[Filenada]

@ Filenada
... Danke fürs Erinnern, werd es fortan tun - hab auch meinen letzten Beitrag überarbeitet

Danke!

Oder hat jemand von euch schon eine ähnliche Langzeit-Antibiose mit kombinierten Antibiotika als Kassenpatient genehmigt bekommen?

Die meisten ABs, die ich in den letzten dreieinhalb Jahren bekommen hab (siehe meine Krankengeschichte im Profil), waren "auf Kasse". Den Rest hab ich selbst bezahlt.

Und wenn ja, hat es dauerhaft etwas gebracht?

Hat mich vor dem Rollstuhl bewahrt. Konnte damals zeitweise nur noch auf allen Vieren kriechen, weil ich durch Schmerzen in den Handgelenken nicht mal Krücken nehmen konnte.
Nach zwei Jahren nonstop-Antibiose waren meine Gelenkschmerzen/-entzündungen weg. Das ist jetzt ein Jahr her.
Und auch das rechte ISG, welches ein bißchen länger brauchte, ist seit einem dreiviertel Jahr still.
*dreimalaufholzklopf*

die NW von Doxycyclin (schon 200mg lösen Durchfälle bei mir aus!)

Dagegen kann man gleich von Anfang an was tun. Stichwort Probiotika und Milchsäurebakterien (rohes vergorenes Sauerkraut u. ä.). - Nicht erst warten, bis der Durchfall da ist!

Zu den 200 mg möchte ich gleich noch was loswerden: Wenn Du ein Fliegengewicht bist, mag's reichen, ansonsten find ich 200 mg unterdosiert.
Ansonsten find ich die 9 Tage auch um etliches zu kurz.

NW von Ceftriaxon (Gallenblase...

Neulich auf dem Vortrag eines Borreliose-Spezis, der grundsätzlich 4 g Ceftriaxon gibt, gehört: 2 Stunden vor jeder Infusion 2 Kapseln Natu Hepa 600 (Artischockenpräparat), wodurch die Gallenprobleme erst gar nicht auftauchen.
Andere Spezies geben 2 g, dazu aber noch ein Makrolid (z. B. Azi oder Clari).


Zu Deinen Fragen bezüglich dieser oder jener Therapie stell ich gleich mal 'ne Gegenfrage: Wurdest Du auf Co-Infektionen getestet? Es gibt etliche bakterielle Untermieter, die Arthritis verursachen können. (Aber auch z. B. die Schilddrüse kann solchen Unfug veranstalten... )
Wenn Co-Infektionen vorhanden sind, kann die Antibiose nämlich ganz anders aussehen, da nicht alle ABs gegen alle Bakterien wirken. Vielleicht wär auch 'ne Kombitherapie angebracht. Dazu muß man aber ungefähr wissen, gegen wen man kämpft...

[urmel57]

Hallo allerseits,


@ Urmel57:

Deine Links sind super - werde jetzt viel zu tun haben, um mich duch die ganzen Studien von Klemann, Donta usw. durchzuwühlen.

Danke, immer schön zu wissen, dass sich jemand damit auseinandersetzt, kommt sicherlich keine Langeweile auf.

Über meine Zweifel an der sehr kurzen Behandlungsdauer setzte ich ihn in Kenntnis, ebenso wurde die DBG e. V. und Hopf-Seidel erwähnt (Weiteres dazu nur über PN).

Ich habe eine ungefähre Vorstellung wie diese Erwähnung aussieht. Wir versuchen uns gerade von diesen Mustern der Schwarz-Weiß-Malerei zu lösen. Gerne über PN.

Falls ihr möchtet, kann ich versuchen, uns den veröffentlichten Artikel über die in der Behandlungsempfehlung erwähnte Studie zu beschaffen? - Vorausgesetzt, die Ergebnisse wurden schon publiziert!

Sehr gerne, diese würden mich brennend interessieren, genau aus den von dir angeführten Gründen.

Und / oder kann es sein, es ist so geschwächt bzw. an die Erreger "gewöhnt", dass es einfach keine mehr produziert?

