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Diagnose Test Interpretation
#1

Hallo Zusammen,

ich möchte mich gerne mit einer Frage an Euch wenden, da ich bis jetzt keinen Arzt gefunden habe, der mir tatsächlich weiterhelfen konnte.

Ich (m, 40) "schleppe" eine Reihe von Symptomen seit einigen Jahren mit mir rum, die meiner Meinung nach durchaus auf eine chronische Borreliose passen könnten.

- kognitive Störungen / Gedächtnis

- Schwindel (z.b auf der Leiter, nachts im dunkeln Raum)

- Gelenkbeschwerden Zeigefinger

- periphere Muskelschmerzen / kurzzeitiges stechen

- Taubes Gefühl in den Zehenspitzen vom dicken Zeh

- Muskelschwäche vor allem in den Beinen (Treppensteigen und Fahrradfahren)

- starke Müdigkeit, sehr hohes Schlafbedürfnis (10h-11h, wenn ich mir keinen Wecker Stelle)

Mein Hausarzt hat daraufhin kürzlich einen ELSIA Borrellien Suchtest machen lassen, der IgG IgM negativ ausgefallen ist. Demnach hat er eine Borreliose für mich ausgeschlossen und vermutet eher etwas im Psychosomatischen Bereich. Einen Immunoblot / Westernblot Bestätigungstest hat er abgelehnt. Daher habe ich diesen bei einem Labor Privat durchführen lassen. Ebenfalls IgG IgM negativ.

Auch habe ich dort den CD57 Nachweis machen lassen. Ergebnis: CD57-positive NK-Zellen 127 c/µL. Hier wird wohl ein Normwert von über 200 c/µL angenommen. [Eine erniedrigte Zahl von CD 57 positiven NK-Zellen ist ein Indiz für eine chronische bakterielle Infektion. Burrascano (USA) hat nachgewiesen, dass bei Patienten mit chronischer Borreliose nach einer Krankheitsdauer von mehr als 1 Jahr in einem hohen Prozentsatz ein Zusammenhang mit einer erniedrigten CD 57-Zellzahl gegeben ist. Im Gegensatz zum LTT ist dieser Befund aber nicht krankheitsspezifisch! Die CD 57-Zellen gelten als sicher erniedrigt ab einem Wert kleiner 60 / ul, ein Wert zwischen 60 und 100 gilt als verdächtig.]

Mich treibt nun die Frage um, ob ich dem negativen Elisa und Immunoblot glauben soll/muss. Oder ob es ggf. seltene Konstellationen gibt, in denen beide Test falsch negativ sein könnten. Wenn es tatsächlich eine (neuro)Borreliose ist, dann habe ich mich vermutlich vor etwa 8 Jahren angesteckt ohne Behandlung.

Und wenn falsch negative Testergebnisse (Elisa & Immunoblot) denkbar sind, welche Test sollte ich nun noch machen?

Zu guter Letzt (Hoffnungsschimmer !!!), hatte ich kürzlich wegen einer stärkeren Zahnentzündung Amoxicillin 2,5g / Tag für 10 Tage eingenommen. (Morgens 1000; Mittag 500; Abend 1000) Nach etwa einer Woche merkte ich tatsächlich, wie sich eine ganze Reihe meiner Symptome deutlich gebessert haben. (Kein Schwindel, keine Gelenkbeschwerden, keine peripheren Muskelschmerzen, keine Muskelschwäche). Ein ganz tolles Gefühl!

Wiederum etwa nach 10 Tagen nach dem Ende der Antibiose sind diese Beschwerden aber wiedergekommen....

Oder habe ich doch Mykoplasmen oder chlamydia pneumoniae?

Vielleicht hat jemand ein paar Empfehlungen für mich.

Vielen Dank!

Daniel4
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Thanks given by:
#2

Deine Symptome sind unspezifisch und können auch von anderen Krankheiten stammen. Was wurde denn schon, mit welchen Untersuchungen mit welcher Aussagekraft ausgeschlossen?

