[kiwisibk]

Hallo zusammen,

bin neu hier in diesem Forum.
Hatte vor etwa 3 Wochen einen Zeckenstich an der rechten Hüfte. Muss wohl eine Nymphe gewesen sein, denn sie war winzig. Meine Frendin hat sie mir mit einer Pinzette rausgezogen. Beim zweiten Versuch war sie raus. Aber wir haben nicht so aufgepasst, dass wir den Körper der Zecke nicht quetschen mit der Pinzette. Sie war ja auch winzig klein... Jedenfalls war sie danach tot, Beine haben sich nicht mehr bewegt.

Nach 2 Tagen bekam ich eine Beule, die wie ein großer Pickel aussah. Es war auch ein bisschen rot um die Beule, aber nur so ca. 1cm Durchmesser, und kein Ring. Ab und an, aber selten, juckte die Stelle ein wenig. Ich beobachtete die Beule weiterhin, ob sie sich verändert, oder eine Wanderröte bildet. Habe auch meinen Vater (Arzt) konsultiert, er meinte, solange keine Wanderröte sichtbar ist, brauche ich nichts weiter machen.

So 2 1/2 Wochen nach dem Stich habe ich schlecht geschlafen und nachts geschwitzt. Untertags haben mir die Unterarme und Oberschenkel gezogen. Auch Tunnelblick war dabei. Diese Symptome kommen bei der Arbeit. Somit bin ich zum Hausarzt und habe mir Doxycylin verschreiben lassen. Am ersten Tag 2x100mg, dann 100mg weiterhin für 10 Tage.

Das ganze aus dem Grund, dass die Wanderröte ja nur in etwa 50% der Fälle auftritt. Und ich die Zecke sicher nicht ganz fachgerecht entfernt habe.

Kann es sein, dass man nach 2 1/2 Wochen schon Symptome von Stadium 2, also Muskelschmerzen, Tunnelblick etc... verspürt?
Was haltet ihr davon, dass ich mich prophylaktisch für die 10 Tage Antibiotikakur entschieden habe?

Danke für eure Antworten!!

[Oolong]

Hallo, willkommen hier,

Das Entfernen von Nymphen ist schwierig, da kann es schon passieren, daß die Nymphe ihren Inhalt überträgt.

Ein Risiko, daß Borrelien dabei übertragen wurden, ist jetzt da, kann sein, muß nicht.

Ab jetzt genau beobachten, Veränderungen im Foto festhalten, ev. Veränderung als Foto hier einstellen. Wanderröte tritt nicht immer auf. Wenn ja, ist es eindeutig die Infektion, wenn nein kann man trotzdem infiziert sein.

Laborwerte zu bestimmen bringt keine eindeutigen Ergebnisse und auch erst, wenn sich Antikörper gebildet haben, einen direkten Erregernachweis könnte vielleicht dein Vater als Arzt veranlassen (Gewebepunktat).

Das Doxi ist m. E. zu gering dosiert und zu kurz. In diesem Falle kann sogar unter Doxi die zystische Form der Borrelien gefördert werden, dann ist die Behandlung umso schwerer.
Die Faustregel ist, daß eine kräftige Antibiose umsonst allemal das kleinere Übel gegenüber einer verschleppten Borreliose ist. 10 Tage Doxi niedrig dosiert bringen keine Sicherheit. Damit könnte auch die Herausbildung einer Wanderröte, die das sicherste Zeichen einer erfolgten Infektion wäre, verzögert oder unterdrückt werden.

Grippeähnliche Symptome wie Gliederschmerzen können viele Ursachen haben, sind bei Borreliose aber ein Leitsymptom.

Also aufpassen, Informationen sammeln, entscheiden, wie du weiter vorgehst, mußt du selbst. Alles Gute, Oolong.

Du wirst hier viele Informationen finden, lies dich ein, auch unter der link-Sammlung.

[Ehemaliges Mitglied]

Hallo,
ich denke du wirst noch tolle Antworten bekommen, ich möchte Dich nur auf diese Rubrik aufmerksam machen. Unter der "SUCHE" im Forum findet man häufig schon einiges an Antworten-gleich.
http://forum.onlyme-aktion.org/forumdisplay.php?fid=58
und hier:
http://sciencev1.orf.at/news/17309.html
Gruß fischera
Nachtrag: http://www.google.de/search?hl=de&site=i...z9O-6gwMBM

[kiwisibk]

Danke ertmal für eure Antworten.