Ich persönlich halte das für sehr wahrscheinlich, s. auch den Link zu den Immunescapemechanismen.

Habt ihr Vorschläge, wie ich die Behandlung weiter gestalten soll?

Diese Frage ist ein wenig heikel, denn sie darf und kann durch uns nicht beantwortet werden. Filenadas Idee noch auch Co-infektionen zu achten ist sicherlich wichtig.

Eigene Ideen für die zukünftige Behandlung bei mir:
...

Ich freue mich alle Rückmeldungen, egal ob sie (konstruktive) Kritik, Lob, Verbesserungsvorschläge, komplett andere Empfehlungen, unterschiedliche Ansichten oder... oder... enthalten! Traue auch meiner eigenen Logik und Urteilskompetenz nicht so wirklich... Deshalb würdet ihr mir mit euren Feedbacks bei der baldigen Entscheidung sehr helfen!

Ich sehe, du hast dir schon viele gute Gedanken gemacht, wie du weitermachen möchtest. Es sollte vor allem für dich stimmig sein. Wie auch immer, es ist wichtig, dass du bei Langzeitantibiose regelmäßig, ca. alle 14 Tage, die Leber-, Nieren- und sonstigen Blutwerte kontrollieren lässt. Bei Cetriaxon ist es ratsam auch die Gallenblase per Ultraschall kontrollieren zu lassen. Über die Durchfallprophylaxe wurde hier ja auch schon hingewiesen (auch wenn sich Durchfälle nicht immer damit verhindern lassen. Schwere anhaltende oder sogar blutige Durchfälle müssten durch einen Arzt abgeklärt werden)

Die Behandlung auf irgenwelche Aussagen eines Labortests zu beenden oder fortzuführen, finde ich nicht wirklich zielführend. Für mich wäre immer das Kriterium, inwieweit mich fortgesetzte Antibiose weitergeführt hat, welche Symptome sich verbessert haben und welche nicht. Verschlechterung von Symptomen, die sich unter Antibiotika gebessert hatten, würden mich dazu bringen. es nochmals damit zu versuchen. Symptome, die sich verschlechtern, die auf Antibiotika nicht besser wurden, ordne ich für mich persönlich einer anderen Krankheitsursache zu, bzw. macht es für mich keinen Sinn Medikamente zu nehmen, wenn ich dadurch keine Vorteile bezüglich der Lebensqualität erzielen kann.

Bleibende Symptome nach längerer Antibiose, würde ich zwischendurch immer wieder hinterfragen, ob diese nicht anderen Ursachen zuzuordnen sind.

Liebe Grüße Urmel

[Leon]

So... war grad in der Notfallambulanz und habe mir die undichte Verweilkanüle wechseln lassen (von der linken Hand auf den rechten Unterarm). Danach holte ich noch die morgendliche Infu nach. War ein ganz schönes Gefummel für mich Rechtshänder, doch jetzt ist alles paletti

Du hast keine Ziellinie die mit dem letzten AB-Tag endet, Du wirst nicht mal wissen, wo sich diese Ziellinie befindet.
Du mußt immer einfach nur weitergehen, stoisch, ausdauernd und ohne Zielliniengedanken.

Nach zwei Jahren nonstop-Antibiose waren meine Gelenkschmerzen/-entzündungen weg.

Die Behandlung auf irgenwelche Aussagen eines Labortests zu beenden oder fortzuführen, finde ich nicht wirklich zielführend. Für mich wäre immer das Kriterium, inwieweit mich fortgesetzte Antibiose weitergeführt hat, welche Symptome sich verbessert haben und welche nicht.

Ich danke euch allen für die Antworten auf meine Frage, wies weitergehen soll! Wenn ichs richtig sehe, gibt es immerhin Konsens bei euch, dass ich mit den Antibiosen & Begleittherapien weitermachen soll, wenn nicht beschwerdefrei. Bin (auch) der Meinung, jetzt mehrere Monate abzuwarten könnte kontraproduktiv sein. Jetzt muss ich mich "nur" noch zwischen 1) oder 2) entscheiden, was die Behandlung für den nächsten Monat betrifft - wie es danach weitergeht, bleibt offen!

