Hallo Max,
ging nicht schneller....
(26.08.2019, 10:49)fischera schrieb: Eine Wanderröte ist beweisend!
Das war der Punkt bei Dir, wo ich der Meinung bin, du wurdest ganz einfach zu spät behandelt. Deshalb hatte ich auch gefragt, wann du den Zeckenstich hattest.
(Man sollte auch bedenken, dass die Wanderröte nicht unbedingt gleich nach einem Zeckenstich auftreten muss.)
Hatte jetzt etwas mehr Zeit und habe nach der Stelle in der kutanen Leitlinie gesucht, nach der alle Ärzte arbeiten sollten:
Zitat:7.3 Diagnostik der klinischen Hautmanifestationen
7.3.1 Erythema migrans (typisch)
Liegt ein klinisch typisches Erythema migrans vor (s. Kapitel Klinische Manifestationen) soll keine weitere labordiagnostische Absicherung erfolgen, es soll sofort mit der antibiotischen Therapie begonnen werden (Abb.7).
aus S. 29
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitli...016-05.pdf
Da besteht dann die Frage, war es bei dir ein typisches EM (Wanderröte) oder sah es eher untypisch aus. Kannste alles in der LL finden....
(26.08.2019, 08:57)MaxB16 schrieb: Tatsächlich würde mich interessieren, was es mit der Meldepflicht auf sich hat und warum das wichtig werden könnte?
Ergänzend zu @ fischera:
Je mehr sichere (nicht hochgerechnete Zahlen) wir haben, umso mehr ist ggf. der Bedarf erkennbar, dass wir einen sicheren Test zur Erkennung der Erkrankung brauchen und Forschung zur Behandlung. - Langzeitstudien die anerkannt werden.
In einer gemeinsamen Aktion ist es auch hier beschrieben:
https://onlyme-aktion.org/gemeinsame-akt...utschland/
Speziell dazu auch das Schreiben an die gesundheitspolitischen Fraktionssprecher der Länder.
siehe:
https://onlyme-aktion.org/wp-content/upl...aender.pdf
(25.08.2019, 09:45)MaxB16 schrieb: Hi Änns, ...
Könntest du evtl. versuchen, deine Knieschmerzen zu beschreiben? Also Art, Umfang und Intensität?
Vielen lieben Dank für Deine Antwort, du bist der/die erste mit den gleichen Symptomen die/den ich finde:)
Änns ist nicht die einzige.
Bei mir wurde viele Jahre zu spät die Diagnose Borreliose aufgrund der Kniebeschwerden gestellt. Allerdings konnte ich zu der Zeit trotz 3 Schmerzmitteln keine Treppe bzw. Stufe mehr steigen vor starken stechenden Schmerzen. Bis es soweit war, hat es über mindestens 8 Jahre gedauert. Angefangen hat alles sehr leicht. Siehe Lebensgeschichte in meinem Profil. Ich war zu dem Zeitpunkt der Diagnose dann 48 und man schiebt ja dann in dem Alter gern alles aufs Alter und Abnutzung der Gelenke.
Die darauf folgende Erstbehandlung mit Doxi schlug so gut an, dass für 8 Wochen alle Gelenkbeschwerden weg waren und ich sogar wieder Fahrradfahren konnte, was ich in meinen jungen Jahren bis zuletzt sehr viel und gern gemacht habe. (Z.B. in deinem Alter täglich 10 km Arbeitsweg Sommer wie Winter per Fahrrad).
Leider hielt die Behandlung nur diese kurze Zeit an und die Beschwerden begannen wieder schleichend (aber nie wieder so langanhaltend stark).
Ich will dir jetzt keine Angst machen.
Bei mir sind auch noch Co-Infekte bzw. Mischinfekte im Spiel ... Mittlerweile ist es teils nicht mehr nachzuvollziehen, wer bei mir die "Fäden in der Hand hat" und mich mehr ärgert.
Eine Wanderröte hatte ich nie erinnerlich.
Einen "gesicherten" Nachweis der Lyme-Arthritis hatte ich nie, aber die Lyme-Borreliose wurde von dem Infektionsmedizischen Zentrum einer Uni als solche mit dem Laborbefund dem Gesundheitsamt per "Meldepflicht" gemeldet. Hätte diese Meldung nicht stattgefunden, wurde ich vielleicht heute noch nicht wissen, dass Borrelien im Spiel waren/sind..., *grimpf* Die Ärzte hatten es mir bis dato nicht mitgeteilt. Da mich aber das Gesundheitsamt anschrieb, dass ich doch an Borreliose erkrankt sei und ich mich melden solle wegen Nachfrage zur Statistik (In welcher Region ich den Zeckenstich mir zugezogen hätte?), bin ich wieder zum Arzt und habe meine Antibiotika-Behandlung eingefordert! Da solche langen Ärzte-Odysseen ganz einfach vermieden werden müssen, um nicht noch mehr chronisch Kranke zu "produzieren", bin ich der Meinung ist jeder Tipp wichtig der hilft und aufklärt...,
Du bist aber noch jung, d. h. an der Abnutzung und dem Alter sollten deine Beschwerden noch nicht liegen, deshalb hatte ich reagiert und dir im
Beitrag #8 die Info der Rheumatologen rausgesucht. Zum Antibiotikum: es kann ggf. auch noch mal ein anderes Mittel eingesetzt werden, was nicht unbedingt intravenös gegeben werden muss. Das muss halt der Arzt entscheiden...
Ich bin auch kein Arzt und kann auch nur aus meiner Erfahrung sprechen und bin der Meinung, du solltest da drannbleiben ...
Du könntest ja mit den Beispielen des RKI bzw. der Leitlinie deine behandelnden Ärzte nochmal vorsichtig (diplomatisch) konfrontieren und bitten:
(25.08.2019, 06:27)urmel57 schrieb: Da es mit Doxycyclin leicht zu Behandlungsfehlern kommen kann auf Grund der Störanfälligkeit für dessen Resorption, würde ich tatsächlich das RKI-Paper als Grundlage nehmen, eine i.v. Behandlung mit Ceftriaxon zu bekommen und zwar über mindestens 30 Tage. Danach würde ich zunächst abwarten und/oder tatsächlich antientzündlich behandeln,...
PS. Und wenn sich die Ärzte rausreden mit alles sicher ausgeschlossen usw. dann frage bitte, woher sie dass so
sicher wissen?
Da kannste dann auch wieder auf die aktuelle Info des RKI verweisen (mehr zwischen den Zeilen)
Zitat:1. Präventive Maßnahmen
Die Lyme-Borreliose ist aus verschiedenen Gründen schwierig zu bekämpfen und eine Herausforderung für den öffentlichen Gesundheitsschutz.... Sowohl die vielfältigen und variablen Manifestationen der Lyme-Borreliose als auch das Fehlen eines gesicherten Ein- oder Ausschlusses der Erkrankung mittels labordiagnostischer Teste erschweren die Krankheitsüberwachung.
aus der RKI-Ratgeber zur Lyme-Borreliose:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Epi...liose.html
Das "RKI-Paper" wurde den Ärzten im Ärzteblatt als kurzer Leitfaden für die Behandlung der LB empfohlen!
VG FreeNine