Hallo Gabi,
Deine Frage, ob es die Covid-Impfungen wert waren, stellst Du Dir selber und ich nehme Sie als Anregung und stelle mir die entsprechende Frage selbst. Diese eigentlich ungestellte Frage beantworte ich nur für mich, lasse aber alle mitlesen. Jeder hat eine andere Motivation zur Impfung oder hatte einmal eine solche. Es war für mich die Impfung mit Biontec/Pfizer nicht wert!!! Ähnlich wie Suse 007, die nach der zweiten Impfung kleine "Unwohlattacken" hatte, traten diese auch bei mir auf, nur früher. Schon vor der letzten, also der zweiten Impfung, gab es diese. Nach der ersten wurde mir bereits nach 15 min schlecht. Nachts Kältegefühl und nachfolgend fing es tatsächlich wie ein "gewöhnliches" Guillan-Barré-Syndrom an. Die Symptome eines GBS kannte ich schon damals, als Borreliose-Kranker durfte ich vor meiner LD-Erstbehandlung 1996 vieles selber recherchieren. Das war schon sehr beeindruckend. Der Verlauf war gegenüber eimem gewöhnlichen GBS dann plötzlich langsamer und stoppte schließlich. Nach zehn Tagen war ich beschwerdefrei. Dachte daher, das wäre bei der zweiten Impfung ebenso: zehn bis vierzehn Tage Beschwerden und dann vor Corona geschützt. Die zweite Impfung mit Biontec/Pfizer erfolgte 3 1/2 Wochen nach der ersten. Die aufgetretenen Beschwerden nannte ich auch dem Arzt im Impfzentrum. Der Arzt sagte damals, das hätte er noch nie gehört. Ich hielt meinen Arm hin, er spritzte mich. Zum Schluss der Impfung gab er den Hinweis, mindestens zwei Wochen lang nicht zu joggen. Joggen, ja das ging damals wieder, nach 15 Jahren borreliosebedingter Pause. Drei Monate kam ich in den Genuss des Laufens. Heute ist Jogging für mich ein Traum. Somit zur Antwort, wie konnte ich mich nur noch ein zweites Mals impfen lassen: es gibt keine rationale Antwort. Sollten andere LeidensgenossInnen sich ebenfalls für eine Covid-Impfung, 2 Impfung oder irgendeine Booster-Impfung (1., 2., x.-te) entscheiden, rate ich jedem Borreliosekranken, der nach der nach einer CovidImpfung Beschwerden hat, die er so oder in der Stärke noch nicht kannte: lasst in diesem Fall die Finger von einer weiteren Covid-Impfung. Die meisten von uns wurden wohl problemlos geimpft.
Vielen Dank an Dich, dass Du auch auf die Reaktivierung des VZV hingewiesen hast! Dadurch können andere Deine Erfahrungen teilen und in diese Richtung suchen. Ganz wichtig! Wird zwar auch als mögliche Impffolge genannt, aber wenn es hier im Forum gelesen wird, ist das nochmal was völlig anderes. Viele haben dieses Wissen nicht oder haben nicht die Power, selber nachzuschauen. Und die beteiligten Ärzte suchen vielleicht häufig erst gar nicht nach den Ursachen. Nur so, wie Du es gemacht hast, es den Forenlesern zu schreiben, können wir uns helfen. An Dir kann man sich ein Beispiel nehmen. Aber nicht nur zu Lob veranlasst mich Deine Nachricht, sondern es freut mich, dass Du den VZV in den Griff bekommen hast. Möge das bei Deinen anderen Untermietern ebenfalls geschehen.
