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Need Help
#1

Hallo Liebe Foris,

da es mir momentan wieder sehr mies geht , brauche ich mal euren Rat.

Ich nehme jetzt seit 7 Tagen Ceftriaxon und fühle mich deutlich schlechter
als vorher. Meine Nerven liegen total blank und bin nur am heulen.
Ich habe solche depressiven Phasen, dass ich mich selbst kaum wieder erkenne. Des weiteren sind meine Nervenschmerzen in den Schienbeinen
und Thoraxbereich extrem schlimm geworden. Ich hatte schlaflose Nächte und nehme jetzt Lorazepam. Zudem habe ich heftige Muskelzuckungen
und ein komisches "Beben" im Oberkörper. Voll Widerlich.

Im Juni habe ich Cefutaxim Infusionen bekommen, wo ich nicht solche heftigen Reaktionen gehabt habe. Die richtige Besserung war zwar auch erst nach Ende der 21 tägigen AB Therapie aber währenddessen war alles deutlich erträglicher und meine Stimmung war auch nicht mies wie jetzt.

Deckt Cefotaxim mehr Bakterien ab ( zb. Bartonellen) die mit Ceftriaxon jetzt nicht mit gekillt werden?

Kennt Ihr Herxheimer Reaktionen in Form von Depressionen und Nervenschmerzen.?

Ist echt zum Verzweifeln die letzte Antibiose im Oktober mit Doxy und Tini
über 30 Tage war auch schon ein Strohfeuer obwohl ich mir davon viel erhofft hatte.

Das beste waren bisher die Cefotaxim Infusionen über 21 Tage. Danach war ich 2,5 Monate wirklich wieder ganz gut drauf und mit den wenig Restsymptomen konnte ich mich ganz gut arrangieren.

Gibt es hier welche , die sich trotz Borreliose körperlich fit fühlen.
Ich meine trotz der ganzen Symptome, die ich habe wie HRS, Nervenschmerzen, Muskelzuckungen am ganzen Körper sowie extreme Schlafstörungen , fühle ich mich körperlich fit und mache sehr viel Sport.
Ich bin sehr rastlos und kann irgenwie seit der Erkrankung vor 3 Jahren ganz schlecht abschalten.

Kennt jemand das?

Ich habe im Moment echt Probleme weiter zu kämpfen. Diese ständige
Achterbahnfahrt ist echt zermürbend.


Grüße Philipp
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#2

Hallo Phillip,

Zitat:Ich nehme jetzt seit 7 Tagen Ceftriaxon und fühle mich deutlich schlechter

Ganz ehrlich: Das finde absolut nicht ungewöhnlich.

Zitat:Des weiteren sind meine Nervenschmerzen in den Schienbeinen
und Thoraxbereich extrem schlimm geworden

Ich hoffe, dass ich weit davon entfernt bin jede Nebenwirkung etc. als Herx einzuordnen, aber das hört sich für mich doch sehr schwer nach richtig "klassischen" Symptomverstärkungen an. Icon_unknownauthor_zwinker

Zitat:Ich hatte schlaflose Nächte und nehme jetzt Lorazepam

Tu dir selber einen Gefallen und pass mit dem Zeugs extrem auf. Es hat ein wirklich hohes Abhängigkeitspotential und der Entzug (der sehr schnell fällig wird) ist überhaupt nicht lustig. Angry

Zitat:Kennt Ihr Herxheimer Reaktionen in Form von Depressionen und Nervenschmerzen.?

Klar, teilweise bis ins fast Unerträgliche gesteigerte Nervenschmerzen, waren mein typischer Begleiter bei fast allen wirksamen Antibiosen.

Beim Einstieg meiner letzten Antibiose mit Minocyclin, hatte ich das allererste Mal auch psychische Reaktionen. Ich hab ständig geheult, teilweise aus allernichtigsten Anlässen. Das war schon recht bizarr und mir auch vollkommen fremd. Ich konnte es aber nicht willentlich beeinflussenBlush
Das hat dann abrupt wieder aufgehört und ich habe es klar den Herxheimer-Reaktionen zugeordnet.

