(07.03.2014, 22:04)Sunflower schrieb: Sicher ist, daß Borrelien Zysten unter dem Einfluss von AB wie Tetra, Makro und Betalactame bilden (oder auch spontan) und gerne in Biofilmen leben. Zu hoffen, daß man die meisten Bakterien mit einer Monotherapie "dezimieren" kann, wenn dieses AB nicht gegen Zysten und Biofilme wirkt (Sapi, siehe Artikel von Dr.Klemann dazu) ist für mich utopisch. Deswegen wählen immer mehr Spezis diesen Weg der Kombitherapie.Es gibt viele Borreliosepatienten, die seit Jahren mit Monotherapien behandelt werden und die immer noch krank sind.Wen wundert es?
Sicher ist leider nur, dass es leider überhaupt keine belastbaren Daten gibt, die belegen, warum manche Patienten nach 3 Wochen Doxycyclin in der Standarddosierung gesund sind und andere nicht. Es gibt auch keine belastbaren Daten darüber, dass Langzeitantibiose mit Kombiantibiosen anderen Therapieformen überlegen sind. Es gibt lediglich Erfahrungsberichte und Beobachtungsstudien, die den Nutzen für manche Patienten nachweisen. Der Umkehrschluss, dass Monotherapien mit Antibiotika nicht immer zum Erfolg führen lässt nicht automatisch zu, dass es Kombitherapien tun. Borrelien haben vielfältige Strategien sich dem Immunsystem zu entziehen, so gesehen ist es die Frage, ob wir sie jemals ganz eleminieren können oder lediglich einen Burgfrieden herstellen können. Welchen Preis wir dafür zahlen müssen wissen wir nicht.
Die Beobachtungsstudien, die für lange Kombitherapien sprechen, beziehen sich dann eher auch auf Patienten, die oft schon sehr lange krank sind. Davon profitieren sicherlich eine ganze Reihe, das denke ich auch, aber ich denke auch, dass das nicht bei jeder Borrelienerkrankung nötig ist. Ordentliche Studien hierzu, die über 2 Jahre hinaus den Erfolg einer Behandlung belegen, sind jedoch schon seit mindestes 20 Jahren überfällig.
Was m.E. viel zu sehr außer acht gelassen wird ist, dass Borreliose auch eine oportunistische Erkrankung ist und die Begleiterkrankungen/ Coinfektionen oft nicht ausreichend mitbetrachtet/ mitbehandelt werden. Dann ist es nicht wunderlich, wenn Leute nicht gesund werden. Leider wird auch nicht jeder durch Langzeitantibiose oder Kombitherapie vollständig gesund
Es geht dann vielmehr um Lebensqualität und Verbesserung der Lebensqualität und das kann eigentlich nur jeder für sich selber herausfinden, was da der beste Weg ist.
Grüße vom Urmel