@neumaex

Zähle nicht die AB-Tage in irgendwelchen Superkombis.

Schau auch ausserhalb der AB-Therapie nach anderen Therapiemöglichkeiten, in der AB-freien Zeit soll sich dein Körper erholen, aber nicht deine Untermieter.

Dass ich die AB-Tage in "Superkombis" gezählt habe, liegt daran, dass ich einen "Notfall"-Plan für die nächste Zeit brauche. Ich hoffe natürlich sehr, dass ich danach länger beschwerdefrei sein kann - von einer Heilung gehe ich nach 1,5 Monaten AB inzwischen nicht mehr aus. Doch irgendwann braucht der Körper ja auch eine Zwischenpause, wie du selbst schreibst. Es sei denn, ich bekäme den Termin beim Spezi für die Langzeit-ABs. Habe jedoch gehört, dass man bei ihm monatelang darauf warten muss. Wer ahnt, wen ich meine (er wurde im Blog bereits erwähnt, gerne Nachfrage per PN): Behandelt er auch Kassenpatienten und verschreibt die Medis? Bei den meisten Ärzten scheints immer ein Problem mit dem Budget oder der Verantwortungsübernahme zu geben... Was hilft dir denn in der AB-freien Zeit?

@Filenada

Hat mich vor dem Rollstuhl bewahrt. Konnte damals zeitweise nur noch auf allen Vieren kriechen, weil ich durch Schmerzen in den Handgelenken nicht mal Krücken nehmen konnte.

Kann ich gut nachvollziehen - bei mir ebenfalls Krücken ade! Mit dem Cefotaxim geht es mir - nach fast überstandener Herx - beintechnisch so gut wie noch nie seit dem letzten Schub!!! Hab zwar meine Bank-PIN vergessen wg. leichten Gedächtnisstörungen seit AB-Beginn (evtl. tummeln sich die Viecher bei mir auch im Liquor?) und ein grippiges Gefühl (Viren vs. schwächelndes Immunsystem)...

Aber: Ich kann wieder relativ schmerz- und handfrei gehen! Brauche nur noch eine Tilidin bzw. 2 Tramadol am Abend. Und keine Magen-Darm-Probs, die durch Herx wiederaufgetretenen Ödeme und gesteigerten Knieschmerzen gehen zurück. Nur die Füße hören nicht auf zu kribbeln. Doxy hingegen zwang mich sogar 2 Tage in den Rolli, so sehr verschlimmerten sich die Symptome bis zum AB-Ende. In der Mitte vor allem die Schmerzen, die Lymphödeme und der Gelenkserguss. Später wurde es etwas besser, dafür meldeten sich "Fersensporne" in beiden Füßen. 4 Tage nach AB-Ende ging es mir jedoch erstaunlich gut (obwohl noch mit Gehstützen). Wahrscheinlich gabs ein massives Borreliensterben und nach der AB zog der Rest sich wieder etwas zurück - oder ich habe Coinfektionen zusätzlich (?).

Zu den 200 mg möchte ich gleich noch was loswerden: Wenn Du ein Fliegengewicht bist, mag's reichen, ansonsten find ich 200 mg unterdosiert.
Ansonsten find ich die 9 Tage auch um etliches zu kurz.

Ich weiß, ist sehr niedrig dosiert - hat bei mir aber echt gelangt (s. o.). Ich wiege nur ca. 50 kg... die 9 Tage sollten als Überbrückung gedacht sein bis zum Ceftriaxon-Block. Möchte die 9 Tabletten aufbrauchen und mich dann endgültig von Doxy oral verabschieden - ich vertrags einfach nicht gut! Vielleicht ist Doxy parenteral angenehmer?

Stichwort Probiotika und Milchsäurebakterien (rohes vergorenes Sauerkraut u. ä.). - Nicht erst warten, bis der Durchfall da ist!

