In diesem Beitrag fasse ich zusammen, was mir in den letzten Monaten alles wiederfahren ist. Es ist eine Menge an Beschwerden und Symptomen, Therapieversuchen, Fehlschlägen und der Hoffnung, daß sich alles wieder zum Guten findet.
Meine Erstinfektion ist von 1957, alles danach Geschehene ist in meiner KG im Profil zu lesen. Nach Diagnose im Jahr 2000, massivem Ab-Einsatz und seit mehreren Jahren hochdosierter Propolistinktur meinte ich, übern Berg zu sein.
Bereits 2013 um Pfingsten hatte ich plötzlich massive Schmerzen in der linken Schulter und im rechten Fuß, was mir den Urlaub vermasselte. Doxi und Ciprofloxacin (letzteres wegen eines Blaseninfektes genommen) beseitigten die Schmerzen. Offen bleibt die Ursache, Borrelien, Yersinien oder was ganz anderes unbekanntes.
2014 im September kamen die Schulterschmerzen links wieder und so intensiv, daß es kaum aushaltbar war, schlaflose Nächte, viel Ibuprofen, ab und zu nachts Opiatspritzen vom Bereitschaftsarzt.
Es wird im MRT ein Gelenkerguß und eine Entzündung in der linken Schulter festgestellt. Die ständigen Schmerzen machen mich fertig. Die angesetzten Procaininfusionen müssen abgegrochen werden, da der Kreislauf absackt (RR 90/40).
Ab Ende Oktober auch die rechte Schulter betroffen und entlang der WBS Schmerzen nach beiden Seiten entlang der Nerven, fischgrätenförmig ((Bannwarth??)).
Keinen Arzttermin bekommen, einmalige Infu Tramadol hilft nur für ein paar Stunden, der Orthopäde fühlt sich nicht mehr zuständig, als ich Borr. anspreche.
Versuch mit Tinidazol (ohne Arzt), 2 Wochen 500mg, 1 Woche 1000 mg, dazu eine Woche Doxi. Kurzzeitige Schmerzfreiheit, aber schweres Vernichtungsgefühl (wie vergiftet), nach 3 Wochen abgebrochen. (Telefon Abstimmg. dazu mit Borr.-Spezi, bei dem ich aber nicht in Behandlung bin).
Weiter bis 6 Ibuprofen 600 und 6 Novaminsulfon tgl., nachts ab und zu Opiatspritzen, es wird der Horror, die Kraft schwindet, Schlaf fehlt, kann kaum aus der Wohnung, zunehmend schweres Krankheitsgefühl.
Am 1. Dez. in Notfallaufnahme, Schwäche, Luftnot. EKG und Blutdruck sowie kleines Blutbild in Ordnung. Ich vermute wieder Eisenmangel, aber Hb 7,9, nach Hause geschickt worden, sei psychisch.
Von jetzt an täglich schlechteres Befinden, Schwäche, Unruhe, Schwindel, Atemnot, die bekannten Schmerzen.
Am 20. 12. neuer Orthopäde, verordnet Arcoxia, nach ein paar Tagen weniger Novaminsulfon erforderlich, Ibuprofen nicht mehr genommen. Die Schwäche bleibt, Frieren, Appetitlosigkeit, Schläfrigkeit. LTT abgeschickt.
Am 28. 12. nach dem Aufstehen Kollaps, Rettungsdienst angerufen. Zwei Rettungssanitäter kommen, EKG und Blutdruck in Ordnung, ich sei zu nervös, soll zu meiner Tochter gehen für ein paar Tage zum Ausruhen, mein Weihnachten wäre wohl nicht so gut gewesen ... Sie wollen mich nicht mitnehmen. Ich bestehe darauf und werde dann endlich mitgenommen, Einweisung in KKH "psychisch belastet".
Da kein Notfall, nur psychisch, 3 Stunden im Wartezimmer, dann doch mal dran, Blut abgenommen, sei wohl recht schlecht drauf nervlich, soll nicht hyperventilieren.
