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Besteht Handlungsbedarf oder nicht?
#1

Hallo liebe Forumsmitglieder,
folgende Situation: Ich hatte vor gut zwei Wochen einen Zeckenbiss. Die Zecke sass etwa 2 Tage an der Wade, bevor ich sie bemerkt und entfernt habe. Es hat etwas gedauert bis ich auch die Beisswerkzeuge entfernt hatte. Danach war die Bissstelle einige Tage von einer homogenen Roetung umgeben, von etwa 3cm Durchmesser. Etwa eine Woche nach dem Biss bekam ich Nackenschmerzen, Nackensteifigkeit und Rueckenschmerzen. Beides konnte ich mir nicht erklaeren und ist fuer mich untypisch. Knapp zwei Wochen spaeter bekam ich zusaetzlich Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, leichtes Fieber, Halsschmerzen und stark geschwollene Lymphknoten im Halsbereich. Zudem war ich sehr muede. Allerdings fuehlte sich das ganze nicht wie eine normale Grippe an, speziell die Gelenkschmerzen kannte ich zumindest bislang nicht von grippalen Infekten. Zudem hatte ich keinerlei Husten, Schnupfen, oder aehnliches. Ich bin dann zum Arzt gegangen. Der meinte, dass das wohl ein grippaler Infekt mit Beteiligung des Nervensystems vorliegt. Eine Borreliose ist seiner Meinung nach sehr unwahrscheinlich, da bei ueber 90% der Faelle eine Wanderroete auftrete (Nach Recherchen im Internet scheint mir diese Aussage Unsinn zu sein.) Er wollte definitiv keine Antibiotika geben. Nun, gut zwei Wochen nach dem Biss, sind die grippalen Symptome abgeklungen, die Nackenstetifgkeit besteht allerdings nach wie vor. Zudem besteht ein diffuses Mattheitsgefühl und erheblicher Konzentrationsmangel.
Was denkt ihr, wie ich nun handeln sollte? Kann ich das erstmal so laufen lassen und schauen, was passiert?
Vielen Dank im Voraus! Shy
Martin
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Thanks given by:
#2

... Was denkt ihr, wie ich nun handeln sollte? Kann ich das erstmal so laufen lassen und schauen, was passiert?
Vielen Dank im Voraus! Shy
Martin
...

Solltest du ganz+garnicht so weiterlaufen lassen.Zum Glück gibt es hoffentlich immer weniger Ärzte,die so eine unsinnige schutzbehauptung aufstellen....90%.... Weniger als 50% bekommen eine Wanderröte(Erytma migrans)...
schau auch mal hier diese Liste-Link: http://www.borreliose-nachrichten.de/bor...zte-liste/
und informier dich weiterhin gut-info ist fast alles.Hintenan erstmal noch ein herzlich Willkommen(gibt schönere Gründe).
Folg.Link druck dir mal aus für eventuelle Beratungsresistenzen:
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf

Für einen AK-Nachweis wirds zu früh sein und wen wartest,manifestiert sichs nur.Deine Symtom und beschwerde beschreibung passtsehr zu einer infektion mit borrelien.Schreib alles auf-datiert\zustände-symtome u.s.w.
Sehr gut wäre auch ein Foto der rötungen gwesen,versuch das alles nochmal zu rekapitulieren-oder so. - anfang -

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Thanks given by: urmel57 , leonie tomate , mamarie , Regi , Martin , Filenada , Amrei
#3

Hallo Martin,

zunächst herzlich willkommen in unserem Forum. Schön, dass du den Weg zu uns gefunden hast.Icon_winken3

Auf deine Frage ob Handlungsbedarf besteht. Für mich heißt es JA. Alles andere wäre ein russisch Roulette-Spiel. Selbst wenn "nur" 10 % der Borreliosen ohne Wanderröte nicht behandelt werden ist das schon schlimm genug. Die Zahl liegt jedoch eher bei 50%. Die Behandlung auf Borreliose beruht fast immer auf einer Wahrscheinlichkeitsdiagnose.

Möglicherweise hat dein Arzt recht, dass es sich lediglich um einen Virusinfekt gehandelt hat, aber im zeitlichen Zusammenhang mit dem Zeckenstich und der langen Saugdauer der Zecke, würde ich Zusammenhänge nicht ausschließen und im schlimmsten Fall 4 Wochen Antibiotika für nichts genommen haben, denn gerade im Frühstadium sind die Chancen auf eine komplette Heilung am größten. Wenn du jetzt zuwartest, kannst du diese Zeitfenster verpassen, was dann eine potentielle Behandlung erschwert. Schade, dass du die Zecke nicht aufgehoben hast, sonst könnte man die noch auf Erreger untersuchen.

Ich würde dir jetzt aber folgende Vorgehensweise vorschlagen.

Du überzeugst deinen oder einen anderen Arzt davon, unmittelbar mit der Antibiose zu beginnen und zwar nach den Leitlinien der deutschen Borreliosegesellschaft. http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf .

Zeitgleich würde ich Blutwerte nehmen lassen, in denen die Antikörper bestimmt werden UND die Differenzierung mittels des sogenannten Westernblots. ( Aufgrund der Unsicherheiten dieser Tests und der langen Zeitspanne zwischen Infektion und Auftreten dieser Antikörper kann der Test allerdings negativ ausfallen, was dann nichts zu heißen hat.) Ebenso würde ich zeitgleich einen LTT machen lassen, der in der akuten Phase am ehesten positive Werte aufzeigen kann. Leider ist dieser keine Kassenleistung und auch diese Werte sind nicht zu 100% belastbar auf Richtigkeit (die Auswertung dauert leider auch bis zu 3 Wochen). Allerdings hättest du eine gute Chance, die Infektion nachzuweisen, wenn sich die frühen Antikörper schon zeigen.

