Dankeschön Euch für die Antworten, vor allem Fischera für die Links!
Gerade Dein erster Link hat bestätigt, daß ich letztens nach meinem "Zinkologie-Studium" das richtige Präparat bestellt hatte. Substituiert werden ab morgen 15 mg Zink-Histidin täglich.
Nur was die Dauer der Einnahme betrifft, finde ich nirgendwo im Netz Hinweise. Also Dauer einmal bezüglich der Blutwertkontrolle und dann ob man es "für immer" nehmen muß, um den Spiegel zu halten.
Einen aussagekräftigen Blutwert kann man eh vergessen, wie ich nun weiß, da nur ein mikrobisch kleiner Anteil des Zinks im Blut rumschwimmt, nämlich gerade mal 1 - 3 %. Bisher scheint's keine anderen Serologie-Parameter zu geben, die bei Zinkmangel "anschlagen". Warum in dieser Richtung nicht weiter geforscht wird bzw. Forschungsergebnisse nicht veröffentlicht werden, hab ich nicht rausfinden können. Die Studien, auf die sich die Infos, die ich gefunden hab, beziehen, sind fast alle älter als zwanzig Jahre, teilweise sogar über vierzig Jahre.
Fazit: Also ist das mal wieder sone doofe klinische Beurteilung. *grmpf*
Ansonsten hier noch paar Infos für alle Interessierten, die nicht auch extra ein Zinkologie-Studium absolvieren wollen wie ich:
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Zinkcarbonat: kein üblicher Bestandteil von Zinksupplementen; schlecht löslich; keine gute Quelle für die Resorption von Zink
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Zinksulfat: Einnahme unmittelbar zu den Mahlzeiten = keine erhöhten Serum-Zinkwerte; Erhöhung um den Faktor 2 bei Nüchterneinnahme
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Zinkoxid: relative Bioverfügbarkeit von nur von 61 % ggü. Zinksulfat (welches auch nicht sooo brillant ist in diesem Punkt); Verwertung (Einlagerung in Knochen) nur 44 % des Wertes von Zinksulfat; bei Patienten mit Störungen der Magensäureproduktion ungeeignet
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Zinkgluconat: Resorption mit der von Zinksulfat vergleichbar; schlechteste Zinkaufnahme bei magensaftresistenten Tabletten
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Zinkorotat: Bioverfügbarkeit im Vergleich zu anderen Zinkpräparaten schlecht dokumentiert; bei oraler Gabe langsamere Resorbtion und bei parenteraler Gabe schnellere Distributions- und Eliminationsphase als Zinkpantothenat und Zinksulfat
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Zinkpantothenat: oral wie auch parenteral geringfügig schlechtere Bioverfügbarkeit als Zinksulfat; in Deutschland nicht im Handel
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Zinkaspartat: recht unterschiedliche Studienergebnisse, unterm Strich: bessere Resorption als Zinkchlorid und Zinksulfat, allerdings nicht bei magensaftresistenten Präparaten; bei Zugabe von Histidin Erhöhung um Faktor 10
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Zink-Histidin: die am besten untersuchte Zinkform; weniger Nebenwirkungen als die anderen; besonders resorptionsfördernde Wirkung von Histidin (wobei ein zu hoher Anteil an Histidin wiederum die Zinkaufnahme verhindern kann);
"Gegenüber Zinksulfat steigerte Zink-Histidin die Aufnahme von Zink um 30 bis 40 %. Die Gabe von 15 mg in Form von Zink-Histidin hatte den gleichen Effekt auf den Serum-Zinkspiegel wie die Einnahme von 45 mg Zink in Form von Zinksulfat. Nach Gabe von Zink-Histidin beobachteten Schölmerich et al. schnelle Umverteilungsprozesse aus dem Plasma in die Gewebe hinein. Da die renale Zinkausscheidung mit 15 mg Zink-Histidin nicht gesteigert wurde, gehen sie von einer noch besseren Bioverfügbarkeit aus, als es die Werte andeuten."
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Zink-Lysin und
Zink-Methionin: egal, weil eh nicht im Handel
"Auch wenn die unterschiedlichen Messmethoden eine abschließende Aussage nicht gestatten, kann aus der Literatur hinsichtlich der Bioverfügbarkeit von Zinkpräparaten folgende Reihenfolge abgeleitet werden: Zinkoxid << Zinkorotat < Zinksulfat < Zinkgluconat << Zink-Histidin. Zinkaspartat lässt sich in diese Reihe aufgrund mangelnder Daten nicht einsortieren."
Voraussetzung für all das ist natürlich wieder einmal ein ansonsten kerngesunder Patient.
Sprich ein gesunder Dünndarm (pH 6,5 bis 7,6), eine gesunde Leber (keine Kupferspeicherkrankheit, Leberzirrhose o. ä.), irgendwie hängen auch noch Natrium und Cystein mit drin usw. usf. ...
"Zink zählt zu den essenziellen Nährstoffen mit problematischer Bioverfügbarkeit. Aufgrund der modernen Ernährungsgewohnheiten sind grenzwertige Zinkmangelzustände auch in Deutschland ein ernst zu nehmendes Problem. Risikogruppen sind insbesondere Diabetiker, Allergiker, Neurodermitiker, Psoriasiskranke, Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen, Rekonvaleszente, Sportler, stillende und schwangere Frauen, Senioren sowie Kinder in Wachstumsphasen."
(Infos & Zitate aus:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.d...1/uid-5197)