[Filenada]

Stimmen, die in den Mainstreammedien wohl keinen Eingang finden

Und dann ausgerechnet gleich als Erstes den Radiosender rs2 verlinken! Ganz mein Humor!

Frau Mölling (Deine Verlinkung auf KenFM hat auch was...) gab letztens übrigens ein Interview auf Radio1.
Danach hat der Sender eine Klarstellung geschrieben (siehe unter der Grafik):

   





Ansonsten - ohne jemanden hier oder anderswo direkt anzusprechen - ja, die Gedanken sind frei. Sollten sie auch.
Ich hab sie auch: Vergleiche oder gar Aufrechnungen mit den Toten anderer schlimmer Ursachen ist für mich taktlos/geschmacklos/pietätlos/unangebracht/... (kann man sich was von aussuchen) und ein Schlag ins Gesicht für die Hinterbliebenen egal welcher Toten. Jeder Tote ist einer zuviel, wenn man die Möglichkeit und Mittel hat, dies zu verhindern.

[Zotti]

Vergleiche oder gar Aufrechnungen mit den Toten anderer schlimmer Ursachen ist für mich taktlos/geschmacklos/pietätlos/unangebracht/... 

Es tut mir leid, wenn Du es so verstehst.
Jeder Tod, egal aus welcher Ursache ist schmerzhaft. Glaube mir, ich habe das zur Genüge erlebt.

Ich habe auch erlebt, daß geliebte Menschen einfach nicht mehr leiden und leben mochten und der Tod eine Erlösung war. Dennoch war es für mich schmerzhaft.
Jeder Sterbende hinterlässt eine Lücke.
Das Auseinandersetzen mit der, auch vorhandenen, nüchternen Seite des Sterbens durch Totschlagargumente verhindern zu wollen geht mE an dem Kern vorbei.
Aber das soll jeder nach Gusto betreiben.

Jeder Tote ist einer zuviel, wenn man die Möglichkeit und Mittel hat, dies zu verhindern

Der Tod ist Bestandteil jeden Lebens. Er lässt sich höchstens aufschieben.
Das lässt sich auch durch ignorieren nicht ändern.

Ich verstehe, daß das Thema emotional ist, ist es bei mir auch, aber fehlende Sachlichkeit lässt mich diesen Thread nun zunächst verlassen.

Bleib gesund.

[Susanne_05]

Ich denke, dieser Thread lebt gerade durch unsere vielen unterschiedlichen Ansichten und es lässt mich immer mal wieder nachdenklich reflektieren, wenn ich hier mitlese.

Es ist schwierig, aus so ein paar Zeilen hier, eine grundlegende Motivation des Schreibers dahinter zu erkennen. Ich habe aber grundsätzlich das Gefühl, jeder versucht auf seine Weise, etwas beizutragen und finde es schade, wenn jemand den Thread aufgrund von Missverständnissen vorzeitig verlässt...

Ich weiß, dass es bei mir sicher auch mal "panisch" klingt und in manchen Momenten bin ich's vielleicht auch mal - die Situation ist ja auch vollkommen crazy - dann brauche ich paar beruhigende Zeilen. Manchmal hab ich auch zuuuu viel Abstand und es scheint alles fast surreal, dann brauch ich wieder paar mehr Fakten, um achtsam zu bleiben. Also, wollte nur mal sagen, dass es bei mir (wie sicher bei den meisten) nicht so einheitlich ist von der "Gefühlslage" her und ich oft einfach unterschiedliches Input brauche...

In den letzten Tagen wollte ich gern praktisch mehr umsetzen, was es derzeit an "Vorgaben" gibt, weil ich denke, man sollte dies wenn dann aber richtig durchziehen, halbherzig bringt da sicher auch nicht allzu viel. Manches finde ich persönlich noch zu wenig und manches auch noch bissl übertrieben und weiß nicht, ob man die Kräfte anderswo noch besser bündeln könnte aber ich kann es auch nachvollziehen. Nur als Beispiel: Bei uns sind ja direkte Ausgangssperren, man darf aber spazieren gehen. Gestern wurde ich im Park von der Polizei kontrolliert, als ich mit meinem Sohn spazieren war - also ob wir Beide auch in einem Haushalt leben... Naja gut, die machen auch nur ihren Job. Finde es andererseits natürlich auch gut, dass so aufgepasst wird.

Schönen Tag an alle.

[urmel57]

Bei allem was uns beschäftigt. Das Gestern ist gewesen, das Morgen kennen wir nicht. Heute ist es warm und sonnig. Was immer ihr auch tut. Der heutige Tag ist nur heute, macht das Beste draus. 

Gar nicht rausgehen ist meines Erachtens die falsche Antwort auf die Herausforderungen. Daher tut es, tut es mit Bedacht und abseits der Masse.

   

Liebe Grüße Urmel

[Markus]

Jeder Tote ist einer zuviel, wenn man die Möglichkeit und Mittel hat, dies zu verhindern.

Wir retten ganz überwiegend multimorbide Menschen mit einem Medianalter von 80 Jahren oder so, die statistisch gesehen eh nicht mehr lange gelebt hätten. Wir tun dies zum Preis der Kernschmelze des Finanzsystems und der Wirtschaft, die schon eingesetzt hat. Diese Kernschmelze wird m. E. viel mehr Menschenleben fordern, wir haben dazu genügend historische Beispiele. Alleine durch die Sparauflagen die man den Griechen 2015 aufs Auge gedrückt hat ist dort die Kindersterblichkeit extrem gestiegen. Habe damals auch nicht vernommen, dass dies in Deutschland jemand sonderlich gestört hätte. Und das war weit entfernt von dem was uns jetzt blüht.