Nach 1 Std Laborwerte zurück, bin seit 9 Uhr ohne Essen und Trinken, friere und mir ist schwindlig und benommen, gegen 15 Uhr "wir brauchen ein Bett, Patientin bleibt da, Hb 4,7", Lebensgefahr, Aufklärung zu Bluttransfusion.
Gegen 17 Uhr Gastbett auf der Urologie gefunden, werde dort abgelegt. Gegen 19 Uhr Anfrage, wann ich das Blut bekommen, man weiß von nichts, da Urologie, ich bin internistischer Gast.
Meine Tochter kommt und macht Druck, 19 Uhr Zusage, man werde Blut anfordern, ist aber zu kalt, dauert. Ab 22 Uhr Infusion bis 1 Uhr nachts, ich kriege kaum noch etwas mit.
Die nächsten 3 Tage kein Arzt, keine Visite, keine Information, außer, ich sei nicht mehr in Lebensgefahr. Ich bekomme Ferrosanoltropfen, das ich früher nicht verstoffwechselt habe und bitte um Infu Ferrlecith, das ich früher gut vertragen habe. Nein, die letzte Bestellung sei am 29. an die Apotheke, neue Medikamente kommen am 2. Januar, es seien Feiertage. Warten, alle Schmerzmedikamente abgesetzt, sie seien die Ursache für einen dramatischen Blutverlust über Magen oder Darm. Hämocculttest positiv. Magenspiegelung in Ordnung. Als ich vor Schmerzen fast den Verstand verliere, bekomme wortlos ich ein Fentanylpflaster aufgeklebt, ein Arzt sei nicht da, alle seien auf der Notfallaufnahme, dort Hochbetrieb nach Silvester.
Am 2. Januar, Freitag, erhalte ich die Entlassungspapiere, ein tcheschischer Arzt, den ich kaum verstehe und der meint, ich sei wegen der Schulter im KKH, von der Anämie weiß er nichts, liest aber immerhin in meiner Akte, erklärt "Frau ..., wir haben kein Angebot mehr, sie werden entlassen", Punkt und weg.
Freitag Abend dann nach Hause, Wochenende nur liegend durchlitten, aber Fentanyl hilft, am Montag zur HÄ, Überweisung in Hämatologie, dort am Dienstag 500 ml Ferrlecith bekommen, hurra, man nimmt sich meiner an, sofort Kapselendoskopie organisiert für kommenden Montag, am Dienstag neue Blutkontrolle.
............................
So, das waren mein Weihnachten und der Jahreswechsel, ein Horror.
Obwohl ich mich wirklich elend fühlte, hatte NIEMAND Zeit für ein paar erklärende Worte, ich fühlte mich wie im freien Fall. Und fragt nicht, wie sich meine Tochter gefühlt hat, voller Sorge und Ungewißheit.
..............................
Warum habe ich das geschrieben?
- um es irgendwo loszuwerden, ich bin wie geschockt von allem.
- um euch zu raten, nicht über Feiertage ins Krankenhaus zu gehen, da dreht sich dort kaum ein Rädchen und angestellte Ärzte sind Lohnempfänger, die bringt nichts aus der Ruhe.
- weil ich den Gedanken nicht los werde, mit dem Tinidazol, das ja Biofilme lösen soll, schlafende Hunde geweckt zu haben.
Auf meine Frage im Biofilm-thread kam leider keine Antwort.
Ich denke nicht darüber nach, was hätte passieren können, wenn die Rettungssanitäter mich nicht mitgenommen hätten - es war knapp, sehr knapp.
Ihr Lieben, es ist nicht zu ändern, was war, aber seid auf der Hut, wenn eure innere Stimme sagt, hier droht Gefahr, nicht abwimmeln lassen, mit der restlichen Kraft einfordern, was wichtig ist, die Not weist den Weg.
Ich würde gern da weiter diskutieren, wo es mir darum geht, ob in meinem persönlichen Fall das Tinidazol ein Fehler war. Ich habe bisher mit Doxi oder Azi abgewatscht, wenn ich nach z.B. einer Erkältung das Gefühl hatte, da werden Borrelien mobil. Eine schlüssige Antwort wird es nicht geben, aber Meinungen dazu vielleicht?
