Beiträge: 2.503
Themen: 217
Registriert seit: Aug 2012
Thanks: 4435
Given 11026 thank(s) in 2096 post(s)
08.11.2019, 17:44
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.11.2019, 13:01 von
II Moderator II.)
(08.11.2019, 16:05)Borrelienkriegsveteran schrieb: Hallo MeshuggaManu,
im Spätstadium werden Ceftriaxon, Cefotaxim oder Minocyclin empfohlen. Doxycyclin ist normalerweise eher für das Frühstadium geeignet. www.borreliose-gesellschaft.de/userfiles/downloads/Leitlinien.pdf
Tatsache ist aber, dass Laborstudien zeigen, dass weder Doxycyclin, noch Ceftriaxon alle Formen - gerade bei Spätborreliose - eliminieren können. Leider ist es so, dass die meisten deutschen Ärzte schlichtweg keine Ahnung haben und beim Thema Borreliose vollkommen inkompetent sind. Eine Kombination aus mehreren Antibiotika, wie sie in der Regel nur von Spezialistien praktiziert wird, scheint am erfolgversprechendsten (https://www.frontiersin.org/articles/10....01744/full)
Angesichts der unbefriedigenden Wirkung der meisten verfügbaren Antibiotika noch eine wichtige Info:
In vitro (in der Petrischale) hat sich auch hochkonzentriertes Oreganoöl in Studien, die in peer-reviewten Zeitschriften veröffentlicht wurden, als erstaunlich wirksam gegen Spätformen der Borreliose erwiesen (wichtig, der Carvacrol Anteil sollte bei 80% liegen):
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5641543/
Monolaurin wirkte in vitro gegen alle Form hervorragend:
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=...rYVsz9V9Rn
Beide Stoffe scheinen auch im Körper hervorragend zu wirken, zumindest bei Mäusen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20021093
Der folgende Austausch begann mit obigen Beitrag.
Abgetrennt aus:
https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...#pid156020
Gruß, Moderator.
Zitat:Tatsache ist aber, dass Laborstudien zeigen, dass weder Doxycyclin, noch Ceftriaxon alle Formen - gerade bei Spätborreliose - eliminieren können.
Tatsache ist auch, dass es bislang völlig unklar ist, ob diese Borrelienformen in der Realität bei erkrankten Menschen überhaupt eine Rolle spielen. Es ist bislang nur in Einzelfällen gelungen, eine Erregerpersistenz mit lebenden Borrelien in Kultur nachzuweisen, auch im Tiermodell. Das heißt, welche Relevanz das ganze bei den Patienten hat, die nach Standardantibiosen bei Verdacht auf Borreliose weiterhin Beschwerden haben, ist noch unklar.
Zitat:Leider ist es so, dass die meisten deutschen Ärzte schlichtweg keine Ahnung haben und beim Thema Borreliose vollkommen inkompetent sind. Eine Kombination aus mehreren Antibiotika, wie sie in der Regel nur von Spezialistien praktiziert wird, scheint am erfolgversprechendsten
Das kann ich nicht bestätigen. Das sind reine Laborexperimente und aus den vergangenen Jahren kann ich sagen, dass bislang noch kein Laborexperiment sich in der Praxis bei Patienten, bei denen Standardtherapien nicht funktioniert haben, in größerem Umfang oder in Studien bestätigt hat.
Gerade exotische Kombinationstherapien haben mir z. B. nichts gebracht, außer Nebenwirkungen. Zudem sind einige der selbernannten (namenhaften) Spezialisten nicht in der Lage, Neben- und Wechselwirkungen zu beachten.
Zudem sollte berücksichtigt werden, dass Standardantibiotika wie Doxycyclin oder Ceftriaxon in den meisten Fällen ausreichend und gut wirksam sind. Bei einem kleineren Prozentsatz kommt es nicht zu einer Beschwerdefreiheit. Warum das so ist, kann pauschal noch nicht gesagt werden, bzw. gibt es vermutlich verschiedene Gründe, die man individuell betrachten muss. Was dann wirkt, damit Beschwerdefreiheit erreicht wird, kann daher auch derzeit nicht pauschal gesagt werden.
The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world
Beiträge: 2.503
Themen: 217
Registriert seit: Aug 2012
Thanks: 4435
Given 11026 thank(s) in 2096 post(s)
08.11.2019, 18:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.11.2019, 18:24 von
Valtuille.)
Das ist kein gefährlicher Unsinn. Ich hab geschrieben, dass es in Einzelfällen belegt ist. Es ist ein verschwindend geringer Prozentsatz, wo die Kultur positiv war.
