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Vielleicht ist ja jemand neurologisch etwas bewanderter als ich und kann mir helfen: Angenommen man hat von der Borre kribbelnde Handinnenflächen und Fußsohlen, wobei sich das Kribbeln teilweise auch auf Arme und Beine ausweitet.
Sitzen die Biester dann tatsächlich an den Nervenenden z.B. der Handinnenfläche oder können die irgendwo im Verlauf der Nerven sitzen oder gar im Gehirn, und es fühlt sich nur so an, als ob sie z.B. in der Handinnenfläche sitzen? Zählen solche Kribbelmissempfindungen schon als Neuroborreliose oder was ist da das Kriterium? Die Frage ist ja auch hinsichtlich der Wahl des AB relevant.
Viele Grüße
Markus
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Woher das Kribbeln kommt, weiss ich auch nicht. Könnte meiner Meinung auch durch Minderdurchblutung aufgrund von Gefässentzündungen auftreten.
Bei einer Neuroborreliose im klassichen Sinn ist das Zentrale Nervensystem (ZNS) beteiligt. Symptome sind da z.B. Lähmungen, Radikulitis, Enzephalitis, Meningitis, Guillan Barré-Syndrom etc., also alles Symptome, die eindeutig auf eine Beteiligung des ZNS hindeuten.
Zitat:Die Frage ist ja auch hinsichtlich der Wahl des AB relevant.
Meiner Meinung nur bedingt. Die Therapie ist grundsätzlich eine Rumpröbelei - insbesondere bei längerer Krankheitsdauer.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
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28.03.2015, 07:20
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.03.2015, 08:44 von
Pandabär.)
Bei der Borreliose im Spätstadium gibt es manchmal Neuropathien, die Kribbeln und Ameisenlaufen verursachen. Die Neuropathie kann auch im Zusammenhang mit Hautsymptomen auftreten, einer sogenannten ACA (Acrodermatitis chronica atrophicans). Davon können besonders Hände oder Füße betroffen sein.
LG
Pandabär
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28.03.2015, 08:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.03.2015, 08:36 von
Rosa45.)
Hallo Markus,
die von Dir benannten Beschwerden hängen höchst wahrscheinlich mit einer bestehenden oder durchgemachten Nervenentzündung an der Wirbelsäule zusammen.
Bei mir hat sich eine Polyneuropathie gebildet und die Entzündungherde an der Wirbelsäule sind durch eine 3 Phasen Skelettszintigraphie (Ganzkörper) gesichert, so wie auch die Lymearthritis im Knie.
Entzündungen der Gefäße wie Regi das beschreibt können ebenfalls vorkommen, habe ich auch durch, allerdings werden da die Finger abwechselnd ganz weiß und wie nach einem langen Bad schrumpelig, oder Blau weil das Blut nicht zurück fließt.
Das Kribbeln ist ein typisches erstes Zeichen das etwas an den peripheren Nervenbahnen nicht stimmt.
Da gibt es viele mögliche Szenarien, so wie Regi es aufgellistet hat.
Das eine periphere Polyneuropathie in Zusammenhang mit einer ACA zu sehen ist, das wurde durch Fr. Prof. Dr. Hoffmann in die AWMF Leilinien genommen. Sie ist allerdings Dermatologin und es müßte richtiger Weise heißen, auch in Verbindung mit einer ACA kann eine Polyneuropathie auftreten.
In Europa wird die Kausalität allerdings tatsächlich nur hergestellt, wenn andere spezifische Symptome einer Borreliose vorliegen oder typische Liquorveränderungen erhoben werden können und eine umfangreiche Ausschlussdiagnostik für andere Ursachen erfolgt ist.
Schaue in die Leitlinien der AWMF oder beim Robert Koch Institut.
Stanek et at beschreibt sehr viele Auswirkungen von Borreliose, auch teilweise unspezifische, die im Zusammenhang mit einer speziefischen Auswirkung sehr wohl der Borreliose zugeordnet werden können.