Auf keinen Fall würde ich jetzt nur abwarten und schauen was passiert, dieses Risiko würde ich nicht eingehen wollen. Ich hoffe du findest einen Arzt, der diesen Weg begleitet, auf jeden Fall sollte es sehr bald stattfinden.

Liebe Grüße Urmel

PS: Als Literatur ist sehr viel hier: http://www.dr-hopf-seidel.de/mediapool/8...eliose.pdf nachzulesen.

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: leonie tomate , Sunnie , mamarie , Ponti , Regi , Martin , Filenada
#4

Antwort 1+2 treffen den Nagel auf dem Kopf, aus meiner Sicht.
Villeicht denkst Du jetzt, das soll ich alles machen lassen, XXX Euro bezahlen, ist das nicht etwas übertrieben.
Ich hatte damals weder Ahnung, ein Forum, noch sonst irgend etwas, was ich heute für wichtig halte. Nur einen unwissenden, es auf die leichte Schulter nehmenden Arzt. Was würde ich alles tun, um das mit heutiger Unterstützung noch einmal neu anzugehen. So ziemlich alles!
HIER TUT SICH WAS
http://de.wikipedia.org/wiki/Lyme-Borreliose
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#5

Ich würde mit dieser Vorgeschichte und diesen Symptomen auch unbedingt eine Antibiotikatherapie machen. Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass du dir eine Borreliose eingefangen hast. Leider geben die Labortests zum jetzigen Zeitpunkt nicht viel her.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: leonie tomate , Hibiskus , Ponti , Martin , Filenada
#6

Ich kann mich Regi nur anschließen, fast jeder hier ist übrigens aufgrund von ärztlichen Fehleinschätzungen ernsthaft erkrankt, dummerweise gibt es in diesem Fall keine 2. Chance, die Infektion nimmt ihren Lauf und der Aufwand sie einzudämmen ist riesig Icon_fliegebaseball
VG
Ponti

#DER WILLE IN MIR IST STÄRKER ALS DIE BORRELIOSE IN MIR#
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Thanks given by: Martin , Filenada
#7

Vielen Dank fuer euere ausfuehrlichen Antworten!! Biggrin Das war sehr hilfreich.
Ich war in der Zwischenzeit bei einer Aerztin, die in der borreliose-aerzte-liste gefuehrt wird, also hoffentlich bei einer, die weiss, was sie tut.
http://www.borreliose-nachrichten.de/wp-...-liste.pdf
Die hat mir nun tatsaechlich auch gesagt, dass von einer Antibiose abzuraten sei. Huh Dabei hat sie soviel und so schnell gesprochen, dass ich ganz vergessen habe zu fragen, warum eine prophylaktische Antibiose ihrer Meinung nach falsch waere. Sie sagte, dass eine Antibiose nur gemacht werden sollte, wenn eine Wanderroete auftritt oder deutliche neurologische Symptome auftreten. Sie meinte, meine Symptome wuerden genau auf Pfeiffer'sches Druesenfieber passen... In 12 Wochen soll ich nochmal einen Bluttest machen. Ich werde aber am Ende der Woche nochmal zu ihr gehen, um die Bluttests, die der andere Arzt in Auftrag gegeben hat, mir ihr zu besprechen. Allerdings meinte sie auch, dass es fuer Bluttests eigentlich noch zu frueh sei. So richtig verstehen tu ich es nicht. Wenn man solange wartet wie sie meint, ist es doch im zweifelsfall zu spaet... Wie ihr ja auch sagt! Ich muss nochmal mit ihr sprechen oder noch einen anderen Arzt aufsuchen. Das waere dann aber schon der vierte (weil ich in der ersten Praxis mit beiden, dort arbeitenden Aerzten geprochen habe)!
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Thanks given by:
#8

So leidig die arztwechsel auch sind...diese ärztin würde ich sofort wechseln und ihren Namen mal ruhig per PN(persönliche nachrichten)-weiß im moment nur noch nicht,an wem...personen deiner Wahl.Tipp: die mit den meisten Beiträgen,liegst immer richtig-wage mich mal vor.FRIEDE den Rest des Forums.
...Selbst wenn nur die Hälfte deiner Aussage stimmig ist,zeugt sie von sehr viel unkenntniss(meine die aussage der ärztin).Sehr viele hier haben Arztodyseen hinter sich und sind schwer zu therapieren-aber auch vielen die hier kontakt fanden,blieb manches erspart-aber entscheiden mußt du dich immer selbst.Schwarze-oder auch unbedarfte Schaafe gibts überall.- anfang -

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Thanks given by: Ponti , Filenada , urmel57 , Martin
#9

Schau mal hier vorbei http://symptomat.de/Hauptseite
da kannste schauen was am besten paßt. Mit der Seite habe ich bei mir übrigens die Borreliose diagnostiziert, mein damaliger Arzt war anderer Meinung und wird sich demnächst dafür vor der Ärztekammer verantworten müssen
VG
Ponti

#DER WILLE IN MIR IST STÄRKER ALS DIE BORRELIOSE IN MIR#
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Thanks given by: anfang , Martin , BlueEye
#10

Hallo Martin,

manchmal kann ich die Ärzte nicht verstehen!!

Natürlich können deine Symptome auch von einer Grippe oder EBV kommen.

Es stellt sich doch nur die Frage, welches Risiko größer ist, die einer Borreliose Infektion oder die Gefahren bzw. Nebenwirkungen einer unnötigen antibiotischen Behandlung.

Meiner Meinung nach, sollte das der aufgeklärte Patient entscheiden.


LG Marco

Farbe bekennen - Mitglied dei www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: anfang , leonie tomate , Regi , urmel57 , Amrei , Martin


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