Zitat:Gibt es hier welche , die sich trotz Borreliose körperlich fit fühlen.

Das ging mir teilweise auch schon so. Halt in den Phasen, als ich weder von chronischer Müdigkeit noch dem "Dauergrippegefühl" geplagt wurde.

Zitat:Deckt Cefotaxim mehr Bakterien ab ( zb. Bartonellen) die mit Ceftriaxon jetzt nicht mit gekillt werden?

Dergleichen ist mir nicht bekannt, aber Antibiotika wirken nunmal individuell unterschiedlich. Manchmal wirkt sogar das gleiche Medikament, in zeitlichen Abständen ganz verschieden.
Tja, und leider sind ausbleibende Nebenwirkungen und Herx, auch nicht unbedingt ein Zeichen einer besonders effektiven Therapie. Dodgy

Zitat:Ich bin sehr rastlos und kann irgenwie seit der Erkrankung vor 3 Jahren ganz schlecht abschalten.

Kennt jemand das?

Ja, sicher. Die Erkrankung nimmt viel Raum ein. Von dem eigenen Befinden wird halt auch stark definiert was man noch kann, oder wo es plötzlich Grenzen gibt.

Zitat:Diese ständige
Achterbahnfahrt ist echt zermürbend.

Das habe ich für mich als elementaren Teil der Krankheit erkannt. Es gehört einfach dazu.
Ansonsten deute ich das um - weil heißen: Ich freue mich über die Zeiten in denen es mir besser geht und bin in den nicht so "netten" Phasen darauf konzentriert, dass es bald wieder aufwärts geht. Blush
Also statt: Huäh Icon_frown es geht mir schon wieder soo mies, ein: "Hach mir ging es schon vieeel schlechter und bald geht es mir wieder gut."
Würde ich da nicht aktiv mental gegensteuern, würde ich garantiert verzweifeln, mürbe werden und wahrscheinlich irgendwann in eine Depression schlittern.
Das möchte ich nicht - mein Päckchen reicht mir auch so schon. Icon_winkgrin


Liebe Grüße

Leonie

Macht mit bei: www.onlyme-aktion.org

Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen.
 

Platon
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#3

Tja - ich kann da nur Leonie in allen Facetten wiederholen, es können sehr üble Zeitfenster sich entwickeln,welche sich auch in einer gewissen Hoffnungslosigkeit breit machen können.
Versuch Dir immer wieder klar zumachen,das auch du vor der infektion ein stabiler Mensch warst und man ganz+gar diese infektion nicht ausschließen kann für all das Ungemach(gelinde ausgedrückt)-eher einschließen- und es tatsächlich erstmal nur eine Zeitfrage ist,welche es gilt-sie zu überwinden.
Es ist machbar.... - anfang -

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Thanks given by: Philipp , malin , Amelie 46 , Blumenbiest , carlinsche
#4

Danke Leonie,

"schön" zu hören,dass das alles nur der ganz normale Borreliose Wahnsinn ist.

Ich brauche manchmal wirklich die Bestätigung, da ich oft an der Diagnose zweifle, weil die Besserung so langsam von statten geht. Ganz zu schweigen von den ständigen UP and Downs.
Obwohl alles so klar ist , da ich den Zeckenbiss ja selbst bemerkt habe und danach der ganze Mist anfing.

Ich fühle mich gerade wie eine Schildkröte auf dem Rücken , die darauf wartet, dass etwas positives passiert.ConfusedConfused

Grüße Philipp
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Thanks given by: leonie tomate , anfang , Amelie 46 , Blumenbiest
#5

(17.12.2013, 20:40)Philipp schrieb:  Ich fühle mich gerade wie eine Schildkröte auf dem Rücken , die darauf wartet, dass etwas positives passiert.ConfusedConfused

Grüße Philipp

Grööööl..schnappatmung...den Vergleich mit der Schildkröte find ich echt sehr gut - wahrscheinlich liegt da die nähere Umgebung,als auch die Ärzteschaft auch auf den Rücken und denkt: was will denn der...? geht doch alles ganz normal ab!...