Liebe Grüße, von Eurer Oolong.
Meine Erstinfektion ist von 1957, alles danach Geschehene ist in meiner KG im Profil zu lesen. Nach Diagnose im Jahr 2000, massivem Ab-Einsatz und seit mehreren Jahren hochdosierter Propolistinktur meinte ich, übern Berg zu sein.
Bereits 2013 um Pfingsten hatte ich plötzlich massive Schmerzen in der linken Schulter und im rechten Fuß, was mir den Urlaub vermasselte. Doxi und Ciprofloxacin (letzteres wegen eines Blaseninfektes genommen) beseitigten die Schmerzen. Offen bleibt die Ursache, Borrelien, Yersinien oder was ganz anderes unbekanntes.
2014 im September kamen die Schulterschmerzen links wieder und so intensiv, daß es kaum aushaltbar war, schlaflose Nächte, viel Ibuprofen, ab und zu nachts Opiatspritzen vom Bereitschaftsarzt.
Es wird im MRT ein Gelenkerguß und eine Entzündung in der linken Schulter festgestellt. Die ständigen Schmerzen machen mich fertig. Die angesetzten Procaininfusionen müssen abgegrochen werden, da der Kreislauf absackt (RR 90/40).
Ab Ende Oktober auch die rechte Schulter betroffen und entlang der WBS Schmerzen nach beiden Seiten entlang der Nerven, fischgrätenförmig ((Bannwarth??)).
Keinen Arzttermin bekommen, einmalige Infu Tramadol hilft nur für ein paar Stunden, der Orthopäde fühlt sich nicht mehr zuständig, als ich Borr. anspreche.
Versuch mit Tinidazol (ohne Arzt), 2 Wochen 500mg, 1 Woche 1000 mg, dazu eine Woche Doxi. Kurzzeitige Schmerzfreiheit, aber schweres Vernichtungsgefühl (wie vergiftet), nach 3 Wochen abgebrochen. (Telefon Abstimmg. dazu mit Borr.-Spezi, bei dem ich aber nicht in Behandlung bin).
Weiter bis 6 Ibuprofen 600 und 6 Novaminsulfon tgl., nachts ab und zu Opiatspritzen, es wird der Horror, die Kraft schwindet, Schlaf fehlt, kann kaum aus der Wohnung, zunehmend schweres Krankheitsgefühl.
Am 1. Dez. in Notfallaufnahme, Schwäche, Luftnot. EKG und Blutdruck sowie kleines Blutbild in Ordnung. Ich vermute wieder Eisenmangel, aber Hb 7,9, nach Hause geschickt worden, sei psychisch.
Von jetzt an täglich schlechteres Befinden, Schwäche, Unruhe, Schwindel, Atemnot, die bekannten Schmerzen.
Am 20. 12. neuer Orthopäde, verordnet Arcoxia, nach ein paar Tagen weniger Novaminsulfon erforderlich, Ibuprofen nicht mehr genommen. Die Schwäche bleibt, Frieren, Appetitlosigkeit, Schläfrigkeit. LTT abgeschickt.
Am 28. 12. nach dem Aufstehen Kollaps, Rettungsdienst angerufen. Zwei Rettungssanitäter kommen, EKG und Blutdruck in Ordnung, ich sei zu nervös, soll zu meiner Tochter gehen für ein paar Tage zum Ausruhen, mein Weihnachten wäre wohl nicht so gut gewesen ... Sie wollen mich nicht mitnehmen. Ich bestehe darauf und werde dann endlich mitgenommen, Einweisung in KKH "psychisch belastet".
Da kein Notfall, nur psychisch, 3 Stunden im Wartezimmer, dann doch mal dran, Blut abgenommen, sei wohl recht schlecht drauf nervlich, soll nicht hyperventilieren.
Nach 1 Std Laborwerte zurück, bin seit 9 Uhr ohne Essen und Trinken, friere und mir ist schwindlig und benommen, gegen 15 Uhr "wir brauchen ein Bett, Patientin bleibt da, Hb 4,7", Lebensgefahr, Aufklärung zu Bluttransfusion.
