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Ärzte schüren Patientenängste
#1

Liebe Foris,

nur mal ein Beispiel, wie Ärzte Ängste produzieren können:

Habe z. B. nie Angst vor Brustkrebs gehabt, bin aber, weil meine damalige Gyn es mir empfahl, in die QuaMaDi-Studie (qualitätsgesicherte Mammadiagostik in Schleswig-Holstein) gegangen, "damit wir mal einen Status haben".

Der ganze Mist ging nicht, wie ich es verstanden hatte, über einen Zeitraum von 3 Jahren, sondern man hängt angeblich lebenslang in dieser Studie drin.

Jedenfalls wurde Mikrokalk beidseits gefunden, und Erst- und Zweitbefunder waren sich nicht einig, ob eindeutig gutartig.
Daher waren laufend halbjährliche Kontrollen angesagt, die ich schon eigenmächtig auf ein Intervall von einem 3/4 Jahr verlängert habe. So habe ich sinnloserweiser 8 Mammographien in ca. 4 Jahren gehabt, und es hatte sich auf den Bildern nie etwas geändert. Habe vor drei Jahren für mich entschieden, diesen Mammographie-Irrsinn vorerst (vielleicht für immer) zu beenden.

Früherkennung mag ja sinnvoll sein und vielen Frauen das Leben retten, aber manchmal habe ich das Gefühl, da drehen Ärzte einfach durch. Hat mir eine Bekannte, die selbst Ärztin und genetisch vorbelastet ist, auch bestätigt.

Gibt zu dem Thema auch ein Buch, geschrieben von einem Facharzt der Uni Wien, Titel "Wirtschaftsfaktor Brustkrebs". Hier nur ein Auszug aus dem Rückendeckel des Buches: "Warum verängstigt man Frauen mit Studienergebnissen, die keine Aussagekraft haben?.....(das Buch) veranschaulicht, wer wie viel an der Krankheit verdient, wem welche Diagnose- und Therapiemethoden wirklich nutzen und wie Frauen manipuliert werden, damit entsprechende Lobbys auf ihre Kosten kommen".

Zusätzlich zur QuaMaDi, die sich an Frauen ab 40 wendet, gibt es noch ein Mammographie-Screening-Programm für Frau von 50 bis 69 Jahren. Zeitweise hingen hierzu Werbeplakate in den Einkaufswagen eines Supermarktes. Finde ich schon etwas aufdringlich.

Gibt sicherlich noch etliche andere Themen wie Impfungen, Cholesterin, Blutdruck usw., aber ich mußte einfach mal meinen Unmut loswerden und hoffe, ich habe jetzt nicht Amaz0ne auf irgendeine Art und Weise verletzt oder bin ihr zu nahegetreten.

Liebe Grüße, IrisBeate

Absence of proof is not proof of absence (William Cowper).
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#2

