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8 jährige Borreliose
#1

Hallo zusammen, meine 8 Jahre alte Tochter hat Ende Mai eine Zecke gehabt. Ca am 10 August ist mir an der Stelle ei  roter fleck aufgefallen. Damit war ich bei meinen Hausarzt der sagte das es von den Mückenstichen drum herum kommt.  Am 19 August ist mir dann aufgefallen das der Kreis größer wird. Am gleichen Tag sind wir noch zum Kinderärztlichen Notdienst der uns sofort Antibiotika (Amoxicillin 500) verschrieb. 
Mit dem Antibiotika begannen wir direkt am 20.8. Drei mal täglich 4,5 ml bei 27 kg. 
Laut Arzt beim Notsdienst soll sie es 4 Wochen nehmen. 
Laut Kinderärztin reichen 14 Tage da es ja früh erkannt worden ist. 
Wem glaube ich denn jetzt? 
Symptome hat sie Müdigkeit und Kopfschmerzen. Ansonsten ist sie schnell gereizt und neigt zu Wutausbrüchen die aber natürlich auch am Alter liegen können. 

Evtl kennt sich hier jemand besser aus und kann mir helfen wie lange ich das Antibiotikum geben sollte.
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#2

Wenn sie das AB gut verträgt würde ich es ihr 4 Wochen geben. ml entspricht nicht mg Wirkstoff. Um die tägliche Dosis auszurechnen, müsste man wissen, um welches Präparat es sich genau handelt. Mit dem Namen kann man beim Googeln die Fachinformation abrufen. Evtl. steht auch in der Packungsbeilage, wieviel Wirkstoff in einem ml enthalten ist. Bei Kindern gibt man 50 mg (Wirkstoff) pro kg Körpergewicht pro Tag, verteilt auf mind. 3 Dosen, möglichst alle 8 Std.. Ich vermute aufgrund deiner Angabe, dass es sich um 500 mg pro 5 ml (100 mg pro 1 ml) handelt. Sie bekommt täglich 13.5 ml x 100 mg = 1350 mg Amoxicillin. 27 kg mal 50 mg = 1350 mg. Der Arzt beim Notdienst hat alles richtig gemacht. Die Wanderröte ist eine Blickdiagnose und erfordert keine Bluttests. Damit lag er schonmal richtig. Auch die Dosierung und Verabreichungsintervalle sind korrekt. Der Kandidat hat 100 Punkte.

Begleitend würde ich darauf achten, dass die Tochter nicht zu viel Zucker, Pasta und Brot isst. Damit füttert man die Darmpilze, die wegen der AB-bedingten reduzierten Darmflora ein leichtes Spiel haben können. Evtl. den Arzt nach einem Probiotikum fragen. Ein weicher Stuhl oder Durchfälle können eine Symptom von Candida (Pilzen) sein. Wobei starker Durchfall auch auf eine pseudomembranöse Colitis hindeuten kann, was so rasch wie möglich ärztlich versorgt werden muss.

Diagnose und Therapie der Borreliose ist nicht einheitlich geregelt. Im gut behandelbaren Frühstadium würde ich immer mit der höchstmöglichen Dosierung draufhauen. Vier Wochen ist ordentlich. Aber ausschlaggebend ist die Klinik. Sind am Ende der Therapie noch Symptome vorhanden, würde ich immer verlängern wollen.

LG, Regi

PS. Lyme-Rage kann vorkommen. Ich würde die Gereiztheit nicht leichtfertig aufs Alter schieben, wenn das vorher nicht im gleichen Ausmass da war.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/227304...iner-Stich

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: Filenada , urmel57 , FreeNine , berta , micci , Sabine
#3

Ja genau sind 100mg pro 1ml. Das ist schon mal gut das da richtig dosiert wurde. Da sie bis auf Ausschlag der gejuckt hat und mit einmaliger Gabe von Cetrizin wieder weg ist keine Nebenwirkung bisher hat werde ich es ihr 4 Wochen geben. 
Wann sollte denn Besserung der Symptome ( Müdigkeit jnd Kopfschmerzen) eintreten? Schon während der Behandlung oder erst nach Absetzen des Antibiotikums? 
Die Wutausbrüche werde ich beobachten, können evtl auch an der Müdigkeit liegen,obwohl eigentlich genug Schlaf da ist.
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Thanks given by: urmel57 , Regi , Sabine
#4

Eine frage habe ich noch.
Ist das noch das Frühstatium obwohl die Zecke schon Ende Mai war aber jetzt erst die Wanderröte aufgetreten ist?
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#5

Die Einteilung in Stadien ist nicht immer zielführend. Wichtig ist das Ansprechen auf die Behandlung und da denke ich ist es mit vier Wochen, was auch als Behandlung in späteren Stadien gegegeben wird die bessere Option. Da würde ich ungern Kompromisse eingehen.

