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Hilfe bei Diagnose
#1

Hallo,

ich hätte gerne Hilfe bei der Diagnose oder jedenfalls ein paar Meinungen von euch. Klar sollte die Diagnose vom Arzt kommen, aber eure Meinungen interessieren mich.

Ich habe derzeit eine Wanderröte von einem Zeckenbiss und nehme dagegen Antibiotika. Beim Lesen über Borreliose habe ich mich aber gefragt, ob es sein könnte, dass ich sie schon habe, und zwar schon lange, an die 20 Jahre.

Ungefähr vor 20 Jahren hat sich meine Leistungsfähigkeit ziemlich verschlechtert. Ich habe immer wieder mit einer lähmenden Müdigkeit zu kämpfen. Ich schlief oft ein, insbesondere Vorlesungen an der Uni konnte ich eigentlich nicht besuchen, ohne einzuschlafen. Das ist für viele erstmal lustig, für mich aber nicht, denn ich hätte mehr leisten können, als ich geleistet habe, und das macht mich traurig.

Erst vor kurzem habe ich entdeckt, dass wenn ich auf Kohlenhydrate weitgehend verzichte, es mir viel besser geht. Nach ungefähr 3 Tagen Verzicht auf Kohlenhydraten bin ich plötzlich viel fitter. Dann habe ich noch entdeckt, dass mein Energielevel auch sehr unter Samenergüssen leidet, also habe ich darauf verzichtet (Samenstau ist eine Legende, der Samen wird vom Körper wieder resorbiert und wirkt heilend).

Mit diesen zwei Maßnahmen habe ich genug Energie, um mein derzeit anstrengendes Leben (Selbstständigkeit und 2 Kinder) zu meistern, und ich finde es toll, dass ich jetzt über diese Energie verfüge.

Nun habe ich gelesen, dass Borrelien Kohlenhydrate lieben und dadurch richtig aufblühen. Das würde erklären, warum mich die Kohlenhydrate so wahnsinnig müde machen. Und das war früher, also ca. vor 20 Jahren, eben nicht der Fall.

Mein Hausarzt sagte aber heute, er würde davon ausgehen, dass in diesen 20 Jahren die Borreliose noch mehr ausgebrochen wäre und noch mehr Symptome als nur Müdigkeit hervorgebracht hätte. Darum hielt er meine Theorie, dass ich schon Borreliose habe, für unwahrscheinlich. Er ist aber kein Experte für Borreliose und ich glaube hier gibt es sicher einige, die mehr wissen. Ist das Argument des Arztes richtig? Ich habe gehört, es gäbe auch Betroffene, die über Jahre gar nichts mitkriegen von den Symptomen. Dann könnte es ja auch sein, dass man nur Müdigkeit bekommt und sonst keine anderen Symptome.

Und wenn das jemand beantworten kann: Schließt die Tatsache, dass ich jetzt die Wanderröte habe, aus, dass ich schon Borreliose habe, oder könnte ich trotz vorhandener Borreliose trotzdem die Wanderröte bekommen?

Liebe Grüße!
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#2

Hallo Grappa, willkommen bei uns!

(04.10.2017, 21:19)Grappa schrieb:  Ungefähr vor 20 Jahren hat sich meine Leistungsfähigkeit ziemlich verschlechtert. Ich habe immer wieder mit einer lähmenden Müdigkeit zu kämpfen.

Was wurde denn in diesen zwanzig Jahren unternommen, um dieser Müdigkeit und damit verbundenen fehlenden Leistungsfähigkeit auf den Grund zu gehen? Wurde irgendwas untersucht? Wenn ja, was wurde untersucht und wie sind die Befunde (z. B. großes Blutbild, Eisen, diverse Vitamine, Mineralien, ATP, andere bakterielle oder virale Infektionen/Krankheiten)? Wenn nein, warum nicht?

Zitat:Schließt die Tatsache, dass ich jetzt die Wanderröte habe, aus, dass ich schon Borreliose habe, oder könnte ich trotz vorhandener Borreliose trotzdem die Wanderröte bekommen?