Stimme dir zu! Nach Doxy-Ende habe ich probiotische Drinks geholt und es half tatsächlich, den Durchfall und die Blähungen schnell wieder zu beseitigen! Aber während der AB bringt es doch nichts, oder täusche ich mich? Ich meine, dabei werden auch nützliche Bakterien abgetötet..? Wie wäre es mit Hefen als Ersatz? Deine Idee mit dem Sauerkraut finde ich prinzipiell gut. Nur, ich mag es nicht. Zumindest die pasteurisierte Variante ist mir zuwider! Und meine Mutter behauptete, man könne davon ja erst recht Blähungen bekommen, wenn der Darm bereits Probleme macht. Cefotaxim macht bei mir keine Probs. Wahrscheinlich, weil es (laut Behandlungsempfehlung!) größtenteils über die Nieren ausgeschieden wird.

Was hältst du von folgendem Vorschlag: Ich könnte ab morgen bis zum 5. Jänner probiotische Drinks trinken und mich ggf. zu rohem Sauerkraut überwinden? Ich würde, wenn schon, das Sauerkraut lieber selbst herstellen. Jetzt sind bald Silvester & Wochenende, es soll frisch sein und ich weiß nicht, wo man es bei uns kriegt. Eine Anleitung dazu gibt es hier:

http://www.zentrum-der-gesundheit.de/fer...muese.html

Wurdest Du auf Co-Infektionen getestet?

Nein... laut dem Spezi, wo ich war - ich habe ihn gefragt, was mit den Co-Infektionen ist - würde bspw. Ehrlichiose keine Arthritis verursachen, sondern Leberschäden (?). Weißt du, welche Co-Infektionen auch arthritische Beschwerden hervorrufen? Und welche Werte würden Co-Infektionen anzeigen - Titer und / oder spezifische Bandenmuster? Jedenfalls danke ich dir für den Tipp - werde bei der nächsten Blutuntersuchung am 26. Jänner (wegen Testo-Spiegel) um eine Mitanalyse von Babesiose-, Ehrlichiose-, Borreliose- etc. Erregern bitten. Auf welche Erregerarten genau empfiehlt sich ein Test und welcher? Müsste eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse vorliegen, falls sie der Schuldige ist?

Diese Frage ist ein wenig heikel, denn sie darf und kann durch uns nicht beantwortet werden.

Okay, verstehe ich! Vielleicht sollte ich die Frage anders formulieren (s. u.). Inzwischen habe ich mich entschlossen, entweder 1) oder 2) als Überbrückung für die kommenden Wochen - bis ich eine Langzeit-AB erhalten kann - zu nehmen. Ich selbst würde momentan zu 2) tendieren und leicht abändern: Ggf. die Pause etwas verlängern (1 bis max. 2 Wochen) und schauen, wie es mir ohne AB geht. Sollte es sich wieder verschlimmern, sofort Ceftriaxon und evtl. Doxy hinterher - oder nach 1 Woche mit Ceftriaxon das Tetrazyklin 9 Tage parallel zum Cephalosporin hinzuschalten.

Es geht mir darum, eure Meinung zu hören, wie ihr es persönlich machen würdet und worauf ich generell achten soll (Coinfektionen, Probiotika, besser Behandlung selbst in Griff nehmen, keine Fremddiktierung etc.). Für die bisherigen, oft wertvollen Tipps ich euch sehr!

Viele Grüße,
Léon

[Filenada]

Aber während der AB bringt es doch nichts, oder täusche ich mich? Ich meine, dabei werden auch nützliche Bakterien abgetötet..? Wie wäre es mit Hefen als Ersatz?

Ja, das ist das Problem, daß eben ALLE Bakterien durch Antibiotika (wie der Name selbst ja schon sagt) abgetötet werden.
Auch wenn sie mit der nächsten AB-Einnahme eh wieder Geschichte sind, werden sie zwischendurch gebraucht. Daher hab ich meine ABs morgens und abends genommen, die "guten" Bakterien mittags.
Wenn ich bis nach der Antibiose gewartet hätte, dann wär ich zwei Jahre nicht vom Klo runtergekommen...

