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Also, ich war gestern beim Neurologen im Krankenhaus. Dieser meinte wiederrum nachdem er sich die Ergebnisse angeguckt hat, dass garkein Antibiotika nötig ist und dass die Borreliose wohl gar nicht mehr aktiv sei, oder so ähnlich..? Er meinte, dass mir in dem Fall das Antibiotika mehr Schaden als Nutzen bringen würde, aber ich soll am 27.11. für 2 Tage ins Krankenhaus, um verschiedene Untersuchungen machen zu lassen, und er will unter anderem trotzdem auf Neuroborreliose testen lassen..
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Zitat:und er will unter anderem trotzdem auf Neuroborreliose testen lassen..
Ja klar, der Neurologe glaubt natürlich dass er eine Gelenk- und Herzborreliose mit den Diagnostika einer Neuroborreliose testen kann. Pass auf, hier bringt einer etwas ganz gründlich durcheinander.
Anhand deiner Symptome hast du eher eine Gelenk- und Herzborreliose. Bei diesen Krankheitsbildern ist nicht davon auszugehen, dass die Liquoruntersuchung positiv ausfällt. Ist irgendwie logisch, wenn die Gelenke und das Herz befallen sind und nicht das Zentrale Nervensystem. Ausserdem ist auch bei der klassischen Neuroborreliose in
95 % der Fälle mit
falsch negativen Resultaten zu rechnen (wenn du Quellenangabe brauchst, melde dich). Überlege dir also gut, ob du dich einer Liquorentnahme aussetzen möchtest.
Bezüglich Borreliose-Diagnose und -Therapie würde ich mich nie einem Neurologen anvertrauen, ausser er wird ausdrücklich von der Selbsthilfe empfohlen. Einen Neurologen würde ich nur zum Ausschluss oder Diagnose anderer möglicher Ursachen für die Beschwerden aufsuchen.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
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Hallo,
kann Regi da nur beipflichten.
Für eine sogenannte frühe oder akute Borreliose wären die Beschwerden nicht passend, denn die sollten ohne Gelenkentzündungen und Anzeichen von Nervenlähmungen im peripheren Nervensystem einhergehen.
Das sind typische Anzeichen für Spätsymptome. Gerade die Arthritis von einem oder wenigen großen Gelenken sind typisch (dabei sind meist zuerst die Kniegelenke betroffen).
Wenn man Kribbeln u.s.w. in den Händen, Füssen o.ä. hat, sind meist die Nervenaustrittspunkte an der Wirbelsäule geschädigt - im Prinzip die Leitung der Nervenreize geschädigt.
Deshalb wird man nur in den seltensten Fällen einen auffälligen Liquor finden. Ob eine Lumbalpunktion für Dich Sinn macht, mußt Du selbst entscheiden.
Vielleicht gehörst Du zu den 5 % wo was gefunden wird, ist aber wirklich sehr unwahrscheinlich, schon auf Grund der langen Erkrankungszeit.
LG Rosa
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26.10.2013, 09:21
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.10.2013, 09:23 von
Niki.)
Hallo saeglopur,
Regi und Rosa haben da schon ein bissle Recht. Wenn du jetzt ins KH für die neurologischen Untersuchungen kommst, checken sie dich da komplett neurologisch durch. Da wird vor allem für den Ausschluss der Neuroborreliose eine Liquorpunktion gemacht (da weiß ich halt ehrlich gar nicht so genau, ob das im Moment bei dir Sinn macht - und man kann damit eh keine Neuroborreliose wirklich ausschließen), es wird die Nervenleitgeschwindigkeit gemessen (NLG), wahrscheinlich ein EEG gemacht (Hirnströme), und ein EMG (Messung der Muskelaktivität) und auch noch diverse Blutuntersuchungen. Alle Untersuchungen außer die Liquorpunktion könnte man auch ohne Probleme ambulant machen. Dem Neurologen geht es da aber erstmal um die Punktion.
Falls es sich um eine Borreliose handelt (und in die Richtung zielt es ehrlich gesagt schon bei deinen Beschwerden und dem Bluttest) wird bei den ganzen Untersuchungen mit großer Wahrscheinlichkeit nicht viel bei rauskommen.
