[rockybeach]

Hallo zusammen,
ich (w, 38) bin neu hier und auf der Suche nach etwas Austausch...
Habe seit ca. 10 Jahren gesundheitliche Beschwerden, die ich anfangs immer mit einer Schilddrüsenunterfunktion (zuvor Hashimoto) in Verbindung gebracht habe.
Letztlich liegt der Verdacht nahe, dass zuerst die Borreliose und dann die Schilddrüsenunterfunktion da war, aber das kann man jetzt nicht mehr mit Gewissheit sagen.
Ich hatte mehrfach Zeckenbisse, habe aber meine Symptome nie damit in Verbindung gebracht, bis dann vor einigen Jahren bei einer Blutuntersuchung Borreliose festgestellt wurde, die schon länger her sein musste. 
Ich wurde zweimal mit Anitbiotika behandelt. Zwischenzeitlich ging es mir richtig mies, mittlerweile geht es insgesamt besser, wenngleich es einfach nicht mehr so ist wie "früher". 

Ein paar Symptome sind über die ganzen Jahre geblieben und ich bin mir unsicher, ob diese wirklich im Zusammenhang mit der Borreliose stehen können (und/oder Schilddrüse, die allerdings augenscheinlich recht gut eingestellt ist). Aber irgendwie ist das nicht normal. Wenn ich von Borreliosepatienten lese, kommt das nämlich fast nie vor, wenngleich es schon als "Symptom einer Borreliose" auf entsprechenden Listen (habe eine beim Arzt bekommen), geführt wird:
Und zwar habe ich wirklich seit Jahren keine Libido mehr.
Also einfach null Bock auf Sex. Vor Zungenküssen habe ich gar von jetzt auf gleich einen Ekel entwickelt. Obwohl ich meinen Mann liebe, wir schon fast 15 Jahre zusammen sind... Klar, man könnte jetzt sagen, dass die Lust eben nicht mehr so ist wie am Anfang einer Beziehung oder dass ich den falschen Mann habe, aber daran kann es nicht liegen. Ich verspüre einfach kein Lustgefühl mehr und muss mich förmlich zwingen, wenigstens alle paar Monate mal Sex zu haben.

Ich bin einfach nicht mehr richtig begeisterungsfähig. Egal für was. Antriebslos, wenig Motivation.
Schiebe es gerne auf Stress auf der Arbeit usw, aber das hatte ich ja vorher auch schon und trotzdem hatte ich ein "normales" Sexleben, hab Sport gemacht, hatte Spaß an Dingen usw... Das fehlt seit 10 Jahren mehr oder weniger komplett.
Vielleicht bin ich auch einfach schon mit Ende 20 in die Wechseljahre gekommen oder plötzlich asexuell, keine Ahnung.
Hormone hatte ich vor Jahren schonmal checken lassen, war wohl alles ok. Werde ich demnächst aber nochmal machen.

Kann sowas von der Borreliose kommen? Habt ihr davon schonmal gehört?
Gibt es hier jemanden, der ähnliche Symptome hat?
Ich hatte auch andere Symptome wie extreme Müdigkeit, Niedergeschlagenheit, Konzentrationsprobleme, Wortfindungsstörungen, Gedächtnisschwäche usw, aber das ist zumindest im Verlauf der Behandlung über die Jahre wieder besser geworden. Aber die nicht vorhandene Libido ist leider geblieben.

Liebe Grüße
rockybeach

[FreeNine]

Hallo rockybeach,

herzlich willkommen hier im Forum.
Ich kann deine Frage jetzt leider nicht beantworten.

Aber wenn du über die Suchfunktion nach "Libido"
hier im Forum suchst, erscheinen einige Beiträge mit der aufgeführten Symptomatik.
Vielleicht findest du dort Antworten bzw. jemanden zum Austausch und ggf. antworten noch weitere Betroffene bzgl. Austausch.

VG von FreeNine

[rockybeach]

Hallo FreeNine,
danke für die nette Rückmeldung.
Werde es mal über die Suchfunktion versuchen.
Ist wahrscheinlich einfach zu speziell das Thema ;-)
Viele Grüße
rockybeach

[jokra]

Ich verstehe das sehr gut , ich dachte es haben viele bei chronischer Borreliose dass die Libido nicht mehr so funktioniert wie "früher"?
Ich bin zwar ein Mann, aber mir geht es ähnlich, seit Ausbruch des Endstadiums bzw seit Ausbruch der Borreliose-Beschwerden fällt es mir als Mann schwerer täglich Sex zu haben (ich habe allerdings keinen Ekel vor Küssen entwickelt).
Aber man ist einfach weniger Leistungsfähiger als vorher , sei es mental oder in sportlicher Hinsicht oder im Bett. Und wenn man weiss man ist körperlich weniger gut in der Lage dazu als wie man es von früher kannte dann hat man automatisch weniger Lust drauf bzw strengt sich an um dem Partner "Normalität im Bett" zu geben, hat selbst aber nicht viel davon weil es sich eher wie Arbeit als Vergnügen anfühlt... ich würde mich wundern wenn wir beide die Einzigen hier im Forum sind denen es so geht was das Thema anbelangt... ?

[micci]

Ich finde das auch logisch! Der Körper ist schwer mit Verteidigung und den Symptomen einer chronischen Erkrankung beschäftigt. 
Unwohlsein, Schwäche, Grippegefühl, Schmerzen, Ängste, Gedankenkarusell und mehr lassen nur schlecht oder gar nicht sexuelle Gelüste aufkommen. 
Denke, es ist auch vom Schweregrad der Erkrankung abhängig. Das Leben ändert sich durch eine chronische Krankheit komplett und stellt vieles in Frage,- Sexualität deshalb eben auch.