Und meine Mutter behauptete, man könne davon ja erst recht Blähungen bekommen, wenn der Darm bereits Probleme macht.

War und ist bei mir nicht so. Kann ich mir auch nicht so recht vorstellen, da das Kraut ja bereits vergoren ist.
Ich hab es abgepackt gekauft und dann noch Apfelsine und Ananas reingeschnippelt.

Bei Sauren Gurken (also nicht Gewürz- oder Salzgurken) muß man drauf achten, daß auf dem Etikett was mit Milchsäurebakterien steht, dann sind's die richtigen.
Ansonsten hab ich mir ab und zu das überteuerte Yakult gekauft, da dort definitiv mehr Bakterien (und vor allem die, die man für seinen geschundenen Darm braucht) drin sind als in den anderen "Drinks", die inzwischen teilweise gar nicht mehr das Wort probiotisch tragen dürfen.
Joghurt eß ich außerdem sowieso noch jeden Tag.
Stichwort Hefen: Hab während der Antibiosen immer Yomogi genommen (frei verkäuflich inna Apotheke), meist zwei Stück pro Tag.

Ganz zu Anfang der Antibiose, als ich das alles noch nicht wußte, hat's mir den Darm völlig weggehauen. Zwei Tage und Nächte mehr oder weniger nur auf'm Klo zugebracht mit den übelsten Darmkrämpfen. Die Kombination Durchfall + Reizhusten war seeeehr übel...
Die sofortigen Stuhluntersuchungen auf zum Beispiel Clostridien (die recht schnell die Oberhand gewinnen können bei 'nem Antibiotika-Durchfall und nicht unterschätzt werden dürfen) waren zum Glück negativ. Da hat mir dann Mutaflor (das für Säuglinge und Kinder) sehr geholfen, natürlich in Verbindung mit den üblichen Antidurchfallmaßnahmen.

Weißt du, welche Co-Infektionen auch arthritische Beschwerden hervorrufen? Und welche Werte würden Co-Infektionen anzeigen - Titer und / oder spezifische Bandenmuster?

Alle bakteriellen Untermieter, die bei mir nachgewiesen wurden (durch die "üblichen" Antikörpertests), können Gelenkprobleme machen: Borrelien, Bartonellen, Chlamydia pneu., Chlamydia tracho., Mykoplasmen, Yersinien, Brucellen. Gibt sicher noch andere, die das auch draufhaben.

Müsste eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse vorliegen, falls sie der Schuldige ist?

Mit Schilddrüse kenn ich mich nun gar nicht aus. Mir hatte nur mal jemand den Tip gegeben, selbige unbedingt mit durchchecken zu lassen (Differentialdiagnostik ist unerläßlich; nicht alles ist Borreliose & Co), weil es eben auch durch sie Gelenkschmerzen geben kann. Und dann aber nicht nur die üblichen Werte wie TSH, ft 3 + 4, sondern auch die Antikörper.
Da bei mir in dieser Richtung alles paletti war (auch bei der zweiten Kontrolle), mag ich in dieses Thema nicht weiter eintauchen - die anderen nehmen schon genug Speicherplatz im Kopf ein.
Aber dazu können Dir hier sicherlich andere Auskunft geben.

[leonie tomate]

Hallo Leon,

ein herzliches Willkommen auch von mir!

Aber während der AB bringt es doch nichts, oder täusche ich mich? Ich meine, dabei werden auch nützliche Bakterien abgetötet..?

Nicht alle Antibiotika hauen alle Probiotika platt.
Da muss man schon ein wenig differenzieren.
E.coli (zb. in Mutaflor) macht wenig Sinn zusammen mit Tetracyclinen (zb. Doxy, Mino), weil genau diese Antibiotika u.a. gezielt gegen eben diese Bakterien wirken.
Das ist dann tatsächlich rausgeworfenes Geld.
Es nützt auch nicht wirklich einen zeitlichern Abstand bei der Einnahme einzuhalten, weil das Antibiotikum einen Wirkspiegel im Körper aufbaut.
Es gibt vom Mutaflor-Hersteller eine ganz gute Übersicht mit welchen Antibiotika das Präparat gut kompatibel ist.
http://www.ardeypharm.de/de_neu/index.ph...agen#faq94

Wie wäre es mit Hefen als Ersatz?