An das Robert-Koch-Institut habe ich die Impffolgen nicht weitergeleitet, aber an das Paul-Ehrlich-Institut. Habe brav alles ausgefüllt und per Mail versandt, den Eingang quittiert bekommen. Deinen Hinweis zu Melden ist hier für alle ebenfalls sehr wichtig. Meldet Eure Impffolgen, gegebenenfalls an das RKI und das PEI. Aufgrund der angewandten Systematisierung der Impffolgen fallen viele Nebenwirkungen - auch bei nicht Borreliosekranke, denen geht es ja nicht unbedingt besser - unter den Tisch. Aber lasst Euch hier nicht mundtot machen. Müllt diese Einrichtungen zumindest zu, egal was es bringt. Werde meine Fragebögen des PEI nun auch noch ans RKI senden.
Noch drei Hinweise:
1. Nach meiner Erinnerung schreibt Frau Dr. Hopf-Seidel, eine Covid-Impfung mit einem mRNA Impfstoff solle nur bei negativem Borrelien-LTT erfolgen. Habe aber nicht gelesen, aus welchem Grund oder habe es schlicht vergessen.
2. Wer hinreichend der englischen Sprache mächtig ist und genug Kraft hat, könnte sich die Umfrage von Daniel Cameron, MD, LYME DISEASE AND COVID-19 SURVEY, antun. Habt Ihr schon gemacht. Dann bekommt Ihr vielleicht eine Mail für den Lyme disease and COVID-19 follow-up Survey oder Ihr habt diese schon erhalten. Für Erstinteressenten der Link zur Seite:
https://danielcameronmd.com/lyme-disease-covid-survey/ . Auf der Seite findet Ihr dann mit wenig scrollen (fast ohne) neben seinem Video einen Kasten TAKE THE SURVEY. Egal, ob Ihr "Fans" von Dr. D. Cameron seid oder nicht, wäre die Teilnahme aus meiner Sicht sinnvoll. Wir müssen auch unseren Ärzten und Experten helfen, die stehen auch vor "Ungereimtheiten". Wenigstens diejenigen, die selber denken und Euch helfen wollen.
3. Lasst es Euch nicht gefallen, wenn Eure Impffolgen als psychische/psychosomatische Erkrankung eingestuft werden. Ihr kennt Euren Körper und die Symptome Eurer Borrelioserkrankung, eventuell auch diejenigen Eurer Co-Infektionen und weiteren Erkrankungen selbst meist sehr gut. Meine Impffolgen wurde als psychosomatisch eingestuft (bis auf die Schwäche in den Beinen), eine Krankmeldung trug den ICD10-Code für eine mittelgradige Depression und das Beste war die Befundung einer Anpassungsstörung nach Impffolge durch eine Neurologin. Was kann man dagegen tun, v. a. wenn man der Auffassung ist, das diese Diagnosen nicht zutreffen. Ein Ausweg war für mich, dass ich mich insoweit psychiatrisch untersuchen ließ. Der Psychiater attestierte mir, das meine Beschwerden wahrscheinlich auf der Covid-Impfung gründen. Eine Anpassungsstörung liege schon per definitonem nicht vor und über eine Depression könne man allenfalls dann nachdenken, wenn ich erstmal umfassend organisch untersucht sei. Und der Hammer: das habe ich schriftlich von ihm. Nunmehr muss ich mir den Quatsch wenigstens ärztlicherseits nicht mehr anhören, wegen des Attests habe ich da Ruhe bekommen. War aber auch Glück mit dem Psychiater, der geht sogar von der Existenz chronischer Borreliosen aus. Also WEHRT Euch. Klar können auch die als weniger sympathisch empfundenen Psycho-Diagnosen mal zutreffen und so einen Psychiater findet Ihr auch nicht gleich. Und viele von uns haben oder hatten borreliosebedingt auch Depressionen oder Psychiater, die uns in diese Ecke gedrängt haben. Psychische Erkrankungen sind übrigens doch nichts ehrenrühriges. Geht ohne Überweisung hin, bräuchtet Ihr eine, dann zahlt die Untersuchung selbst oder sprecht mit Eurer KV. Notfalls könnt Ihr ein Euch unpassendes Attest in die Tonne hauen.
So, hoffentlich nicht zu viele Fehler drin, Schreiben fällt motorisch und kognitiv schwer.