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Borreliose oder MS

(01.09.2013, 17:32)Claudia schrieb:  Die Resultate zu den Borrelien-Antikörper auf Seite 2 und 3 stammen aus zwei unabhänigen Labors.

Hab mir jetzt alles nochmal von vorne bis hinten angeschaut.

Meiner Meinung nach hat am Anfang des Threads ein Beitrag, in dem in einer bisschen unglücklichen Reihenfolge pathologische Laborergebnisse genannt wurden, für Verwirrung gesorgt. Bin da ehrlich gesagt selbst drauf "reingefallen".

Bei der ersten Borreliose-Serologie wurde ein grenzwertiges Ergebnis gefunden bei vermeintlich negativen Blot. Genaueres steht da aber nicht dabei und es ist bekannt, dass die Auslegung was positiv und negativ ist von der Interpretation sehr variieren kann.

Bei der zweiten Borreliose-Serologie sind die Ergebnisse eindeutig positiv - sowohl im Serum wie auch im Liquor bei einem positiven Liquor/Serum-Antikörperindex.
Warum hier nichts von einem Westernblot steht ist mir ein Rätsel. Ebenso fehlt im weiteren Verlauf der Untersuchungen der mögliche Nachweis von Treponema pallidum, der zur Ausschlussdiagnostik durchgeführt werden muss.
Insgesamt ist das ein Ergebnis, bei dem das Labor sehr wohl eine Neuroborreliose in Betracht zieht.

Nun zum Liquorbefund:
Im Reiberschema eine Dominanz der igG-Synthese (diese haben wir mit den Borrelien iggs verwechselt). Bei dieser Erhöhung sprechen die meisten Neurologen automatisch die Diagnose MS aus. Die igM-Synthese ist aber auch erhöht und das kommt schon nicht mehr so häufig bei MS vor.
Diese Konstellation kann auch durchaus für ein bakterielles Geschehen sprechen. Bei der Neuroborreliose wird auch häufig igG (mit oligoklonalen Banden) und igM gefunden.
Allerdings sprechen sich die Neurologen meist nur für eine Neuroborreliose aus, wenn eine Hirn-Schranken-Störung besteht und der igM höher als der IgG ist. Dies ist aber nur bei einer ganz akuten Form der Fall und das leider auch nicht immer.
In der Zwischenzeit weiß man aber, dass die Borreliose sich nicht an die "Regeln" hält. Und wie es sich bei einer bereits länger bestehenden Infektion verhält, kann man erst recht nicht sagen.

Dazu kommt, dass die Tests nicht wirklich zuverlässig sind. Darum spielen deine Symptome und der nachgewiesen Zeckenkontakt mit zu kurzer Behandlung eine große Rolle bei der Diagnosefindung. Bei mir besteht der Verdacht auf Neuroborreliose (aufgrund der Symptomatik). Im Blut ist bei mir alles hochpositiv, im Liquor kann man aber gar nichts finden (meine Infektion ist aber auch schon 20 Jahre alt).

Und bei dir findet man unabhängig von deiner Symptomatik auch noch deutliche Anzeichen bei den Laboruntersuchungen.
Und das ist meiner Meinung nach der Grund, warum du der Sache unbedingt nachgehen solltest.

LG Niki

Gehört zu den Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Niki, das ist eine klasse Zusammenfassung! So verstehe sogar ich es Blush

Danke, Couch

Ich bin dabei: OnLyme-Aktion.org
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Thanks given by: leonie tomate , Hibiskus , Niki , urmel57

(02.09.2013, 08:34)Niki schrieb:  Allerdings sprechen sich die Neurologen meist nur für eine Neuroborreliose aus, wenn (...) der igM höher als der IgG ist.
Hallo Niki, hast Du persönlich diese Erfahrung gemacht?
Ich habe zwar eine IgM-Dominanz, aber der Neurologe wußte damit anscheinend garnichts anzufangen, als ich nachfragte.
Gruß
Donald
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Hallo Donald,

ich schreib dir eine PN. Sonst blickt Claudia in ihrem Thread gar nicht mehr durch.

