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Wanderröte?
#1

Hallo,
mein Mann hat heute zufällig folgende Stelle an meinem Oberschenkel (Innenseite, weit hinten) gesehen. Die Stelle juckt nicht und schmerzt nicht. Ich habe dort keine Zecke, aber auch nichts Anderes wahrgenommen.
Da ich kleine Kinder habe, bin ich öfters draußen, zuletzt Sonntag, auch im hohen Gras.

Mein Hausarzt meinte heute, wenn die Stelle sich verändert, würden wir mit Antibiotika starten. Er hat zudem Blut abgenommen. Und ich Creme mit einer 1% cortisonhaltigen Salbe seit heute Nachmittag auf sein Rezept hin. Zur Info am Rande, falls es wichtig sein sollte: ich habe am Sonntag Kortison wegen des Verdachts auf einen Hörsturz eingenommen, danach aber nicht mehr, da beim Hörtest am Montag dann doch alles okay war.

Ich wollte morgen früh noch einmal zu einem Hautarzt als Zweitmeinung.

Wie sehr Ihr das? Ich bin hin- und hergerissen. Ich würde ungern so lange Antibiotika nehmen, da ich mich um meinen Darm, Nebenwirkungen und das Stillen sorge (eines meiner Kinder wird eigentlich noch teilweise gestillt). Andererseits möchte ich auch keine Borreliose haben. Also, wenn Gefahr besteht, würde ich die Bakterien lieber zügig bekämpfen, damit nichts Schlimmeres kommt.

Danke für Einschätzungen!
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#2

Hier die Fotos...


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#3

Hallo Klingel, willkommen bei uns.

Letztlich gibt es auch fiese Stechtiere, die solche Rötung machen können. Sehe ich es Recht, es sind nur ein guter cm im Durchmesser? Da würde ich mir jetzt noch keinen Kopf machen, aber die Stelle gut beobachten. Von Wanderröte spricht man in der Regel ab ca. 5cm Durchmesser und die wandert über Tage nach außen, sprich wird ständig größer im Durchmesser.

Ansonsten auf allgemeine Symptome achten.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: Regi , Zotti , Waldgeist
#4

Hallo und Danke für die Antwort,
Ja, es ist nur etwas über 1cm groß bisher. Allgemeine Symptome wären Unwohlsein, Fieber, Müdigkeit und Schmerzen?
Viele Grüße
Klingel
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#5

Ja, so was in der Richtung, das könnte dann aber auch andere Ursachen haben. Das müsste dann abgewogen werden.

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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#6

Statistisch muss bei etwa der Hälfte der "Sommergrippen" mit einer Zeckeninfektion gerechnet werden.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12736854
Das dürfte in D nicht viel anders sein als in CH.
Dabei kann es sich auch um andere Erreger als Borrelien handeln.

Das Bild sieht für mich wie eine Mini-Wanderröte aus mit dem Ring aussen. Fieber würde ich eher nicht mit Borreliose/Wanderröte in Verbindung bringen. Es könnten deshalb nebst Borrelien auch weitere Erreger (Ko-Infektionen) im Spiel sein.

Du schreibst was von Zeckenexposition, aber nicht, ob du dich danach immer gründlich absuchst. ????

Ich persönlich würde aufgrund der Zeckenexposition, der Hautveränderung und der Allgemeinsymtome von einer Zeckeninfektion ausgehen und sicherheitshalber eine Therapie starten. Diese Therapie würde ich beherzt durchziehen, also davon ausgehen, dass tatsächlich eine Übertragung stattgefunden hat. Wegen der Möglichkeit von Ko-Infektionen würde ich eine bakterizide (abtötende) Dosis oder ein bakterizid wirkendes Antibiotikum wählen wollen, statt eines bakteriostatisch (wachstumshemmend) wirksamen. Die Standardtherapie mit 200 mg Doxy wirkt in der Regel nur bakteriostatisch. Stillen kannst du damit sowieso nicht. Das bakterizid wirksame Amoxicillin sollte mit dem Stillen vereinbar sein, wirkt aber nicht intrazellulär und somit nicht gegen eine Reihe möglicher Ko-Infektionen.

Wozu hat der Arzt Blut abgenommen? Bezüglich Borreliose hätte das Ergebnis in diesem frühen Stadium null Aussagekraft, weil es ein paar Wochen dauern soll, bis Borrelien-Antikörper nachweisbar sind. Andererseits können nachweisbare frühe Antikörper von einer früher durchgemachten, von selbst ausgeheilten Borreliose (sofern das überhaupt gibt) stammen. Grundsätzlich sind die Borreliose-Tests sowieso für den Müll. Wir haben für die Diagnose nur die Beurteilung der Vorgeschichte, Verlauf, Symptome und Ausschluss anderer möglicher Ursachen, was bei Grippesymptomen ein Ding der Unmöglichkeit ist.

Dem Umstand nicht genug, dass die Diagnostik nichts taugt, sind sich auch die "Experten" nicht einig, welche Symptome einer Borreliose zuzuordnen sind und Sommergrippen nach Zeckenstich und/oder Zeckenexposition sind ein einzige wissenschaftliches Wunderland. Wir haben diagnostisch nichts handfestes. Kann also sein, dass jeder Arzt und jeder Beitrag hier zu einer anderen Einschätzung kommt. Schwierige Entscheidung, die dir niemand abnehmen kann.

