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Verdacht auf Borreliose
#1

Ein großes Hallo an alle hier im Forum,

habe mich gerade frisch angemeldet. Bin Student und 26 Jahre alt. Es geht natürlich um die sogenannte Borreliose. In Bezug auf mein Anliegen fange ich am besten von vorne an. Ich hatte früher recht viele Zeckenstiche, da ich gerne im Wald unterwegs war. Habe die Zecken fast immer frühzeitig herausgeholt. Vor zwei/drei Jahren habe ich eine Zecke jedoch nicht bemerkt und es trat eine Wanderröte auf. Die Zecke habe ich mir vermutlich direkt im Hochmoor bei einem Abstecher in den Torf geholt. Nach einiger Recherche im Internet (bis dahin hatte ich keine Ahnung über die Existenz dieser Krankheit) ging's dann zu einem kompetenten Hausarzt, der die Wanderröte natürlich auch als solche erkannte. Vier Wochen Doxycylin und alles war wieder völlig normal (hatte während der Wanderröte 100% keine Beschwerden, nur wie billig, diese Röte). Momentan habe ich jedoch kleinere Beschwerden. Z. B. Alkohol- und Kaffeeunverträglichkeit; im Sommer letzten Jahres hatte ich an einem Auge eine Bindehautentzündung, die jedoch vom Augenarzt erfolgreich behandelt wurde und nicht besorgniserregend war. Aufgefallen ist mir auch, dass zwei Zeckenbisse, an denen früher die Zecke von selbst abgefallen ist, so ein Knötchen gebildet haben. Manchmal kleinere Ekzemstellen, die wieder weggehen und auch Lichtempfindlichkeit mit vereinzelten Punkten im Sehfeld. Ich meine mich auch zu erinnern, dass ich 2009 mal Schmerzen im Armgelenk hatte. Gelenkschmerzen habe ich jetzt jedoch überhaupt keine.
Was ich jetzt vermute ist, dass ich eine Borreliose im 2. oder 3. Stadium habe. Entweder ist die Borreliose von vor drei Jahren nicht richtig ausgeheilt oder es ist eine Borreliose im höheren Stadium, verursacht durch die häufigen Zeckenstiche.
Einige Unstimmigkeiten ergeben sich für mich bei meiner Analyse. Angenommen ich hatte zum Zeitpunkt der Wanderröte bereits eine Borreliose im höheren Stadium, wäre dann eine Neuinfektion mit der Wanderröte möglich, also eine Art Infektion während der Infektion. Klar ist mir, dass die Borreliose höheren Stadiums dann natürlich nicht abgetötet wird bei Einnahme des Doxycyclins (These bei einer Recherche gefunden).
Die zweite Unstimmigkeit ist die Bindehautentzündung: Zur Behandlung habe ich ebenfalls ein gängiges Antibiotikum (Augentropfen) bekommen, das super geholfen hat. Wäre es möglich, dass eine durch Borreliose verursachte Bindehautentzündung durch ein solches, für normale Bindehautentzündung geeignetes Mittel behandelt werden kann?
Mein "Bauchgefühl" sagt mir, dass es eine Borreliose ist. Habe aber keine Ahnung, zu welchem Spezialisten man gehen soll.

Gruß
Stefan Läufer
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#2

Hallo Stefan...... sei herzlich willkommen

Kompetende HÄ sibnd rar - sie sind meist überfordert,aber das war schon kein schlechter Start.Vermute mal 200mg\tgl - standart ist 200mg\tgl -3Wochen und das sind zuoft Therapieversager.Du wirst hier gute informationen und unterstützungen bekommen können.
Heute sind viele in Sachen Mitgliederversammlung unterwegs,auch deswegen ist es sehr ruhig hier.Auch ich muß mich kurzfassen - **schlage mich mit einer ausgewachsenen Grippe herum. 38- 39,5 - und krieg sie nicht los. - anfang -

**stimmt nicht...hab eh kei Kraft mehr...

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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#3

(07.03.2015, 21:33)anfang schrieb:  Hallo Stefan...... sei herzlich willkommen

Kompetende HÄ sibnd rar - sie sind meist überfordert,aber das war schon kein schlechter Start.Vermute mal 200mg\tgl - standart ist 200mg\tgl -3Wochen und das sind zuoft Therapieversager.Du wirst hier gute informationen und unterstützungen bekommen können.
Heute sind viele in Sachen Mitgliederversammlung unterwegs,auch deswegen ist es sehr ruhig hier.Auch ich muß mich kurzfassen - **schlage mich mit einer ausgewachsenen Grippe herum. 38- 39,5 - und krieg sie nicht los. - anfang -

**stimmt nicht...hab eh kei Kraft mehr...
die grippe ist gut Fiebertherpie umsonst(gratis) einfach das Fieber steigen lassen und fertig.

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.


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#4

Danke,

also verstehe ich Dich richtig, dass Du die "wirkliche" Borreliose von vor 3 Jahren dafür verantwortlich siehst, die nicht richtig ausgeheilt ist?