Meine eigentliche Frage ist, ob es sein kann, dass man nach knapp 3 Wochen nach dem Stich schon Beschwerden/Symptome typisch für Stadium 2 der Borreliose verspüren kann?

Ich verspüre seit 3 Tagen tagsüber Benommenheit, Ziehen in den Muskeln (immer abwechselnde Muskelgruppen), manchmal leichte Kopfschmerzen (so wie kleine Stiche), teilweise verschwommenen Blick, manchmal komisches Gefühl in Handgelenken. Abends wird es besser und nachts kann ich eigentlich gut schlafen. Am nächsten Vormittag kommen die Beschwerden wieder...

Oder sind das Nebenwirkungen des Doxy, welches ich seit nun 3 Tagen nehme (200mg pro Tag)?
Ist es sinnvoll, am Montag eine Blutprobe zu machen? Dann sind es 3 Wochen her...

[leonie tomate]

Meine eigentliche Frage ist, ob es sein kann, dass man nach knapp 3 Wochen nach dem Stich schon Beschwerden/Symptome typisch für Stadium 2 der Borreliose verspüren kann?

Ja, das kann durchaus sein. Bei mir war es zumindest auch so.


Liebe Grüße und im Forum!

Leonie

[Rosenfan]

Oder sind das Nebenwirkungen des Doxy, welches ich seit nun 3 Tagen nehme (200mg pro Tag)?
Ist es sinnvoll, am Montag eine Blutprobe zu machen? Dann sind es 3 Wochen her...

Hallo,

die Blutuntersuchung wird überhaupt nichts bringen. Weil man unter AB-Einnahme grundsätzlich keine Untersuchung auf irgendwelche Erreger macht.

Eine Blutuntersuchung ist frühestens 6-8 Wochen nach Beendigung der AB-Therapie sinnvoll.

Gruß - Rosenfan

[Rosa45]

Es kann beides sein, einerseits kann Doxy meiner Erinnerung solche Beschwerden auslösen - anderer Seits können es auch frühe Symptome einer Borreliose sein.

Es ist ja das "Schlimme" das die Infektion sich ähnlich wie Lues (gleiche Art von Bakterien) erst schleichend im Organismus des Menschen bemerkbar macht.

Egal wie es ist, mache die AB-Therapie (da Du sie ja nunmal angefangen hast) und meine ganz persönliche Empfehlung, weite sie auf 3 bis 4 Wochen aus um auf Nummer sicher zu gehen.
Denn sollte es Borreliose sein, dann reichen 10 Tage garantiert nicht - liegt an dem Vermehrungszyklus der Bakterien.

LG Rosa und auch von mir ein Willkommen

[Oolong]

Bei Borreliose sind die Verläufe sehr unterschiedlich. Die Einteilung in Stadien wird auch unterschiedlich gehandhabt und typisch ist bei dieser Krankheit vor allem, daß sie sich an keine Regeln hält. Man spricht auch davon, daß sie direkt vom sog. Stadium I in Stadium III übergehen kann.
Ich denke, daß man sich anhand der 3 Wochen bei dir nicht festlegen kann. LG Oolong

[kiwisibk]

Hallo nochmal,

kann es sein, dass die Beschwerden (Wadenkrämpfe, Schienbeinschmerzen & Handgelenkschmerzen) bevorzugt nur tagsüber am Arbeitsplatz (Büro, PC) auftreten? Übers Wochenende und abends gings recht gut, eigentlich beschwerdefrei.
Naja, hatte das ganze Wochenende und letzte Woche ein wenig Hexenschuss. Dies könnte aber auch von Schlafen mit offenem Fenster gekommen sein. Dies ist heut zumindestens so gut wie weg...

Man liest ja dass die Beschwerden (Gelenkschmerzen, etc...) bei Borelliose eigentlich nachts stärker auftreten...

Danke für eure Meinung!

[Rosa45]

Aus dem "Hexenschuss" ist bei mir eine Polyneuropathie geworden (mit nachgewiesenen Entzündungsherden bis über die mittlere BWS).

Bei dieser Infektion ist nur eines sicher, das sie sich mit Sicherheit nicht an irgendwelche Abläufe hält.

LG Rosa

Das ein Teil der Beschwerden auch eine NW des Doxy´s sein kann, hatte ich Dir ja schon berichtet.