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Hallo,
nach einem Zeckenbiss ist nach 8 Tagen in unmittelbarer Nähe ein Lymphknoten angeschwollen und seit gut zwei Wochen geschwollen. Sonstige Symptome sind nur zeitweise ganz leichte Kopfschmerzen, kein Fieber, kein generelles Krankheitsgefühl, keine Rötung. Was ist eure Einschätzung - beobachten, solange keine anderen Symptome dazukommen oder gleich was unternehmen? Wenn ja was - Blutuntersuchung, direkt Antibiotika, ...? Antibiotika sind ja auch nicht ganz harmlos und sie voreilig zu nehmen nicht empfohlen.
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Ich verstehe deine Bedenken. Bei zwei Wochen geschwollenen Lymphknoten mit Krankheitsgefühl würde ich schon was tun. Man könnte auf verschiedene Infektionen schauen, die durch Zecken übertragen werden. Neben FSME und Borrelien gibt es weitere wie Anaplasmen, Rickettsien oder Babesien. Borrelien lassen sich bei Frühsymptomen oft nicht nachweisen. Die anderen schon.
Daher gibt es den pragmatischen Weg, es mit geeigneten Antibiotika zu versuchen und spätere Komplikationen durch verschleppte Borrelien zu vermeiden oder eben mehr Diagnostik zu betreiben und sich alleine an der Symptomatik zu orientieren. Es wird normalerweise immer eine Entscheidung ohne endgültige Sicherheit sein.
Liebe Grüße Urmel
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Nachdem was ich bei meiner (vermutlichen) dissaminierten Borreliose mit Entzündungswerten von CRP über 100mg/l und verlorenen Lebensjahren mitgemacht habe finde ich in solchen fällen die Antibiose mehr als angebracht.
Ich wollte dir damit keines Wegs Angst machen. Bei mir ist das auch (vermutlich) nur so eskaliert weil ich einen angeborenen Immundefekt habe. Den "normalo" trifft es selten so hart. Ich glaube jedoch das Antibiotika gabe in begründeten Fällen (wie diesem) auch ohne Antikörper Untersuchung gerechtfertigt sein kann. Demnach würde ich es so halten wie Urmel es sagt..
Prinzipiell würde ich mit einem Arzt darüber sprechen aber ich fände 10-14 Tage angemessen.
Ich hoffe dir geht es bald wieder gut :)
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Hallo,
danke euch. Nach einem Arztgespräch und wegen doch erhöhter Temperatur wurde Doxycyclin verordent, insgesamt für maximal 25 Tage à 200mg bei einem Körpergewicht von aktuell 45 kg. Das sollte ausreichend hoch dosiert sein, oder? Gibt es eine gute Übersicht mit Infos, was bei der Einnahme alles beachtet werden muss? Und ist es besser 2x100mg (laut Arzt) zu nehmen oder 1x200mg am Tag?
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(14.07.2023, 17:08)wasoima schrieb: ..., insgesamt für maximal 25 Tage à 200mg bei einem Körpergewicht von aktuell 45 kg.
Die Menge ist so OK.
Beachten solltest Du:
- Die Sonne ☀️ meiden bei Einnahme von Doxy
- Milchprodukte (inkl. Calcium, Magnesium -Achtung bei Mineralwasser mit hohem. Gehalt) im Abstand von mindestens 2 Stunden essen.
- Doxy ggf. mit einer Mahlzeit einnehmen, reichlich trinken.
- Probiotika für den Darm ggf. schon während der Therapie oder danach zum Darmaufbau ist sinnvolle
Viel.Erfolg wünscht
FreeNine
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Gut, dass Du beim Arzt warst. Die Dosierung sollte ausreichend sein.
- Zwei Stunden vor und nach der Doxyeinnahme keine Produkte mit hohen Anteil an Mineralien wie Calcium und Magnesium ((Milch, angereicherte Milchersatzprodukte, Mineralwasser mit hohem Mineralanteil)
- Direkte Sonne unbedingt meiden und Körper gut bedecken draußen, Sunblocker zum eincremen verwenden (auch hinter Glasscheiben!)
- Die Doxy nie im Liegen einnehmen oder danach direkt hinlegen. Immer eine Kleinigkeit dazu essen und ein großes Glas Wasser (mineralstoffarm) zum Einnehmen.
