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Neuroborreliose Spätfolgen
#1

Hallo Zusammen,

Im August 2022 wurde mir die Neuroborreliose diagnostiziert. Gemerkt habe ich das ganze erst durch eine Gangschwäche die immer weiter vorangeschritten ist. Anfangs haben Ärzte gedacht das es Rheumatisch bedingt ist, ich habe mir dabei auch nichts weiter gedacht, der letzte Zeckenstich an den ich mich erinnere ist gute 4 Jahre vor der Krankheit gewesen.
Irgendwann würde ich dann zum Neurologen geschickt welcher mich in ein Krankenhaus überwiesen hat. Durch Liquorabnahme wurde die Krankheit dann diagnostiziert und ich habe für 14 Tage Ceftriaxon bekommen.
Anschließend eine Reha ohne Erfolge, weiterhin zur Physio ohne Erfolge. Im August 2023 dann nochmal ins Krankenhaus weil es sich nicht gebessert hat, erneute Liquorabnahme, immer noch erhöhter Borrelienwert und eine Leukozytenzahl von 11 (ich glaube 4 ist der maximale Referenzwert)... Wieder 14 Tage Ceftriaxon und Reha...ohne Erfolg.
Seid Dezember 2023 habe ich nun ein Kribbeln und brennen auf dem Bauch das manchmal bis zum kneifen im Brustkorb wird. Das ganze besteht immer nur Phasenweise, läßt sich aber kaum beheben.
Nun liege ich mit diesen Symptomen erneut im Krankenhaus, wieder Liquorabnahme, Leukozytenzahl liegt bei 9, immer noch Borrelien im Körper... Bekomme nun 21 Tage Ceftriaxon aber diese Symptome im Bauch werden einfach als Nebeneffekte der Krankheit abgetan. MRT der HWS und BWS ist unauffällig aber den Bauchraum schauen die Ärzte sich einfach nicht an.

Hat jemand eventuell Tipps oder kann aus Erfahrung sagen was ich noch machen kann? Das ganze belastet meine Psyche extrem und ich bin mittlerweile schon drauf und dran mich selbst in eine Klinik einweisen zu lassen weil ich mir vorkomme als wenn ich mir die Schmerzen nur einbilde, die Ärzte meinen halt alle Untersuchungen zur Borreliose sind gelaufen und das Antibiotikum wird es schon richten...

Hilfe ...
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#2

Ohje, da hast Du aber ein dickes Päckchen bekommen. 

Die gute Nachricht: Dass Du mehrere Behandlungen mit Ceftriaxon bekommst, ist eher seltener in den Erzählungen.

Dass diese nicht ausreichend helfen, bzw. noch neue Symptome hinzukommen, lässt jedoch einige Fragen aufkommen. Grundsätzlich sind die von dir beschriebenen Symptome alle mit Borreliose vereinbar und leider sind Nervenschäden, die sich nicht leicht bzw. nur langsam zurückbilden denkbar.

Es wäre gut, wenn Du dir die kompletten Laborergebnisse aushändigen lassen würdest. Gerne könne wir da drüberschauen und möglicherweise Anhaltspunkte finden, wo man vielleicht weiterschauen könnte. 

Wenn Du sie hier einstellen magst, bitte alle Namen unkenntlich machen. 

Sind denn auch Viren mit betrachtet worden? 

Alles nicht einfach. Dass das die Psyche mitbelastet ist mehr als verständlich.

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: Regi , Filenada , Valtuille , berta
#3

Zitat:Die gute Nachricht: Dass Du mehrere Behandlungen mit Ceftriaxon bekommst, ist eher seltener in den Erzählungen.
Na ja, bei wiederholt positiver Liquordiagnostik bleibt ihnen fast nichts anderes übrig. Sonst wäre der Patient schon längst in der Psychiatrie oder sich selbst überlassen. Ohne Diagnose, keine Therapie.

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: Filenada , urmel57 , Valtuille , Blazer , berta
#4

(19.01.2024, 21:03)Regi schrieb:  Na ja, bei wiederholt positiver Liquordiagnostik bleibt ihnen fast nichts anderes übrig. Sonst wäre der Patient schon längst in der Psychiatrie oder sich selbst überlassen. Ohne Diagnose, keine Therapie.

Sollte man meinen und hoffen. Diagnosen und Laborergebnisse haben ja immer Interpretationsspielraum und Therapien werden auch  kostengünstig mit einem Päckchen Doxycyclin angeboten, in der Annahme, das täte es genauso.  Confused 

Hier fällt mir zum Thema Probleme im Bauchbereich mit Ceftriaxon noch nachträglich ein: Wurde nach der Gallenblase geschaut? Da kann es unter der Therapie mit Ceftriaxon zu Verstopfungen auf Grund von Sludge und  Gallensteinbildung kommen. Wenn nein, sollte das nachgeholt werden. 

