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Borreliose und Erfahrung zu dauerhafter Heilung
#1

Hallo,

mich würde interessieren, ob ihr jemanden kennt, der eine chronische Borreliose (Stadium 3) durch ausreichende Therapie tatsächlich irgendwann wegbekommen hat, d.h. zumindest über einige Jahre wirklich symptomfrei war. Hier im Forum bekommt man irgendwie den Eindruck, als sei alles aussichtslos.

Im Widerspruch dazu steht aber die Studie z.B. von Dr.Hassler, bei dem durch intravenöse Therapie die Mehrzahl der Patienten im chron. Stadium symtomfrei blieben - die Beobachtungszeit betrug ja bis zu 7 Jahren.

Auch ein gewisser Dr.R. aus der Nähe von Passau (der den selben Namen trägt wie ein bekannter Hund aus einer österreichischen Krimiserie) verzeichnet unter Anwendung naturheilkundlicher Verfahren laut Patientenberichten große Erfolge.

Ist die Behandlung des Stadium 3 wirklich so aussichtlos oder stellt dieses Forum hier eher eine Ansammlung der "schwierigen" Fälle dar?

Vielen Dank für eure Antworten im Voraus.

Pitar
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Thanks given by: urmel57 , borrärger
#2

Ich habe 7 jahre hinter mich gebracht - aber beobachtet habe nur Ich mich selbst,andere wollten oder konnten es nicht.Die schweren Fälle stellen sich selbst dar und wenn es sich als eine Ansammlung dessen darstellt-je nach Betrachtungsweise- spricht das positiv für das Forum,was bestimmte gruppierungen und Interessen gerne splitten würden. - anfang -

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Thanks given by: urmel57 , borrärger
#3

Ich bin auch im chronischen stadium und habe bereits 10 monate Antibiotika hinter mir- ohne Erfolg bzw mit verschlimmerung. Mich würde interessieren wie lange die Forenmitglieder hier im Schnitt Antibiotika nahmen bzw nehmen?
LG Katy
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Thanks given by: urmel57 , johanna cochius , borrärger
#4

Ehemalig Kranke, die gesund sind, tummeln sich hier normalerweise nicht im Forum, die haben meist Besseres zu tun. Ich würde es aber mal vorsichtig so formulieren:

Dieses Forum spiegelt nicht die tatsächlichen Realitäten wieder - kann es auch nicht, denn wer nach Standardtherapie gesund ist, wird hier nicht aufkreuzen.

Ebenso habe ich auch meine Zweifel an der Zuverlässigkeit nicht kontrollierter Studien, es sind mehr Beobachtungen und Meinungen, die aber auch sehr verzerrt sein können, wenn man die Details betrachtet.

Letztlich ist jedes Individuum einzeln zu betrachten. Neben Borreliose gibt es eben individuell auch zahlreiche krankheitsverstärkende oder gesundheitsverhindernde Faktoren, wie Coinfektionen, Umwelteinflüsse, genetische Besonderheiten etc., die mitspielen und eigentlich immer mitbetrachtet werden müssten. Die meisten, die sich hier im Forum aufhalten, haben dazu außer den Borrelienproblemen noch weitere Infektionen, die hineinspielen spielen können. Ebenso gehe ich persönlich davon aus, dass Borrelien bestimmte Krankheiten auslösen können, und sich diese dann teilweise auch verselbstständigen und je nach Ansprechen darauf anders behandelt werden sollten.

Ich sehe durchaus, dass Einige deutliche Verbesserungen durch Antibiotika, auch durch Langzeitantibiose erfahren aber nicht alle. Falls es nur Verschlechterung unter der Therapie gibt, würde ich persönlich diese hinterfragen (ob nicht die Nebenwirkungen der Therapie den Nutzen übersteigen) und nicht weiterführen und andere Möglichkeiten versuchen. Leider wird alternativ und zusätzlich bei einigen Symptomen wenig angeboten, was wirklich greifend weiterhilft. Es ist ein echtes Dilemma, in dem viele stecken. Zum Glück nicht alle und darauf darf man immer hoffen, wenn man noch relativ am Beginn einer Behandlung steckt.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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#5

Zitat:Dieses Forum spiegelt nicht die tatsächlichen Realitäten wieder - kann es auch nicht, denn wer nach Standardtherapie gesund ist, wird hier nicht aufkreuzen.

