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oral oder intravenös?
#1

Hallo zusammen,
nach längerer Wartezeit hatte ich letztens einen Termin beim Spezi.
Der verschrieb mir eine mehrmonatige, intravenöse Antibiose mit Ceftriaxon.

Meine Fragen (manches fällt einem erst nach dem Arztbesuch ein):
Ist intravenös wirklich besser als oral?. Ich las letztens über eine norwegische Studie, die keinen Unterschied feststellen konnte. Ist intravenös vielleicht magenschonender?
Hilft Ceftriaxon auch gegen mögliche Co-Infektionen? (die sind bei mir noch nicht untersucht)
Und - eine ganz andere Frage: Wie geht ihr bei Symptomhäufung mit Krankschreibung um?[/i] Für mich ist es momentan eine einzige Quälerei.

Danke für eure Antworten
Pitbrett
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Thanks given by:
#2

Darüber gibt es anscheinend verschiedene Ansichten.
Mein Arzt hält mehr von der oralen Therapie, weil es seiner Meinung nach wurscht ist, wie ein Antibiotikum in den Körper gelangt - Hauptsache es wird ein ausreichend hoher Blutspiegel erreicht.
Andere Ärzte vertreten wiederum andere Ansichten.
Die intravenöse Therapie ist recht stressig, weil Du ja jeden Tag zum Arzt fahren musst. Und an den Wochenenden musst Du eventuell zum Notdienst.
Das hätte ich in meinen schlimmsten Zeiten nicht gewuppt bekommen.

Deine zweite Frage bzgl. Symptomhäufung/Krankschreibung verstehe ich leider nicht so ganz.
Quälst Du Dich dann zur Arbeit, weil Du Dich nicht krankschreiben lassen willst? Quält es Dich, Dich krankschreiben lassen zu müssen? Oder Bekommst Du keine Krankschreibung?

LG
Sunnie

Der frühe Vogel kann mich mal...
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Thanks given by: leonie tomate , Extremcouching
#3

Hallo Pitbrett,

wie sieht denn deine Therapie genau aus? Du schreibst mehrere Monate Ceftriaxon, steht das von Anfang an schon fest? Gibt es da Pausen zwischendrin? Kannst du vielleicht generell ein bisschen was zu deinen Problemen schreiben?

Ich frage deshalb, weil eine mehrmonatige Ceftriaxon-Therapie schon sehr engmaschig überwacht werden muss, da es da auch mal zu erheblichen Nebenwirkungen kommen kann. Gegen viele Co-Infektionen wirkt Ceftriaxon übrigens nicht, und deshalb wird auch oftmals Ceftriaxon nicht über mehrere Monate sondern etwas kürzer gegeben und dann noch auf ein anderes Antibiotikum umgestellt.

Mit Ceftriaxon (das man meines Wissens übrigens nur als Infusion bekommt) erreichst du relativ hohe Wirkspiegel u.a. auch im Liqour. Bei Verdacht auf eine Neuroborreliose ist das schon auch das Mittel der Wahl.

Ein weitere Grund eventuell das Antibiotikum auch mal zu wechseln ist, dass Ceftriaxon nur gegen die Spirochätenform der Borreliose wirkt. Die zystischen Formen werden z.B. nicht vernichtet.

Insgesamt würde ich aber die Dauer einer Therapie generell auch vom Ansprechen abhängig machen. Wenn sich jetzt über längere Zeit bei Ceftriaxon nichts mehr bewegt, sollte man auch mal über eine Pause oder einen Wechsel des Antibiotikums nachdenken.

Ob jetzt oral oder intravenös besser ist, lässt sich so leicht nicht sagen. Zum einen kommt es auch auf das Medikament an, die Wirkspiegel werden bei intravenöser Gabe mit aller Wahrscheinlichkeit schon etwas höher sein (idealerweise sollte das kontrolliert werden - passiert aber nur in den seltesten Fällen) und die Verträglichkeit einer Infusion ist oftmals besser, weil der Magen-Darm-Trakt umgangen wird.

LG Niki

Gehört zu den Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: Extremcouching , leonie tomate
#4

Ceftriaxon ist aber gerade eines der AB, die die Darmflora sehr stark belasten !
Cefotaxim ist da weniger schlimm.

Mein Spezi kombiniert beide mit Metro/Tini., gegen die ruhenden Formen und gegen Clostridium diff.

Gruß
Klaus
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Thanks given by: leonie tomate , Niki
#5

Hallo Pitbrett,
Zitat:Ist intravenös wirklich besser als oral?. Ich las letztens über eine norwegische Studie, die keinen Unterschied feststellen konnte. Ist intravenös vielleicht magenschonender?

etwas aus der Vergangenheit zu diesem Thema:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...ven%C3%B6s
Zur Norwegen Studie:
Das war der falsche LINK:
http://www.verschwiegene-epidemie.de/201...-zu-wenig/
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Thanks given by: urmel57
#6

(05.11.2013, 10:49)Niki schrieb:  Hallo Pitbrett,
Ein weitere Grund eventuell das Antibiotikum auch mal zu wechseln ist, dass Ceftriaxon nur gegen die Spirochätenform der Borreliose wirkt. Die zystischen Formen werden z.B. nicht vernichtet.
Insgesamt würde ich aber die Dauer einer Therapie generell auch vom Ansprechen abhängig machen. Wenn sich jetzt über längere Zeit bei Ceftriaxon nichts mehr bewegt, sollte man auch mal über eine Pause oder einen Wechsel des Antibiotikums nachdenken.
LG Niki

Hallo Pitbrett,

einige Spezis sind aus o.a. Gründen davon abgekommen, Ceftriaxon Infusionen zu geben. Dieses AB gibt es übrigens auch nur als Infusion.
Ansonsten haben zum Beispiel meiner Tochter und mir orale AB genauso gut bzw. genauso wenig geholfen wie Infusionen. Außerdem ist die orale Therapie wirklich leichter zu handhaben.
Die oralen Therapien wirkten einwandfrei, wenn es das richtige AB war.
Jeder spricht eben auf bestimmte Mittel an, und das muß man eben ausprobieren.

