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Corona-Themen

(21.03.2020, 06:08)Markus schrieb:  Wie würdet ihr das mit dem Testen machen? [...] Falls man in die Klinik müsste, wäre das von Vorteil wenn man da dann schon ein positives Ergebnis hat? Dann wär es evtl. sinnvoll zu testen.

Keine Ahnung, wie das bei Euch läuft.
Bei uns würdest Du nicht getestet werden, nicht mal mehr mit Symptomen + Kontakt zu einem bestätigt Infizierten.
Ich hab jetzt (vorher Kontakt zu einem sogenannten "Verdachtsfall") non stop seit über zwei Wochen Halsschmerzen und erhöhte Temperatur, immer bis 37,9 °C. Die gilt nicht als Fieber (ab 38,0 °C), egal wie niedrig die Normaltemperatur von Hause aus ist und daß ich außer bei der Influenza vorletztes Jahr nie Fieber bekomme. Nun ist Mitte der Woche noch Reizhusten dazugekommen.
Die Charité hat 'ne "Corona-App" rausgebracht, da muß man knapp dreißig Fragen beantworten und bekommt dann ein Ergebnis. Meins (ich hab die Fragen nach Fieber und "anhaltendem Husten" verneint) war, daß ich Kontakt aufnehmen soll:

   

Die Hotline kann man vergessen, hatte ich ja letztens schon, die 116117 ist noch mehr überlastet (mir tun die Menschen echt leid, die wirklich dringend einen Arzt brauchen), also bin ich hin zu so einer Teststelle.
113 Leute vor mir. Nach einer halben Stunden anstehen (draußen ohne Sitzmöglichkeiten) kam Personal rum und meinte, wir würden eh nicht mehr rankommen, weil die Klinik nicht genug Testkits hat. Nur die, die sich früh um 7 mit'm Campingstuhl hinsetzen (die Teststelle öffnet um 10; wir ham hier morgens momentan Temperaturen von knapp überm Gefrierpunkt), ham 'ne Chance, ranzukommen. Also überhaupt erstmal bei dem ranzukommen, der entscheidet, ob man getestet wird oder nicht.
Ich arbeite in einer "systemrelevanten" Behörde. Hätte ich von dieser einen Dientausweis gehabt, wär ich getestet worden. Ich bin aber bei einer externen Firma angestellt, die "nur" in dieser Behörde arbeitet, selbst meine Zugangsberechtigungskarte für diese Behörde reicht nicht. Muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Wir arbeiten mit den Beamten in den selben Räumen und das Logo auf einem Plastikkärtchen entscheidet...
Hab dann noch ein Infoblatt in die Hand gedrückt bekommen, falls ich am nächsten Morgen mit meinem Campingstuhl wiederkommen möchte:

   

Die Infos darauf widersprechen sich meiner Meinung nach mit denen des RKI (von der nichtexistenten RKI-Internetadresse im rechten unteren Kasten mal abgesehen).
Also bin ich wieder zu meinem zukünftigen Ex-Hausarzt (zu einem anderen geht hier grad nicht, weil überall an den Praxen Zettel hängen, daß sie keine neuen Patienten mit Atemwegssymptomen aufnehmen; teilweise wurden schon Praxen geschlossen, weil sie keine Schutzausrüstungen mehr haben - wurden nämlich immer noch nicht von der KV beliefert). Dort wurde ich wie alle anderen Patienten egal mit welcher Erkrankung bei offener Praxistür auf der Türschwelle zum Gehweg abgefrühstückt: Rezept für Codein gegen nächtlichen Hustenreiz (obwohl ich diesen nur tagsüber hab; Zuhören gehörte in dieser Praxis noch nie zu den Stärken) + AU um eine weitere Woche. Temperatur wurde gemessen, wieder nur 37,9 °C, also kein Fieber und damit "Der Nächste bitte!"