Die Frage wäre hierbei, welcher Anzahl das entspricht...

Zwei betroffene Frauen kenne ich persönlich. Keine von ihnen besuchte je ein Forum, so viel ich weiß. Undecided

Der einen geht es heute gut, nur ihr IgG-Titer ist nie ganz verschwunden. Seit 7 Jahren ist sie symptomfrei - und das mit "nur" 5 Wochen Roxi. Sie schwört auf anschließende Bioresonanztherapie zur Ausleitung von Toxinen.

Die andere hat ebenfalls 3 Antibiosen hinter sich, alle mit verschiedenen AB-Klassen (2x oral, 1x i. v.) ohne Erfolg. Dann folgte sie dem Rat der ersten Frau - die beiden kennen sich - aber ihr bringt die alternative Behandlung nichts. Sie gab auf, verdrängt heute alles mithife von Hobbies und Schmerzmitteln, so gut sie kann.

Es gibt neben den Geheilten wahrscheinlich noch mehr Gruppen, die kein Forum aufsuchen:
1) Die seronegativ Getesteten, wo nie behandelt wurden und höchstens den Verdacht haben, was es sein könnte
2) Die nie Getesteten, wo gar nicht wissen, woher ihre Symptome kommen
3) Die seropositiv Getesteten und auch Behandelten, die nun (z. B. nach IDSA) als geheilt gelten und mit dem Post-Lyme-Syndrom, als Hypochonder, als Simulanten und / oder chronische Schmerzpatienten (durch chronische Neuropathien etc.) gebrandmarkt wurden
4) Die seropositiv Getesteten und auch Behandelten, die genau davor Angst haben, auf diese Weise (z. B. nach IDSA) diskriminiert zu werden, die Wahrheit untern Tisch kehren und einfach so tun, als ob es ihnen gut ginge
5) Die seropositiv Getesteten, wo Bescheid wissen, aber nichts unternehmen (einen Mann, auf den dies zutrifft, kenne ich - ständig bakterielle Entzündungen und starke Hautveränderungen [ACA?], der es verharmlost und beinahe schon leugnet). Gründe hierfür könnten sein:
- Keine oder geringe "Internet- / Forenaffinität" bzw. Aversion dagegen
- die "Ich-darf-nicht-jammern"-Haltung
- striktes Einzelgängertum vs.
- genügend soziale Unterstützung im Freundeskreis / familiären Umfeld
- persönliches Kennen von anderen Betroffenen, sodass der virtuelle Austausch als unnötig empfunden wird
- manchen Personen kommt die Idee, sich online austauschen zu können, gar nicht erst
- usw.

Außerdem würde ich sagen, dass Urmel57 Recht hat:

Zitat:Letztlich ist jedes Individuum einzeln zu betrachten. Neben Borreliose gibt es eben individuell auch zahlreiche krankheitsverstärkende oder gesundheitsverhindernde Faktoren, wie Coinfektionen, Umwelteinflüsse, genetische Besonderheiten etc., die mitspielen und eigentlich immer mitbetrachtet werden müssten.

Auch wenn es mitunter Monate oder Jahr(zehnt)e dauert: Jeder kann es schaffen. Man muss "nur" für sich herausfinden, wie!

Das Beste, was du m. E. neben der individuell für dich - und niemanden sonst! - richtigen Behandlung tun kannst:
Nie aufgeben - immer weiterkämpfen! Icon_winken3
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#6

Zitat:Das Beste, was du m. E. neben der individuell für dich - und niemanden sonst! - richtigen Behandlung tun kannst:
Nie aufgeben - immer weiterkämpfen!
Ständig kämpfen kann nicht jeder. Irgendwann geht jedem die Kraft aus. Deshalb kann es auch hilfreich sein, mal loszulassen. Sich daran orientieren, was man noch kann und den Rest ignorieren.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: urmel57 , borrärger , margret
#7

(11.01.2015, 02:08)Leon schrieb:  Nie aufgeben - immer weiterkämpfen!

Da stimme ich Dir voll und ganz zu!! Icon_steckenpferd



Nachtrag:
Aber auch bei dem anderen, was Du geschrieben hast.

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: urmel57 , borrärger


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