Ich habe hier einiges zu "gepulsten Therapien" gefunden, deshalb stelle ich meine Vorgehensweise "Watschentherapie" hier ein:
Ich schicke schon mal ab, dann suche ich die Quellen.
Seit Dez. 2013 habe ich kein Antibiotikum mehr genommen, hatte seit dem kein einziges Borreliosesymptom, betrachte mich als von Borreliose geheilt.
Zitat:So, jetzt eröffne ich einen Thread zu meinen therapeutischen Überlegungen in Bezug auf Borreliose und andere intrazelluläre Infektionen. Hier mein "Vortrag":
Meine Borreliose ist jetzt 4 (oder 5??) Jahre alt. Nachdem ich ein dreivierteljahr benötigt habe, mir die wichtigsten Kenntnisse anzueignen und meine Ärztin "weiterzubilden" (hatte auch Glück auf dem Weg), hatte ich in dem der Infektion folgenden Frühjahr meine schlimmsten Symptome. Ich konnte nicht laufen wegen geschwollener und schmerzhafter Füße, bin gegen Türpfosten gelaufen, hatte vergessen wo ich war, habe Gläser neben den Tisch gestellt, aus der Hand fallen lassen, alles vergessen, Zucken, Ameisenlaufen- naja, richtig schwer krank über Jahre war ich nicht, aber mir hats gereicht.
Ich habe damals für drei Wochen 600mg Doxy /Tag genommen, (bei etwa 57 kg Gewicht), alle Symptome waren weg.
Wenn ich damals schon gewusst hätte, was ich heute weiß, hätte ich ab da schon die "KUF"- Therapie bzw die Watschentherapie gemacht, in dem Wissen, dass man das Elend nicht völlig wegbekommt, aber damals dachte ich immer noch, mit alternativen Unterstützungen und AB bekomme ich den Kram endgültig weg. Habe in der Folge immer wieder für drei Wochen oder auch nur 10 Tage oder so Antibiotika genommen, habe meinen Stand auf die Weise halten können.
Ich mache einiges an ergänzenden Maßnahmen, NEM's, Colostrum, Artemisia- Tee, Grapefruitkernextrakttropfen und ich nehme alle vier wochen für zwei Tage eine AB- Kombi aus Doxy oder Mino und einem Makrolid. Wenn ich Acithromycin nehme, dann dies nur einen Tag. Auch Telithromycin (Ketolid) spielt mit. Metronidazol habe ich einmal für 10 Tage genommen, Quensyl nie.
Mir haben Antibiotika ein menschenwürdiges Leben gerettet und ich möchte vor Angstmacherei vor Antibiotika dringend warnen. Wer wirklich über Jahre schwerst an Borreliose erkrankt ist, wird über die Alternative nicht groß nachdenken. Allerdings warne ich vor Langzeiteinnahmen. Ich plädiere für kurze, hochdosierte Zyklen (7-14 Tage), dann 4 Wochen Pause und beobachten, was passiert.
Die Sache mit der Zystenbildung: Am größten ist die Möglichkeit der Zystenbildung bei Betalaktamantibiotika (Penizilline, Cephalosporine, wozu auch das Ceftriaxon gehört), weil diese den Aufbau der Zellwand behindern. Da die Borrelien ohne Zellwand weiterleben können, als zystische Formen ohne ordentliche Zellwand, bilden sie dann ebendiese (zystischen Formen. Bei den Tetracyclinen ist die Gefahr eher gering.
Aber: Die Biester bilden so oder so zystische Formen einfach so und diese überleben nicht ewig, sie müssen sich wieder in vermehrungsfähige verwandeln, die man dann wieder erwischen kann.
Deshalb ist heute meine Meinung (und die Erfahrung einiger borreliosebetroffener und meine Erfahrung gibt mir recht):
Watschentherapie (ein Ausdruck, den Kleeman und Huismans geprägt haben, die Quelle kommt noch, also so um die 7 Tage Antibiotika, dann 3 Wochen Pause die wirksamsten sind Doxy und Mino, hochdosiert, auch wirksam ist ne Kombi aus Tetracyclinen und Makroliden ) von Anfang an aus folgendem Grund:
Beide Gruppen wirken zwar intrazellulär ( Betalaktams wirken im interzellularraum, aber nicht intrazellulär und nicht nur, wenn die Borrelien im Blut schwimmen, wie ich irgendwo hier gelesen habe), aber beide Gruppen sind nur bakteriostatisch, dass heißt sie behindern die Vermehrung.