Das geht hinsichtlich der Wechselwirkungen mit AB immer - es gibt nämlich keine.
Yomogi, Perenterol u.a. können theoretisch gleichzeitig mit dem AB eingenommen werden.
Mich haben Hefepräparate bei allen meinen Antibiose zuverlässig vor Durchfällen geschützt.

Produkte mit Milchsäuren sind auch eine gute Sache, wenn man sie denn verträgt. Das ist wie alles im Leben individuell verschieden.
Vergorenes, wie Sauerkraut-(saft) enthält leider viel Histamin. Das ist für viele Lymies nicht ganz unproblematisch.


Liebe Grüße

Leonie

[Ehemaliges Mitglied]

Leon, auf Deine 10 Fragen zur Borreliose, möchte ich einmal mit 20 IRRTÜRMERN zu diesem Thema antworten:
http://www.verschwiegene-epidemie.de/irrtuemer/
Alles Gute

[borrärger]

Hi Leonie,

Es tut mir leid daß ich so unverschämt dazwischen funke. Nur eine kurze Frage. Die erwähnten Hefeprodukte kann man wohl auch nur präventiv nehmen. Sie schützen vor Zerstörung der Darmbakterien??????Es sind ja selbst keine Bakterien, wenn schon Darmbakterien fehlen muss man Probiotika nehmen, oder verstehe ich da
was falsch ???
Wurde mir jetzt erst klar daß in meinen Bakterien Lactose ist.

[Sunflower]

Borraerger: mein Spezi hat mir nur Probiotika empfohlen, Dr.Horowitz empfiehlt Probiotika + Saccharomyces boulardi ( Parenterol) + Nystatin zum Schutz vor Candida. So mache ich es waehrend der AB, in den AB Pausen nehme ich nur die Probiotika.

[Sunflower]

Weiß jemand von euch, wovon die Bakterien sich genau ernähren?[/u]

So weit ich weiss, Glukose, Magnesium, Manganese.

Glukose ernaehrt auch die Biofilme ( Polysaccharides), deswegen wird eine glukosearme Diaet in der Regel empfohlen. Also statt Weissmehlprodukte, Vollkorngetreiden, statt Haushaltszucker, Xylit, Stevia.

2) Basierend auf Punkt 1: Könnte man die Borrelien sozusagen aushungern, indem man ihnen jegliche Nährstoffe entzieht? Also entweder kompletter Verzicht auf entsprechende Vitamin-, Eiweiß- und Mineralstoffquellen... oder längeres Nullfasten.

Ich fuerchte, wir wuerden vor ihnen sterben...

3) Basierend auf Punkt 3: Wie hoch ist ihre Lebenserwartung? Und leben Zysten / Persisterformen, Spirochäten, zellwandfreie Formen etc. unterschiedlich lange?

Gute Frage. Keine Ahnung, leider.

4) Oder bezieht sich dies "nur" auf die Teilungsphase, sprich, etwa alle 30 Tage teilen sie sich unter günstigen Voraussetzungen? Und bei schlechten Bedingungen verschanzen sie sich halt solange im Bindegewebe, bis die Wachstumsfaktoren wieder gut sind?

In vitro sollen sie sich alle 24-32 Std teilen, in Biofilmen, wo viele ruhenden Bakterien leben sollen, wahrscheinlich deutlich laenger.

6) Kann es sein, dass ich in der Schwangerschaft schon infiziert wurde?

Ich halte es fuer moeglich.

7) Ist es möglich, dass Kortison (Solu-Decortin) und Testosteron die Borrelien endgültig aus ihrem jahrzehntelangen Schlaf gerissen haben bzw. erwecken können?

Ich halte es fuer moeglich. Cortison unterdrueckt die Immunabwehr.