Die Wanderröte ist der einzige hundertprozentige Beweis, daß eine Infektion mit Borrelien vorliegt. Und so lange es keinen Test gibt, der dies auch hundertprozentig kann, ist alles nur Spekulatius. Es kann also sein, daß Du die Viecher schon 'ne ganze Weile in Dir hast und dies jetzt eine Neuinfektion ist. Kann auch sein, daß es Deine erste ist und die Müdigkeit woanders herkommt (siehe oben). Müdigkeit kann zig Ursachen haben und ist kein "typisches" Borreliosesymtom.

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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#3

Hallo Grappa,

es wurde in der Vergangenheit immer wieder berichtet, dass z.B. Stess dazu führte das die Borrelien den Kampf gegen das Immunsystem gewannen. Persönlich halte ich es auch für denkbar das es zwischen Infektion und Beschwerden große Zeitabstände geben kann.
(Ein Spruch aus dem Leben - eigentlich war er nie so richtig gesund)
Hier mal etwas aus dieser Sichtweise.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...58170.html

Hier etwas aus dem Jahr 1992
(Ob wir heute viel weiter sind? Anmerken möchte ich aber, Untersuchungen in den USA sind in der Regel nicht 1:1 übertragbar auf die EU. Hier ist das noch eine viel problematischere Nummer, meine Erkenntnis)

Zitat:Müdigkeit und Gedächtnisverlust
Die häufigsten geschilderten Symptome in unserer Studie waren Müdigkeit (94%) und Gedächtnisprobleme (83%). Manchmal ist die Müdigkeit relativ mild und erlaubt dem Patienten weiterhin zu arbeiten - vielleicht mit verminderter Leistung. Aber manchmal können die Symptome so stark sein, daß der Patient wegen unüberwindlicher Müdigkeit bettlägerig ist.
Aus:
http://www.borreliose-berlin.de/neuromanifest.php

Über Zucker und Co.
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=158

Was Samenergüsse anbelangt, ist es wohl wie sooft im Leben die Dosis macht das Gift.
Zitat:Eines der Argumente der „Kein Sex vor dem Wettkampf“ Vertreter ist stets der hohe Energieverbrauch, der schließlich zu einem Leistungsabfall am entscheidenden Tag führe. Der Autor und Professor für Familienmedizin Ian Shrier nahm nun allen Betthengsten die Illusion- so werden bei einem durchschnittlichen sexuellen Verkehr etwa 25 bis 50 Kalorien verbraucht, das sind vier Kalorien pro Minute. Gleich viele Kalorien verbraucht man beim Erklimmen von zwei Treppenabsätzen. Selbst bei einer 25 Minuten andauernden Haushaltstätigkeit wie Staubsaugen verbrennt man mehr- etwa 100 kcal. Sogar sehr intensiv gelebter Sex schlage nur mit einem Verbrauch von 250 Kalorien zu Buche. Von Orgien, die die ganze Nacht in Anspruch nehmen, rät der Experte aber ab, da nicht nur der Kalorienverbrauch deutlich höher liegt, auch das Schlafdefizit wirkt sich am Wettkampftag nachteilig auf die körperliche Leistungsfähigkeit aus. Auch sollten alle sexuellen Aktivitäten mehrere Stunden vor dem großen Tag beendet sein, damit dem Körper genügend Zeit zur Regeneration gegeben wird.
Aus:
http://www.hilfreich.de/setzt-sex-die-ko...herab_2600

Und wenn es dann doch Schokolade sein muss, dann bitte diese.
https://www.plant-for-the-planet.org/de/...schokolade
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Thanks given by: Waldgeist , Filenada
#4

Danke für eure Antworten!

Das Neuromanifest war sehr interessant, denn ich habe tatsächlich auch Gedächnislücken, das ist auch etwas, das mich immer wieder belastet. Da verdichtet sich der Verdacht noch mehr. Und auch die Lichtempfindlichkeit und Desorientierung passt.

Wenn ich das richtig sehe, ist bei Spätborreliose eine Antibiotikakur manchmal hilfreich, manchmal nicht. Stimmt das?

Das mit dem Sperma muss man m. E. etwas spiritueller sehen, bzw. einfach ausprobieren. Der Clou ist nicht die Anstrengung beim Sex, sondern dass das Sperma der wertvolle Stoff des Mannes ist, der per Resorbtion zurück in den Körper kommt, und der Körper profitiert dann davon. Aber, einfach selber ausprobieren. Ich merke den Effekt nach einer Woche, und nach 2 Wochen so richtig.