Gegen 17 Uhr Gastbett auf der Urologie gefunden, werde dort abgelegt. Gegen 19 Uhr Anfrage, wann ich das Blut bekommen, man weiß von nichts, da Urologie, ich bin internistischer Gast.
Meine Tochter kommt und macht Druck, 19 Uhr Zusage, man werde Blut anfordern, ist aber zu kalt, dauert. Ab 22 Uhr Infusion bis 1 Uhr nachts, ich kriege kaum noch etwas mit.
Die nächsten 3 Tage kein Arzt, keine Visite, keine Information, außer, ich sei nicht mehr in Lebensgefahr. Ich bekomme Ferrosanoltropfen, das ich früher nicht verstoffwechselt habe und bitte um Infu Ferrlecith, das ich früher gut vertragen habe. Nein, die letzte Bestellung sei am 29. an die Apotheke, neue Medikamente kommen am 2. Januar, es seien Feiertage. Warten, alle Schmerzmedikamente abgesetzt, sie seien die Ursache für einen dramatischen Blutverlust über Magen oder Darm. Hämocculttest positiv. Magenspiegelung in Ordnung. Als ich vor Schmerzen fast den Verstand verliere, bekomme wortlos ich ein Fentanylpflaster aufgeklebt, ein Arzt sei nicht da, alle seien auf der Notfallaufnahme, dort Hochbetrieb nach Silvester.
Am 2. Januar, Freitag, erhalte ich die Entlassungspapiere, ein tcheschischer Arzt, den ich kaum verstehe und der meint, ich sei wegen der Schulter im KKH, von der Anämie weiß er nichts, liest aber immerhin in meiner Akte, erklärt "Frau ..., wir haben kein Angebot mehr, sie werden entlassen", Punkt und weg.
Freitag Abend dann nach Hause, Wochenende nur liegend durchlitten, aber Fentanyl hilft, am Montag zur HÄ, Überweisung in Hämatologie, dort am Dienstag 500 ml Ferrlecith bekommen, hurra, man nimmt sich meiner an, sofort Kapselendoskopie organisiert für kommenden Montag, am Dienstag neue Blutkontrolle.
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So, das waren mein Weihnachten und der Jahreswechsel, ein Horror.
Obwohl ich mich wirklich elend fühlte, hatte NIEMAND Zeit für ein paar erklärende Worte, ich fühlte mich wie im freien Fall. Und fragt nicht, wie sich meine Tochter gefühlt hat, voller Sorge und Ungewißheit.
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Warum habe ich das geschrieben?
- um es irgendwo loszuwerden, ich bin wie geschockt von allem.
- um euch zu raten, nicht über Feiertage ins Krankenhaus zu gehen, da dreht sich dort kaum ein Rädchen und angestellte Ärzte sind Lohnempfänger, die bringt nichts aus der Ruhe.
- weil ich den Gedanken nicht los werde, mit dem Tinidazol, das ja Biofilme lösen soll, schlafende Hunde geweckt zu haben.
Auf meine Frage im Biofilm-thread kam leider keine Antwort.
Ich denke nicht darüber nach, was hätte passieren können, wenn die Rettungssanitäter mich nicht mitgenommen hätten - es war knapp, sehr knapp.
Ihr Lieben, es ist nicht zu ändern, was war, aber seid auf der Hut, wenn eure innere Stimme sagt, hier droht Gefahr, nicht abwimmeln lassen, mit der restlichen Kraft einfordern, was wichtig ist, die Not weist den Weg.
Ich würde gern da weiter diskutieren, wo es mir darum geht, ob in meinem persönlichen Fall das Tinidazol ein Fehler war. Ich habe bisher mit Doxi oder Azi abgewatscht, wenn ich nach z.B. einer Erkältung das Gefühl hatte, da werden Borrelien mobil. Eine schlüssige Antwort wird es nicht geben, aber Meinungen dazu vielleicht?
Liebe Grüße, von Eurer Oolong.
Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheit bei,
als alle Kunst der Medizin.
Wolfgang Amadeus Mozart