Natürlich können die Antibiotika auch noch etwas schlauchen, von daher würde ich jetzt den Verlauf abwarten und nach Absetzen der Antibiotika können noch weitere Besserungen eintreten. Wenn die Wanderröte nicht mehr weiterwandert, ist das schonmal ein Zeichen, dass das Antibiotikum greift. Natürlich muss sich der Körper dann auch noch mit dem entstandenen Müll auseinandersetzen, was auch Energie kostet, da das Immunsystem auch auf Hochtouren arbeiten muss.

Gute Besserung für die Kleine und Gute Nerven für Dich.

Liebe Grüße Urmel

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#6

Hallo zusammen ich hoffe ich nerve nicht zu stark.
Meine Tochter bekommt immer noch das Antibiotikum. Sie hat immer wieder trockenen Husten. Meistens fängt er erst abends im Bett an.
Kann das auch ein Symptom der Borreliose sein?
Angefangen hat der Husten ca 3 Wochen vor Feststellung. Dann war er mal weg, kam wieder, war wieder weg und jetzt fängt er wieder an.
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#7

Du nervst überhaupt nicht. Gut informiert zu sein, beruhigt. Angst-, respektive Stressreduktion ist immer gut.

Ob das mit dem Husten direkt oder indirekt etwas mit der Borreliose zu tun hat, ist schwierig zu beantworten. Ich persönlich habe auch hauptsächlich im Liegen diesen trockenen Husten. Aber ich bin ja auch schon etwas älter und habe einen chronischen Verlauf entwickelt. Ich kann mich nicht erinnern, wann das angefangen hat.

Könnte evtl. auch eine Ko-Infektion sein. Also Erreger, die nebst Borrelien zusätzlich übertragen wurden oder latente Viren, die die derzeitige Immunlage schamlos ausnutzen, um sich breit zu machen. Besteht eine Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) kann ein trockener Husten, hauptsächlich im Liegen durch vermehrte Mundatmung entstehen. Da die Borreliose auch das Herz angreifen kann, würde ich mich unter Angabe von Symptomen und Vorgeschichte an einen Arzt wenden, der die nötigen Herz- und Lungenfunktionen checkt.

Zitat:Eine weitere Form der Herzbeteiligung durch Borrelia burgdorferi ist die Herzbeutel– beziehungsweise Herzmuskelentzündung. Folglich kann auch eine Herzschwäche auftreten.
https://www.cardiopraxis.de/zeckenbiss-b...chaedigen/


Die Ursachen können vielfältig sein und es ist unmöglich, das irgendwie einzuschätzen.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

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Thanks given by: micci
#8

Hallo zusammen, ich muss das Thema leider nochmal hoch holen.
Antibiotika wurden gut vertragen und ohne meckern genommen.
Jedoch leidet sie seit Wochen an teilweise extremen Kopfschmerzen.
Kann das ein Symtom einer Neuroborreliose sein? Aber wäre die nicht mit Gabe des Amoxicillins weg gegangen? Leider nimmt mich unsere Kinderärztin nicht richtig ernst und meinte ich soll Kopfschmerztagebuch außerhalb der Infektzeit führen.
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#9

Hallo Fifafo,

Amoxicillin wäre für eine Neuroborreliose weniger geeignet und wird dafür auch nicht empfohlen. Falls der Verdacht besteht, wäre die Absicherung ein nicht so angenehmes Unterfangen. Neuroborreliose lässt sich nur sicher über eine Liquorpunktion nachweisen. Ausschließen lässt sie sich damit nicht.

Therapie bei Neuroborreliose ist dann ggf. bei Kindern eine aufwendigere Aktion, da dann i.v. Behandlung sicher richtig wäre. Eine Behandlung mit Doxycyclin ist theoretisch auch denkbar, aber da ist die Frage, ob das altersmäßig gut ist, zumindest wäre es einfacher zu handhaben. Hier wäre eine kompetente Anlaufstelle hilfreich, die über die Symptomatik eine Voreinschätzung treffen kann. Kopfschmerzen alleine sind denkbar, oft treten dann aber auch noch andere Symptome bei der Neuroborreliose auf.

Ich würde da auf jeden Fall nochmal dranbleiben, gerade weil sich die Symptomatik nicht bessert unter der Therapie. Heart

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Thanks given by: Filenada , Regi
#10

Hallo zusammen,
Leider hört es bei uns einfach nicht auf. Wegen den Kopfschmerzen wurde Blut abgenommen aber die Werte waren alle gut. Seit dem es kälter geworden ist sind sie auch überwiegend weg. Nun schmerzt seit ca 1 Woche ihr Bein. Kinderarzt hat zum Radiologen überwiesen da ist der Termin aber erst Ende des Jahres. Orthopäde hat auch nichts gefunden aber er hat auch nur bisschen knie und bein gedreht. Ins Krankenhaus einweisen lassen will ich uns ungerne.
Woran merkt man denn das das Antibiotikum nicht gewirkt hat? Tests würden ja bestimmt eh positiv ausfallen oder?
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