Den thread mit den Kohlenhydraten hatte ich schon gesehen, aber es fehlte mir ein Beitrag, in dem einer sagt, dass seine Symptome fühlbar besser werden, wenn er auf Kohlenhydrate verzichtet.

Aber was mich brennend interessiert, ist die Frage oben: Manchmal hilft Antibiotika im Spätstadium, manchmal nicht. Richtig?
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#5

Hallo,

AB sollte den Biofilm 'knacken' und zellgängig sein um wirksam zu sein.
Generell.
Sowie eine wirksame Kombi der Medikamente/AB's.
Stärkung des Immunsystems.

Was ist im Spätstadium noch wichtig ?
Habe öfters gelesen das Ceftriaxon (richtig geschrieben?) als Infusion
im Stadium 3 geholfen hat.
Stand auch in 'Klinik der L Borreliose' von Satz als gutes Ergebnis.

Grüsse
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#6

Zitat:Aber was mich brennend interessiert, ist die Frage oben: Manchmal hilft Antibiotika im Spätstadium, manchmal nicht. Richtig?

Es ist bei Spätborreliose zu erwarten, dass es auch Folgeschäden gibt. Da helfen Antibiotika meist nicht mehr vollständig, insbesondere wenn irreversible Schäden erfolgt sind. Grundsätzlich machen Antibiotika das, was sie tun sie - sie töten Bakterien oder hindern sie beim Wachstum. Den immer vorhandenen Rest muss das Immunsystem beseitigen. Bereits vorhandene Schäden sind nicht immer reparabel. Anzustreben ist dann einfach manchmal auch nur eine Stabilisierung.

Ich sehe allerdings bei den von dir geschilderten Beschwerden, die sich rein auf Müdigkeit bezieht, jetzt keinen zwingenden Zusammenhang mit einer Borrelienvergangenheit. Da würde ich eher Zusammenhänge mit einem EBV-Virus sehen möglicherweise auch noch andere Faktoren.

Es wäre dazu interessant zu erfahren, ob du Stoffwechselstörungen hast, im Sinne von Insulinmangel, Schilddrüsenunterfunktion, etc. oder ob dein Lebenswandel noch einen Einfluss hat auf deine Befindlichkeit. Sorry, dein Usernamen Grappa weckt in mir Assoziationen-die mir dabei so halt kommen. Blush

Es wäre jetzt gut, wenn du dich auf deine frische Wanderröte konzentrierst und diese Behandlung erstmal ausreichend durchziehst.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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#7

(05.10.2017, 13:48)Grappa schrieb:  Aber was mich brennend interessiert, ist die Frage oben: Manchmal hilft Antibiotika im Spätstadium, manchmal nicht. Richtig?

Kommt immer drauf an, was man noch alles so mit sich rumschleppt...
Schade, daß Du nicht auf meine Fragen aus #2 eingegangen bist. Dann könnte man auch auf Deine Frage differenzierter eingehen... Blush

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

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#8

Hallo Filenada,

Ich war bei einer Hausärztin die so ungefähr jeden Test gemacht hat, der ihr eingefallen ist. Sie fand keine organischen Ursachen. Dadurch suchte ich dann mehr im psychotherapeutischen Bereich. Antidepressiva haben aber nicht geholfen. Auch nach einer einen jahrelangen Gesprächstherapie waren die Symptome nicht verschwunden. Dann war ich noch im Schlaflabor, doch dort beschränkte sich der Hinweis darauf, die Schlafhygiene einzuhalten. Ein Befund des Schlaflabors war, dass ich nächtlich sehr oft aufwachte.