Das sind Einzelfälle, teilweise waren die Leute, bei denen die Kultur positiv war, aber nicht mal erkrankt, zudem ist es nicht ungewöhnlich, dass nach einer (erfolgreichen) Antibiose Erreger zurückbleiben, das Immunsystem schafft den Rest dann bei immunkompetenten.
Zudem ist PCR kein geeignetes Mittel zum Beleg einer Erregerpersistenz, da nicht zwischen lebenden und toten Erregern unterschieden wird. Außerdem halten die Berghoffschen Studienlisten keiner kritischen Prüfung stand, insbesondere die zur Seronegativität (hast du diese jemals geprüft? Ich hab mir die Originalquellen angeschaut...).
Der geschilderte Einzelfall ist ein Einzelfall, den ich nicht abstreite. Antikörper können nicht zwischen aktiver und ausgeheilter Infektion unterscheiden, auch wenn ansteigende Titer eine Auseinandersetzung des Immunsystems mit Borrelien nahe legen.
Hier pauschal Oregano und das bei Zhang in vitro unwirksame Monolaurin zu empfehlen, ist aus meiner Sicht nicht zielführend und auch nicht Threadthema.
The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world
Beiträge: 177
Themen: 33
Registriert seit: Aug 2019
Thanks: 56
Given 147 thank(s) in 69 post(s)
08.11.2019, 20:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.11.2019, 20:11 von
Borrelienkriegsveteran.)
Die Liste bei Berghoff enthält alleine ca. fünfzehn Studien, wo die Kultur von Borrelien nach antibiotischer Behandlung gelungen ist - nicht nur PCR. Ich habe mir nicht alle Studien angesehen, halte es aber für sehr schwer vorstellbar, dass alle "keiner kritischen Prüfung stand"halten. Vor diesem Hintergrund ist meine Argumentation eben gerade nicht basierend auf einem Einzelfall, sondern viel mehr ist der Einzelfall lediglich eine Anekdote, die eine zunächst mal eindeutige Studienlage bestätigt.
Monolaurin hat in vielen Studien - übrigens auch in vivo - eine gute antibakterielle Wirkung gezeigt, sodass ich den Fehler eher bei Zhangs Studie vermute.
Beiträge: 2.503
Themen: 217
Registriert seit: Aug 2012
Thanks: 4435
Given 11026 thank(s) in 2096 post(s)
Sorry, deine Argumentation ist für mich nicht nachvollziehbar und du verdrehst meine Aussage, wie es dir gerade passt. Belastbare Belege für deine Behauptungen, die du mit einer äußerst fragwürdigen Sicherheit äußerst, bleibst du schuldig. Damit bin ich raus aus der Diskussion und ich sehe auch nicht, wie dem Ratsuchenden hier weitergeholfen wird.
The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world
Beiträge: 177
Themen: 33
Registriert seit: Aug 2019
Thanks: 56
Given 147 thank(s) in 69 post(s)
08.11.2019, 20:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.11.2019, 20:39 von
Borrelienkriegsveteran.)
Ca. fünfzehn(!) Studien, Kultur - nicht PCR, Erregerpersistenz nach Antibiose. Das sind belastbare Belege und eine offenkundig nachvollziehbare Argumentation. Hinzu kommt, dass besagte Antibiotika in vitro nicht in der Lage waren, Persisterformen abzutöten. Für Betroffene sind diese Informationen definitiv wichtig, eben gerade weil so ein Unsinn wie Erregerpersistenz nach Antibiose "nur in Einzelfällen" verbreitet wird. Aber dann eben lieber die siebte Runde Ceftriaxon (denn vermutlich sind - Achtung Ironie - Borrelien aus mysteriösen Gründen nicht dazu in der Lage, im Körper Biofilme zu bilden) und das zehnte Jahr leiden.
Mir bringt es nichts, hier zu schreiben ... außer die Hoffnung, dass wenigstens ein paar Leser davon profitieren.
Beiträge: 2.503
Themen: 217
Registriert seit: Aug 2012
Thanks: 4435
Given 11026 thank(s) in 2096 post(s)
In den 15 Studien über mehrere Jahrzehnte ist die Anzucht bei wenigen Patienten gelungen. Teilweise waren da keine Beschwerden da (vgl. hunfeld et al.). Im Vergleich zu den zig anderen Studien und nicht gelungenen versuchen bei tier und mensch SIND das Einzelfälle. Vom Vergleich zu anderen erregern ganz zu schweigen. Aber da du bei Borreliosen in Menschen mit Mausstudien zu Staphs argumentierst, möchte ich nicht weiter darauf eingehen, ich sehe in einer Diskussion mit dir keinen Sinn.
The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world