Meine Liebe,
nein ganz sicher hast du das nicht.
Ich hab meinen BK übrigens selbst getastet.
Bei vielen Patientinnen, auch bei mir, kann man auf der Mammo sowieso nix sehen, weil das Brustgewebe zu dicht ist.
Richtig ist schon, je früher man so eine Krankheit diagnostiziert, desto bessere Karten hat man.
Dass das Gesundheitswesen ein Riesengeschäft ist, stimmt aber auch.
In einer Art fühlt man sich als BKPatientin sicherer als als Borreliker, weil da eben nicht so ein Expertenstreit auf dem Rücken der Patienten ausgetragen wird, und es kommt mir auch zugute, weil ich mit der KK nicht diskutieren muß, die machen ziemlich alles mit bei mir,
Aber was die BK Therapie anbelangt, so habe ich jeden Schritt kritisch beäugt und hinterfragt. Das sollte man als Patient eben immer tun, denn die Mediziner, bis hin zu den Leitlinien-Verfassern, kochen auch nur mit Wasser.
Ob ich mich richtig entschieden habe, eine Chemo zu machen, weiß ich bis heute nicht. Ist ja auch egal, weil es Geschichte ist, aber stünde ich erneut vor der Entscheidung, würde ich es vermutlich nicht machen.
Ich denke, man ist grundsätzlich immer richtig, wen mann kritisch hinterfragt, aber es ist einfach so, wir haben einen klaren taktischen Nachteil, weil wir einfach dieses Fachwissen nicht haben. Und wenn so eine Diagnose kommt, ist auch keine Zeit für ein geruhsames Studium, ihr könnt euch nicht vorstellen, was das Ganze für eine Dynamik entfaltet:
Morgen vor einem Jahr hatte ich den Termin zur Biopsie bei der Brustsprechstunde. eine Woche später die Diagnose. Damit mußte ich erst mal klar kommen. Bis zum Jahresende hatte ich die komplette Diagnostik hinter mir sowie drei Operationen, Port, rechte Brust, linke Brust, ratzi-fatzi. Anfang Januar begann die Chemo, und wenn ich eines wußte, dann, dass es darauf ankommt, sie schnell nach den OP zu beginnen, wenn man es macht. Sagt selbst, sich dazwischen wirklich vertieft und qualifiziert zu informieren, das ist wirklich schwierig. Ich hab mein Bestes gegeben, die Ärzte hatten richtig viel Geduld mit mir, mir alles zu erklären, und dennoch.
Aber so ist das heute. Es gibt so viel Wissen, dass man sich nur noch einen Bruchteil aneignen kann, selbst im eigenen Gebiet muß man sich schon spezialisieren.....keiner hat den Überblick, jeder guckt nur noch durch seine Fach-Brille, nicht nur die Ärzte.
Ganzheitlicher Ansatz? Wünschenswert, aber leider leider oft eine Utopie.

Liebe Grüße
Amaz0ne


Wer die Flinte ins Korn wirft, sollte aufpassen, dass er dabei nicht ein blindes Huhn erschlägt.....
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#3

Irisbeate,

ich habe eine super Frauenärztin, die ich sofort gefragt habe als ich eine Einladung zu dem Mamographiescreening bekommen habe. Sie hat mir dringend davor abgeraten, genau aus den Gründen, die du hier schreibst und letztendlich finden tatsächlich viele Frauen selbst die Knoten.

Ich bin zum Glück privatversichert und bekomme Ultraschall bezahlt. Das ist wesentlich schonender. Nichtsdestotrotz mache ich regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, gerade auch als alles bei mir durcheinander war und ich mich in meinem Körper selbst nicht mehr auskannte.

Letztendlich kann man wohl bei jedem Gesunden irgendwas finden was aus der Norm fällt, wenn man lange genug sucht.

Sich selbst zu informieren funktioniert dann gerade, auch wenn schnelle Entscheidungen notwendig sind, leider nicht immer. Ich versuche möglichst mir Zweitmeinungen einzuholen, wenn ich das Gefühl habe, dass ein Arzt durchdreht oder auch wenn er allzu pragmatisch ist. Mit der Zeit kann man dann auch ein Gespür dafür bekommen, wo es Ernst ist und wo nicht.

Einen Hausarzt, der mich ständig kirre Icon_vogelgrippe macht, brauche ich genausowenig wie einen, der alles abwinkt [Bild: f030.gif] , das kriege ich dann auch alleine hin. Tongue

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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#4

Ein Gesunder ist ein Patient, bei dem nicht ordentlich diagnostiziert worden ist.

Liebe Grüße
Amaz0ne


Wer die Flinte ins Korn wirft, sollte aufpassen, dass er dabei nicht ein blindes Huhn erschlägt.....
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#5

Hallo Irisbeate,

Angst und Wirtschaftsfaktor scheinen ziemlich nahe zu liegen.

(07.11.2013, 20:20)irisbeate schrieb:  .... "Wirtschaftsfaktor Brustkrebs". ....

... gibt es noch ein Mammographie-Screening-Programm für Frau von 50 bis 69 Jahren.....

