[Bandit6644]

Hallo an alle,

ich bin tatsächlich sehr verwirrt, und je mehr man liest, desto unklarer wird alles. Bestimmt hat der/ die ein oder andere schon ähnliche Erfahrungen gemacht.

Ich habe bestimmt in 6 Laboren Borrelien Antikörper testen lassen. Bei manchen waren im ELISA die IgMs positiv, bei anderen wieder nicht. Wenn der Blot positiv war, dann immer die Ospc (garinii) Bande. LTT Berlin war hoch positiv (3 Wochen nach AB), LTT Ettlingen war komplett negativ (ca. 4 Monate nach AB).

Nun bin zu dem Arzt, der den ersten Borrelien Test vor einem 1/2 Jahr durchgeführt hat. Die Ergebnisse stimmen haargenau mit denen vor einem 1/2 Jahr überein.
IgM ELISA positiv (gleicher Wert jetzt wie vor einem halben Jahr), IgM Blot Ospc garinii positiv, sämtliche IgGs negativ, heißt, es sind auch weder Banden hinzugekommen, noch weggefallen, noch haben sich IgGs gebildet?!

Die meisten Ärzte, auch sogenannten "Spezialisten" vermuten falsch positiv.

Wie seht ihr das?

Danke für Antwort
Bandit

[Niki]

Hallo Bandit,

in den meisten Fällen verhält es sich so, dass die Tests falsch negativ sind. Dadurch, dass die Tests auch nicht standardisiert sind, kannst du Tests von unterschiedlichen Laboren auch nicht miteineinander vergleichen. Ein Grund dafür ist, dass unterschiedliche Borreliose-Stämme getestet werden.
Ein positiver Test kann aber nur positiv bewertet werden, wenn die Symptomatik dazu passt (außer im Anfangsstadium einer Infektion). Muss also immer auch als Ganzes betrachtet werden. Ein positiver Test ohne jegliche Symptomatik indiziert noch keine Antibiotika-Behandlung.

Ebenso kommt dazu, dass die Borreliose sich bezüglich der Antikörperbildung (erst igm als Schnellantwort, dann igg als Langzeitantwort des Immunsystems) oft nicht an die Regeln hält.

Insgesamt sind die ganzen Tests also auch mit Vorsicht zu genießen. Wenn du jetzt aber einen positiven igm elisa plus Blot hattest, einen positiven LTT und entsprechende Symptome, dann sind das schon starke Indizien Richtung Borreliose.

LG Niki

[leonie tomate]

Insgesamt sind die ganzen Tests also auch mit Vorsicht zu genießen.

Das hat Niki sehr diplomatisch formuliert.
Ich bin da mittlerweile drastischer: Die Tests kannste allesamt in die Tonne treten.
Bestenfalls, aber wirklich nur bestenfalls, können sie Anhaltspunkte liefern. Sie bieten keinerlei Sicherheit.

Wenn du jetzt aber einen positiven igm elisa plus Blot hattest, einen positiven LTT und entsprechende Symptome, dann sind das schon starke Indizien Richtung Borreliose.

Das sehe haargenau so. Nur sei dir bewußt, dass es nie mehr als Indizien geben wird.
Letztendlich bleibt nur ein Therapieversuch und ein Arzt der bereit ist, denselbigen mit dir zu machen.


Liebe Grüße

Leonie

[Bandit6644]

Hallo Niki,

vielen Dank! Ich hatte ganz zu Beginn, also vor einem halben Jahr 3 Wochen Doxi 200 + 1 Woche verlängert mit Doxi 300. Leider wurde während der kompletten Behandlung alles schlimmer. Eigentlich war die Ursache für die Untersuchung eine extreme Schlafstörung/ Schlaflosigkeit. Ich hatte selbst um eine Bestimmung der Borrelien AK beim Arzt gebeten. Vorher hatte ich einige Beschwerden in Muskeln und Gliedern, aber da ich viel Sport mache kann das auch normal sein. Während der AB Behandlung wurden Muskel- und Gleiderschmerzen ganz arg schlimm, ebenso hat sich mein Sehvermögen stark verschlechtert. Könnte also auch eine Nebenwirkung der Antibiose gewesen sein. Ich glaube nicht an eine 4-wöchige Symptomverschlechterung. Fakt ist, ich kann bis heute kaum schlafen, noch immer in der Ferne schlecht sehen, ab und an habe ich diffuse Beschwerden wie Schmerzen in Muskeln, Gelenken, etc. Co-Infektionen wurden in den bisherigen Test ausgeschlossen. Außer Yersinien, hier sind die IgGs grenzwertig.
Letztendlich können diffuse Symptome bei vielen Erkrankungen auftreten, auch bei psychischen Erkrankungen. Ich bin wirklich am überlegen, ob ich nochmals eine Antibiose wagen soll. Letztendlich kann die ja auch viel im Körper kaputt machen.

LG

[Bandit6644]

@Leonie: einen Arzt hätte ich!

LG