Das kommt in meine Sammlung... - anfang -

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Thanks given by: carlinsche
#6

Hallo Philipp, es ist übel, was du gerade durchmachst, aber es ist nicht die Ausnahme, sondern es ist eher häufig, was bei dir abläuft.

Bitte lies mal meine Krankengeschichte, du wirst vielleicht einige Parallelen finden zu deiner Situation.

Leider ist es auch so, daß Borrelien in den Serotoninstoffwechsel eingreifen können und zu depressivem bis panischem Verhalten führen können.
Achtung:
Bei Borreliose kann man depressiv werden durch die Borreliose, nicht umgekehrt, wie es von Medizinern gern behauptet wird.
(Sie reden einem eine gestörte Schmerz- oder sonstige Symptomwahrnehmung ein als psychische Auffälligkeit, die einen depressiv macht, weil es nach der Lehrmeinung chronische Borreliose ja nicht geben soll.)

Schaue bitte im Forum unter Depression oder Psyche die Beiträge an, auch in der link-Sammlung, da wirst du hilfreiche Informationen finden.

Azepam unterdrückt die Symptome, aber man kann nach einiger Zeit abhängig werden.
Wenn es so ist, wie ich oben schrieb, ist die Einstellung auf einen Serotoninwiederaufnahmehemmer besser und macht nicht abhängig, da es ein Ausgleich für einen Hormonmangel ist.

Auf der website von Frau Dr. Hopf-Seidel findest du auch gute Informationen dazu, sie sieht das Depressionsproblem von der richtigen Seite.

http://www.dr-hopf-seidel.de/artikel-und-vortraege.html

Versuche, alles mit Ruhe anzugehen, du bist nicht allein mit deiner Situation.

Alles Gute wünscht dir Oolong.

Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheit bei,
als alle Kunst der Medizin.


Wolfgang Amadeus Mozart
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#7

Hallo Philipp,
ich kann so nachvollziehen, was du gerade durchlebst. Die Hölle! Zum Lorazepam möchte ich anmerken, dass ich das auch einnehmen sollte, habe aber darauf verzichtet. Ich hatte schlaflose Nächte mit innerer Unruhe uvm. Habe trotz allem auf das Zeug verzichtet. Diese Schlaflosigkeit und Unruhe wird durchaus durch die Borrelien ausgelöst und wird nach einiger Zeit der Antibiose wieder besser. Bei mir hat sich das wieder gelegt. Also, dass du Sport machen kannst, finde ich sehr beneidenswert, weil ich es nie konnte seitdem ich erkrankt bin. Aber diese Rastlosigkeit kenne ich auch, wie ein Tiger, der im Käfig hin-und herrennt. Gruselig!! Nimm das Ab weiter ein! Ich denke, dass es sich um Herxen handelt. Ich kämpfe auch zur Zeit wieder damit! Gute Besserung und halte durch!Icon_winken3
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Thanks given by: Philipp , Blumenbiest , Amelie 46 , Petronella
#8

Hallo Philipp,

wie hast Du Cefotaxim bekommen, zweimal am Tag und wieviel Gramm jeweils ?
Wieviel Gramm Ceftriaxon jetzt ?

Ich habe beides bekommen, auch Ceftriaxon, aber keine NW und auch kein Herx !
Trotzdem eine Wirkung, die aber danach ca. 3 Monate anhielt.
Das mit Deinen 2,5 Monaten könnte gut passen.

Es könnte auch ein Schub sein und das AB greift nur noch nicht (nur eine/meine Vermutung).

Was macht diese Jardin- Geschichte eigentlich, Rickettsien war ich auch positiv, aber hier im Labor.
Doch nach viel Doxy./ Tetra. müßten die doch weg sein !?
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