[Antje 1973]

Moin ihr lieben


Ich habe mich ja seit ein paar Wochen nicht mehr gemeldet ....wollte für mich erst ein mal klare Gedanken fassen .

Ich habe seit weihnachten immer wieder schmerzen in den Füßen und geschwollene Achillissehnen . Ich habe das immer der Borreliose zu geordnet .

Nun habe ich einen Bluttest machen lassen und alle Borreliose Werte sind normal .
Würde bedeuten das ich durch das Mino eine Heilung erfahren hätte . (Toll)
Jedoch sind alle Symptome weiterhin da und es kamen noch extremer Schwindel und
Gleichgewichts Störungen hinzu . Ich weiß das man sich auf diese Bluttests nicht verlassen sollte . Jedoch wäre es für mich gut wenn die Borre weg(oder eingedämmt ) wär.
Seit gestern mache ich eine Arcoxia Therapie über. Sieben Tage. Meine Ärztin hofft das das Erfolg bringt . Gott sei dank will sie weiter untersuchen und rausfinden was mir noch fehlt.

Meine Fragen wären ....
Ist es möglich das es doch rheumatischer Natur ist da mir auch nachts immer Ring und kleiner Finger einschlafen ?
Ich oft Schwindelanfälle Habe ...trotz gut eingestelltem Blutdruck...
Schwellungen und Schmerzen immer wieder kommen und auch gerne wandern ..

Wohin kann ich mich noch wenden ...im letzten Jahr habe ich alles checken lassen ...

Nerven ,Schilddrüse .Mrt ,Knochendichtemessung ,

Langsam werde ich noch bekloppt und die Psychoschiene rückt echt immer näher .

Kann EBV und Chlamydien Pneu auch an den Symptomen.schuld sein ?

Wie weiter ...........

[Niki]

Nun habe ich einen Bluttest machen lassen und alle Borreliose Werte sind normal .
Würde bedeuten das ich durch das Mino eine Heilung erfahren hätte .

Hallo Antje,

du hast ja so weit ich weiß einen positiven Borrelien-Test gehabt und 6 Wochen Mino genommen (bitte korrigier mich, falls ich da falsch liege).

Zum einen ist ein weiterer Test nach der Therapie nicht wirklich aussagefähig. Es kommt eigentlich dann an das Fortbestehen der Symptome an, die ja ziemlich gut zu einer Borreliose passen.
Wurde denn der aktuelle Borreliose-Test im gleichen Labor gemacht wie der damalige positive Test? Falls nicht, kann mal nicht mal anhaltsweise eine Aussage machen.

Warst du bei einem Spezi in Behandlung? 6 Wochen Mino ist jetzt nicht die längste Therapie. Vor allem nicht, wenn die Infektion schon länger besteht.

Ich würde an deiner Stelle der Borreliose auf jeden Fall nochmal nachgehen, vor allem, wenn bei der übrigen Differentialdiagnostik nichts Bewegendes rauskommt.
Gab es durch die Mino-Therapie eine Verbesserung? Gibt es Hinweise auf einen aktiven EBV bei dir?

LG Niki

[Antje 1973]

Liebe Niki

Borre Test im letzten Jahr positiv ....nach 2 Wochen Doxi und 2 Wochen Amoxi im letzten Jahr hatte ich in diesem Jahr 12 Wochen Mino mit Artemisia .

Nein Besserung gab es für mich kaum ......EBV reaktiv .....
Nun steht der Versuch ein Test für MS oder dann Psychologische Tests auf burn out ...

Aber damit werde ich mich nicht anfreunden .....nie ...

Langsam verliere ich die Geduld ...bin schon seit einem Jahr krank geschrieben .....
Mal sehen wie es nun weitergeht .....

Lg

[Ana]

Hallo Antje,

Ich schließe für somatische Beschwerden in deinem Fall Burn Out aus. Mir wäre völlig neu, dass ein Burn Out Syndrom Gelenkschwellungen verursacht. Ehrlich gesagt ist mir sogar schleierhaft, wie es Burn Out in ICD 10 geschafft hat. Das ist im Prinzip eine schwere Depression. Eine Depression verursacht keine Entzündungen des rheumat. Formenkreises. Möglich ist sicher eine Gemütsschwankung als Folge der langen Erkrankung. Aber das ist nicht der Auslöser.

Viele Grüße,
Ana

[Oolong]

Hallo Antje 1973,

sei gegrüßt von der Oolong.

Für mich sieht das sehr so aus, daß die Borreliose nicht restlos beseitigt ist.