Hier noch eine grobe Übersicht über die strittigen Punkte zur Borreliose, falls es dich interessiert:
https://www.borreliose-nachrichten.de/wp...-20071.pdf
Lager A spiegelt in etwa geltende Lehrmeinung, wonach "normale" Ärzte in der Regel handeln.

LG, Regi

PS. Eine diagnostische Chance könnte eine PCR von einer Hautprobe vom Rand der Rötung sein. Die PCR weist DNS/DNS vom Erreger nach, wäre also ein Direktnachweis. Ein negatives Ergebnis schliesst eine Borreliose nicht aus. Ein positives Ergebnis wäre praktisch beweisend. PCR von Hautprobe ist leider in der Praxis kein gängiges Vorgehen. In D ist die PCR glaub auch nicht kassenpflichtig, bin aber nicht sicher. Mehr Infos zum Diagnosedesaster:
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8747

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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#7

Hallo,

danke für die ausführliche Antwort und die Links, Bin gerade auf dem Sprung zum Hautarzt, daher nur ganz kurz: leider habe ich eine Penicillin Allergie, so dass das Amoxicillin wohl nicht klappt. Wäre cefuroxim eine Alternative? Bei Embryotox steht bei allen gängigen Mitteln, dass das Stillen noch möglich ist?! Sind die dort zu fahrlässig bei der Exposition der Kinder? (Ernstgemeinte Nachfrage)...


Viele Grüße und ganz herzlichen Dank
Klingel
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Thanks given by: Regi
#8

Und noch mal, weil es wohl missverständlich war: Unwohlsein, Fieber, Müdigkeit und Schmerzen habe ich bisher nicht. Bin etwas müde, aber durch die Kinder und heißen Nächte bin ich das eh immer mal wieder. Das einzige „andere“ in den letzten Tagen waren leichte Halsschmerzen am Morgen, aber da würde ich erst einmal einen durch die Hitze trockenen Hals vermuten? ? oder ist das schon kritisch? Nach trinken geht das morgens jedenfalls weg. Bis später und tausend Dank!
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Thanks given by: Regi
#9

Schlicht gesprochen, mir persönlich wäre das jetzt zu wenig, um eine längere antibiotische Behandlung zu beginnen.

Das ist aber Geschmackssache.

Azithromycin wäre als Alternative auch eine Option.

LG Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

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Thanks given by: Zotti , Zuversichtliche , micci , Waldgeist , Regi
#10

@ Klinkel #1
Zitat:Und ich Creme mit einer 1% cortisonhaltigen Salbe seit heute Nachmittag auf sein Rezept hin
Würde ich sofort aufhören, selbst wenn DAS ROTE verschwinden sollte sind bei einer Infektion die Bakterien nicht verschwunden! Vielleicht hindert das Cortison den Fleck am wachsen und es bleibt dann unberechigter Weise ein Insektenstich.
Cortison heilt nicht.

Zitat: eine meist schmerzlose Rötung der Haut, die sich frühestens 7 Tage nach Zeckenstich zeigt
zum Zeitpunkt des Erscheinens ist diese mindestens vier cm groß und breitet sich mit etwa 3mm/Tag aus
die Epidermis ist nicht betroffen, daher gibt es keine ekzematösen Anteile (Schuppung, Randwall), die Oberhaut bleibt völlig intakt (Unterschied Erythem /Ekzem!)
im Prinzip entsteht das EM durch das Einströmen von Lymphozyten und Plasmazellen in die Haut, wir können also die zelluläre Immunantwort beobachten.
Histologisch sehen wir ein plasmazelluläres Infiltrat
Aus:
http://www.dieterhassler.de/index.php?id=171

Ganz schwere Entscheidung, ich stimme Urmel und Regi in vielen Aussagen zu, trotzdem möchte ich doch noch eine andere Meinung einbringen.

Wenn es eine Blutuntersuchung zur Erkennung der Borre sein soll, dann zeugt es von einer Unwissenheit des Dr. über die Borre.
Zitat:5. Antikörperbildung bei einer Infektion mit Borrelien

Die Frühphase der Infektion („Stadium I“: Erythema migrans, Lymphozytom) ist zunächst durch Bildung von IgM-Antikörpern gekennzeichnet. Hier werden vor allem Antikörper gegen das Osp C gebildet. Je nach Testsystem werden auch p41-Antikörper gefunden, die jedoch nicht so spezifisch sind wie die Immunantwort gegen OspC. Weitere relevante Banden sind gegen BmpA und Osp17 gerichtet, kommen jedoch deutlich selterner vor. IgM-Antikörper sind nach 3 - –6 Wochen zu erwarten. Die IgG-Antikörperbildung beginnt in der Regel später. Abweichend davon sind VlsE-IgGs oft schon zeitgleich mit IgM-Antikörpern nachweisbar.
Mehr:
https://www.labor-enders.de/423.html

Wenn Dein Vertrauen aber sehr hoch ist, ein Miteinander möglich ist, dann würde ich mit dem Dr. sprechen, vereinbaren, wenn in den nächsten Tagen auch nur ansatzweise Borre Symtome auftauchen dann beste Behandlung hoch und lang.
Ceftriaxon mein Rat.

Deine Entscheidung, wie schlimm Borre werden kann ist Dir glaube ich nicht unbekannt, so entnahm ich Deinen Worten.

Kühlen Kopf bewahren, auch wenn ich Dich auf die Problematik gleich nochmal hinweisen werde.
http://www.lymenet.de/BurrD.htm
https://www.borreliose-nachrichten.de/datenerhebung/
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Thanks given by: Waldgeist , Regi , Filenada


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