Amandin, ich habe hier überhaupt nicht behauptet, sondern meine Meinung wiedergegeben.
Ich glaube, du verstehst nicht, um was es mir geht. Wenn ich mich in der Selbsthilfe schlau mache, gehe ich davon aus, dass ich umfassend informiert werde. Als ich noch nicht viel Ahnung von der Materie hatte, wurde mir auch nur die Sichtweise von ILADS (DBG gabs damals noch nicht) aufgezeigt und der Eindruck erweckt, alles andere wäre ärztliche Inkompetenz. Das hat dann dazu geführt, dass ich beim Arzt jedesmal mit abgesägten Hosen dastand, wenn ich mein "Wissen" aus dem Forum zum besten gab. Ich schätze, das hat meine Ärzteodyssee nur verlängert.
Zitat:Wir wissen nun wie Regi denkt und ein mancher Borreliosepatient wird sich zweimal überlegen, ob er einer Beratung von Regi folgen will oder er sich nicht lieber doch selber schlau macht.
Nein, du hast nicht verstanden wie ich denke. Schau dir z.B. mal meine Beratungsbeiträge im Forum an. Ich schreibe z.B. immer, dass ich eine Therapie nur nach LL von ILADS oder DBG dosieren würde, was ja auch in deinem Sinne ist, wenn ich alles richtig verstanden habe. Ich verweise aber auch meistens darauf, dass diese Empfehlungen nicht geltender Lehrmeinung entsprechen und man das entsprechend beim Arzt einfordern müsse. In diesem Zusammenhang verweise ich auch oft auf die Kontroverse rund um die Borreliose.
Was denkst du? Ist ein ausgewogen informierter Patient so nicht besser auf das Arztgespräch vorbereitet als wenn er nur von den LL ILADS/DBG Kenntnis hat? Ich selbst war damals nämlich jedesmal völlig perplex, wenn mir der Arzt was anderes erzählte, wenn ich versuchte, auf Augenhöhe zu dikutieren.
Geht ein Patient zum Arzt mit der Meinung, das was ILADS und DBG von sich geben ist neueste wissenschaftliche Erkenntnis und alles andere Inkompetenz, dann endet das Gespräch schnell in der Sackgasse, weil die wenigsten sich trauen zu widersprechen. Mir gings jedenfalls so. Der Arzt hat ja studiert, der Patient nicht. Dass der Arzt nicht inkompetent ist sondern lediglich anderen LL folgt, weiss der Patient ja nicht.
Ist der Patient umfassend informiert, dann weiss er, dass sein Arzt nicht inkompetent ist, kann auf alternative LL verweisen und entsprechende Therapien einfordern. Das Gespräch mit dem Arzt findet auf einer ganz anderen Basis statt. Alle Betroffenen zu Spezis schicken, ist auch keine Lösung, wenn man beobachtet, wie sich das in den letzten Jahren entwickelte. Kannst du nicht auch teilweise Abzockerei erkennen, wenn du den ein oder anderen Erfahrungsbericht aus der Spezi-Arztpraxis hier liest?
Hopf-Seidel ist für mich übrigens genauso wenig eine Referenz wie Berghoff. Ich habe dafür meine Gründe. Berghoff war ja z.B. mit dabei bei der Erstellung der S3-LL Neuroborreliose. Offensichtlich war seine eingebrachte Literatur/Argumentation nicht genügend belastbar, um eine Änderung herbeizuführen. Berechtigterweise oder nicht, masse ich mir nicht an, zu beurteilen.
Ich zerfleische hier niemanden und versuche so sachlich wie möglich zu bleiben. Wenn dem nicht so sein sollte, bitte ich um Feedback mit Zitat der unsachlichen Äusserungen. Mir geht es darum, aufzuzeigen welche Verantwortung wir hier beim Beraten haben, um den Betroffenen die grösstmögliche Entscheidungshilfe zu bieten. Das kostet mich jeweils eine Menge Kraft und Lebenszeit. Wenn ich dann korrigiert werde, mit einer Aussage, die sinngemäss meiner entspricht darf ich mich hoffentlich zu recht wundern.
LG, Regi