Ich denke aber, daß es inzwischen für bestimmte Formen der ( Neuro ) - Borreliose wirksamere AB gibt als oben angeführtes, das wohl immer wieder zu Zysten und Rückfällen führen kann.

Liebe Grüße

Amrei

Mitglied bei: www.onlyme-aktion.org
_______________________________________________________________________
Trenne dich nicht von deinen Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
aber aufgehört haben zu leben. ( Mark Twain )
,
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Thanks given by: Extremcouching
#7

Zitat:Ceftriaxon Infusionen zu geben. Dieses AB gibt es übrigens auch nur als Infusion

http://sprechstunde.gesundheit.spiegel.d...ceftriaxon
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Thanks given by: Amrei
#8

Vielen Dank für eure Antworten!

Zum besseren Verständnis hier meine Symptome:
Tinnitus mit Ohrdruck rechts
Tagesmüdigkeit, schnell erschöpft, depressive Verstimmungen
Gelenkschmerzen bzw. Schmerzen am Muskel-Sehnenansatz (beide Ellenbogen, beide Hüftgelenke). Das ist relativ neu und brachte den Spezi auf den Gedanken einer schon chronischen Borreliose.
Festgestellt wurde die Borreliose im Juni, laut Laborbericht sind aber 'späte Stadien nahezu ausgeschlossen.' Ist aber wohl alles relativ.

Ceftriaxon i. v. ist laut Spezi das geeigneste seiner Meinung und Erfahrung nach. Ich soll es 5x wöchentlich nehmen, flankiert durch Laboruntersuchungen. Habe aber den Verdacht, das er das gerne standardmässig verschreibt.

Ich bin jetzt verunsichert. Ceftriaxon scheint doch nicht erst Wahl zu sein.

Meine neue Frage. Hat jemand hier ähnliche Beschwerden und kann ein anderes Antibiotikum empfehlen? Ich weiss, jeder Mensch ist anders, aber trotzdem.

Und zu meiner Frag nach der Krankschreibung. Kräftemässig agiere ich seit Juni nur im 60%- Bereich, bin aber weiterhin berufstätig (auf einer halben Stelle). Meine Sorge ist, dass AB-Behandlungen so starke Nebenwirkungen haben, dass ich 2-3 Monate krangeschrieben werden müsste. Andererseits tut mir Ablenkung durch Arbeit auch ganz gut, man muss nicht ständig grübeln.

LG
Pitbrett
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#9

(06.11.2013, 18:01)Pitbrett schrieb:  Meine neue Frage. Hat jemand hier ähnliche Beschwerden und kann ein anderes Antibiotikum empfehlen? Ich weiss, jeder Mensch ist anders, aber trotzdem.

Bis auf den Tinnitus (hatte ich nur kurzzeitig) hab ich ähnliche Beschwerden wie Du - hauptsächlich sind's bei mir die Sehnen, Sehnenansätze und Gelenke.
Kannst ja mal in meine Krankengeschichte (siehe Profil) gucken, da hab ich meine Antibiosen aufgelistet samt kurzer Notiz zum aktuellen Stand der Dinge während der jeweiligen Therapie. Ceftriaxon war auch dabei (20 Tg. nonstop á 2 g).
Ich kann aber nicht sagen, welche der einzelnen Antibiosen mir nun wirklich geholfen hat, da ich hintereinanderweg therapiere, wodurch sich Wirkungen überschneiden können.

Und wie Du schon selbst schreibst, ist jeder Mensch anders. Zudem gibt's auch Unterschiede in Sachen Co-Infektionen, die man mit berücksichtigen sollte (bei Diagnose UND Therapie). Was dem einen hilft, geht den Borrelien des anderen am Borrelien-Po vorbei...

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: urmel57
#10

Hallo Pitbrett,

hier ist ein guter Vortrag in Schautafeln, welche Therapien derzeit so durchgeführt werden.

http://www.borreliose-gesellschaft.de/Un...eliose.pdf

Insbesondere Schautafel 26 ist bedeutsam:

Take Home Lesson!
Wenn es bei einem medizinischen Problem viele Therapieempfehlungen gibt, ist
keine wirklich befriedigend


Ein weiteres Problem ist, es gibt nicht DAS Mittel der ersten Wahl, es sind die Erfahrungen der Spezis, die sehr unterschiedlich sind. Sad

Ein weiteres Problem ist, überhaupt jemanden zu finden, der bereit ist, nach eigenen Wünschen zu behandeln. Das gilt auch für Spezis.

Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit anderen Mitteln wie Chlarythromycin/Quensyl und Minocyclin/Quensyl gemacht, aber das kann einfach auch Glück gewesen sein. Details kannst du meiner Krankengeschichte entnehmen.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: Luna


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