Das sind die drei wichtigsten Punkte. Ob nun 1x 200 mg oder 2x 100mg ist Geschmacksache. Ich würde die Einnahme 1x200mg abends bevorzugen, dann ist es auch nicht so kompliziert mit den Mineralien und die Blutkonzentrationsspitzen sind höher. Leitliniengerecht geht beides.
Ansonsten auch Beipackzettel beachten.
Gute Besserung
Liebe Grüße Urmel
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Ich will mal einen kurzen Bericht abgeben, falls es jemanden interessiert und für mich selbst zur Dokumentation, auch wenn ich nicht vorhabe mich noch weiter damit beschäftigen zu müssen.
Zum Doxycyclin: Der Beipackzettel hat mir Angst gemacht und ich habe außer mal als Kleinkind noch nie Antibiotika genommen, nehme generell so wenig Medikamente wie möglich, aber bei Borreliose(verdacht) geht es ja nicht anders. Habe jetzt 22 Tage Doxycyclin genommen, nehme es eventuell noch ein paar Tage, sodass ich knapp auf 4 Wochen komme, der Arzt hatte mir es für 25 Tage verschrieben. Habe mich für einmal täglich (morgens) 200mg entschieden, sonst wäre mir das mit dem Essen zu schwierig. Esse etwas trockenes Brot, manchmal ein wenig süßes Obst, nehme die Tablette und nochmal trockenes Brot hinterher, dazu ein halber Liter mineralstoffarmes stilles Wasser. Damit habe ich kaum bis keine Magenprobleme. Nur einmal habe ich einen sauren Apfel zeitgleich gegessen - das war eine sehr schlechte Idee, musste mich nach einer Stunde übergeben. Am nächsten Tag ohne sauren Apfel wieder keine Probleme. Nachmittags esse ich jeden Tag Joghurt, abends frisches Sauerkraut oder Kimchi, manchmal zusätzlich eine Kapsel Probiotika (von denen hatte ich am ersten Tag fast Durchfall, deswegen bin ich da vorsichtig).
Bluttest: Standardtest auf Antikörper beim Arzt. Nach Woche 3 nach Zeckenbiss (vor Antibiotika) negativ, nach Woche 5 während AB weiter negativ, Test nach 8 Wochen folgt.
Symptome: Am zweiten Tag AB war ich extrem müde, sodass ich mich mittags hinlegen musste. Das kenne ich so nicht, außer ich bin richtig schwer erkältet. Die nächsten Tage war ich auch noch etwas müde, aber deutlich weniger, inzwischen gar nicht mehr. Die erhöhte Temperatur war nach ein paar Tagen AB weg. Der geschwollene Lymphknoten war hartnäckig, nach circa eineinhalb Wochen AB habe ich gemerkt, dass er kleiner wird, nach zwei Wochen finde ich ihn nur noch, weil ich wusste wo ich suchen muss, jetzt meine ich, dass er eigentlich nicht mehr tastbar ist. Seit Tag 20 habe ich irgendwie das Gefühl wieder gesund zu sein und fühle mich insgesamt deutlich fitter, als in den ersten 19 Tagen. Ich hatte die ganze Zeit so ein unspezifisches Druckgefühl im Kopf und Nackenbereich, kein Schmerz in dem Sinne, und mein Kopf hat sich schwer angefühlt. Ich habe das für eine Nebenwirkung des AB gehalten. An Tag 20, auch mit AB, war das Gefühl plötzlich weg - vielleicht war es doch ein Symptom und nicht eine Nebenwirkung? Jetzt spüre ich im Grunde nichts mehr an Symptomen oder Nebenwirkungen und hoffe, dass, was auch immer es war, erledigt ist.
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Danke für deinen Bericht. Leider schreiben die Leute nicht mehr, wenn alles rund läuft, sodass der Eindruck entstehen könnte, die Borreliose würde oft chronisch verlaufen.
Was du schreibst, klingt alles sehr gut. Den Test kannst du dir sparen. Er sagt rein überhaupt nichts aus. Antikörper können lange nachweisbar bleiben, auch wenn da nichts mehr ist. Andererseits können frühe Therapien die Antikörperproduktion hemmen, sodass nichts nachweisbar ist, auch wenn da noch was ist. Ausschlaggebend sind allfällige Symptome, die keiner anderen Krankheit zugeordnet werden können.
Ich würde die Sache auch abhaken, jedoch daran denken, wenn irgendwann dubiose Symptome auftreten, für die keine Ursache gefunden werden kann.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
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