Wenn das mit allen so gemacht wird, ist es kein Wunder, daß die Infektionsketten nicht unterbrochen werden und die Zahl der bestätigten Fälle in Berlin bisher so niedrig ist.
Ok, ich mache ja nun schon die ganze Zeit freiwillige Quarantäne (nicht einkaufen o. ä., nicht mal zum Geburtstag meiner nun 83jährigen Mutter, was es noch nie gab), aber andere halten das anders, wie ich z. B. aus'm Kollegenkreis weiß. Ich werde zu Hause bleiben und weiter kontrolliert vor mich hinglühen. - Anders würde es auch nicht sein mit 'nem positiven Testergebnis.

In anderen Bundesländern läuft das anders. In Kommentaren unter verschiedenen Artikeln hab ich gelesen, daß z. B. in Ecken von NRW auch getestet wird, wenn man nur leichte Symptome hat. Der Kontakt zu bestätigten Fällen ist dort vermutlich nicht mehr relevant.

Mußt Du selbst entscheiden, was Du nun machst. Wenn Du keine AU brauchst, würde ich an Deiner Stelle einfach zu Hause bleiben. Werden die Symptome stärker, isses was anderes.

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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@Markus und Filenada: Erst einmal gute Besserung an euch Beide. In meiner "Idealvorstellung" müsste der Verlauf ja anders sein. In den Berichten liest man ja meist gleich von sehr hohem Fieber und diesem Verschwinden des Geruchssinns. Ihr habt also hoffentlich was ganz Anderes...

Bei uns hier vor Ort würde ich auf alle Fälle versuchen, dies zu testen. Einfach für mehr Gewissheit für mich selbst, also falls es wirklich schlimmer wird, dass man dann vielleicht doch mal Quensyl mit reinbringt (hab ich zwar nicht da aber Markus glaub ich...) und ich wäre wahrscheinlich einfach insgesamt noch achtsamer dahingehend, ob ich bei Verschlechterung doch medizinische Hilfe brauche. Ich bin ja grundsätzlich sonst mehr Eigenbrötler und kuriere eigentlich alles selbst aus, sofern möglich, aber bei so etwas "Neuem" habe ich auch noch mehr Respekt würde zumindest versuchen, alle Möglichkeiten offen zu lassen.

Bei uns vor Ort gibt's hier ja das neue Coronatestzentrum, wo bisher immer nur ein paar Leute aufschlagen und sehr viel mehr Behandlungsplätze als Patienten vorhanden sind. Die haben also nix zu tun und man ist sofort dran. Das Problem ist aber auch bei uns, dass man eben dort nur getestet wird bei konkreten Kontakten zu Erkrankten oder Auslandsreise. Ich glaube, ich würde mir da für den Notfall 'ne kleine Notlüge ausdenken, weil sie echt alle anderen Leute wegschicken, sogar auch welche mit konkreten Symptomen.
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(21.03.2020, 09:28)Susanne_05 schrieb:  In den Berichten liest man ja meist gleich von sehr hohem Fieber und diesem Verschwinden des Geruchssinns.
Fieber haben bei weitem nicht alle. Selbst Husten nicht. Auf der Seite des RKI gibts dazu ne Übersicht. Zudem verlaufen viele Fälle wahrscheinlich unbemerkt bzw. nur mit leichten Symptomen. Ich denke bei mir doch eher an Chlamydienherx, weil ich auch so immer mal Halsschmerzen habe und meine Buhnersachen jetzt deutlich aufgestockt habe.

(21.03.2020, 09:28)Susanne_05 schrieb:  ich würde mir da für den Notfall 'ne kleine Notlüge ausdenken, weil sie echt alle anderen Leute wegschicken, sogar auch welche mit konkreten Symptomen.
Ich sehe bei mir keine Notwendigkeit zu testen. Und falls in Deutschland wirklich die Testkapazitäten derzeit ausgeschöpft werden (weiß nicht, ob das der Fall ist), sollte man die besser für andere Fälle nutzen als meinen. Ich muss die 2 Wochen Quarantäne eh machen und mache zudem Homeoffice. Im Grunde unterscheidet sich sich die Quarantäne nicht viel von meinem normalen Leben da mein Aktionsradius durch die Erschöpfung eh stark eingeschränkt ist. Und in den Garten gehen oder etwas Spazierengehen geht m.E. auch unter Quarantäne wenn man so wie ich auf dem Land lebt und zu anderen immer 2 m Abstand hält.
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Thanks given by: Filenada , Extremcouching , Pandabär , micci

@Markus - Ist schon klar, dass viele Leute andere Symptome haben. Sollte nur bissl Mut machen, dass ihr es hoffentlich nicht habt.