Ich wurde sowie ich die 50 erreicht hatte mit einem Werbeflyer und Begleitschreiben per Post angeschrieben und man teilte mir gleich einen verbindlichen Termin im örtlichen Krankenhaus mit. Das Schreiben selbst kam aus einer zentralen Stelle von Sachsen.

Erst dachte ich, die können mich mal, verdienen doch da jede Menge drann, sonnst würden sie nicht solch einen Aufwand betreiben.

Da ich aber auch so ein Kandidat bin, der vieles mitnimmt und ich immer mal Brustschmerzen links habe, (Meiner Vermutung nach aber von Muskulatur bzw. Herz) dachte ich ist vieleicht gar nicht schlecht, dann ist das ggf. DD schon mal abgeklärt. Und war auch immer OB.

Jedenfalls hat man die bisherige Röntgen- und Radiologieabteilung des Krankenhauses aufgeteilt und privatisiert. Mammographiescreening ist überall ausgeschildert und gekennzeichnet. Da kannst du dich nicht verlaufen.

Und im Notfall wie bei einem Elternteil passiert, war wegen Urlaub geschlossen und kein Ersatz vorhanden. Das dringende Röntgen des Beckenrings mußte warten und nach einer Woche Röntgentermin wieder warten auf Befund an HA und da war alles OK - dann seiens die Muskeln. Nach 3 Wochen kam der Akkutfall, es ging nicht mal mehr ein Sitzen. Notarzt, Krankenhaus und siehe da Oberschenkelhalsbruch in Folge von Osteoporose. Ist doch toll.
Ja keinen Gedankengang zusätzlich - könnte ja Kosten - man hätte ja mal ein Stück weiterdenken und schauen können.

Mit Vorsorgeuntersuchungen im Arkord läßt sich ja warscheinlich mehr verdienen. Ich glaube das kann man vergleichen mit dem "Zeckenimpfen" -wie es von vielen fälschlicherweise verstanden wird.

Ja da versteht man die Welt so manchmal nicht.?!

“Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.” Mahatma Ghandi

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Thanks given by: urmel57 , Niki , irisbeate
#6

Was die Mammographie angeht, so ist ja insgeheim bekannt, dass das teilweise mehr schadet als nützt, gerade bei den Frauen mit genetischer Disposition. Bei diesen reicht eine einzige Mammographie aus, um das Risiko um über die Hälfte zu erhöhen.
Dabei ist die Mammographie meines Wissens der Sonographie ja nicht mal überlegen.

"Genau den Brustkrebs, den sie verhindern soll, kann eine Mammographie bei jungen Frauen entstehen lassen, wenn sie genetisch vorbelastet sind. Ihr Risiko, ein Mammakarzinom zu entwickeln steigt bei ihnen durch eine einzige Röntgenaufnahme um über die Hälfte an."


Siehe hier:

http://www.rp-online.de/gesundheit/krebs...-1.3023233
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Thanks given by: leonie tomate , urmel57 , Niki , Nala
#7

Also, so ganz kann ich die ablehnende Haltung gegenüber der Mammografie
nicht nachvollziehen. Es kommt doch immer auf den Einzelfall an. Ich bin schon sehr früh zur M. gegangen, als Risikofall. Was mich nur sehr wundert, dass das Screening mit 69 endet. Es gibt auch Frauen, die jenseits der 70 an Brustkrebs erkranken.

Rosenfan

PS.: ich vergaß zu erwähnen, dass bei uns nur alle 2 Jahre zu einem Screening aufgerufen wird.
Was aber genauso schlimm ist, wie alle paar Monate zur Mammografie ist die Praxis mancher Ärzte, jährlich zur SD-Szintigrafie aufzufordern. Mein HA hat mir irgendwann davon abgeraten. Woher sollte ich wissen, dass das auch schädlich ist? Aber ich kenne zumindest den Grund für diesen Übereifer. Schon vor vielen Jahren kostete eine SD-Szintigrafie ca. 900 DM.

Älter werden ist die einzige Möglichkeit länger zu leben!
Aber alt werden ist nichts für Feiglinge...


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Thanks given by: irisbeate


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