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Hilfe bei Diagnose - Elisa Positiv - Immunblot Negativ
#1

Hallo zusammen,

ich habe mich hier im Forum angemeldet, weil ich mir eure Unterstützung bei der Diagnose einer möglichen Borreliose erhoffe.

Hintergrund:
Anfang August habe ich einen Kurzurlaub in den Niederlanden verbracht, bei dem ich durch Zufall einen Stich auf meiner Wade entdeckt habe. Der Stich selbst hat weder gejuckt noch geschmerzt. Allerdings war er stark gerötet.
Anfangs habe ich mir nichts dabei gedacht ... so ein Stich kann sich ja mal entzünden. Zurück in Deutschland habe ich ca. 2 Wochen später bemerkt, dass sich um den Stich eine Rötung ausgebreitet hat. Weil mir das Ganze etwas suspekt vorkam bin ich zum Arzt und habe ihm die Rötung gezeigt. Mit Verdacht auf Borreliose wurde ein Bluttest gemacht (2.5 Wochen nach Entdeckung des Stiches) und mir ein Antibiotikum verschrieben. Ich sollte das Testergebnis abwarten und bei negativem Ergebnis die Antibiotikumtherapie nicht beginnen. Gesagt getan ... das erste Blutbild (igM) blieb ohne Befund. Ich solle nach 3 Wochen für ein weiteres Blutbild in der Praxis erscheinen. Während der nächsten zwei Wochen habe ich den Stich und die Rötung genauer beobachtet und mit einem Stift die Ränder markiert. Als sich herausstellte, dass sich die Rötung immer weiter ausbreitete konnte ich die letzte Woche nicht mehr abwarten und bin erneut zum Arzt, der die Rötung als "nicht typisch" für Wanderröte identifizerte. Bei anderen Patienten wäre die Rötung deutlich ausgeprägter
und bei Berührung heiß. Wir sollten noch 1 Woche warten um dann noch ein Blutbild zu machen. Letzten Freitag also erneut in die Praxis für ein Blutbild. Gestern habe ich die Praxis angerufen und mich nach dem Ergebnis erkundigt. Die Sprechstundenhilfe konnte mir nicht weiterhelfen. Unter dem Ergebnis des Tests fand sie eine Notiz der Ärztin: "Borreliose sehr unwahrscheinlich". Ich habe mir dann das Ergebnis per Mail schicken lassen und bin jetzt doch etwas beunruhigt und weiß auch nicht genau wie ich jetzt weiter vorgehen soll. Sad

Ich versuche das Ganze mal kurz zusammenzufassen...

12.08.2017
Stich auf Wade entdeckt, leicht gerötet (1cm Durchmesser), kein Jucken, keine Schmerzen, keine Zecke in Sicht

28.08.2017
Besuch beim Arzt mit Blutbild - Verdacht auf Borreliose
B. burgdorferi G < 6.0 (Referenz <6.0)
B. burgdorf IgM negativ
BorM-Index < 1.0 (Referenz <1.0)

22.09.2017
Erneut Blutabnahme
Borrelia burgd. IgG (ELISA) < 6.0 (Referenz <6.0)
Borrelia burgd. IgM (ELISA) Positiv
Borrelia burgd. IgM-Index 1.5 (Referenz <1.0)
Text des Labors: Bei positivem Elisa-Ergebnis zeigt der zur Bestätigung der Spezifität durchgeführte Immunblot keinen Nachweis von Borrelia burgdorferi s.l. spezifischen Antikörpern. Serologisch kein sicherer Anhalt für eine Borrelieninfektionl. Möglicherweise unspezifische Elisa Reaktion, jedoch kann im frühen Stadium einer Borrelien Infektion in seltenen Fällen der Immunblot später positiv werden als der Suchtest. Deshalb bei klinischem Verdacht Verlaufskontrolle in 2 Wochen empfohlen.