Es ist nach meiner Erfahrung möglich, dass trotz negativer Laborergebnisse eine Borreliose vorliegen kann. Bei mir waren die Ergebnisse je nach Labor negativ oder grenzwertig im Sinne des Frühstadiums, in einem Labor grenzwertig im Sinne des Spätstadiums. Aus einer Haut - und Blutprobe konnten dann Borrelien direkt mittels PCR nachgewiesen werden. Die Histologie ergab, dass der Befund mit einer Acrodermatitis chronica atrophicans (ACA) vereinbar wäre. B. afzelii hat am häufigsten die Eigenschaft, sich vor dem Immunsystem zu tarnen. Meine logische Schlussfolgerung: Tarnt sich der Erreger, kann das Immunsystem nicht reagieren, ergo ist eine Immunreaktion nicht nachweisbar. Die gängigen Borreliose-Tests messen aber die Immunreaktion und nicht die Erreger direkt. Ich hatte einen Bekannten, der nach 20 Jahren mit der Diagnose CFS/ME mutiple ACA entwickelte. Das wurde von einem Universitätsspital so diagnostiziert, was etwas heissen soll. Der Laborbefund war auch bei ihm negativ. Die Borreliose-Tests sind für den Müll. Hast du Ergebnisse deines Immunoblots im Detail? Waren alle Banden negativ?

Ich erlebte die erste Antibiose wie du. Sofort massive Besserung und nach dem Absetzen wieder Verschlechterung.

Burrascano ist ein Lyme Doc. Seine Ansichten decken sich nicht mit geltender Lehrmeinung.
https://www.borreliose-nachrichten.de/wp...-20071.pdf
Du kannst das CD57 Ergebnis höchstens für deine Entscheidungsfindung verwerten. In der "normalen" Arztpraxis musst du damit nicht argumentieren.


Zitat:Oder habe ich doch Mykoplasmen oder chlamydia pneumoniae?
Meines Wissens sind diese nicht sehr empfindlich auf Amoxicillin.


Antibiotika sollen als Nebenwirkung eine entzündungshemmende Wirkung haben. Das haben NSAR auch. Hast du schonmal eine Therapie mit NSAR gemacht? Woher auch immer die Entzündungen kommen..... Die Besserung durch Antibiotika würde ich als richtungsweisend werten. Da fallen einige mögliche Ursachen schon mal weg.

Mehr kann ich dir vorerst nicht helfen. Ich kenne deine KG nicht komplett.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: Waldgeist , Filenada , Daniel4
#3

Vielleicht auch ein LTT test machen lassen und auch auf Co infektionen testen lassen. Chlamydia P. Kann auch ähnliche Sympthome wie borreliose aufweisen. Auch Toxoplasmose geht mit Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, kognitive Störung einher. Am besten auf mehrere Co infektionen testen lassen und einen Spezialisten aufsuchen. Denn wenn AB geholfen haben, ist ein Versuch wert. 
Gute besserung.
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Thanks given by: Daniel4
#4

Hallo Euch beiden,

und danke für Eure Texte.

Zitat:Was wurde denn schon, mit welchen Untersuchungen mit welcher Aussagekraft ausgeschlossen?

Ich war beim Hausarzt und Neurologen. Beide sagen mir eigentlich das ich Fit bin. Auch das Blutbild würde kein Anlass zur Sorge geben.

Der Neurologe hat ein MRT veranlasst. Da wurde nichts verdächtiges gefunden. Eigentlich sagen mir beide Ärzte, dass meine Beschwerden Psychosomatisch sind, also mehr oder weniger Einbildung und dass man mit 40 eben keine 20 mehr ist...


Was bedeutet denn "KG" ?


Zitat:Ich kenne deine KG nicht komplett.


Zitat:Burrascano ist ein Lyme Doc. Seine Ansichten decken sich nicht mit geltender Lehrmeinung.

https://www.borreliose-nachrichten.de/wp...-20071.pdf
Das werde ich mir mal durchlesen, Danke!

Hier mein Ergebnis vom Immunoblot:

Ich habe das so interpretiert, das einfach gar nichts gefunden wurde.

