[Luddi]

Dein Arzt meint, dass man sich nach 4 Wochen AB keine Sorgen mehr machen muss?
Was glaubst Du, warum es dieses Forum gibt? Wir haben ALLE mindestens 4 Wochen AB gehabt und die meisten sind immer noch krank. Schnapp Dein Kind und fahr zu einem Spezialisten. Stell dich da solange auf die Türschwelle bis er dich behandelt! Bezahl ihn privat! Das ist meine Meinung! Ich habe aber nicht Medizin studiert. Ich habe es nur am eigenen Leib gespürt, was nach 4 Wochen passiert, was nach 4 Monaten passiert und was nach einem Jahr passiert. Man kann geheilt werden, auch nach 4 Wochen, man kann aber auch in ein chronisches Stadium kommen, wenn nicht ausreichend behandelt wird und das bedeutet: ein komplett versautes Leben, Schmerzen, ständige Erschöpfung, evtl. Rollstuhl, evtl. Tod.... und das ist keine Übertreibung! Dein Arzt ist sich ja auch nicht sicher, ob die 4 Wochen ausreichen, deshalb will er dann in 6 Wochen mal schauen.... toller Arzt, der mal schaut, ob es schief gegangen ist... super! Was glaubst Du, was er bei seinem eigenem Kind machen würde? Ich drücke das hier deshalb so drastisch aus, weil es um ein Kind geht! Da hört bei mir der Spaß auf.

und noch was: Leider kann man Deinem Arzt nicht mal Vorwürfe machen, weil die das tatsächlich so lernen in der UNI und dann halt leider glauben.

[Leon]

@Luddi

Wir haben ALLE mindestens 4 Wochen AB gehabt und die meisten sind immer noch krank.

Bitte verzeih die Korrektur: Nicht alle - was ist jenen Forumsteilnehmern, die (bisher) "nur" alternativmedizinische Behandlungen machten? Und andere, die (wie ich) nach "IDSA-Leidliedern" behandelt wurden?

Luddi, ich verstehe jedoch, dass es dir in Wirklichkeit darum geht, den Ernst der Sache hervorzuheben - und dazu darf ein Mittel wie Übertreibung durchaus mal sein! Sie soll schließlich keine Panik auslösen, sondern aufrütteln, sensibilisieren, das Bewusstsein schärfen dafür, keine kurzfristigen, unterdosierten Fehlbehandlungen zu machen! Mit bedachter Planung und der nötigen Ruhe ist es machbar, dennoch muss zügig und konsequent gehandelt werden! Da stimme ich dir zu.

Und deshalb möchte ich dir auch sagen! Denn du hast Recht: Die Sache ist verdammt ernst. Ein Kind hat so etwas wie chronische Borreliose, möglicherweise jahrzehntelanges Leid und Behinderung (seelisch und körperlich) durch einen "Arztpfutsch" bzw. falsche Behandlung wirklich nicht verdient.

In Bezug auf Therapiedauer hat sich ein weiterer Beitrag fest in meinem Gedächtnis verankert...

@Sunflower

Ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich die Sätze, wo mir wichtig sind, hervorgehoben habe ...

Zur Dauer der Behandlung: AB greifen in der Regel Bakterien nur in der Teilungsphase an. Sprich ruhende Bakterien sind von den meisten AB (wie Tetrazykline, Makroliden, usw.) so gut wie unangreifbar, auch wenn man 10 Kg auf ein Mal einnimmt (bitte nicht nachmachen!). Daher gilt die Regel: um so länger die Teilungszeit, um so länger die Behandlung. Denn bei Bakterien, die sich alle 20-30 Min teilen, greifen AB in 14 Tagen die Bakterien über 1000 Mal an (24 x 3 x 14), während bei langsam teilenden Bakterien wie Borrelien (24-32 Std) oder Tuberkulose (24 Std) eine 14 tägige Behandlung nur ca. 14 Behandlungszyklen beinhaltet. Tuberkulose soll deswegen mindestens 6 Monate und bis zu 2 Jahren lang antibiotisch behandelt werden. Eine Borreliose mit einer längeren Teilungszeit soll erstaunlichweise in einer 20 fach kürzeren Zeit erfolgreich behandelt werden...diese Logik kann ich persönlich nicht nachvollziehen, zudem Borrelien dazu in Biofilmen leben und Zysten bilden, die auf die meisten AB resistent sind!

