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Neuinfektion mit Borreliose
#1

Hallo Zusammen,
 
leider hat es mich nun auch erwischt und ich habe mich anscheinend mit Borreliose infiziert.
Hatte an Weihnachten grippe-ähnliche Symptome, vor allem Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel. Kein Schnupfen o. ä.
Hab mir keine Gedanken gemacht, weil ich vorher keinen Zeckenbiss bemerkt hatte. Wenn man mich gefragt hätte, ob ich überhaupt jemals einen hatte, hätte ich das verneint.
Die Symptome wurden dann auch erstmal besser, gingen aber nicht ganz weg. Anfang Januar hatte ich dann geschwollene Lymphknoten und Gelenkschmerzen, vor allem in den Handgelenken und Ellbogen. Konnte mich schlecht konzentrieren und hatte das Gefühl richtig neben mir zu stehen. Bin dann zum Arzt und habe Blut nehmen lassen. Standardwerte waren alle ok.
Habe Etoricoxib bekommen, welches ich nehmen sollte, während er weitere Blutwerte angefordert hat.
Am 01.02. dann das Ergebnis – Borreliose positiv.

   
 
Habe Doxycyclin bekommen – 20 Tage á 200mg.
Das Gute war, dass die Gelenkschmerzen nach nur wenigen Tagen bereits viel besser waren. Das Schlechte war allerdings, dass ich das Gefühl hatte, schlecht Luft zu bekommen, Herzrasen, Schwindel.. (Panikattacke). So etwas hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht. Bin also wieder zum Arzt und er hat mir daraufhin Amoxicillin 1000mg verschrieben. Je 3x täglich für eine Woche.
 
Nach der Woche ging es mir wieder sehr gut, ich hatte keine Schmerzen mehr. Auch die Konzentration war wieder besser. Ich fühlte mich richtig fit, konnte wieder Sport machen. Das hielt aber nur ca. 2-3 Tage an, dann ging es wieder los mit den Gelenksschmerzen. Bin wieder zum Arzt, wieder Amoxi 1000mg für eine Woche. Am zweiten Tag der Einnahme wurde es richtig schlimm mit den Schmerzen und diesem Brain Fog, danach täglich etwas besser. Aber weiterhin Konzentrationsschwierigkeiten, Lichtempfindlichkeit, leicht verschwommenes Sehen.
 
Die Woche war am 22.02. vorbei und ich habe immer noch Schmerzen. Tagsüber geht es ganz gut, da merke ich fast nichts, abends geht’s dann los. Vorwiegend die Handgelenke, Ellbogen, Schultern, Knie. Des Weiteren sind meine Augen sehr lichtempfindlich und ich habe das Gefühl teilweise etwas verschwommen zu sehen. Konzentrationsschwierigkeiten sind auch noch da.
 
Auch unter dem Amoxi hatte ich einige Tage Herzrasen. Liegt das evtl. gar nicht am Antibiotikum, sondern an den Bakterien selbst? Habe jetzt das Doxy seit Samstag wieder genommen, in der Hoffnung, es besser zu vertragen. Hatte das Gefühl, dass es besser hilft, als das Amoxi.
 
Wenn ich es richtig verstanden habe, sagt der IGM Wert, dass die Infektion vor kurzem stattgefunden hat. Ich habe ehrlicherweise Angst, das ganze jetzt zu verschleppen.
 
Was meint ihr, wäre der beste Weg?

Danke für eure Hilfe
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Thanks given by:
#2

Hallo Christina,

erstmal herzlich willkommen bei uns.

Erstmal so aus meiner Sicht, hat der Hausarzt verantwortunsvoll gehandelt. Eine Borreliose sicher nachzuweisen, ist oft sehr schwierig und Laborwerte geben nur bedingt Sicherheit. Aktive Infektionen lassen sich möglicherweise mittels mehrerer LTTs  bedingt ausmachen, ist aber leider auch mit großen Fehlermöglichkeiten behaftet.

Mit einem nur schwach erhöhtem IgM und nur wenigen Banden, gibt es durchaus einen hohen Anfangsverdacht auf Borreliose und bei entsprechenden Beschwerden zu behandeln, ist durchaus eine Option, auch wenn keine frische Zecke erinnerlich war. Manche Zecken werden schlichtweg übersehen und mittlerweile sind sie auch über den Winter, zumindest bei Plusgraden >5, aktiv.  Die Bedeutung solcher Laborwerte mit isolierten IgM ist sehr kontrovers. Zwischen "keine Borreliose" bis " chronische Borreliose" ist je nach Arzt und Lesart alles drin. Genauere Abklärung gelingt kaum. Daher ist die Differentialdiagnose von großer Bedeutung.

Gibt es denn für das Etoricoxib eine Vorgeschichte? Sind Rheuamfaktoren oder Arthrose bei Dir bekannt? Natürlich kann es alleine durch dieses Medikament zu Beschwerdeabnahme kommen. Gab es andere akute  Erkrankungen Ende letzten Jahres mit Viren oder Bakterien? Gibt es Haustiere bei Dir?

Doxycyclin oder auch Amoxicillin können einige Nebenwirkungen machen, diese sind dann auch schwer abzugrenzen von sogenannten Herxheimer-Reaktionen, das heißt Symptomverschlechterungen zu Beginn einer Therapie gegen Borrelien. Ebenso können sie einige Viren reaktivieren, falls diese mitspielen beim Krankheitsbild. Auch das lässt sich nicht eindeutig zu Borreliose abgrenzen. Doxycyclin hat dazu auch noch eine antientzündliche Komponente, was auch zu Beschwerdeabnahme führen kann. Dazu haben  Doxycyclin und Amoxicillin ein weites Wirspektrum auch auf andere bakterien.