Gruß
Stefan
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#5

(07.03.2015, 21:41)Stefan Läufer schrieb:  Danke,

also verstehe ich Dich richtig, dass Du die "wirkliche" Borreliose von vor 3 Jahren dafür verantwortlich siehst, die nicht richtig ausgeheilt ist?

Gruß
Stefan

Das ist durchaus richtig und leider keine Seltenheit.Unter Borreliosefachärzte werden meist im Stadium 1 400mg\tgl für 4wochen\eher länger und in Kombis gewechselt,bei nicht anschlagen u.u.u.
Versuch dich im moment und überhaupt weiter zu informieren.Hier ein paar Links:
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf
http://www.dr-hopf-seidel.de/mediapool/8..._ILADS.pdf
http://www.dr-hopf-seidel.de/borreliose-aerzte-1.html
http://www.borreliose-verschwiegene-epidemie.de/
- anfang -

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#6

Vielen Dank,

aber ich glaube, dass ich schon vorher eine Borreliose hatte, da ich zwei Knöttchen an alten Zeckenbissen habe. Wurde diese "vorherige" Borreliose auch nicht abgetötet durch das Doxycyclin für die Borreliose von vor 2/3 Jahren?
Kann man gleichzeitig zwei Infektionen haben?

Gruß
Stefan
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#7

(07.03.2015, 21:53)Stefan Läufer schrieb:  Vielen Dank,

aber ich glaube, dass ich schon vorher eine Borreliose hatte, da ich zwei Knöttchen an alten Zeckenbissen habe. Wurde diese "vorherige" Borreliose auch nicht abgetötet durch das Doxycyclin für die Borreliose von vor 2/3 Jahren?
Kann man gleichzeitig zwei Infektionen haben?

Gruß
Stefan

Das ist alles drin und auch für FÄ sehr schwierig - man wird leider auch nicht Imund gegen diese infektion.Es gibt Keine tests,die etwas 100%ig belegen können.Wenn es eine nicht ausgeheilte ist-und von einer Heilung kann im Grunde nie gesprochen werden- kann man nur davon reden,von einer zurückliegenden Kontakt mit Borrelien.Die Zecke überträgt aber auch in aller Regel mehr als eine..Ehrlichien,Yersinien,Chlamydia,Rikettsien....u.u.u.
Wenn eine nciht Erfolgreiche Therapie stattfand,wirst im Stadium 3 sein. Da lass jetzt trotzdem keine Panik aufkommen und informier dich weiterhin gut-die borrelien rennen dir leider nicht weg.Gut`s nächtle...- anfang -

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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#8

Was soll ich jetzt tun?
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#9

(07.03.2015, 21:53)Stefan Läufer schrieb:  ..zwei Knöttchen an alten Zeckenbissen habe.
Hallo Stefan, es bietet sich an diese per PCR und/oder Kultur untersuchen zu lassen.
Bei positivem Etgebnis hättest du quasi Sicherheit, daß du tatsächlich noch an Borreliose erkrankt bist.
Sonstige Tests können nicht zwischen abgelaufener und aktiver Borreliose unterscheiden.
Gruß
Donald
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#10

Zitat:Angenommen ich hatte zum Zeitpunkt der Wanderröte bereits eine Borreliose im höheren Stadium, wäre dann eine Neuinfektion mit der Wanderröte möglich, also eine Art Infektion während der Infektion.
Ja, Neuinfektionen, währenddem eine Alte stumm verläuft (Latenzphase), sind möglich.

Zitat:Wäre es möglich, dass eine durch Borreliose verursachte Bindehautentzündung durch ein solches, für normale Bindehautentzündung geeignetes Mittel behandelt werden kann?
Erachte ich als möglich. Bei der Borreliose können Symptome aber auch ganz ohne Behandlung verschwinden, was nicht mit Abwesenheit einer weiterhin aktiven Borreliose gleichzusetzen ist. Die machen dann einfach an einer anderen Stelle Pause oder Party. Möglicherweise sind einzelne Entzündungen im späteren Verlauf auch postinfektiös autoimmun bedingt.

Welche Zecke dir wann Borrelien übertragen hat, die dir heute Beschwerden machen, kann nicht festgestellt werden. Diese Frage spielt auch keine Rolle für dich, die Therapie oder sonstwas - allerhöchstens für wissenschaftliche Hypothesen, die dir keinen Nutzen bringen. Du kannst dich höchstens engagieren, dass endlich mal entsprechende Forschung in die Gänge kommt. Leute, die durch die Borreliose noch nicht komplett in den Seilen hängen sind gesucht und in der Selbsthilfe immer willkommen.

Zitat:Wurde diese "vorherige" Borreliose auch nicht abgetötet durch das Doxycyclin für die Borreliose von vor 2/3 Jahren?
Bei den einen reicht eine Therapie für alles, bei den anderen nicht.