Man kann natürlich Läuse haben und Flöhe, aber was du schreibst, ist sehr typisch für "Rest-Borreliose", die du alternativ vielleicht so unterdrücken kannst, daß ein annehmbarer Zustand eintritt oder eben weiter schulmed. behandeln läßt, vor allem, wenn sie wieder richtig aktiv wird.

Das Einschlafen der Finger deutet auf ein Problem von der Wirbelsäule aus und zwar paßt es zum borreliosebedingten Bannwarth-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine Reizung oder Entzündung an der Austrittstelle der Nervenwurzeln an den Wirbeln. Bei Fingern meist in Höhe Brustwirbel, oft nur einseitig.
Ich war davon sehr betroffen und die Nervenreizungen verliefen fischgrätenartig seitlich der WBS. Es kann sein, daß der betroffene Nerv nicht gleich neben der WBS reagiert, sondern weiter weg entlang seinem Verlauf, ev. eben Finger.

Schwindel kann viele Ursachen haben, kann auch eine Reizung eines Nervs sein oder, vor allem wenn mit Tinnitus verbunden, eine Gefäßverengung in den kapillaren Blutgefäßen, die das Ohr und das Gleichgewichtsorgan versorgen. Das wäre ev. ein Reiz- oder Entzündungszustand innerhalb von Blutgefäßen, der auch durch Borrelien verursacht werden kann. Die Gefäßschädigung durch Erreger ist ja inzwischen anerkannt.

Soweit, ich denke, es sind Erscheinungen innerhalb des diffusen Symptomenkomplexes durch Borr. & Co., das denke ich auch bei deinen wandernden Schwellungen und Schmerzen.

Liebe Grüße!

[Sunflower]

Das Einschlafen der Finger deutet auf ein Problem von der Wirbelsäule aus und zwar paßt es zum borreliosebedingten Bannwarth-Syndrom.

Das kann auch das Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion sein. Dieses Symptom hatte in UF jede Nacht.

Und/oder eines Vitamin B12 Mangels.

Antje: wurde deine Schilddrüse mal gescheckt? Welche Werte hattest du ? (TSH, fT4, fT3, TG AK, TPO AK)

Und wurde dein VitB12 Spiegel (oder besser Holo-Transcobalamine) gemessen? Ich hatte bei normalem VitB12 Spiegel (> 200 pg/ml) Taubheitsgefühle an den Fingerkuppen, die jedes Mal mit hochdosiertem VitB12 Injektionen wieder verschwanden.

Ich denke wie Oolong, dass persistierende Borrelien für deine Beschwerden verantwortlich sein können. Infektionen, die von Bakterien verursacht werden, die eine lange Teilungszeit (Regenerationszeit) haben, erfordern eine lange Behandlungszeit. Die Tuberkulose wird z.B. 6 bis 24 Monate lang behandelt, obwohl ihre Teilungszeit kürzer als die von Borrelia b. ist. Warum soll alle Borrelien nach 12 Wochen Mino eliminiert worden sind?

Dazu bilden Borrelien Persistierformen (Zysten, Biofilme), die auf die übliche AB nicht ansprechen. Laut Sapi wirken nur Tinidazole und Metronidazole in vitro gut gegen diese Formen. Brorsons haben ja längst bewiesen, dass diese Zysten sich in vitro in spirochetalen, sich teilenden Borrelien wieder umwandeln können. Es ist sehr wahrscheinlich, dass dies in vivo auch möglich ist (ich glaube, dass Dr.Mikloswky Zysten in Gehirnen von an NB erkrankten Patienten gefunden hatte).

Es ist also davon auszugehen, dass Behandlungen, die zu kurz sind und Persistierformen nicht angreifen, nicht alle Borrelien im Körper eliminieren können. Ich kenne eine Borreliose Patientin, die erst nach 18 Monaten Therapie (gepulst, 14 Tage AB/16 Tage Pause) wieder beschwerdenfrei wurde. Eine andere Patientin ging es auch erst nach 18 Monaten besser, sie nimmt AB (gepulst, jetzt 10 Tage/Monat) seit mittlerweile 4 Jahren.

Eine chronische Borreliose erfordert eine lange Therapiedauer und die von der DBG im chronischen Stadium empfohlene Dauer von max. 6 Monaten ist m.E. eher ein anzustrebendes Minimum. Dr.K und H. behandelten ihre Patienten in ihrer Studie über 1 Jahr, ein Teil mehrere Jahre (nach einer Dauerantibiose bekamen die meisten eine gepulste Antibiose).

http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...6#pid51566

[Sunflower]

nach 2 Wochen Doxi und 2 Wochen Amoxi im letzten Jahr hatte ich in diesem Jahr 12 Wochen Mino mit Artemisia .

