[Julietta]

Hallo zusammen!
Ich bin neu hier und brauche Euren Rat.
Ich bin vor 2 Monaten in den USA bei einem Urlaub von einer Zecke gebissen worden. Die Wanderröte kam erst 2 Wochen später und ich bekam Kopf- und Nackenschmerzen und es fühlte sich wie eine Grippe an. In der 3. Woche habe ich dann mit den AB begonnen in Form von Doxycyclin 200mg 20 Tage lang. Die erste Woche der Einnahme wurde es schlimmer und ich bekam noch Wortfindungsstörungen, motorische Probleme und noch einige andere neurologische Symptome. In der 3. Woche der AB Behandlung war ich bis auf eine Erschöpfung symptomfrei. Nach Beerdigung der AB kamen allerdings die Symptome wieder zurück und verschlimmern sich schleichend. Jetzt habe ich auch noch Herzrythmusprobleme und die Kopf- und Nackenschmerzen machen mich wahnsinnig. Also bin ich jetzt 3 Wochen nach der Antibiose wieder zum Arzt. Meine Hausärztin ist selber länger erkrankt und die Vertretung wirkte unsicher was zu tun sei und wollte erst einmal einen neuen Bluttest machen, obwohl ich immer noch die Wanderröte habe. Ich versuche das ganze aktuell mit diversen Kräutertinkturen und Nahrungsergänzungsmittel zu unterstützen, aber ohne Erfolg. Auch CBD Öl hilft mir bei den Schmerzen nicht.
Hier mein kleiner Fragenkatalog an Euch:
Würdet ihr jetzt wieder eine Antibiose machen und wenn ja mit welchem AB wie hoch und wie lange?
Lässt ihr eure langen Antibiosen über den Hausarzt laufen oder zahlt ihr die privat?
Kann mir jemand über eine PN einen Arzt im Ruhrgebiet empfehlen?
Was kann ich gegen die bösen Kopfschmerzen tun?
Sorry, dass ich euch als Borreliose - Anfängerin mit so vielen Fragen nerve. Ich freue mich über jede Antwort!
Herzliche Grüße
Julietta

[Markus]

Mein Rat wäre möglichst schnell ein anderes Antibiotikum hinterherzuschieben, etwa Azithromycin 10 x 500 mg. Ein Bluttest ist sinnlos. Therapieversager unter Standardtherapie sind durchaus möglich und in der Literatur bekannt. Ich hoffe du kannst es deinem Hausarzt verklickern. Vielleicht kann hier jemand eine Studie dazu liefern, mir ist aus dem Stegreif keine bekannt.

Denkbar wäre als Mittel auch Ceftriaxon, das allerdings iv gegeben werden muss.

[Julietta]

Hallo Markus,
danke für die schnelle Rückmeldung. Okay dann habe ich jetzt einen Anhaltspunkt was ich ihm selbst vorschlagen kann.
Liebe Grüße
Julietta

[Murmelchen]

Hallo,

Erstmal auch an FSME (Nackensteife, Kopfweh) denken aber:
wenn es so schnell geht und so heftig ist es nicht alleine Borreliose sondern Babesiose. Wenn ich das lese, lese ich fast meine Geschichte. Unbedingt testen!!!! Sonst bekommst Du beides nicht mehr los. Die Borreliose wird jetzt wahrscheinlich gar nicht Dein großes Problem sein. Die Wanderröte kann Dich nur vom echten Problem ablenken. Ich bin mir ziemlich sicher.

Ganz doll Daumendrück!

[Julietta]

Hallo Murmelchen,
danke für den Hinweis. Aber was macht man gegen eine Babeiose? Muss ich den Test selbst zahlen?
LG
Julietta

[urmel57]

Das kann schon Borreliose sein, insbesondere auch eine Neuroborreliose. Ich würde mich dahinterklemmen, denn dann wäre i.v. Behandlung mit Ceftriaxon angesagt. Falls sich der Arzt da drauf einlassen würde, wäre das was.

In USA werden aber tatsächlich auch andere Erreger mitübertragen als in Europa, daher durchaus auch diese mit auf den Schirm holen.

Wenn du die Wanderröte noch hast, war die Behandlung
auf Borrelien nichtt ausreichend. Ein Bluttest bringt da leider wenig.

Liebe Grüße Urmel

[Julietta]

Hallo Urmel,
danke für die schnelle Rückmeldung. Ich habe großen Respekt vor Antibiotika, aber wenn es nicht anders geht, dann muss es halt sein. Ich frage mich, ob einer von euch jemanden kennt der die Krankheit ohne AB besiegt hat.
LG
Julietta

[Borrelienkriegsveteran]

Hallo Urmel,
danke für die schnelle Rückmeldung. Ich habe großen Respekt vor Antibiotika, aber wenn es nicht anders geht, dann muss es halt sein. Ich frage mich, ob einer von euch jemanden kennt der die Krankheit ohne AB besiegt hat.
LG
Julietta

Es gibt da schon Berichte, aber gerade in der Frühphase wirken Antibiotika meistens noch sehr gut vgl. (https://www.praxis-berghoff.de/lehrbuch-...tel-23-11/). Ich bin auch kein Freund von Antibiotika, würde in deinem Fall aber auf jeden Fall erstmal diesen Weg gehen.

[Borrelienkriegsveteran]

Mein Rat wäre möglichst schnell ein anderes Antibiotikum hinterherzuschieben, etwa Azithromycin 10 x 500 mg. Ein Bluttest ist sinnlos. Therapieversager unter Standardtherapie sind durchaus möglich und in der Literatur bekannt. Ich hoffe du kannst es deinem Hausarzt verklickern. Vielleicht kann hier jemand eine Studie dazu liefern, mir ist aus dem Stegreif keine bekannt.

Denkbar wäre als Mittel auch Ceftriaxon, das allerdings iv gegeben werden muss.

Von Therapieversagern berichtet z. B. Hassler, vgl. http://www.dieterhassler.de/index.php?id=91

[johanna cochius]

Hallo,

bitte versuche nicht ohne AB aus zukommen, glaub mir, eine chron. Infektion möchtest du nicht haben.
Ich würde zum Arzt gehen, ihm die Wanderröte zeigen und ggf. gar nichts vom Doxycyclin erzählen.
Sagen das es in der USA passierte, welche Symptome du hast.
Ich denke wie Urmel auch, es sollte ein AB her, was bei Neurologischen Symptomen gut ist.
Das wäre eben Ceftriaxion i.V. (Infusionen), oder als Tabletten Minocyclin.
Was man auch nicht außer Acht lassen sollte, sind mögliche Co-Erreger...
Erstmal sollte alles auf Kasse laufen, dennoch rate ich dir, gleich einen sogenannten Spezi zu suchen, falls die nächste Therapie auch nicht ausreichend wirken sollte. Diese sind meist Privat.
Denn nach 3-4 Woche AB ist für die meisten "normalen" Ärzte die Infektion vom Tisch, egal ob noch Symptome da sind.

Unter der Rubrik Ärzte/Therapeuten kannst du auch eine Anfrage stellen, ob jemand einen Arzt bei dir in der Nähe kennt.

Ach ja, mache bitte ein Foto von der WR!