Zitat:Kann man gleichzeitig zwei Infektionen haben?
Man kann sich bei bereits bestehender Infektion eine erneute Borreliose einfangen - wie schon geschrieben. Ob man das dann zu zwei Borreliosen summiert oder man weiterhin eine Borreliose hat, ist irrelevant. Wenn du mehrfach infiziert wurdest, kann es sein, dass du dir verschiedene Borrelienstämme eingefangen hast. Aber auch das ist irrelevant für dich. Die Konsequenz ist so oder so eine Rumpröbelei mit Antibiotika. Ausserdem sollte nicht ganz ausser acht gelassen werden, dass Zecken zig verschiedene Viren und Bakterien übertragen können, über deren Pathogenität nur wenig bekannt ist. Man kann dann nur aufgrund der Symptome verdächtige Keime mit Diagnostika testen, deren Zuverlässigkeit angezweifelt werden muss. Die Diagnostik und Therapie von Zeckeninfektionen ist Neandertalerland - Viel Behauptungen, wenig Wissenschaftlichkeit.

Zitat:Aufgefallen ist mir auch, dass zwei Zeckenbisse, an denen früher die Zecke von selbst abgefallen ist, so ein Knötchen gebildet haben.
PCR sehe ich auch als diagnostische Chance. PCR weist Erreger via deren DNA/DNS direkt nach und weisen bei postiven Ergebnis den Weg. Negative Ergebnisse können eine Borreliose nicht ausschliessen. Evtl. kommen für dieses Symptom auch andere Erreger in Frage. Diese sollten dann gleich mitgetestet werden, wenn die Probe gross genug dafür ist.

Zitat:Mein "Bauchgefühl" sagt mir, dass es eine Borreliose ist. Habe aber keine Ahnung, zu welchem Spezialisten man gehen soll.
Leider haben wir mittlerweile auch Spezialisten, die die Borreliose als Goldgrube entdeckt haben. Für sie ist alles gleich Borreliose, die sie dann mit zweifelhaften Tests auch gleich diagnostizieren. Auf der anderen Seite haben wir "Experten", da darf es praktisch nie eine Borreliose sein. Tatsache ist, die Borreliose kann aufgrund der grottenschlechten Diagnostika nur schwer bewiesen oder sicher ausgeschlossen werden und ist meistens eine Wahrscheinlichkeitsdiagnose, die auf Vorgeschichte, Verlauf, Symptomen, Tests, Ausschluss anderer möglicher Krankheiten und allfälligem Ansprechen auf Antibiotikatherapien basiert.

Wie du schreibst, sind deine Symptome schwach ausgeprägt. Da kann die Differentialdiagnostik schwierig werden. Du kannst eine Therapie machen, wo man nicht weiss, ob es dir danach noch schlechter geht. Ich habe schon Berichte von symptomlosen Betroffenen gelesen, die nach Therapie von positiven Tests erst richtig krank wurden. Wie gross dieses Risiko ist, kann ich nicht bewerten. Eine Therapie könnte aber auch bewirken, dass die Borreliose, wenn sie tatsächlich ursächlich ist, nicht weiter fortschreitet oder der Verlauf zumindest gebremst wird.

Kurzum, ich möchte nicht in deiner Haut stecken, denn schlussendlich musst du dich nach Abwägen von Kosten, Nutzen, Risiken und Chancen entscheiden.

Diagnostisch bieten sich Antikörpertests (Serologien) und PCR von Hautprobe an. Die Serologien können nicht zwischen aktiver und früher durchgemachter Infektion unterscheiden. Dass du eine Borreliose sicher hattest, ist durch die Wanderröte bewiesen. Wenn nebst dem ELISA (erster Suchtest) auch ein Blot (Bestätigungstest) gemacht wird, könnten die entsprechenden Banden Hinweise geben, ob bei dir ein späteres Stadium vorliegt oder mal vorgelegen hat. Ob noch aktiv oder nicht, können die Serologien nicht beantworten. In deinem Fall könnten die Tests aber auch negativ ausfallen, weil Antibiotikatherapien im frühen Stadium die Antikörperproduktion hemmen können. Oder der verwendete Testkit taugt nichts. Oder das Labor taugt nichts. Oder die Borrelien tarnen sich. Die Tests sind leider in verschiedener Hinsicht fehleranfällig. Evtl. bietet sich auch ein LTT an, der nach meiner Erfahrung nicht mehr kann als andere Tests. Aber es gibt Leute, bei denen der Test funktioniert.

Ich würde auch zu einem von der Selbsthilfe empfohlenen Spezi gehen, jedoch dabei eine gesunde Portion Skepsis bewahren. Der Spezi müsste mir beantworten können, ob und welche möglichen weiteren Zeckeninfektionen in Betracht gezogen oder ausgeschlossen werden können. Ich würde wissen wollen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Ursache für die Symptome eine andere Krankheit (jenseits von Infektionen) sein könnte und was noch ausgeschlossen werden sollte.

Für eine Arztempfehlung schreibe einen Beitrag mit aussagekräftigem Titel in dieser Rubrik des Forums:
http://forum.onlyme-aktion.org/forumdisplay.php?fid=15
oder kontaktiere eine Beratungsstelle in deiner Nähe:
http://www.borreliose-nachrichten.de/bor...e-gruppen/

Teilweise sind die Wartezeiten auf einen Termin lang und einige Spezis rechnen nur noch privat ab.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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