8) Reichen 15 Tage überhaupt?
Bin sehr unsicher, kommt mir so kurz vor... Nach den Studien des o. g. Infektiologen werden durch einen Cefotaxim-Zyklus ca. 85% der Patienten gesund, beim zweiten Zyklus immerhin noch 8% und von den verbleibenden 7%, die einen dritten Zyklus benötigen, haben 3-4% Erfolg.

Ist der Infektiologe Dr.H? Problem bei Cephalosporinen: sie wirken nicht intrazellulaer. Borrelien koennen sich aber in den Zellen aufhalten.Daher erscheint mir diese Statistik sehr unglaubwuerdig.

[leonie tomate]

Hallo Borrärger,

Die erwähnten Hefeprodukte kann man wohl auch nur präventiv nehmen.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich deine Frage richtig verstehe. Ich versuche mich dennoch mal an einer Beantwortung.

Die Hefeprodukte von denen wir hier sprechen, bestehen aus Sacchromyces boulardii. Das ist ein lebender Mikrorganismus.
Man muss sich darüber klar sein, dass diese Mikroorganismen (oral eingenommen) innerhalb von Stunden die Darmschleimhaut besiedeln.
Die Magensäure kann ihnen nichts anhaben, sie sind dagegen restistent.

Ich erlaube mir mal Onmeda hinsichtlich der Wirkungsweise zu zitieren:

"Die Trockenhefe aus Saccharomyces boulardii entfaltet ihre Wirkung im Darm, indem Krankheitserreger gebunden und ausgeschieden sowie deren Gifte unschädlich gemacht werden. Durch die Bindung der Bakterien an die Trockenhefe wird das Einnisten der Erreger in der Darmwand verhindert und der Durchfall gelindert.

Außerdem unterstützen die speziellen Hefestämme die geschwächte Darmflora beim Schutz gegen krankmachende Keime und aktivieren die körpereigene Abwehr. In Labor- und Tierversuchen wurde nachgewiesen, dass der Wirkstoff das Wachstum von durchfallerzeugenden Erregern wie Proteus mirabilis und vulgaris, Salmonellen, Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus aureus, Escherichia coli, Candida albicans und bestimmten Shigellen hemmt. Gleichzeitig wurde eine gesteigerte Aktivität von Enzymen der Darmwand (zuckerspaltende Enzyme wie Saccharase, Lactase, Maltase) und die vermehrte Bildung eines immunabwehrsteigernden Eiweißstoffs in den entsprechenden Experimenten beobachtet.

Die bakterienhemmende Wirkung von Trockenhefe aus Saccharomyces boulardii wird auch zur Behandlung von Akne in Kombination mit anderen Wirkstoffen genutzt."

Neben der Anwendung bei akuten Durchfällen und Akne, wird auch eine prophylaktische Einnahme bei Antibiosen empfohlen, um Durchfallerkrankungen vorzubeugen.

Aber Achtung: Keine Wirkung ohne (mögliche) Nebenwirkung!
Unter ungünstigen Umständen, zb. bei stark abwehrgeschwächten Personen (HIV, Krebsbehandlungen etc.) oder bei Verunreinigungen von Kathedern, kann es zu systemischen Pilzinfektionen kommen.

Ich persönlich habe allerbeste Erfahrungen mit dem Einsatz von Yomogi als "Darmschutz" unter den Antibiosen.
Ich würde es aber nicht dauerhaft als Probiotikum einsetzen, um meinem Darm "was Gutes zu tun".
Da finde ich dann andere Präparate (zb. auf Milchsäurebasis) geeigneter.
Da ich Milchprodukte sehr gut vertrage, gehört deshalb bei mir Kefir und naturbelassener Joghurt auf meinen regelmäßigen Speiseplan.
Wenn man möchte, kann man auch nach einer mikrobiologischen Stuhlanalyse, diverse Bakterienkulturen gezielter zuführen (Symbioflor). Bei manchen Menschen liegt eine bakterielle Fehlbesiedlung des Darms vor, die zu anhaltenden Darm-Beschwerden führt.


Liebe Grüße und ein frohes Neues!

Leonie