Die 125 mg beziehen sich ziemlich sicher auf den Gehalt an Clavulansäure. Der Anteil Amoxi beim Amoxiclav ist in der Regel höher (500/125 mg, 875/125 mg). Die 875/125-Dosierung muss laut Fachinformation im Normalfall nur zweimal täglich eingenommen werden und kann bei Bedarf (nicht näher beschrieben) auf maximal 3 Dosen à 875/125 erhöht werden.
Die mir bekannten Leitlinien enthalten keine Hinweise zur Behandlung einer Borreliose mit Amoxiclav bezüglich Dauer und Dosierung. In der Fachinformation von Amoxiclav ist dazu auch nichts zu finden. Vermutlich weil dieses Kombipräparat in der Regel bei Borreliose nicht eingesetzt wird. Was nicht bedeutet, dass es falsch ist. Ich weiss von einem Spezi dass er seine Patienten nur mit Amoxiclav behandelt, wenn er Amoxi einsetzt. Ob er das heute immer noch so macht, weiss ich nicht.
Zitat:ich habe das Thema mal beim Hausarzt angesprochen. Er war nicht begeistert von der Idee. Wie sollte man sowas am Besten kommunizieren? Grundsätzlich hat die Fachambulanz ja gesagt, dass es normal sei und es sich in ein paar Monaten legen sollte.
Dazu musst du wissen, dass die Borreliose schlecht erforscht ist, insbesondere die späteren Stadien und/oder wenn Restsymptome zurückbleiben. Deshalb hat sich ein Expertenstreit entwickelt, der schon Jahrzehnte dauert. Hier eine grobe Übersicht der strittigen Punkte:
https://www.borreliose-nachrichten.de/wp...-20071.pdf
Lager A entspricht in etwa geltender Lehrmeinung, wonach sich "normale" Ärzte richten. Lager B spiegelt in etwa die Meinung der Lyme-Docs (hier oft Spezis genannt). Aber wirklich wissen tut keiner was.
Die diagnostische Lage ist schlecht. Kein Test auf der Welt lässt eine Therapiekontrolle zu. Wer etwas anderes sagt, lügt oder weiss es nicht besser. Also bleibt einem nur, sich an den Symptomen zu orientieren. Diese wiederum können unspezifisch sein, was bedeutet, dass sie auch andere Ursachen als die Borreliose haben können. Das Kribbeln könnte auch eine Nebenwirkung der AB sein, da sie zu einem Mangel an Vit.B und Magnesium führen können. Da dieses Symptom bei dir aber von Anfang an bestand, bevor du AB genommen hast, würde ich es eher als Borreliose-Symptom einstufen.
Ich würde deshalb an deiner Stelle dranbleiben und behandeln, bis das Kribbeln weg ist. Entweder versuchst du eine Fortsetzung bei deinem Hausarzt durchzusetzen, indem du dich auf alternative Leitlinien und dein Recht selbst entscheiden zu dürfen, berufst. Oder du lässt dir einen Spezi empfehlen. Weisst du wie du an eine Adresse kommst und was du beachten solltest?
Alternative Leitlinien:
DBG
Burrascano
ILADS
Die Lage ist unbefriedigend. Schlussendlich muss sich der Patient entscheiden, wie er weitergeht, ohne eine Grundlage (zuverlässige Diagnostika) zu haben. Fehlende zuverlässige Diagnostika, die aktive von ausgeheilten Borreliosen unterscheiden können, sind die Ursache dafür. Ich verstehe nicht, warum nicht DA vorwärts gemacht wird, statt jahrelang erfolglos an einem Impfstoff zu forschen, der uns auch nicht weiterbringt.
LG und gute Besserung
Regi