Ich habe lediglich drauf hingewiesen, dass es auch andere Meinungen gibt. Ich sage nicht, dass ich eine Patentlösung oder die Wahrheit gepachtet habe. Dass die Öffentlich-Rechtlichen allerdings ihrer Verpflichtung zu einer ausgewogenen Berichterstattung nicht nachkommen kann allerdings wohl kaum bestritten werden:

Der Medienwissenschaftler Otfried Jarren kritisiert die Berichterstattung des deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehens über das Coronavirus.

Seit Wochen treten immer die gleichen Experten und Politiker auf, die als Krisenmanager präsentiert würden, schreibt Jarren in einem Beitrag für den Fachdienst „epd Medien“. Dadurch inszeniere das Fernsehen zugleich Bedrohung und exekutive Macht – und betreibe „Systemjournalismus“. Vor allem der Norddeutsche Rundfunk falle ihm durch eine „besondere Form der Hofberichterstattung“ auf.

[Susanne_05]

Also, ich kann das schon nachvollziehen mit den Wirtschaftsthemen, wobei sich das für mich überhaupt auch nicht vergleichen lässt "Menschenleben versus Wirtschaftssystem" - klar hängen da langfristig auch unglaublich viele Aspekte drin und es ist ein sehr komplexes Thema. Da könnte man sicher einen eigenen Thread eröffnen zum Finanz- und Wirtschaftssystem.
Was mir im Moment aber bissl unklar ist: Wir sind doch gerade erst einmal eine Woche in "Isolation". Ist das nicht auch noch viel zu früh, da jetzt grundlegend schon wieder an "allem zu rütteln"? Mir fällt nur auf, dass da mit mindestens ähnlich großer Panik wie die Erkrankungsthemen, plötzlich überall Finanzthemen im Netz sprießen... Klar, braucht man Wege, wofür man ja jetzt auch Zeit hat, sie zu entwickeln. Ich persönlich finde nur den jetzigen Zeitpunkt irgendwie sehr früh für tiefgreifende Sofortlösungen...

[urmel57]

Es gibt ja durchaus Patientenverfügungen, ob Intensivmaßnahmen bei einem getroffen werden sollen oder nicht. Willkürlich Generation 80+ (60+?, körperlich Schwache) einzusperren etc.  geht ethisch für mich gar nicht. So eine Gesellschaft wäre fürchterlich.

[Markus]

"Menschenleben versus Wirtschaftssystem"

Den Vergleich wird auch kaum jemand machen. Nur wird eine Depression und Hyperinflation (und ich glaube kaum, dass das vermeidbar ist) um Größenordnungen mehr Menschenleben kosten als das Virus selbst. Alleine die Suizide dürften das schon übertreffen.

[Markus]

Mir fällt nur auf, dass da mit mindestens ähnlich großer Panik wie die Erkrankungsthemen, plötzlich überall Finanzthemen im Netz sprießen

Das Finanzsystem ist gewaltigst in Schieflage und das hat erst mal mit dem Virus nichts zu tun. Das Virus hat jetzt nur die Blase angestochen, die ohnehin irgendwann geplatzt wäre. Ich will das hier auch nicht diskutieren, sondern lediglich auf die Problematik hinweisen, denn der ein oder andere wird durchaus etwas zu verlieren haben. Die Politik wird das dieses mal nicht mehr einfangen können.

[Filenada]

Wir retten ganz überwiegend multimorbide Menschen mit einem Medianalter von 80 Jahren oder so, die statistisch gesehen eh nicht mehr lange gelebt hätten. Wir tun dies zum Preis der Kernschmelze des Finanzsystems und der Wirtschaft, die schon eingesetzt hat.

Ich bin grad ehrlich gesagt ziemlich entsetzt, sowas Empathieloses hier in einem Patientenforum zu lesen. Macht mich sprachlos und einiges mehr.



Zum anderen werde ich hier nicht auf Whataboutism eingehen, dazu hab ich weder die Zeit noch die Nerven.
Nur soviel, weil Du es in der Antwort an mich geschrieben hast:

Griechenland [...] Habe damals auch nicht vernommen, dass dies in Deutschland jemand sonderlich gestört hätte.

Dann hast Du Dich in dieser Zeit vermutlich mit anderen Themen befaßt. Es gab sehr viel Empörung, Betroffenheit, Anteilnahme, Petitionen, Proteste usw. u. a. in Deutschland. Ich selbst war auf drei Demos mit Kundgebungen gegen den schäbigen Umgang mit Griechenland, einmal davon mit Krücken wegen meiner Gelenkentzündungen, und hab etliches Geld gespendet für z. B. ärztliche Hilfe vor Ort. Jahr für Jahr bring ich mein Geld nach Griechenland - nicht in große Hotels, sondern zu den "kleinen" Leuten, die Privatzimmer vermieten und ihre Waren auf Märkten und Tante-Emma-Läden anbieten, um sie direkt zu unterstützen.
Genauso wie ich auch den Tierschutz unterstütze oder Opfer diverser Naturkatastrophen, Kriegsopfer, Flüchtlinge hier und anderswo, Menschen im Donbass, die 'ne Brille oder Schulmaterialien für ihre Kinder brauchen (nein, ich hab nicht zuviel Geld, war schon immer sog. Geringverdiener), wie auch Borreliosepatienten, für die ich über fünf Jahre 'ne SHG hatte und denen ich seit über acht Jahren im Internet zur Seite stehe. - Bei nicht einem einzigen "Fall" hab ich mich je gefragt, ob sich das "überhaupt lohnt" zu helfen. So eine Denke ist mir mehr als fremd, damit kann ich auch nicht umgehen, weshalb ich bei diesem Thema hier auch raus bin.