[Bild: Bildschirmfoto-vom-2021-07-31-22-49-17.png]

Habe vorhin nochmal ein bisschen gelesen und ein PDF von einem Labor gefunden:

Wenn ich das richtig verstehe, dann ist das ja genau so ein Fall. Also Negative Serologie ( vermutlich Elisa und Immunoblot, aber positiver LTT)

[Bild: Bildschirmfoto-vom-2021-07-31-22-57-34.png]


Ich denke ich gehe nächste Woche nochmal zum Labor und lasse dort einen LTT machen.

Zitat:Die Besserung durch Antibiotika würde ich als richtungsweisend werten
Ja, das hat mich auch wirklich richtig überrascht. Eigentlich gehörte ich immer der Anti-Antibiotika-Fraktion an. Hatte immer Respekt vor Resistenzen und wollte mein Mikrobiom mit einer Antibiose auch nicht "verärgern". Habe seit etlichen Jahren alle Infekte immer mit Hausmitteln und Bettruhe überstanden. Und nun verschrieb mir mein Zahnarzt wegen einer Zahn und Kieferinfektion mit Nachdruck Amoxicillin und auf einmal verschwindet nicht nur die Kieferinfektion sondern auch die Symptome, an die ich mich seit Jahren "gewöhnt" hatte. Da war ich echt Baff.

Das die Symptome nach Ende der Antibiose aber wiederkamen erkläre ich mir so, dass das Amoxicillin nicht die erste Wahl bei eine Spät-Borreliose wäre. Also mal angenommen ich käme an eine intravenöse Antibiotika Behandlung mit einem "stärkeren" oder "geeigneterem" Antibiotika ran... Also mit ärztlicher Aufsicht. Wonach entscheide ich denn, ob ich das einfach mal testen sollte...

Viele Grüße! Daniel
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Thanks given by:
#5

Der LTT Borrelien ist von geltender Lehrmeinung auch nicht anerkannt. Speziallabore machen diesen Test und er wird von unseren "Spezis" oft durchgeführt. In der "normalen" Arztpraxis muss du damit auch nicht argumentieren, denn in den anerkannten Borreliose Leitlinien wird explizit davon abgeraten. (Wäre von Vorteil, wenn Forumsuser, die diesen Test empfehlen, diese Besonderheit jeweils erwähnen würden, dann müsste ich es nicht jedesmal tun/erklären.)

Zitat:Ich habe das so interpretiert, das einfach gar nichts gefunden wurde.
Richtig.

Zitat:Was bedeutet denn "KG" ?
Krankengeschichte.

Zitat:Und nun verschrieb mir mein Zahnarzt wegen einer Zahn und Kieferinfektion mit Nachdruck Amoxicillin und auf einmal verschwindet nicht nur die Kieferinfektion sondern auch die Symptome, an die ich mich seit Jahren "gewöhnt" hatte.
Das würde ich nebst Borreliose unbedingt auch im Auge behalten. Auch mal den Zahnarzt (Ursache der Zahn- und Kieferentzündung? Was und wie genau wurde behandelt? Wie sicher wurde das Problem komplett behoben?) und Dr. Google befragen. Bei Befragung von Dr. Google immer die Glaubwürdigkeit der Quelle hinterfragen. Bei Befragung des behandelnden Zahnarztes auch eine zweite Meinung in Betracht ziehen. Dabei unbedingt die Wirkung der Antibiotika (AB) auf deinen Allgmeinzustand erwähnen. Auf die schnelle habe ich z.B. dies gefunden:
https://focus-arztsuche.de/magazin/krank...behandlung
Zitat:Wurzelbehandelte Zähne und Leichengifte rufen untypische Symptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder eine höhere Infektanfälligkeit hervor. Wissenschaftlich belegt sind diese Zusammenhänge aber nicht. Ihre Empfehlung lautet deshalb, den toten Zahn besser zu ziehen als im Mund zu belassen oder seine schädliche Wirkung mithilfe bestimmter Techniken abzuschwächen.

Die positive Wirkung der AB beweist keine Borreliose. Die AB könnten auch gegen andere Bakterien (Karies?) gewirkt haben.