Ist ja auch okay, wenn du nicht testen lässt. Ich meinte es nur für mich, ich bräuchte da etwas Klarheit, weil ich mich da selbst kenne. Ich würde da eben sonst zu wenig achtsam mit mir selbst sein und vielleicht auch einfach zu spät zum Arzt gehen bei Verschlechterung, weil ich mir immer sagen würde "...ist ja nur Erkältung..." - ganz gleich, wie es sich dann zeigt. Es würde mich einfach mehr "motivieren", offener zu bleiben für medizinische Hilfe, wenn ich weiß, dass es doch diese Infektion ist. Kann bei dir aber ja ganz anders sein.
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Thanks given by: borrärger

Die Bundeswehr sucht Reservisten zur Verstärkung der Bundeswehrkrankenhäuser:

https://www.bundeswehr.de/de/organisatio...ht--222704 schrieb:Sie sind Reservistin oder Reservist des Sanitätsdienstes, sind kurzfristig verfügbar und haben eine Ausbildung in folgenden Bereichen:
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  • Medizinisch-technische/r Laboratoriumsassistent/in, 
  • Pharmazeutisch-technische Assistent und Assistentin,
dann wenden Sie sich bitte, unter Angabe Ihres gewünschten Einsatzortes und des möglichen Zeitraumes an den Fachbereich IX.4 Reservistenangelegenheiten unter folgender
E-Mail Adresse: kdosandstbwreserve@bundeswehr.org
oder unter der Hotline:
0261 896 32444
0261 896 32446
0261 896 32447

Vielleicht kommt es für jemand in Frage oder ihr kennt Leute, für die das in Frage käme.
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(21.03.2020, 11:50)Susanne_05 schrieb:  Sollte nur bissl Mut machen, dass ihr es hoffentlich nicht habt.
Ja, danke. Ich denke mittlerweile, dass ich es (bisher) eher nicht habe.
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Irgendwelche Bluttests, mit denen man eine überstandene Infektion nachweisen kann, gibt's noch gar nix, oder?
Wäre sicher spannend, zumal man ja auch etliche Sicherheitsvorschriften dann mehr außer Acht lassen könnte und Andere ohne große Ansteckungsbedenken unterstützen könnte...
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(21.03.2020, 09:28)Susanne_05 schrieb:  @Markus und Filenada: Erst einmal gute Besserung an euch Beide.

Danke!

Zitat:In meiner "Idealvorstellung" müsste der Verlauf ja anders sein. In den Berichten liest man ja meist gleich von sehr hohem Fieber und diesem Verschwinden des Geruchssinns.

Es steht überall was anderes. Blush

Virologe Prof. Hendrik Streeck, der das mit dem fehlenden Geschmacks- und Geruchssinn (was bei mir übrigens jedes Mal, wenn ich Schnupfen hatte, so war), sagte auch:
"Unser Indexpatient in Bonn etwa hatte nur einen kratzigen Hals."


Zitat:Ich glaube, ich würde mir da für den Notfall 'ne kleine Notlüge ausdenken

Ehrlich, find ich egoistisch, wenn man nur leichte Symptome hat. Wenn's sich wirklich verschlimmert, sprich Fieber und Husten und/oder Atemnot dazukommen, isses was anderes. Allerdings geht das mit der Notlüge und dem Auslandsaufenthalt bald zeitlich nicht mehr.
In Berlin (weiß ich von einer Bekannten) wird inna Datenbank (Stichwort meldepflichtige Erkrankung) überprüft, wer die bestätigt infizierte Kontaktperson ist. An dieser Stelle scheint die digitale Vernetzung mal zu klappen...