Um nur einige Beispiele zu nennen, sämtliche Erkrankungen der Augen, Polyneuropathie, Immunschwächen u.s.w.
Das wird dann aber bei vielen Ärzten sehr gerne weg gelassen, weil das nicht als "Symptom" in den AWMF aufgelistet wäre.
In diesem Zusammenhang gibt es viele Veröffentlichungen der Ärzte, die sich auf die Behandlung von Borreliose vestehen und das was dort geschrieben wird, das steht auch in den meisten wissenschaftlichen Artikeln - nur das wird dann meist einfach "vergessen" selbst bei Gutachtern die aus diesen Fachartikel zitieren.
LG Rosa
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Ich würde erstmal das Einfachste ausschliessen, nämlich B12- und/oder Ca-Mangel, die beide diese Symptome verursachen können.
VG
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Hallo Markus,
Zitat:Neurologische Symptome der chronischen Borreliose:
Sensible Missempfindungen einzelner Körperteile oder des gesamten Körpers
wie
• Dysästhesien (Kribbelparästhesien, Brennschmerzen, Taubheitsgefühle
und „Ameisenlaufen“ unter/auf der Haut, meist ohne erkennbare
Hautveränderung)
• „Elektrisieren“ und „Fließgefühle“ in der Haut und auf der Kopfhaut in
wechselnder Lokalisation und Intensität
• Juckreiz am Körper, lokalisiert oder generalisiert ohne sichtbare
Hautveränderung
Aus:
http://www.dr-hopf-seidel.de/mediapool/8...2_4-11.pdf
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Warum mir in den Abendstunden ca. 150mg Magnesium/Brausetablette hilft ? Tut es aber.
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Zunächst einmal vielen Dank für die Hinweise. Vermutlich sollte ich einmal einen Neurologen aufsuchen wegen dieser Thematik. Ich war vor einigen Jahren bei einem Neurologen, damals wegen "Sympathicusattacken" aufgrund C1-C2 Instabilität. Das Resultat war dann, dass es diese "Sympathicusattacken" nicht geben könne und ich eine Panikstörung hätte. Seither mache ich einen sehr großen Bogen um Neurologen, da sie mir unter allen Fachärzten als die uneinsichtigsten vorkommen (Diagnose Panikstörung steht schon von Anfang an fest, chronische Borreliose gibt es nicht, etc.). Falls jemand einen guten Neurologen im Raum Pforzheim/Karlsruhe kennt, wäre ich über sachdienliche Hinweise sehr dankbar. Die "Sympathicusattacken" habe ich durch einen guten Orthopäden und spezielle Übungen glücklicherweise sehr gut in den Griff bekommen, sodass ich in dieser Hinsicht die letzten 3-4 Jahre eigentlich gar keine Probleme mehr hatte.
Ich bin aber schon bestimmt 15 Jahre krank. Damals im Jugendalter wurde ich auch neurologisch durchgecheckt, da das Hauptsymptom Benommenheit war. Dort stellte sich nur heraus, dass die VEPs pathologisch erhöht waren. Zwischenzeitlich fand der Augenarzt heraus, dass sich bei mir eine beginnende Sehnervschädigung ausgebildet hat. Uniklinik Tübingen hat da aber ursächlich nichts gefunden. Bin sehr licht- und geräuschempfindlich, und habe teilweise Sehstörungen in Form von hellen Punkten oder farbigen Schlieren. Es wäre ggfs. ein Hinweis darauf, dass auch mit dem Nervensystem an sich etwas nicht in Ordnung ist.
B12-Mangel halte ich für sehr wahrscheinlich. Ich hatte aber vor einigen Jahren eine Verstärkung meines Krankheitsgefühls aufgrund einer B12-Injektion ausgelöst. Kuklinksi beschreibt diesen Effekt in seinem Buch. Eine Substitution erscheint mir aber sinnvoll, werde es nochmals probieren.