(30.08.2013, 12:20)elaine schrieb: Jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll? AB nehmen und Leber- und Nierenschäden riskieren oder mich mit der Borreliose abfinden [...] aber das Antibiotikum macht mir Angst!!!
Brauchst keine Angst davor ham. Da schließ ich mich den anderen an.
Ich nehme jetzt seit über 22 Monaten nonstop ABs (größtenteils oral und so gut wie immer Kombitherapien), Mino war anfangs auch dabei.
Meine Leber- und Nierenwerte wie auch mein Darm sind nach wie vor völlig in Ordnung. Allerdings tue ich auch was dafür. Viel trinken ist wichtig für die Nieren, damit alles ordentlich rausgeschwemmt wird - mindestens drei Liter pro Tag (z. B. Brennesseltee unterstützt die Nieren). Für die Leber nehme ich jeden zweiten Tag eine Mariendistelkapsel und belaste sie nicht noch zusätzlich mit "falscher" Ernährung oder gar Alkohol. Für den Darm gibt's Probiotika.
Wichtig bei Minocyclin wie auch anderen Tetracyclinen ist, daß Du einen zeitlichen Abstand (mind. 2 Std. vor und nach der Einnahme) läßt zu allen zweiwertigen Elementen, also zu Calcium (enthalten u. a. in allen Milchprodukten, Grünkohl, Brokkoli, Spinat, Kohlrabi, Lauch, Bohnen, Mineralwasser), zu Eisen (u. a. in Fleisch, Hülsenfrüchten, Mineralwasser), zu Magnesium (u. a. in Vollkornprodukten, div. Nüssen, grünem Gemüse, Schokolade, Sojabohnen, Mineralwasser). Ansonsten kann man sich dieses AB nämlich sparen, da es nicht wirken kann, weil die Rezeptoren mit o. g. Elementen "besetzt" sind.
Und auch wichtig bei Minocyclin das seeeeeehr langsame Einschleichen. Manche Ärzte empfehlen drei Tage, aber dann haben die es noch nicht selbst genommen. Es kann einen voll aus den Latschen hauen. Um auf die (vermutlich auch Dir verordneten) 200 mg pro Tag zu kommen, ist ein Einschleichen über zehn Tage empfehlenswert:
1. bis 3. Tag: 50 – 0 – 0 (morgens – mittags – abends)
4. bis 6. Tag: 50 – 0 – 50
7. bis 9. Tag: 100 – 0 – 50
ab 10. Tag: 100 – 0 - 100
Ansonsten empfehle ich Dir, die beiden Medikamente nicht am selben Tag zu starten. Dann kann man bei einer Unverträglichkeit (nicht zu verwechseln mit der Herxheimer-Reaktion!) nämlich nicht sagen, welches der Verursacher dafür war. Also erst das eine nehmen und nach fünf bis sieben Tagen das zweite hinzu.
Engmaschige Blutkontrollen sind anfangs sehr wichtig. Nicht alle Unverträglichkeiten äußern sich nämlich in sichtbaren Symptomen. Anfangs mindestens alle zwei Wochen.
Schreib, wenn noch nicht damit begonnen, ein Symptomtagebuch. Schreib da nicht nur rein, welche Medikamente in welcher Dosis Du genommen hast und welche Symptome Dich wie doll peinigen, sondern auch Gedanken - negative wie positive, die Dir durch den Kopf gehen. Mir hat das die ganze Zeit über sehr geholfen, um Erfolge, die nur ganz klein waren, nicht zu übersehen, und um einen Überblick zu haben, in welche Richtung es sich grad alles bewegt. Oft ging's einen oder auch zwei Schritte zurück, dann aber auch wieder stetig voran - Tendenz unterm Strich: immer besser.
Ich drück Dir die Daumen!