Weder Doxy noch Mino wirken gegen Zysten und Biofilme (Amoxi nie getestet):

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21753890

Eine Eliminierung aller Borrelienformen nach 2 + 2 + 12 Wo AB halte ich für eher unwahrscheinlich.

[Luddi]

Nun habe ich einen Bluttest machen lassen und alle Borreliose Werte sind normal .
Würde bedeuten das ich durch das Mino eine Heilung erfahren hätte . (Toll)

Hallo Antje,

mich würde mal interessieren, was Dein Arzt als normale Borreliose Werte bezeichnet. Sind keine Antikörper mehr da? Sind die Titer abgefallen, oder was?

Ich bin kein Arzt, aber wenn Du einen positiven Borreliose-Test hattest, und zusätzlich typische Symptome, die vor der Antibiose (die wirklich nicht zu lang war) der Borreliose zugeschrieben wurden, dann verstehe ich nicht, warum die gleichen Symptome jetzt plötzlich burnout sein sollen?

Ich würde lieber weiter mit AB behandeln und zwar eine Kombi, die auf alle Formen wirkt. Makrolide für intrazellulär, Tetracycline für Spirochäten (zB Mino) und gepulst Metronidazol (oder Tinidazol) gegen Zysten. Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen. Ich drück dir die Daumen, dass Du bald wieder gesund wirst.

[Sunflower]

Ich würde lieber weiter mit AB behandeln und zwar eine Kombi, die auf alle Formen wirkt. Makrolide für intrazellulär, Tetracycline für Spirochäten (zB Mino) und gepulst Metronidazol (oder Tinidazol) gegen Zysten. Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen. Ich drück dir die Daumen, dass Du bald wieder gesund wirst.

Ich würde es auch probieren. Zusätzlich evtl. Samento/Banderol/Stevia/Serrapeptase zur besseren Eliminierung der Zysten und Biofilme oder das Buhner Protokoll zur Immunmodulierung (Stimulation/Entzündungshemmung). Eine Pflanze des Buhner Protokolls-Andrographis paniculata- erwies sich in einer Studie mit gram negativen Bakterien als Quorum Sensing Hemmer. Stevia soll laut Sapi gut gegen Zysten und Biofilme wirken (letzteres teilte sie in Strassburg kürzlich mit).

Antje, ich denke, dass ein erneuter Versuch wert wäre. Vorausgesetzt, du findest einen Arzt, der dir die AB verschreibt.Gib nicht zu schnell auf, Hoffnung besteht immer!

@Luddi: Metro wirkt auch gut gegen Biofilme. Biofilme soll man nicht unterschätzen, weil sie mit dem Quorum Sensing mitverwantwortlich für die Persistenz von chronischen Infektionen sind. AB können Bakterien in Biofilmen nur erreichen, wenn Wirkstoffe die Biofilme auflösen. Allerdings wirkte Tinidazole in vitro besser als Metronidazole. Tini ist allerdings nur in internationalen Apotheken erhältlich (z.B. Fasygine in Frankreich).

[moritz]

Hallo Antje,

ich muss auch Arcoxia nehmen - wegen rheumatischer Beschwerden. Ohne geht es gar nicht bei mir.

Bin mir auch unsicher, ob eine Borreliose bei mir überhaupt noch eine Rolle spielt. Ich hatte definitiv Borreliose (Wanderröte / positive Serologie) und habe etliche AB-Behandlungen von einem Spezie bekommen. Irgendwann haben die ABs keine weitere Verbesserung mehr gebracht und ich habe mit den ganzen Tabletten aufgehört. Damit ging es mir einige Jahre auch nicht schlechter, sondern eher besser.

Ja und nun habe ich plötzlich Rheuma. Ob die Borreliose vielleicht doch noch vorhanden ist? Ob die Borreliose damals eine Autoimmunerkrankung getriggert hat? Oder gibt es gar keinen Zusammenhang? Ich weiß es auch nicht. Jedenfalls habe ich positive CCP-AK, welche hochspezifisch für eine rheumatoide Arthritis sind. Ich zeige jedoch lt. Rheumatologen nicht das "Vollbild einer rheumatoiden Arthritis", deshalb bin ich seit 6 Monaten ohne gesicherte Diagnose.

Ich gehe mit Arcoxia arbeiten - ohne könnte ich an manchen Tagen nicht einen Meter laufen. Ich war inzwischen auch bei einem Borreliose-Spezie - habe aber noch keine Ergebnisse.

lg moritz