LG Niki

Gehört zu den Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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(02.09.2013, 12:49)Niki schrieb:  Hallo Donald, ich schreib dir eine PN. Sonst blickt Claudia in ihrem Thread gar nicht mehr durch.
Hallo Niki, wieso eigentlich? Sie hat ja ihren Liquor-Befund zwecks Interpretation eingestellt, in dem auch diese Klassenreaktion vorkommt.
Sie hat das Thema sogar schon selbst angesprochen.
Und vielleicht kann ja auch ein anderer User etwas dazu beitragen
Gruß
Donald
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Thanks given by: urmel57

Hallo Zusammen
Durch das ganze durcheinander wurde ich nicht verwirrt sondern mit ist jetzt auch so einiges klargeworden :-)
Es ist nunmal offensichtlich, das bei den Proteinen der IgM-Wert für eine MS recht hoch ist. Und das die Antikörper im Liquor von meinem Neurologen verschwiegen wurde das schliess ich mal auf "alte-Arztgarde". Es ist offtmals erwiesen worden, das vorschnell die Diagnose MS gestellt wird. Bei sehr vielen MS-Patienten lassen sich Borrelien-Antikörper nachweisen. WISO? Zu schlechte Diagnostik oder nur das verschweigen einer anderen Krankheit. Wie auch immer die einzige Hoffnung die ich habe, ist ein Arzt zu finden der mich auf Borreliose behandelt und mit mir diesen Weg geht und zwar auf eine ehrliche Weise!

Ich danke Euch ALLEN von Herzen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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Thanks given by: leonie tomate , Niki , Extremcouching , Waldgeist

Hallo Donald und Claudia und alle anderen :-)

also gut, kein Problem. Ich hab nur ein bissle Sorge gehabt, dass das jetzt einen Neuling total erschlägt. Aber eventuell kann man diesen Teil wirklich mal in einen extra Thread abtrennen, wäre interessant da mal andere noch dazu zu lesen.

Ich stells mal ein:
Die Infos zu den Reiber- Kombinationen sind aus einem medizinischen Wälzer namens "Klinische Neurologie".
Verschiedene Labore haben dazu aber auch Infos auf Ihren Homepages, kannst mal googlen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, was die Neurologen haben möchten, um überhaupt nur ansatzweise an die Diagnose Neuroborreliose zu denken. Bei mir ist der Verdacht auf eine chronische Neuroborreliose (20-jährige Erkrankung) vorhanden, ich wurde auch entsprechend therapiert. Ich habe Antikörper im Liquor, keine intrathekale Produktion, keine Schrankenstörung und keine Entzündungszeichen im Liquor. Hochpositiver Elisa und Blot im Serum.
Der Chefarzt der Neurologie schloss die Neuroborreliose komplett aus, eine jüngere Stationsärztin der Neurologie und das Labor waren sich dann doch nicht so ganz sicher.
Bin dann von meinem Hausarzt auf Neuroborreliose behandelt worden, und mein Hauptproblem (5 mal am Tag drohende Ohnmachtsanfälle) waren nach 14 Tagen verschwunden.

Die Neurologen handeln das nach Schema F ab, da muss alles passen wie Entzündungszeichen, entsprechendes Reiber-Schema, Schrankenstörung und vor allem die intrathekale Borrelien-Antikörperbildung. Aber das ganze findet man nur im Idealfall bei einer akuten Neuroborreliose. Welche laborparametrischen Konstellationen eine ältere Infektion auslöst - wenn diese überhaupt noch ausgelöst werden - weiß doch ehrlich gesagt kein Mensch.

Ich habe vor einiger Zeit eine Untersuchung in die Hände bekommen - ich such schon die ganze Zeit danach - soweit ich mich entsinnen kann, war die sogar vom RKI. Da wurden einige gesicherte Neuroborreliose-Fälle beschrieben und nur ein ganz geringer Teil hat sich an die "Regeln" der Neurologen gehalten.