Zitat:Wonach entscheide ich denn, ob ich das einfach mal testen sollte...
Dafür gibt es keine Entscheidungsgrundlage, allerhöchstens die Vorgeschichte (z.B. Zeckenstich erinnerlich oder erhöhte Zeckenexposition durch Beruf und/oder Hobbys). Die Testerei erfolgt ins Blaue. Die Ergebnisse sind Interpretationssache. Es gibt keinen Test auf der Welt, der eine Borreliose sicher nachweisen oder ausschliessen könnte. Wer etwas anderes behauptet, lügt oder weiss es nicht besser. Tut mir leid. Die Situation ist unbefriedigend, aber nicht zu ändern.

Zitat:Also mal angenommen ich käme an eine intravenöse Antibiotika Behandlung mit einem "stärkeren" oder "geeigneterem" Antibiotika ran.
Ist eine Rumpröbelei. Kann gar nichts bringen oder den Durchbruch.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: Filenada
#6

Hallo Daniel4
gab es denn Zeckenkontakt?  (Bremsen)
Bestimmte Antibiotika können eine entzündungshemmende Wirkung haben. (Zahnarzt AB Gabe)
10 Tage ist natürlich für Borreliose selbst in der Frühphase zu kurz.
Resistenzen (Borreliose) sind nicht bewiesen, sie haben X andere Möglichkeiten sich dem AB zu entziehen.
Deine Kommentare, als Frischling, erlauben mir dir etwas intensivere Infos zu geben.

Borreliose ist, Frühstadium ausgenommen, ein Problem.

Ein LTT der positiv ist, wird von 95% der Ärzteschaft nicht anerkannt.
Elisa und Western Blot schon, obwohl ich der immer noch der Meinung bin, eigentlich waren diese Tests mal im Labor wichtig.
Als dann nichts als standardisierte Test zur Verfügung stand, hielten sie Einzug in der Human Medizin. (2 Lager)
Ja, sie sind verbessert worden, aber nicht ausreichend. 10 Labore unter Umständen 5 verschiedene Ergebnisse. Und die falsche Interpretation kommt hinzu.
7 Ärzte bis zur Diagnose ist Durchschnitt.
Behalte immer im Hinterkopf, Borreliose KANN in Frage kommen, aber das Krankheitsbild ist sehr umfangreich. Viele Überschneidungen mit XY sind möglich.
Ich halte einen LTT für angebracht zur persönlichen Information. (150 Euro)

2-6 Monate * Auseinandersetzung mit der Borreliose sind für einen Laien nötig um die Erkrankung halbwegs zu verstehen, wenn eine Spätinfektion vorliegt.
Fangen wir an:
Gepulste Therapie (onlyme-aktion.org)

2. Link in #2
Gepulste Therapie (onlyme-aktion.org)

Die 2 Lager, 2007
Wer auch immer ELISA und Western Blot Tests herstellt war von 2007 bis heute nicht in der Lage sie als " Goldstandart" in der Praxis zu zulassen.
Viele Patente auf alles mögliche der Zecken wurden beantragt und erteilt, darum ist auch aus meiner, kritischen Sicht, hier Lobbyismus im Spiel.
Borreliose in der ärztlichen Ausbildung ein Trauerspiel.
Schweiz_med_RID-Foundation.pdf (borreliose-nachrichten.de)

Die PDF von 2008 aufrufen.
Lyme-Borreliose: Forschungsbedarf und Forschungsansätze (rki.de)

Vielleicht hiermit anfangen, damit man nicht verzweifelt.
Püttmann Archive - Borreliose Nachrichten (borreliose-nachrichten.de)

Alles alte Zeug, leide gibt es nicht viel neues an Forschung. Was da kommt ist ...
Lyme-Krankheit: Borrelien überleben Antibiotikabehandlung im... (aerzteblatt.de)

OnLyme gibt sich viel Mühe diese Sch... zu beheben, aber es gibt das so 5-7 EXPERTEN / Autoren  die das sehr gut zu verhindern wissen auf politischer Ebene.
Viele Aktionen folgten nach dieser.
Info-weltweiter-Borrelioseprotest-2013.pdf (onlyme-aktion.org)

Gruß fischera

Der keine medizinische Ausbildung hat.
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