18.04.2013, 13:25
Jedes Jahr ohne Antibiotika wollte ich eigentlich einen Meilenstein setzen und an meiner bereits schon mal früher im alten Forum angefangenen Geschichte weiterschreiben. Der erste Stein ist im Datenfriedhof des alten Forums verschwunden, für den 2. Stein im Sommer 2012 fehlte mir aus den verschiedensten Gründen der Nerv und nun ist es Zeit für den 3. Meilenstein.
Drei Jahre bin ich nun ohne Antibiotika und mir geht es besser, wie viele Jahre zuvor. Ich bin in meinem Körper wieder zu Hause angekommen, nachdem ich lange nicht mehr wusste wie sich das anfühlen muss.
Wann ich mir die alte Infektion genau einholte, weiß ich nicht, aber Zeckenstiche hatte ich regelmäßig mehrere pro Jahr, während der letzten 25 Jahre. Anscheinend kam mein Immunsystem immer wieder damit zurecht. Komische Dinge kamen und verschwanden bevor sie erklärt werden konnten.
Irgendwann kam aber noch ein Magen-Darm-Infekt dazu und dann verschwand nichts mehr, sondern es intensivierten sich alle möglichen Probleme, angefangen von Nahrungsunverträglichkeiten mit Urticaria, zu Reizblase, Bronchitis, Sinusitis, die Fingergelenke waren zum Teil so geschwollen, dass ich die Hände nur sehr beschränkt einsetzen konnte und psychische Störungen mit Depressionen und Fatique. Auf die Idee, dass es mit Borreliose verbunden sein könnte, kam ich vor allem durch mein Pflegepferd, das mit Borreliose behaftet war und sich auch oft im entsprechenden Umfeld wie ich aufhielt.
Ab Frühjahr 2007 wusste ich mir nicht mehr selbst zu helfen und suchte mir eine Ärztin, die sehr bemüht war und mir auch bei der Diagnose wirklich weiterhalf aber dann leider nur halbherzig behandelte. Sommer 2007 habe ich mit der Behandlung begonnen, damals 14 Tage Doxycyclin und anschließend 1 Woche Metronidazol. Die Verbesserungen waren spürbar aber nicht nachhaltig. Ein Jahr später 2008 wiederholte ich das Ganze. Die Verbesserungen waren da aber auch hier wiederum nicht nachhaltig. Nicht geholfen haben mir Akkupunktur und Borrelianosode. Ein Jahr später 2009 änderte ich die Therapie auf 6 Wochen Chlarythromycin/Quensyl mit deutlichem Erfolg aber erst die darauffolgende Therapie mit 6 Wochen Minocyclin/Quensyl brachte einen Durchbruch.
Ich habe lange gezweifelt, ob das der richtige Weg ist, noch dazu bei mir überstarke Wechseljahresbeschwerden erschwerend dazu kamen. Eine Gebärmutterentfernung wurde mir wegen der scheinbar nicht zu kontrollierenden Myome und Polypen nach zweimaliger Entfernung dringend angeraten, die ich jedoch aufschob und zuerst die Antibiose in 2009 abwarten wollte. Begleitend dazu habe ich seit Herbst 2008 noch ein niedrigdosiertes Gestagenpräparat genommen, das aber wenig gegensteuern konnte. Ebenso begleitend habe ich durch Vitamine und Aufbaumittel versucht, mich etwas aufzupäppeln. Als alleinige Maßnahme war das jedoch nicht ausreichend. Eine Zahnsanierung kam dann auch noch hinzu. So habe ich nun zwei Zähne weniger, die Schilddrüse hat schon lange ganz ihren Dienst eingestellt, allerdings ist von einer OP der Gebärmutter schon lange nicht mehr die Rede. Die FÄ versteht es bis heute nicht, dass sie so danebengelegen haben soll.
Einen kleinen Rückschlag erlitt ich allerdings durch eine Neuinfektion und EM im Frühjahr 2010, dem ich mit 4 Wochen Doxycyclin begegnete. Im Frühjahr 2011 hatte ich bereits den ersten Meilenstein hinter mich gebracht, ohne dass was nachgekommen wäre.
Ob ich alles losgeworden bin? Ich weiß es nicht. Es zwickt und zwackt gelegentlich an den Sehnen. Das alles ist aber in einem Rahmen, den ich toleriere. Sicherlich spielen hier auch andere Dinge mit hinein, die ich noch nicht alle benennen kann, aber ich denke, mit den Borrelien im Körper bin ich soweit durch, dass mein Immunsystem damit klar kommt. Auch im letzten Jahr gab es noch Verbesserungen ohne großes Zutun meinerseits.
Warum bin ich noch hier? Die Logik wäre doch, sich mit anderem zu beschäftigen! Stimmt, aber wer macht schon immer alles nur, weil es logisch wäre.