Da die Antibiotika bei längerer Einnahme das Immunsystem unterdrücken, schafft das Immunsystem nicht mehr, die halbtoten Reste wegzuschaffen, die Borrelien erholen sich wieder, auch eine Möglichkeit, das Borreliose nicht weggeht.
Beide Antibiotikagruppen, die Tetras und die Makrolide (auch Telithromycin ) wirken auf die Ribosomen, die bei der Zellteilung eine Rolle spielen. Da auch die Mitochondrien sich teilen un d dafür ihre Ribosomen brauchen, können die Mitochondrien angeknackst werden, aber:
in jeder zelle gibt es 1000-3000 Mitochondrien, die Zellen und die Mitos teilen sich dauernd und dauernd, sie haben eigene Reparaturmögtlichkeiten. Deshalb immer wieder Pausen, damit die Systeme sich erholen können, allen voran das Immunsystem, denn eben, Borreliose bekommt man nicht in 10 Tagen weg.
Bernt-Dieter Huismans, Wolfgang Klemann: Langzeitbehandlung mit Antiinfektiva bei persistierender Borreliose mit Borrelien-DNA-Nachweis durch PCR (Buch) - portofrei bei Libri.de
Kleman und Huismans haben viele Monate durchgehend therapiert und empfehlen anschließend die "Watschentherapie, wenn man einen annehmbaren Gesundheitszustand erreicht hat, aus meiner Erfahrung plädiere ich für 7 Tage- drei/vier Wochen Pause von Anfang an, aber ziemlich hochdosiert. Für denkbar halte ich auch am Anfang 14 Tage AB oder auch 10 Tage, ich würde das je nach Symptomlage entscheiden.
Bei einigen auch bei Borre angewandten AB ist die Situation anders ( bei dem bakteriziden Rifampicin, auch bei den Gyrasehemmern). Die gehen auf die DNS, um die Vermehrung zu verhindern, das heißt, auch auf die DNS der Mitochondrien, so das diese sich auf Dauer nicht mehr ohne Fehler vermehren können, aber das gilt auch nur bei Langzeitanwendung, aber ich schätze die Gefahr von Mitochondrienschädigung da höher ein.
Zur Resistenzbildung: Es stimmt zwar, dass die Resistenzsituation bei Makroliden nicht besonders günstig ist, aber dies trifft auf Borrelien und auch m.W. auf Chlamydien nicht zu, auch nicht bei Anaplasmen, bei den anderen intrazellulären co- Infektionen weiß ich das nicht so genau. Borrelien werden nur sehr sehr schwer resistent, die Gefahr, dass die auf Doxy resistent werden, ist zu vernachlässigen. (Sie werden deshalb nicht resistent, weil sie sich so langsam vermehren, sie brauchen es nicht zum Überleben , resistent zu werden, sie haben einen Riesenhaufen anderer Persistenzmechanismen).
Bei TBC zum Beispiel ist die Situation anders, da wird ja eine Kombination von AB gegeben nach Antibiogramm für ein halbes Jahr, es werden die Kombis auch gewechselt. Da hat man gute Chancen, die Infektion nach einem halben Jahr endgültig los zu sein, außerdem werden Tuberceln leicht resistent.
Bleibt noch die Resistenzbildung von Allerweltskeimen. Es kann natürlich passieren, dass sich ein Keim in mir vermehrt, der resistent wird auf Tetras und Makrolide, aber es gibt noch eine ganze Reihe von AB- Gruppen, auf die man zurückgreifen kann im Falle eines Falles. Und wirklich multiresistente Keime holst Du dir im Krankenhaus.
Bei antibakteriellen Medikamenten ("AB's) ist es zwingend notwendig, Symbiontenkulturen einzunehmen, immer im Abstand zu den Antiinfektiva, aus folgendem Grund:
Die Antiinfektiva (allen voran die Betalaktamantibiotika) dezimieren die Darmflora, also die nützlichen Bakterien (Doxycyclin ist da nicht so dabei), in diesen Räumen können sich pathogene Keime breitmachen, sie machen also einen negativen Selektionsdruck. Deshalb gibt man Lakto- und Bifidobakterien ins System, um den negativen Selektionsdruck abzumildern, Durchfälle zu verhindern. Es gibt dazu inzwischen Studien, die sind auch schon hier im Forum genannt.
Eine Quelle ist hier:
www.springer-gup.de/de/gesund...E_Durchfaelle/
Im Anhang findet Ihr die beiden Dateien, von denen ich gegutenbergt habe.
Ich schicke schon mal ab, dann suche ich die Quellen.
Seit Dez. 2013 habe ich kein Antibiotikum mehr genommen, hatte seit dem kein einziges Borreliosesymptom, betrachte mich als von Borreliose geheilt.