@Ponti: ob ein Hausarzt der richtige Ansprechspartner ist, mag ich nach meinen Erfahrungen (viele Nährstoffmangel nach Ausbruch meiner Hashimoto Thyreoiditis) zu bezweifeln, zudem Orthomolekularmedizin nicht im Grundstudium vermittelt wird.Und es gibt sehr wenige Ärzte, die sich auf diesem Bereich fortbilden.
Hier möchte ich kurz meine Kenntnisse zum Thema zusammenfassen:
*Magnesium, Zink werden am Besten im Vollblut gemessen, weil diese Nährstoffe sich vorwiegend intrazellulär aufhalten, die Serumwerte (außerhalb der Zelle) daher wenig (nicht) aussagekräftig sind.
http://www.labor-bayer.de/publikationen/...immung.pdf
Messung im Vollblut (oder in den Erythrozyten) immer privat.
*die Höhe der Eisenspeicher spiegelt Ferritin (Serum) am Besten wider.Bei Müdigkeit (ein typisches Eisenmangelsyndrom) kann der Wert auf Kassenkosten gemessen werden.Laut Beobachtungen von Dr.Beat Schaub (Schweiz) können Symptome eines Eisenmangels bereits bei normalen Ferritinwerten auftreten (Ferritin unter 50 ng/ml).Leider ist der untere Normwert in den meisten Labors viel zu niedrig (5, 10, 20, 30 ng/ml), so daß ein Eisenmangel oft übersehen wird und unbehandelt bleibt.Im Hashimoto Forum behandeln sich deswegen viele Patienten selbst mit Eisentabletten, was aber sehr langwierig sein kann, weil orales Eisen eine geringe Bioverfügbarkeit hat und die leeren Depots sich damit nur sehr langsam auffüllen.Wer es sich leisten kann, geht zu einem "Eisenarzt", um sich Eiseninfusionen legen zu lassen, womit Depots innerhalb 2-4 Wochen wieder aufgefüllt werden können.
http://www.coaching-for-health.net/eurof...medici.pdf
Merke: hierzulande wird nur die Eisenmangelanämie (Hämoglobin und Ferritin unter Norm) als therapiebedürftig anerkannt.Nach den aktuellen Leitlinien soll der Patient zuerst Eisenkapsel oral einnehmen und erst bei geringem Ansprechen oder Unverträglichkeit Eiseninfusionen bekommen.
*die Höhe der VitB12 Speicher spiegelt Holo-Transcobalamin (Holo-TC) am Besten wider.Aus Unkenntnis und Angst vor Regressforderungen verweigern leider viele Ärzte diesen wertvollen Test, obwohl seine Ausssagekraft gegenüber dem Total-Transcobalamin Wert (VitB12 im Serum) eindeutig belegt ist und der Wert seit 2011 im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen ist.Deswegen sehen sich viele Patienten gezwungen, ihn selbst zu bezahlen, leider.
http://www.aerzteblatt.de/archiv/61696
Die Messung von Magnesium und vor Allem Ferritin und VitB12 halte ich für sehr sinnvoll, da ein Mangel Müdigkeit hervorruft und bei Borreliose Patienten nach Angaben von manchen Borreliose-Ärzten relativ häufig ist.Der im chronischen Stadium vorliegende oxidativer Stress führt zum Abbau von VitB12 und somit langfristig zum Mangel. Neurologische Störungen (Taubheitsgefühle, Kribbeln, Ameisenlaufen) können durchaus eine direkte Folge des VitB12 Mangels sein und können bei Nichtbehandlung irreversibel sein.
Meine eigenen Erfahrungen sind leider so, daß normale Serumwerte (VitB12, Magnesium, Ferritin) in der Tat mit Mangelsymptomen korrelieren können, die aktuellen leitlinientreue Diagnostik also unzuverlässig ist.Bei einem Ferritinwert von 37 ng/ml hatte ich bereits Symptome eines Eisenmangels (Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Schwindel), die bereits 1 Tag nach der 3.Eiseninfusion komplett und defintiiv verschwanden.Bei einem VitB12 Spiegel von ca. 300-400 pg/ml hatte ich bereits neurologische Störungen (taube Fingerkuppen), die nach Vitb12 Spritzen sofort wieder verschwanden.Und trotz normalem Magnesiumwert im Serum hatte ich Symptome eines Magnesium (Tremor)- und Kaliummangels (Beinlähmung-der intrazelluläre Kaliummangel ist die Folge des intrazellulären Magnesiummangels), die durch hochdosierte Kalium (Infusion) und Magnesiumgabe wieder komplett verschwanden.
Daher mein Fazit: halte dich am aktuellen Kenntnisstand, auch wenn er noch nicht in den Leitllinien umgesetzt worden ist und den Ansichten und bisheriger Praxis deines Arztes widerspricht!