Ich habe in dieser Zeit die Welt aus einer anderen Perspektive kennengelernt, Ärzte von einer Seite, die ich nicht erwartet habe, im positiven wie auch im negativen Sinne. Ich war dankbar für jede ärtzliche Hilfe, die ich bekommen habe - mir wurde sie oft verwehrt.... . Ich habe mehr Verständnis bekommen für Menschen, die ihr Kleingeld nicht schnell genug aus dem Portemonnaie sortieren können, die mit vollem Wagen an der Supermarktkasse stehen und den PIN vergessen haben, denen es schwer fällt weite Strecken zu laufen und bin einfach nur dankbar, dass sich das bei mir zum Besseren gewendet hat.
Ich bin voller Energie, im Sommer war ich beschwerdefrei, konnte anstrengende Radtouren machen und bis spät in die Nacht am Computer sitzen und vor allem ist der Nebel aus dem Hirn verschwunden.
Nicht alles war Borreliose, aber ich bin davon überzeugt, diese hat mit den Weg für andere Dinge zu bereitet. Was ich alles nicht hatte,aber in Verdacht standen das waren Sjögren-Syndrom, Lymphozytom, Rheuma, Arthrose - behandelt wurde ich auf Arthrose, Depression was tatsächlich eine Rolle spielte waren massive Hormonstörungen bei der Schilddrüse und den Östrogenen/Gestagenen, die mitbehandelt wurden.
Danke vor allem den Vielen, die mir im alten Forum Mut gemacht haben, die mir Tipps und Links gegeben haben, die mir einfach zugehört haben. Danke denen, die dafür viel Zeit geopfert haben, dieses über die vielen Jahre aufrechtzuerhalten. Danke meinem Arzt, der für mich die richtigen Entscheidungen getroffen hat - nicht immer war ich selbst davon überzeugt, dass diese richtig waren. Danke allen, die nun das neue Forum unterstützen und die Arbeit fortführen. Danke an Jojo, dass er dieses gegründet hat, danke an die Unterstützer von OnLyme.org, die Verantwortung dafür nun zu tragen und als offenes Angebot nicht nur für Vereinsmitglieder aufrechterhalten. Danke an alle, die anderen Mut machen, sich nicht von ihrem Weg abbringen zu lassen - für mich hat er sich gelohnt und ich gebe gerne etwas davon ab, soweit ich es kann.
Ob es wiederkommt? Darüber denke ich jetzt nicht nach. Für mich zählt jetzt die Zeit und die werde ich nutzen soweit sich mir die Möglichkeiten geben. Und natürlich wünsche im mir das für Euch alle, die ihr das hier lest.
Liebe Grüße Euer Urmel
Drei Jahre bin ich nun ohne Antibiotika und mir geht es besser, wie viele Jahre zuvor. Ich bin in meinem Körper wieder zu Hause angekommen, nachdem ich lange nicht mehr wusste wie sich das anfühlen muss.
Wann ich mir die alte Infektion genau einholte, weiß ich nicht, aber Zeckenstiche hatte ich regelmäßig mehrere pro Jahr, während der letzten 25 Jahre. Anscheinend kam mein Immunsystem immer wieder damit zurecht. Komische Dinge kamen und verschwanden bevor sie erklärt werden konnten.
Irgendwann kam aber noch ein Magen-Darm-Infekt dazu und dann verschwand nichts mehr, sondern es intensivierten sich alle möglichen Probleme, angefangen von Nahrungsunverträglichkeiten mit Urticaria, zu Reizblase, Bronchitis, Sinusitis, die Fingergelenke waren zum Teil so geschwollen, dass ich die Hände nur sehr beschränkt einsetzen konnte und psychische Störungen mit Depressionen und Fatique. Auf die Idee, dass es mit Borreliose verbunden sein könnte, kam ich vor allem durch mein Pflegepferd, das mit Borreliose behaftet war und sich auch oft im entsprechenden Umfeld wie ich aufhielt.
Ab Frühjahr 2007 wusste ich mir nicht mehr selbst zu helfen und suchte mir eine Ärztin, die sehr bemüht war und mir auch bei der Diagnose wirklich weiterhalf aber dann leider nur halbherzig behandelte. Sommer 2007 habe ich mit der Behandlung begonnen, damals 14 Tage Doxycyclin und anschließend 1 Woche Metronidazol. Die Verbesserungen waren spürbar aber nicht nachhaltig. Ein Jahr später 2008 wiederholte ich das Ganze. Die Verbesserungen waren da aber auch hier wiederum nicht nachhaltig. Nicht geholfen haben mir Akkupunktur und Borrelianosode. Ein Jahr später 2009 änderte ich die Therapie auf 6 Wochen Chlarythromycin/Quensyl mit deutlichem Erfolg aber erst die darauffolgende Therapie mit 6 Wochen Minocyclin/Quensyl brachte einen Durchbruch.