Du siehst, es ist nicht einfach zu interpretieren und zu raten, wie Du weiterhin am Besten vorgehen solltest. Wie lange hast Du denn nun die Antibiotika am Stück genommen?

Zur Arztsuche schreibe ich Dir noch einen PN. Dranbleiben macht sicherlich Sinn. Angst ist ein schlechter Berater und ich denke dafür besteht momentan auch kein Grund dazu. Was immer da los ist bei Dir, gibt es einen Weg, der zwar noch gefunden werden muss, aber chronisch muss das aus meiner Sicht keineswegs werden oder bleiben.

Liebe Grüße einstweilen

Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: Filenada
#3

Vielen Dank für die schnelle Antwort und positiven Worte :)

Das Etorcoxib hatte ich vorher noch nie. Er hat es mir aufgrund der Gelenkschmerzen verschrieben und ein Rheumaprofil angefordert, zusammen mit sehr vielen anderen Werten, unter anderem auch den Borreliose-Werten. Es war alles im grünen Bereich, eben bis auf den Borelliose-Wert. Ich war vorher wirklich topfit, ich mache normalerweise Kraftsport und hatte keinerlei Probleme. Haustiere haben wir, zwei Katzen. Aber schon viele Jahre. Ansonsten gab es auch keine Änderung wie Beruf, Umzug, etc.
Ich denke er hätte auch nicht so lange geforscht, wenn ich nicht mit geschwollenen Lymphknoten aufgekreuzt wäre. Bin auch sehr froh, dass er direkt so reagiert hat.

Antibiotika bisher:
4 Tage Doxy, dann direkt 7 Tage Amoxi. 3 Tage Pause, nochmal 7 Tage Amoxi.
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Thanks given by: urmel57 , deinalina
#4

Das eine tun und das andere nicht lassen: Vielleicht kannst Du deinen Hausarzt dazu überreden, auch nach EBV zu schauen. (Da gibts auch mögliche Kreuzreaktionen zu den IgM bei Borreliose)Die Symptome passen da durchaus auch dazu, insbesondere die geschwollenen Lymphknoten und die Gelenkschmerzen, die Du beschreibst. Idealerweise testet er  in einem Labor, wo auch die Early Antigene mitbestimmt werden, z. B. bei Ganzimmun. Die Early Antigene können durchaus Aufschluss über eine Reatkivierung des Virus geben, was wohl häufiger passiert als man so allgemein denkt.

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

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Thanks given by: deinalina , Filenada
#5

EBV war die erste Vermutung meines Hausarztes, deshalb hatte er Blut abgenommen. Der CRP war aber unauffällig, deshalb hat er es ausgeschlossen. Warum er nicht direkt auf das Virus getestet hat, kann ich ehrlicherweise nicht sagen.
Aber wäre es EBV, gäbe es auch kein wirkliches Medikament, oder?
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Thanks given by:
#6

Oder dann per Privatleistung, falls er das nicht macht...

*****In jedem Moment gehört uns die Welt*****

Mitglied bei: Onlyme-aktion.org
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#7

(26.02.2024, 19:26)cheub1984 schrieb:  EBV war die erste Vermutung meines Hausarztes, deshalb hatte er Blut abgenommen. Der CRP war aber unauffällig, deshalb hat er es ausgeschlossen. Warum er nicht direkt auf das Virus getestet hat, kann ich ehrlicherweise nicht sagen.
Aber wäre es EBV, gäbe es auch kein wirkliches Medikament, oder?

Das mit dem CRP als Ausschlusskriterium für EBV halte ich für zu kurz gegriffen. Tatsächlich lässt sich nicht all zu viel medikamentös dagegen machen. Wenn deine Beschwerden jedoch davon kämen, wäre die Borreliose weniger wahrscheinlich. Laborwerte alleine machen ja noch keine Krankheit. 

Unterstützen kann man den Körper aber schon, wenn man damit zu tun hat. Ich würde es nach Möglichkeit testen lassen und dann weitersehen.

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

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Thanks given by: deinalina , micci
#8

Ich war heute direkt beim Hausarzt. Er wird den Test nicht durchführen. Seine Aussage war, dass dies in einem Speziallabor durchgeführt werden muss und er das nicht machen könne. Zudem könnte es viele Kreuzreaktionen geben und damit kennt er sich zu wenig aus, um hier die richtigen Werte testen und dann auch auswerten zu können.
Er hat mir eine Überweisung zum Rheumatologen mitgegeben, da dieser die Tests in Auftrag geben kann.

Hat leider auch nichts gebracht anzubieten, den Test privat zahlen.

Habe mir nun L-Lysin geholt, was ja gegen EBV unterstützend helfen soll. Wenn meine Symptome damit besser würden, wäre das ein weiteres Indiz dafür, dass es sich um EBV handeln könnte.
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Thanks given by: urmel57
#9

Mit Lysin habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Denke bitte daran, es ausreichend hoch zu dosieren. Das darf gerne bei 3000 mg über den Tag verteilt sein (meine Erfahrung bei VZV)!
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Thanks given by: urmel57


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