Hallo Urmel, die Assoziation mit dem Namen ist nachvollziehbar, aber ich führe ein sehr gesundes Leben. Das ist für mich auch notwendig, damit die Müdigkeit nicht überhand nimmt. Ich verzichte auf Kohlenhydrate, also auf Zucker, Weißmehlprodukte, Nudeln, Kartoffeln, Reis, normales Brot und Alkohol. Ich meditiere, mache ein wenig Sport wenn die Zeit es erlaubt und bin mit meiner Familie so oft es geht an der frischen Luft. Und ich verschleudere meinen Samen nicht. Kein Rauchen und auch sonst keine Laster. Manche denken, ohne Laster würde das Leben keinen Spaß machen, aber es macht noch viel mehr Spaß, und das Leben an sich wird zum Rausch, wobei sich auch mit Meditation rauschähnliche Zustände erreichen lassen. Daher bin ich für meinen Lebensweg auch dankbar, ich habe aus der Not eine Tugend gemacht.
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#9

Hallo Grappa
Wie schon andere geschrieben haben, es kann aber muss nicht seit 20 Jahren Borreliose sein.
Du machst ja jetzt eine Antibiotikatherapie. Was für eine?
Da du jetzt eine neue Infektion hast, wird es wohl schwierig sein, zu diagnostizieren, obs eine alte infektion gibt. Die einzige Möglichkeit liegt wohl darin zu "beobachten" ob die Antibiotika einen positiven Effekt auf die alten Symptome haben.
Du sitzt in etwa im gleichen Boot wie ich. Ich bin 41 Jahre. Seit dem ich 20 bin hat sich mein Gesundheitszustand schleichend verschlechtert. Es kam immer irgendwas hinzu (Vergesslichkeit, Wortfindungsstörungen, Brainfog, Antriebslosigkeit, Licht- Geräuscheimpflichkeit, Tinitus, Mouches Volantes, Nackenschmerze, Exkzeme, Allergien, generelle Infektanfälligkeit, Alkoholunverträglichkeit). Das ganze war jedoch so schleichend, und teils schubweise dass ich es auf den Alterungsprozess oder Umweltschäden abgeschoben haben. Ich konnte eigentlich auch immer Arbeiten, war halt nicht optimal, aber man arrangiert sich halt. Nach 35 wurde jedoch der Druck im Kopf und Vergesslichkeit so unerträglich dass ich mich kaum bei der Arbeit konzentrieren konnte. Ich war gemäss Hausarzt kerngesund. Elisa und ein LTT waren auch negativ. Der einzige Test der hochgradig positiv war, war der ELISPOT von Biovis. Naja kann auch falschpositiv sein, man weiss das halt nicht so genau. Mein Spezi meint, bei mir ist er klar positiv und nicht im Graubereich und schwört auf den Test.
Ich hab mich wohl im Zeitalter von 10 - 14 Jahren bei den Pfadfinder angesteckt. Hatte da viele Zeckenstiche. Wanderröte kann ich mich nicht erinnern, akute Symptome auch nicht. Der erste Schub kam dann wohl mit 20. Ich hatte jedoch nie massive Gelenkprobleme. Hab wohl einen Stamm erwischt, der eher kopflastig ist.
Letzen Monat habe ich meine erste AB-Therapie mit Minocyclin und Hydrochloroquin gehabt. Während der AB war es ein auf und ab mit dem Symptomen. Wohl Herx Schübe gehabt. Jetzt nach der Therapie sind Kopfsymptome wesentlich besser geworden. Auch die Alkoholunverträglichkeit wurde besser. Aber rein gefühlsmässig glaub ich nicht, dass ich durch bin. Mal schauen, wie sich das in nächster Zeit entwickelt. Ich muss dann im November nochmals zum Elispot antraben und schauen, ob sich was an den Werten verändert hat.
Grüsse
Martin
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Thanks given by: Zotti , Sabena , Filenada , biblio
#10

Das klingt wirklich sehr ähnlich wie bei mir. Bin auch ähnlich alt, 43, und rechne damit, dass eine Infektion ebenfalls im Laufe meiner Jugend passiert ist. Ich war auch immer viel im Wald und in der Natur.

Ich nehme jetzt Doxyciclin, ich soll es 3 Wochen nehmen. Ich bin jetzt auch trotz meiner Maßnahmen relativ müde, und denke mir, dass die Borrelien jetzt durch das AB erstmal aktiviert werden, bevor sie sterben. Das wäre eine Erklärung für meine jetzige Müdigkeit. Hoffentlich bin ich die Dinger nach den 3 Wochen los. Wäre das bei einer Spätborreliose möglich? Oder braucht man da längere Therapien oder stärkere Geschütze? Bah schmeckt das Zeug eklig!

Liebe Grüße und danke für die eure Antworten.
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