LG,
micci

[FreeNine]

@ rockybeach

Ich kann deine Frage jetzt leider nicht beantworten.

 Nach dem ich die Antworten von micci und jokra gelesen habe, muß ich meine Antwort korrigieren und den Beiden zustimmen.

Die reine Lust bzw. das Verlangen und andererseits dass Wollen und Können sind wohl auch noch mal zwei verschiedene paar Schuhe.

Wenn man durch die körperliche Erschöpfung durch die Erkrankung und den Leistungsdruck von Arbeit, Familie usw. nicht mehr in der Lage ist, wie früher, bleibt einiges auf der Strecke ...Und wenn Muskel- und Gelenkprobleme mit Schmerzen noch dazu kommen, ist das Dilemma noch größer und vieles nicht mehr in gewohnter Weise möglich. Das kann ich auch bestätigen. Aber etwas Glut ist noch da. 

Ich meinte letztendlich die Frage bezogen auf deine vorherige Beschreibung:

Kann sowas von der Borreliose kommen? Habt ihr davon schonmal gehört?
Gibt es hier jemanden, der ähnliche Symptome hat?

@ rockybeach
 du schreibst, das sich die Leistungsfähigkeit, Müdigkeit usw. verbessert hat,... aber immer noch kein Libido. Und da konnte ich mich nicht ganz identifizieren.

Ob es nun direkt oder indirekt (Folgen) mit der Borreliose oder der Schilddrüse (das Problem habe ich ähnlich ) usw. zusammenhängt, ist schwer zu sagen. Aber Borreliose kann eben auch viel durcheinander bringen - wohl auch Hormone, Nerven usw.

[Suse 007]

Hallo rockybeach,
habe eben deine Nachricht gelesen und kann dir dazu Folgendes berichten.
Mit 30 hatte ich plötzlich keine Lust mehr auf Sex, war mir unerklärlich zumal ich auch noch frisch verliebt war.
Dann blieb auch noch meine Periode weg und ich war seitdem in den Wechseljahren, mit 30!!! 
Ca. 1 Jahr vorher hatte ich mich mit Borrelien infiziert, da wusste man aber noch gar nicht viel über die Krankheit.

Die Ursache war letztendlich (laut meines Arztes) eine totale Hormonentgleisung und die hat leider, bis auf Zeiten in denen es mir aufgrund von Antibiotikatherapien besser ging, Bestand.
Dass Borrelien u.a. auch großen Einfluss auf die Hormone (Sexualhormone, Schilddrüse etc.) haben ist ja leider so. Ich sollte Hormontabletten einnehmen, war kurzfristig auch wirksam aber auf Dauer waren zu viele Nebenwirkungen nicht ohne Risiko (Brustkrebsrisiko z. Bsp.) und außerdem war die Zusammensetzung der Hormone (Östrogen, Gestagen etc.) soweit gestört, dass ein einziger Wirkstoff nicht gereicht hätte. War auch für den Arzt eine sehr ungewöhnlicher Befund.
Du kannst deine Hormonwerte beim Arzt bestimmen lassen, welcher Arzt bei Männern zuständig ist weiß ich leider nicht (Urologe?)
Vielleicht hat dir meine Erfahrung weiterhelfen können, würde mich freuen. LG Suse 007

[micci]

Du kannst deine Hormonwerte beim Arzt bestimmen lassen, welcher Arzt bei Männern zuständig ist weiß ich leider nicht (Urologe?)

Endokrinologen sind für beide Geschlechter zuständig. Hier war ich auch, als meine Borreliose- Erkrankung anfing und ich dachte, dass meine Symptome von beginnenden Wechseljahren kommen würden. Es waren aber alle Werte in der Norm. Sensitiver fand ich dann den Hormon- Speicheltest. Wird aber wiederum von Kassenärzten nicht anerkannt. Hier helfen Heilpraktiker weiter.

LG
micci

[FreeNine]

@ micci und Suse 007 (Beitrag #7 und #8)
Zu  den Hormonen habe ich selbst eine andere Frage. EV. könnt ihr mir da eine Antwort geben. Habe hier ein eigenes Thema aufgemacht. 

Danke

[rockybeach]

Hallo ihr,
vielen Dank für eure Antworten!
Eure Erfahrungsberichte sind sehr hilfreich, so bekomme ich auch nochmal eine andere Sichtweise auf das Thema.
Dann scheine ich zumindest doch nicht die Einzige zu sein, der es so geht.
Die Borrelien bringen wirklich einiges durcheinander.
Ich werde auf jeden Fall die Sexualhormone demnächst nochmal checken lassen, wobei ich mich wahrscheinlich auch schwer damit tun würde, dauerhaft irgendwelche Hormone, abgesehen von den Schilddrüsentabletten, einzunehmen.
Mal abwarten, was dabei herauskommt.
Vielleicht sollte ich auch nochmal eine 3. Antibiotika-Therapie versuchen, aber dazu werde ich mich hier erstmal quer durchs Forum lesen, da es bestimmt auch einige Erfahrungsberichte gibt. Insgesamt sehe ich nach der 2. Therapie schon eine Verbesserung, aber eben leider nicht in allen Bereichen.
Alles Gute für euch und liebe Grüße :-)