Da gerade eine Liquorpunktion nicht so ganz ohne ist (auch vom Risiko her), wäre es mir viel wohler bei der Sache, wenn du zuerst einen Arzt aufsuchen würdest, der sich auf Borreliose spezialisiert hat, und dann mit dem nochmal speziell besprichst, welche neurologischen Untersuchungen tatsächlich notwendig sind.
Der erste Schritt wäre für mich auch ehrlich gesagt mal eine "richtige" Borrelien-Diagnostik zu machen.
Nimmst du eigentlich das Doxy ein, dass du verschrieben bekommen hast?
LG Niki
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Da die serologische Diagnostik so schwierig ist bzw jedenfalls schwierig, daran festzumachen, ob die Infektion schon durchgestanden oder noch aktiv ist, stellen die Ärzte zur Beurteilung auf die klinischen Symptome ab und setzen diese in Beziehung zu den Ergebnissen des ELISA und Western Blot.
Wenn du keine klinischen Symptome hättest, wäre die Schlußfolgerung sicher zulässig, dass deine Werte nicht auf eine aktive Borreliose schließen lassen. Ich habe von dir aber nicht gelesen, dass deine Symptome sich irgendwie verändert hätten.
Mich würde interessieren, ob du das Doxy nimmst und wenn, ob du Veränderungen bemerkst, Verbesserung oder auch Verschlimmerung.
Wenn ja, dann würde ich das als Beweis werten, dass du sehr wohl eine aktive Infektion hast.
Wenn nein, kann es mE auch an der Dosierung liegen.
Ich weiß nicht was die Ärzte immer haben, mit ihren AB. Bei jeder Akne verschreiben sie welche, aber hier stellen sie sich plötzlich an. Zumal gerade Doxy nicht dafür bekannt ist, irgendwas an Schäden anzurichten.
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Es kommt halt hier dazu, dass eine chronische Borreliose vorliegen kann, und da wäre 200 mg Doxy lange nicht die Behandlung der Wahl. Ist eher was für das Anfangsstadium.
LG Niki
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26.10.2013, 16:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.10.2013, 16:20 von
saeglopur.)
Ich krieg nicht mal 200mg Doxy, ich bekomme 1x100mg pro Tag, für 20 Tage, also jetzt noch (mit heute) 12 Tage. Hab bis jetzt noch in keinster Weise eine Veränderung bemerkt, weder eine Verbesserung noch eine Verschlimmerung. Ich hab nach wie vor alle Symptome, die ich schon im ersten Post geschildert habe.
Der Neurologe will übrigens eine Lumbalpunktion, eine Elektroneurographie, eine Polysomnographie und ggf. eine MRT-Aufnahme der HWS machen.
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Das mit der Lumbalpunktion würde ich mir schwer überlegen.
Lass dir genau erklären, was er damit herausfinden/beweisen will. Frag ihn, ob er weiß, dass dieser Test untauglich ist, um Borreliose zu diagnostizieren.
Regi sagte es ja schon. Für eine Borreliose, die nicht mehr ganz frisch ist, bekommst du zu 95% ein falsch negatives Ergebnis. Das hilft dir gar nichts, es ist im Gegenteil kontraprodutkiv, denn der Neurologe wird mit dem Finger darauf zeigen: guck, keine Borrelien, also MS.
Das bringt dich nicht weiter, wenn es wirklich eine Borreliose ist, ganz im Gegenteil.
Die Untersuchung ist unangenehm, riskant, bringt der Klinik eine Menge Geld und dir wahrscheinlich keinen Erkenntnisgewinn.
Hab in deinem Post nicht gelesen, dass der Neurologe beabsichtigt, dein Blut zu untersuchen. Das ist sehr viel weniger unangenehm, riskant und profitabel, der Erkenntnisgewinn ist ebenfalls zweifelhaft, aber doch immerhin schon viel belastbarer.
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Dazu muss ich jetzt allerdings sagen, dass die Lumbalpunktion aufgrund der Taubheitsgefühle, die ich im Rücken und in den Fingern spüre, und dem Verdacht auf RLS ausgeführt wird, die wird im Grunde also unabhängig von der Borreliose-Diagnose durchgeführt.
Ich will damit jetzt in keinster Weise meine Ärzte verteidigen, aber unser momentanes Ziel ist es, erstmal herauszufinden, inwieweit meine Symptome überhaupt einen Zusammenhang untereinander, bzw. zur Borreliose haben.