http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...uberkulose

@mcexe

Wenn ihr euch einen guten Spezi sucht, der mit den richtigen AB, evtl. sinnvollen NEM (falls ein Mangel an Vitaminen, Spurenelementen o. Ä. vorliegen sollte) in einer angemessenen Dosis und lange genug behandelt: Egal, wie die Zukunft verlaufen wird - dann habt ihr euch als Eltern nichts vorzuwerfen! In diesem Fall habt ihr das Bestmögliche bzw. alles in eurer Macht Stehende getan, um euren Sohn bei der Heilung zu unterstützen. Es hängt von so vielen Faktoren ab, die für Behandlungserfolg verantwortlich sind... neben der Behandlung spielt es auch eine wichtige Rolle, wie stark und effektiv die Immunabwehr des Kleinen (noch) ist!
Gute Spezis finden sich in z. B. dieser Ärzteliste:

http://www.dr-hopf-seidel.de/mediapool/8...e_1-15.pdf

Fazit: Ich kann mich meinen MitschreiberInnen nur anschließen - lange genug, angemessen dosiert mit einer sinnvollen AB-Kombi behandeln, auch auf Ko-Infektionen testen lassen, ggf. Probiotika wie Saccaromyces boulardii (damit das Durchfall-Risiko für deinen Sohn sinkt, ab 2 Jahre laut Beipackzettel empfohlen!) und ansonsten wenig Stress, angenehme Wärme, frische Luft, viel Bewegung, reduzierter Zuckerkonsum. Ihr könnt es mit gutem Spezi, sinnvollem Behandlungsansatz und immunsystem-unterstützenden Maßnahmen schaffen, dass er wieder vollkommen gesund wird!

VG Léon

[Niki]

Mir ist in diesem Thread jetzt einfach ein bissle zu viel Panik aufgekommen. Es ist wirklich sinnvoll, dass man jetzt das Richtige tut, aber indem man eine Mutti panisch macht, hilft das nicht weiter.

Dabei möchte ich auch daran erinnern, dass bei ganz vielen auch die Standardbehandlung zur Heilung geführt hat. Die sind aber nicht hier im Forum. Auch bei dem Kleinen kann es gut sein, dass das jetzt bereits mit den 4 Wochen Amoxi überstanden ist.
Mit dem, was ich aber jetzt über die Borreliose weiß, würde ich auch - so weit es geht - auf Nummer sicher gehen, mich nicht auf die Auskunft eines Arztes verlassen, der sich nicht allzu gut auskennt.
@mcexe
habe ich das richtig verstanden, dass ihr das AB auf 6 Wochen erhöhen konntet? Das fände ich auf jeden Fall sinnvoll. In dieser Zeit kann man dann auch beobachten, ob das Lymphozytom weiter zurück geht. Falls es immer noch weiter besteht, würde ich mich mit einem spezialisierten Arzt in Verbindung setzen, ob die Behandlung noch fortgeführt werden sollte.

Bei Kindern ist die Borreliose wesentlich besser zu behandeln als bei Erwachsenen. Das liegt daran, dass Kinder noch eine andere Gewebestruktur haben.

Allein in unserem Ort gibt es sehr viele Kinder, die sich mit Borreliose infiziert haben und bis dato ist bei keinem was zurückgeblieben. Ich würde jetzt nicht schwarz, sondern sehr hoffnungsvoll in die Zukunft schauen. Vor allem, weil im Gegensatz zu vielen anderen Kindern die Borreliose entdeckt und dann auch zeitnah behandelt wurde.

LG Niki

[Luddi]

@Leon
@ Niki
Danke für Eure Beiträge. Ruhe ist sicherlich angebracht, wenn sie von planerischer Aktivität begleitet ist. Falls tatsächlich bereits auf 6 Wochen AB erhöht wurde (das hatte ich so nicht verstanden), dann wäre das sicherlich ein Grund, sich zu entspannen und darauf zu vertrauen, dass die Sache gut ausgeht. Falls dies aber nicht der Fall sein sollte und die Behandlung nach 4 Wochen abgebrochen wurde, obwohl das Lymphozytom noch da ist, dann bleibe ich bei meiner Meinung, dass weiter behandelt werden muss. (diese Meinung teilen ja ohnehin alle Beiträge hier). Ebenso ist und bleibt bedenklich, dass der Arzt der Meinung ist, bei Borreliose eine Verlaufskontrolle anhand der Titer machen zu können. Das ist ein Hinweis, dass er mit der Thematik überfordert ist.

