schon überbrücken. Vielleicht macht dein Hausarzt da ja mit - bezahlen müsstest du sowieso leider selbst (ca. 150 €). (Mögliche Folgen trägst auch du selbst....)

Zecken übertragen dazu aber auch möglicherweise noch andere Krankheitserreger, wie Rickettsien und Ehrlichien. Gut möglich, dass dich auch sowas heimgesucht hat. Diese muss man zwar nicht zwingend antibiotisch behandeln - es kommt aber dann immer auch auf die Beschwerden an.

Bei entsprechenden anhaltenden Beschwerden würde ich schon was machen. Ich würde bei deinen bekannten Beschwerden auch schauen, ob du anderer Infekte in dir trägst, die sich dann bemerkbar machen und sich aktivert zeigen können. Eppstein-Barr-Virus wäre so ein Kandidat, der sich gerne mal immer wieder meldet, aber auch andere Herpesvirenarten etc.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: ticks for free , Waldgeist , Regi , Die Ratte
#5

Liebe alle

Danke schon mal für die ersten Antworten. Vorab: Ich weiss um die diversen Tests und die mit ihnen zusammenhängenden Schwierigkeiten inklusive des Umstands, dass negative Ergebnisse einen in falscher Sicherheit wiegen. Ich habe bewusst einfach nur "Test" geschrieben, weil mein Hausarzt selber noch nicht wusste, was er alles in Auftrag geben soll. U.a. muss er noch ausfindig machen, was nebst Borrelien in Schottland überhaupt alles vorkommt.

Ich lebe in der Schweiz. Bis vor kurzem wurde hier standardmässig nur ELISA gemacht und erst bei positivem Ergebnis oder bei trotz negativem Ergebnis fortbestehenden Beschwerden noch der Western Blot. Inzwischen scheint sich auch unter den Hausärzten herumgesprochen zu haben, dass der Western Blot auch sein muss. Braucht man aber mehr bzw. anderes, muss man sich irgendwo einen wohlgesinnten Spezialisten angeln. Mir ist es im Moment nicht so wichtig, da im jetzigen Zeitpunkt ohnehin noch keine relevanten Resultate zu erwarten sind. In ein paar Wochen kann ich dann gut informiert auf die richtigen Tests pochen.

Ich habe zwei Personen mit chronischer Borreliose im Bekanntenkreis und weiss um die Tücken der Erkrankung, Diagnose und Behandlung. Darum nehme ich die Sache trotz der nur geringfügigen Symptome ernst. Andererseits hatte ich schon sechs oder sieben Zecken ohne jegliche Folgen, weshalb ich es vermutlich nach Ansicht vieler hier im Forum dann doch zu wenig ernst nehme. Aber genau in diesem Clinch stecke ich ja. Ich möchte einerseits nicht "auf gut Glück" eine Antibiotikakur machen, da es wirklich Zufall sein kann. Die Inkubationszeit (nur zwei Tage bis zur ersten Reaktion) wäre auch an der alleruntersten Grenze. Weiter ist es hierzuland eher schwierig, in dieser so offenen Situation überhaupt von irgend einem Arzt Antibiotika zu erhalten. Gleichzeitig habe ich dennoch Angst, vielleicht etwas zu verpassen.

Was ich entscheide, ist allein meine Veranwortung, und ich suche weder eine Absolution für ein Zuwarten noch ging ich davon aus, ein klares "dies und jenes musst du jetzt tun" zu erfahren. Ich stehe einfach nur ratlos vor der Situation, dass es überall heisst, man solle zum Arzt, aber nirgends, weshalb - also was der Artzt in einer solchen Situation überhaupt tun kann oder soll.

Danke auch für den Tipp betreffend allfälliger anderer Infekte. Ich bin der erhöhten Anfälligkeit tatsächlich sowohl schul- als auch alternativmedizinisch schon nachgegangen - völlig ergebnislos. Der Leidensdruck ist aber gering, denn zwischen den kleinen Episoden mit reduziertem Allgemeinbefinden geht es mir gut, und richtig krank bin ich selten. Die Sache mit den schmerzenden Unterschenkeln bei Infekten scheint ererbt zu sein.

Liebe Grüsse
Eichenwald
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Thanks given by: Waldgeist , Regi , urmel57 , Die Ratte
#6

Zitat:Ich stehe einfach nur ratlos vor der Situation, dass es überall heisst, man solle zum Arzt, aber nirgends, weshalb - also was der Artzt in einer solchen Situation überhaupt tun kann oder soll.
Steht auch in allen Leitlinien, dass grippeartige Symptome auftreten können im Frühstadium. Aber nirgends in den Leitlinien steht, was man konkret tun soll in einem solchen Fall. Kein Wunder. Labortechnisch gibts nichts Schlaues und die Symptome sind unspezifisch. Schlussendlich kann es Borreliose sein oder x einer von zig Erregern, die von Zecken übertragen werden können oder irgendeine andere banale Infektion. Wer weiss das schon.....

Du weisst sicher, dass die Situation für Borreliose-Chroniker in der Schweiz extra schwierig ist. Ich durfte aber auch positive Erfahrungen machen mit Nicht-Spezis.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: Waldgeist , urmel57 , ticks for free , Die Ratte
#7

Hallo Eichenwald,
Ich habe das von dir gelesen und bei deiner Aussage .
Das du immer schnell reduziert bist, kenne ich von mir.
Ja einige Male im Jahr, bis ich im Aug. 2016 an Borreliose erkrankt bin und seid dem geht nichts mehr. Das heißt ich hatte die ganze Zeit ein Infekt in mir.
Wie ein brodelner Vulkan ,der bei der einen Bakterie zu viel ausgebrochen ist.
Grüße von Ratte
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