Ich schreib dir auch mal mögliche Kombinationen aus dem Reiber -Schema und an welche Erkrankungen man da denken sollte:

Anscheinend ist wohl in 98 Prozent der MS-Diagnosen eine IgG-Dominanz im Reiber-Schema vorhanden. 25 Prozent davon können auch noch igM aufweisen.

Für die Neuroborreliose gilt folgendes Idealschema Igm > IgA> IgG, wobei das igA wohl auch negativ sein kann.

Für die Neurosyphillis (mit der Neuroborreliose verwandt) ist aber auch die typische Reiberkombination igG > IgM bei negativen igA.

(Ich hab jetzt nur mal die relevanten Beispiele genannt, es gibt da natürlich noch viel mehr Erkrankungen, die die Immunglobulinsynthese verändern.

Auch bei IgG-Dominanz sollte man nicht sofort an MS denken, sondern unter Einbeziehung aller anderen Laborparameter (vor allem Bakterien und Viren) in Betracht ziehen.

...und das wird ja bei Claudia komplett unter den Tisch gekehrt.

Ich habe jetzt schon mehrfach mitbekommen mit welcher unglaublicher Selbstverständlichkeit Neurologen Neuroborreliose-Patienten zu MS-Patienten gemacht haben. Und das gehört in dem Fall von Claudia, vor allem mit ihrer Vorgeschichte, gründlich abgeklärt. Auf die MS-Diagnose würde ich ehrlich gesagt keinen Cent wetten, aber mein Vertrauen in die Neurologen ist auch nicht so groß.

Liebe Grüße Niki

PS sind ja einige hier mit (von Neurologen) gesicherter Neuroborreliose, diese Werte würden mich dann doch auch mal interessieren...

Gehört zu den Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: leonie tomate , Extremcouching , Waldgeist

Hallo Niki
Ich habe so viel gelesen und bin voll und ganz Deiner Meinung! Was mich so sauer macht an der ganzen Geschichte ist, das keine Differenzial-Diagnosen gemacht werden!

Unter folgendem Link sind einige sehr spannende Beiträge (weiss nicht, ob ihr diese schon kennt)
Da wird öffters darauf hingewiesen, das mann sich bei einer eventuellen Neuroborreliose nicht auf die Leitlinien stützen kann!

http://www.zeckenliga.ch/service/publika...udien.html
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Thanks given by: leonie tomate , Niki , Waldgeist

Claudia, vielleicht wurde es schonmal angesprochen?
-Westernblot solltest Du unbedingt in einem anderen Labor wiederholen. Es gibt da deutliche Qualitätsunterschiede.
-Wenn die Wanderröte wieder auftaucht oder noch da ist (kann inzwischen auch irgendwo am Körper auftreten und ganz untypisch aussehen; also ohne Ring), würde ich eine PCR und/oder Kultur machen lassen.
-Evtl. macht PCR auch vom geschwollenen Lymphknoten Sinn (müßte man mal recherchieren).

Falls eine allgemeine Borreliose doch noch bestätigt werden könnten, ergäben deine Liquorwerte einen tatsächlich positiven Borrelienantikörperindex und Du wärst einen großen Schritt weiter.

Aber selbst wenn sich sonst nichts weiter ergibt, wäre Neuroborreliose durchaus möglich. Aifgrund der Symptome und Vorgeschichte.
Gruß
Donald
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Thanks given by: Niki , leonie tomate , urmel57

Guten Morgen Donald

Die Wanderröte ist schon seit einigen Jahren weg. Was ich immer wieder habe sind grosse rote Flecken bei Mückenstichen (das hatte ich früher nie) so wie auch die Sonnenallergie.
Der Borrelien-Bluttest wurde in einem separatem Labor gemacht. Die Bestimmung des Borrelien AI im Labor des Unispitals Basel. Da wurde Liquor und Blut nochmals untersucht mittels PCR.
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