Symptome: Keine bis auf sich ausbreitende Rötung

Ich bin ehrlich gesagt etwas ratlos. Soll ich die Sache auf sich beruhen lassen oder doch lieber auf Verdacht eine Antibiotikatherapie beginnen?

Viele Grüße


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#2

Hallo Dayton,

willkommen im Forum.

Also von mir ein ganz klares: Sicherheitshalber einer Antibiotikatherapie beginnen. Manchmal werden Zecken auch einfach übersehen.

Kannst du die Originalergebnisse des Labors hier einstellen? Ich verstehe nicht, warum du "nur Blot negativ" geschrieben hast, denn du schreibst da "positv".

Rötungen dieser Art können wohl auch andere Ursache haben, Sicherheit gäbe es nur, wenn du zu einem Hautarzt gehst, der aus dem roten Randsaum eine Probe nimmt und diese auf Borrelien-DNA untersucht. Die Tests sind dann allerdings auch nicht zu 100% sicher.

Um keine Zeit zu versäumen würde mir das Laborergebnis und die Rötung reichen für einen Therapiewunsch.

Orientieren kann man sich hiebei an:
http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlin...016-05.pdf

oder
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: johanna cochius , Zotti , borrärger , Dayton , Regi , Claire
#3

Hi Dayton, Icon_winken3

auch von mir ein herzliches Willkommen!

Ich kann mich da nur Urmel anschließen;
Ich würde auch zur Sicherheit eine Antibiotika-Therapie anfangen und nicht mehr lange warten!

Anbei ein paar Fotos zu dem Thema Wanderröte:

https://www.google.de/search?q=erythema+...gws_rd=ssl

LG,

Waldgeist

“Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles.“
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Thanks given by: Zotti , borrärger , Dayton , Regi
#4

Hallo,

für mich sieht es nach einer Wanderröte aus. Und ich bin immer öfter entsetzt über die Vorgehensweise der Ärzte.
Ich würde auf eine antibiotische Therapie bestehen für ca. 4 Wochen, möglichst in der Dosierung ans Gewicht angepasst (5 mg Doxycyclin pro ein KG Körpergewicht).

LG Jo

Liebe Grüße Jo


OnLyme-Aktion.org 


Es gibt nur zwei Tage in deinem Leben,an denen du nichts ändern kannst.
Der eine ist gestern und der andere ist morgen.
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Thanks given by: Zotti , borrärger , Dayton , Regi , Die Ratte , Filenada
#5

Vielen Dank für eure Hilfe.

Ich habe das Originalergebnis des Labors angehangen. So ganz werde ich daraus nicht schlau ...

Viele Grüße
Gerrit


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#6

Zitat:Ich habe das Originalergebnis des Labors angehangen.

Ich würde ehrlich gesagt jetzt nicht zuviel auf die LAborergebnisse geben; Aber das ist Deine Entscheidung.

Aus:

Erstinformationen:

https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=177

Zitat:Leider ist die Vorstellung, dass eine Borreliose einfach zu diagnostizieren wäre, schlicht falsch.
Hegen Ärzte einen Verdacht auf Borreliose, veranlassen sie eine Blutuntersuchung.
Dann kommt im Regelfall der sogenannte ELISA-Test (Enzyme-linked immunosorbent assay) zum Einsatz. Er soll darüber Aufschluss geben, ob eine Infektion mit dem Erreger Borrelia burgdorferi vorliegt. Dieser Test hat jedoch die unangenehme Eigenschaft, zu viele falsche Resultate zu produzieren. Es gibt Schätzungen, die davon ausgehen, dass bis zu 70% der Ergebnisse falschnegativ sind.
Anstatt Kranke zu identifizieren, sortiert dieser Test sie demnach vielfach aus. Dass der ELISA als Suchtest derart unzuverlässig ist, ist aber vielen Ärzten und Patienten nicht bekannt.

Was sicher ist: Wenn es eine Wanderröte ist, ist das beweisend für eine Infektion!