Liebe Grüße Urmel

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Thanks given by: FreeNine , Filenada , Valtuille , Frln_Brd , Regi , Sabine , berta
#5

(19.01.2024, 20:12)urmel57 schrieb:  Ohje, da hast Du aber ein dickes Päckchen bekommen. 

Die gute Nachricht: Dass Du mehrere Behandlungen mit Ceftriaxon bekommst, ist eher seltener in den Erzählungen.

Dass diese nicht ausreichend helfen, bzw. noch neue Symptome hinzukommen, lässt jedoch einige Fragen aufkommen. Grundsätzlich sind die von dir beschriebenen Symptome alle mit Borreliose vereinbar und leider sind Nervenschäden, die sich nicht leicht bzw. nur langsam zurückbilden denkbar.

Es wäre gut, wenn Du dir die kompletten Laborergebnisse aushändigen lassen würdest. Gerne könne wir da drüberschauen und möglicherweise Anhaltspunkte finden, wo man vielleicht weiterschauen könnte. 

Wenn Du sie hier einstellen magst, bitte alle Namen unkenntlich machen. 

Sind denn auch Viren mit betrachtet worden? 

Alles nicht einfach. Dass das die Psyche mitbelastet ist mehr als verständlich.

Ich werde am Montag entlassen, kann die Infusionen dann beim Hausarzt bekommen. Dann bekomme ich wahrscheinlich auch die Laborwerte usw., dann poste ich sie hier gern.
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Thanks given by: urmel57 , Frln_Brd
#6

Ging es dir durch Ceftriaxon bisher besser danach oder hatte das gar keinen Effekt?
Falls es dir nicht besser ging frage ich mich, warum man dir drei Mal dann das gleiche Antibiotikum gibt. Ceftriaxon wirkt eigentlich sehr gut bei akuter Borreliose. Alternativ wäre auch Cefotaxim eine Option, die (mindestens) gleichwertig ist, aber halt 3 Mal am Tag gegeben werden muss, was logistisch vermutlich nur im Krankenhaus geht. Doxycyclin wäre die "einfache" und günstige Tablettenlösung. Teilweise wurde empfohlen, im Anschluss an Ceftriaxon mit Doxy weiterzubehandeln, um die 30 Tage voll zu machen (manche therapieren auch länger oder mit Kombinationen, da ist aber unklar, ob und wie viel das im Einzelfall bringt).

Laut der Ärzteschaft gibt es solche Fälle ja eigentlich nicht, weshalb mich das Desinteresse wundert und dass da nicht genauer drauf geschaut wird.

Wie Urmel gesagt hat sollte man bei den Bauchschmerzen an die möglichen Nebenwirkungen denken, die das Antibiotikum macht. Vielleicht kann der Hausarzt mal Ultraschall draufschauen und noch im Labor etwas abklären.

Lass dir auf jeden Fall die Befunde geben. Wenn diese Runde jetzt wieder nichts bringt würde ich schauen, dass da diagnostisch nochmal etwas passiert.
Meiner Meinung nach sollte man dann unbedingt nachschauen, ob man da nicht etwas übersehen hat.

Dass eine akute Erkrankung nicht nur eine körperliche sondern auch eine psychische Belastung ist, ist meiner Meinung nach normal. Ergänzend zu allen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen ist bei einer längeren Erkrankung meiner Meinung nach auch immer eine begleitende Psychotherapie eine gute Sache, die auch bei der Krankheitsbewältigung helfen kann.

The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world
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Thanks given by: urmel57 , Filenada , Frln_Brd , Regi , Claas , Sabine , berta
#7

Hallo G.,
etwas verspätet von mir ein Kommentar:
Vor sehr vielen Jahren hatte ich auch Ceftriaxon und Cefotaxim Infusion, jeweils ohne nennenswerten Erfolg.
Vielleicht sollte man auch andere Erreger und/oder eine ganz andere Antibiotakagruppen auch in Kombination denken.
Manche haben Erfolge mit Makrolidantibiotika, auch in Kombinationen mit anderen AB.
Ob dabei Infusionen so viel besser sind als Tabletten, ist die Frage.
Wenn der Wirkspiegel ok ist (keine sehr teure Untersuchung), sind vielleicht nach den vergeblichen und belastenden Infusionen doch Tabletten eine Option.
Alles Gute
Viele Grüße
Berta
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Thanks given by: Sabine


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