[Petronella]

Ich sehe das inzwischen auch so "radikal" wie Luddi!

Zuviel unfassbares Leid haben wir schon erlebt und gesehen.

Aber immer wieder erlebe ich in meiner Funktion als SHG-Leiterin, dass mich besorgte Eltern um Rat bitten, um dann aber doch lieber der Meinung des Arztes folgen. "Antibiotika schadet ihrem Kind mehr als es nützt."

Fassungslos muss ich das aushalten.

[Ehemaliges Mitglied]

Angst und Panik sind NIE gute Ratgeber.
Aber - aus #32 1. Zitat (Das Ziel ist gleich, aber 30 Jahre sind vergangen seit
http://www.borreliose-verschwiegene-epid...erstorben/

Luddi, ich verstehe jedoch, dass es dir in Wirklichkeit darum geht, den Ernst der Sache hervorzuheben - und dazu darf ein Mittel wie Übertreibung durchaus mal sein! Sie soll schließlich keine Panik auslösen, sondern aufrütteln, sensibilisieren, das Bewusstsein schärfen dafür, keine kurzfristigen, unterdosierten Fehlbehandlungen zu machen! Mit bedachter Planung und der nötigen Ruhe ist es machbar, dennoch muss zügig und konsequent gehandelt werden! Da stimme ich dir zu.

In Anlehnung an #31/35

Auf die Frage “Gab es einen Beschwerderückfall und/oder ein Fortbestehen einzelner Symptome nach der Antibiose? ” antworteten 92,31% der Befragten mit JA.

Aus der 9. Auswertung:
http://www.borreliose-nachrichten.de/umfrage/
Bitte beachten sie den Erhebungsbogen,nur mit Fakten werden wir weiterkommen.

[mcexe]

Also, wir haben die AB über den Kinderarzt geholt. Da der Hautarzt das nicht mehr aufschreiben wollte und wir die diskution vermeiden wollten. Somit können wir die Therapie um 2 Wochen verlängern und kommen auf die 6 Wochen.

Ich kann nur sagen, wenn ich diesen Forum nicht gefunden und das Thema nicht eröffnet hätte, dann hätte ich dem Arzt alles vertraut was er uns gesagt hat und sagen wird. Wenn ich mich mit diesem Thema auch nicht beschäftigen würde, kommt es von den Ärzten so rüber, wenn die AB genommen wurde und das nur die 4 Wochen, dann ist alles wieder gut. Keiner hat uns gesagt, das in der Zukunft, wenn was passieren sollte, auf die Borreliose zurück führen könnte. All das, was von euch so geschrieben und beschrieben wird, erklärt keiner... da muss wohl jeder sein eigene Erfahrung machen..

Wo wir wohnen, gibt es zwar viele Zecken aber mir ist sonst kein Fall bekannt. Da unser kleiner das jetzt hat, ist man natürlich sensibler. Da der Kleine nichts sagen kann, was ihm fehlt, dann muss man als Eltern immer gut beobachten und man möchte natürlich nicht immer überreagieren...

Hmm.. was ich fragen wollte, welche alternativen Behandlungsmethoden gibt es da noch?

@Petronella: was ist ein SHG-Leiter?? :-)

[Schnecke69]

Hallo mcexe,

Du hast eine PN.

LG
Schnecke

[Petronella]

SHG steht für Selbst-Hilfe-Gruppe

Das sind richtig gute Neuigkeiten!

Ich wünsch euch von Herzen alles Gute!
Ihr seid auf dem besten Weg!

[Luddi]

Hallo Mexce,

super. Das hast Du ganz toll gemacht! Ich bin sehr froh, dass Euer Kinderarzt hier vernünftig handelt und die AB verlängert hat. Geht rechtzeitig vor Ablauf der 6 Wochen zu ihm, um den Verlauf zu kontrollieren. Im Augenblick sehe ich in diesem Stadium keinerlei Alternativen zu Antibiotika! Bestenfalls als Ergänzung aber niemals als Alternative (in diesem Stadium wohlgemerkt!!)

@Schnecke69: magst Du vielleicht hier für alle posten, was Du als Alternative vorgeschlagen hast?