LG,

Waldgeist

“Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles.“
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#7

Bezüglich der Dosierung der Antibiotika:

Empfehlung DDG:

Frühstadium:
Doxycyclin 2 x 100 mg oder 1 x 200 mg für 10-14 Tage

Disseminierte Frühmanifestationen:
Doxycyclin 2x 100 mg + 1 x 200 mg für 14-21 Tage

Spätmanifestationen:
Doxycyclin 2 x 100 mg + 1 x 200 mg für 30 Tage

Die DBG-Leitlinien empfehlen für eine Monotherapie 400 mg täglich für mindestens 4 Wochen ... unabhängig vom Stadium.

Ja was denn nun? Sollte ich eine Infektion haben ... in welchem Stadium befinde ich mich nach 6 Wochen?
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#8

Ich kann Dir da nichts raten; Entscheiden mußt Du selbst wie Du therapieren möchtest; Wir sind hier viele im Forum die "gebrannte Kinder" sind, was Borreliose und die daraus resultierende Erkrankung bedeutet;

Nach meinem Wissen das ich heute habe würde ich bei einer NEuinfektion mit der Antibiotika-Keule voll draufhauen!

Zitat:Therapie der Lyme-Borreliose

Auch hier streiten sich die Geister. Es gibt derzeit zwei vollkommen kontroverse Meinungen in der Medizin. Man kann von einer regelrechten Lagerbildung sprechen.
Einigkeit besteht noch, was die gute Behandelbarkeit der Borreliose im Frühstadium angeht.
Das heißt, das Ansetzen einer antibiotischen Therapie, so schnell wie möglich nach Auftreten der ersten Krankheitsmanifestationen und Symptome.
Uneinigkeit besteht bereits darüber, wie lange und wie hoch dosiert, diese erste Antibiose erfolgen sollte.

Zitat:Die leider einschlägigen Erfahrungen von Betroffenen in diesem und anderen Foren, in Selbsthilfegruppen und bei den praktizierenden, mit der Erkrankung vertrauten Ärzten spricht eine deutliche Sprache.
Die nach den offiziell gültigen Leitlinien empfohlene Standardtherapie (2 - 3 Wochen Doxycyclin / 200mg) reicht in vielen Fällen nicht aus!

Wir möchten an dieser Stelle keine Therapieempfehlungen geben, sondern ausdrücklich auf die Leitlinien der Deutschen Borreliose Gesellschaft verweisen.

Waldgeist

“Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles.“
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Thanks given by: Zotti , ticks for free , Regi , urmel57
#9

Hallo Dayton,

ich habe gerade, 6 Wochen nach einem erneuten Zeckenstich mit Rötung,
eine Antibiose mit 2 x 200mg Doxi hinter mich gebracht.

Wie es mir damit ergangen ist, kannst Du hier nachlesen.

Mittlerweile komme ich wieder in meinen vorherigen Zustand zurück. Icon_xmas4_hurra2

Solltest Du Dich für Doxi entscheiden, sage bitte nochmal Bescheid.
Es sollten einige Hinweise zur Einnahme beachtet werden.

Gute Besserung und Kopf hoch...
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Thanks given by: ticks for free , Regi , urmel57
#10

Meiner Meinung ist eine Borreliose sehr wahrscheinlich, wenn ich die Bilder unter Berücksichtigung des Verlaufs ansehe. Die Bluttests waren völlig unnötig und für diese Kosten hätte der Arzt mal lieber genug AB gegeben.

Ich würde bei der Therapie auch draufhauen, was das Zeug hält. Also mindestens nach Empfehlung der DBG. Wenn du nicht genügend AB hast, dann versuche mehr zu kriegen. Entweder durch ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt unter Vorlage der Leitlinien der DBG und dem Argument, dass es deine Gesundheit, ergo auch deine Entscheidung ist. Oder du zeigst die Wanderröte solange bei Ärzten rum, bis du genügend AB hast.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: Zotti , Die Ratte , Filenada


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