Und wie ich heute morgen schon schrieb, es ist bei leichten Symptomen doch egal, ob man nun positiv getestet wurde oder nicht, da die Therapie dieselbe ist - zu Hause bleiben, abwarten und Tee trinken.
(Anders isses bei "systemrelevanten" Berufen in med. Einrichtungen, bei Feuerwehr, Polizei usw.)


(21.03.2020, 11:36)Markus schrieb:  Und falls in Deutschland wirklich die Testkapazitäten derzeit ausgeschöpft werden (weiß nicht, ob das der Fall ist), sollte man die besser für andere Fälle nutzen als meinen.

Sehe ich auch so.
Und ja, die Kapazitäten sind momentan tatsächlich an ihrer Grenze. Das Routinelabor der Charité (eins der größten Labore in Dtl.) testet für Berlin + Umgebung + noch andere Khs. in Dtl. zur Zeit 600 - 700 Proben pro Tag (laut Drosten). Mehr geht nicht. Andere große Labore schaffen max. 500, viele kleinere Labore bis zu 200 pro Tag. Es soll zwar aufgestockt werden, aber mehr als max. 30 - 40 % mehr sind nicht drin. Dazu ist die Epidemie in Dtl. inzwischen zu weit fortgeschritten.
Einige Getestete müssen grad bis zu einer Woche auf ihr Testergebnis warten.


Man darf auch nicht vergessen, daß die Labore das nun alles zusätzlich machen, die ham ansonsten auch noch das "normale" Geschäft. Die anderen Krankheiten mit dranhängenden Tests sind ja jetzt nicht alle weg, auch wenn's da sicherlich große Testeinbrüche gibt (wenn ich so sehe, wie sich das Patientenaufkommen in Arztpraxen verändert hat).
Wie Taiwan und Südkorea das hinbekommen haben mit den sinnvollen Massentests ist mir ein Rätsel.
Südkorea: 5,6 Tests / 1.000 EW (an dem Tag: 8.565 bestätigt Infizierte, 91 Tote)
Italien: 1,5 / ~ (41.053 / 3.405)
Dtl.: 1,9 / ~ (15.320 / 44)

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(21.03.2020, 13:19)Susanne_05 schrieb:  Irgendwelche Bluttests, mit denen man eine überstandene Infektion nachweisen kann, gibt's noch gar nix, oder?

Drosten hat letztens in einer seiner Podcast-Folgen drüber gesprochen. Es gibt 'nen Antikörpertest, den kannste aber inne Tonne kloppen. Irgendwas mit 33 % (ich hab's nicht mehr im Kopf) Sensitivität. Sie haben aber entdeckt, daß es noch ein Zytokin gibt, das "ausschlägt".
Also wird weitergeforscht.

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Thanks given by: Susanne_05 , Extremcouching

Ja, mit den Testkapazitäten verstehe ich und würde da auch nicht hingehen zum Testen, wenn das so extrem ist. Ich weiß nicht, wie das hier lokal ist, habe nur aus unserer Regionalzeitung entnommen, dass in unserem "Coronatestzentrum" derzeit anscheinend (noch) Langeweile herrscht. Man sieht dort auch bis jetzt nie jemanden davor stehen - ganz anders also, als ich es sonst in den Medien verfolge. Aber ist wahrscheinlich eine Frage der Zeit. Unter diesen Voraussetzungen wäre ich dort mal hingewackelt bei akuten Symptomen aber natürlich nicht, wenn die Labore dafür dann aus allen Nähten platzen. War mir so noch nicht klar.

Hoffentlich gibt's da bald mehr Testkapazitäten. Man kann sich ja perspektivisch nicht bei jeder Erkältung immer 14 Tage isolieren - also ich derzeit schon noch, bin ja sowieso daheim aber für Andere stelle ich mir das schwer umsetzbar vor...
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Thanks given by: Filenada


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