Ich habe lange gezweifelt, ob das der richtige Weg ist, noch dazu bei mir überstarke Wechseljahresbeschwerden erschwerend dazu kamen. Eine Gebärmutterentfernung wurde mir wegen der scheinbar nicht zu kontrollierenden Myome und Polypen nach zweimaliger Entfernung dringend angeraten, die ich jedoch aufschob und zuerst die Antibiose in 2009 abwarten wollte. Begleitend dazu habe ich seit Herbst 2008 noch ein niedrigdosiertes Gestagenpräparat genommen, das aber wenig gegensteuern konnte. Ebenso begleitend habe ich durch Vitamine und Aufbaumittel versucht, mich etwas aufzupäppeln. Als alleinige Maßnahme war das jedoch nicht ausreichend. Eine Zahnsanierung kam dann auch noch hinzu. So habe ich nun zwei Zähne weniger, die Schilddrüse hat schon lange ganz ihren Dienst eingestellt, allerdings ist von einer OP der Gebärmutter schon lange nicht mehr die Rede. Die FÄ versteht es bis heute nicht, dass sie so danebengelegen haben soll.
Einen kleinen Rückschlag erlitt ich allerdings durch eine Neuinfektion und EM im Frühjahr 2010, dem ich mit 4 Wochen Doxycyclin begegnete. Im Frühjahr 2011 hatte ich bereits den ersten Meilenstein hinter mich gebracht, ohne dass was nachgekommen wäre.
Ob ich alles losgeworden bin? Ich weiß es nicht. Es zwickt und zwackt gelegentlich an den Sehnen. Das alles ist aber in einem Rahmen, den ich toleriere. Sicherlich spielen hier auch andere Dinge mit hinein, die ich noch nicht alle benennen kann, aber ich denke, mit den Borrelien im Körper bin ich soweit durch, dass mein Immunsystem damit klar kommt. Auch im letzten Jahr gab es noch Verbesserungen ohne großes Zutun meinerseits.
Warum bin ich noch hier? Die Logik wäre doch, sich mit anderem zu beschäftigen! Stimmt, aber wer macht schon immer alles nur, weil es logisch wäre.
Ich habe in dieser Zeit die Welt aus einer anderen Perspektive kennengelernt, Ärzte von einer Seite, die ich nicht erwartet habe, im positiven wie auch im negativen Sinne. Ich war dankbar für jede ärtzliche Hilfe, die ich bekommen habe - mir wurde sie oft verwehrt.... . Ich habe mehr Verständnis bekommen für Menschen, die ihr Kleingeld nicht schnell genug aus dem Portemonnaie sortieren können, die mit vollem Wagen an der Supermarktkasse stehen und den PIN vergessen haben, denen es schwer fällt weite Strecken zu laufen und bin einfach nur dankbar, dass sich das bei mir zum Besseren gewendet hat.
Ich bin voller Energie, im Sommer war ich beschwerdefrei, konnte anstrengende Radtouren machen und bis spät in die Nacht am Computer sitzen und vor allem ist der Nebel aus dem Hirn verschwunden.
Nicht alles war Borreliose, aber ich bin davon überzeugt, diese hat mit den Weg für andere Dinge zu bereitet. Was ich alles nicht hatte,aber in Verdacht standen das waren Sjögren-Syndrom, Lymphozytom, Rheuma, Arthrose - behandelt wurde ich auf Arthrose, Depression was tatsächlich eine Rolle spielte waren massive Hormonstörungen bei der Schilddrüse und den Östrogenen/Gestagenen, die mitbehandelt wurden.
Danke vor allem den Vielen, die mir im alten Forum Mut gemacht haben, die mir Tipps und Links gegeben haben, die mir einfach zugehört haben. Danke denen, die dafür viel Zeit geopfert haben, dieses über die vielen Jahre aufrechtzuerhalten. Danke meinem Arzt, der für mich die richtigen Entscheidungen getroffen hat - nicht immer war ich selbst davon überzeugt, dass diese richtig waren. Danke allen, die nun das neue Forum unterstützen und die Arbeit fortführen. Danke an Jojo, dass er dieses gegründet hat, danke an die Unterstützer von OnLyme.org, die Verantwortung dafür nun zu tragen und als offenes Angebot nicht nur für Vereinsmitglieder aufrechterhalten. Danke an alle, die anderen Mut machen, sich nicht von ihrem Weg abbringen zu lassen - für mich hat er sich gelohnt und ich gebe gerne etwas davon ab, soweit ich es kann.
Ob es wiederkommt? Darüber denke ich jetzt nicht nach. Für mich zählt jetzt die Zeit und die werde ich nutzen soweit sich mir die Möglichkeiten geben. Und natürlich wünsche im mir das für Euch alle, die ihr das hier lest.
Liebe Grüße Euer Urmel
Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org
Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)