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Über die möglicherweise infektiöse Genese von Autoimmunerkrankungen
#1

Hallo,

habe mich in den letzten 2-3 Jahren intensiver mit Borreliose beschäftigt, da ich indirekt (Angehörige) davon betroffen bin.
Habe auch viel im Alten, dem Symptome ch. und hier in diesem Forum gelesen und recherchiert.
Dadurch habe ich viele Denkanstösse erhalten, viel gelernt, und verdecktes Wissen wieder freigelegt.
Gerade letztens wieder durch Urmel bin ich auf die Histaminintoleranz (HIT) gestoßen, was meine Neugier geweckt hat.
Drum habe ich mir gedacht, mache mal einen eigenen Thread auf, und schreibe mal meine Gedanken und Ansichten zum Thema Immunsystem nieder, was ja zumindest indirekt mit Borreliose zutun hat. Da sich aber beim Schreiben immer Neues auftat, ist der Beitrag doch etwas lang geraten.
Ich hoffe das geht für Euch, den Forumsbetreiber und die Mods so in Ordnung.


Lt. Histaminintolerant.de
hat Histamin sehr viele Funktionen, so beeinflusst es unter anderem allergische und Immunreaktionen, das Herz- und Kreislaufsystem (Erweiterung kapillarer Blutgefäße, Blutdruckabfall, Steigerung der Herzfrequenz), die Peristaltik des Verdauungssystems, den Schlaf-Wach-Rhythmus, die Appetitkontrolle und die Aktivität der glatten Muskulatur (Lunge, Magen-Darm-Trakt und Blutgefäße). Histamin ist essentiell in der Abwehr von schädlichen Bakterien und Viren; es wird vor allem in Mastzellen, basophilen Granulozyten (Blutbestandteil) und Nervenzellen gespeichert.
(...)Die Palette möglicher Beschwerden ist groß, aber es treten wohl nie alle Symptome gleichzeitig auf. Die Symptomatik ist von Person zu Person unterschiedlich. So gestaltet sich die Kombination von Beschwerden bei jedem etwas anders. (...)Zudem sind die Symptome, welche sich bei einer Histaminose finden lassen, sehr unspezifisch, d. h. es gibt keine typischen "Histaminsymptome". Die Beschwerden können sehr vielen anderen Dingen zugeschrieben werden. An erster Stelle sind hier Allergien und andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu nennen.
(...)Der Verzehr histaminreicher Lebensmittel ist normalerweise vollkommen unbedenklich, denn der Körper ist in der Regel in der Lage mit Hilfe des Enzyms Diaminoxidase (DAO) Histamin und weitere biogene Amine schnell abzubauen. Bei histaminintoleranten Personen ist eben dieser Abbau von Histamin und anderen biogenen Aminen durch DAO gestört.


Nun Betroffene mit HIT scheinen sich wie Betroffene mit Borreliose dem gleichen Dilemma ausgesetzt dass sie häufig einen Ärztemarathon hinter sich haben, bis sich einer findet, der Ihr Leiden als das erkennt was es ist.
Auch dürften viele Betroffene neben der Diagnose der Nahrungsmittelunverträglichkeit und Allergie wohl in psychosomatische Behandlungsformen gepresst worden sein, wie es Borreliosebetroffenen eben auch ergehen kann.
Da die Symptome derart Vielgestalt sein können gestaltet sich die Diagnosestellung wohl ebenso schwierig wie bei der Borreliose.
Darum denke ich, dass so mancher HIT Betroffene möglicherweise eine Borreliosediagnose erhalten kann, und wohl auch umgekehrt.
Gerade in Fällen, die nicht eindeutig zu diagnostizieren sind, sollte man vielleicht auch die jeweils andere Erkrankung differentialdiagnostisch in Betracht ziehen.


In letzter Zeit nun aber, habe ich zunehmend ein Problem damit, den menschlichen Organismus selbst als Ursache für eine Erkrankung zu sehen, seien es nun Autoimmunerkrankungen, psychiatrische Erkrankungen (Psychose / Depression) oder eben Histaminintoleranz.
Wenn ein Organismus sich 20 oder 25 Jahre unauffällig entwickelte und plötzlich eine "Autoimmunerkrankung", "Psychiatrische Erkrankung" oder eben eine Histaminintoleranz auftritt, dann erscheint eine exogene Ursache doch eigentlich plausibler als eine Endogene.
Gerade das Schlagwort "Autoimmunerkrankung" ist in den Köpfen der breiten Masse dermaßen verankert, dass es schon als eine Selbstverständlichkeit angesehen wird, dass sich ein Körper gegen sich selbst wendet.
Die Liste der Autoimmunerkrankungen ist lang und jeder dürfte einen Verwandten oder Bekannten haben, der an einer Autoimmunerkrankung leidet.
Ich wundere mich über die Selbstverständlichkeit, mit der Gesellschaft und Wissenschaft Autoimmunerkrankungen akzeptiert und Infektionserkrankungen negiert.
Auch für mich existierten bis vor 3 Jahren Infektionskrankheiten nur in Form von Grippe, Aids, Hepatitis, Lungenentzündungen, Harnwegs- und Wundinfektionen oder aber wenn sich die Medien mit ihren Meldungen bzgl. Schweinegrippe, Vogelgrippe überschlugen.
Natürlich treten Infektionskrankheiten immer wieder mal ins Bewusstsein von Medien, Gesellschaft und Politik.
Dann nämlich, wenn sich in Form von Impfkampangnen für die Pharmaindustrie mal wieder etwas verdienen lässt.

Nun, vielleicht aber ist ja langsam ein Umdenken in Sicht was Autoimmunerkrankungen betrifft, könnte man meinen wenn man den Artikel
"Wie entsteht eine Autoimmunerkrankung? - Was löst den Krieg im Körper aus" des WDR liest.
Doch bei genauerer Betrachtung ist von Umweltfaktoren, Antikörper, etlichen Viren (Epstein Barr-, Coxsackie-, Rötelviren) die Rede, was ja immerhin schon mal ein Anfang ist.
Auch vom Vitamin D Hormon ist die Rede, welches vor Autoimmunerkrankungen schützen soll.
Chronisch bakterielle Infektionen wie Chlamydien, Borrelien, Babesien, Rickettsien, Mykoplasmen oder auch Mycosen wurden hingegen nicht erwähnt.

Zurück zur HIT
Ob die Histaminintoleranz eine eigenständige Erkrankung ist oder aber nur ein Syndrom (Vorliegen verschiedener Symptome) scheint nicht hinreichend gesichert zu sein wie im folgenden Link nachzulesen ist.

Bei Histaminunverträglichkeit ist dieses Enzym (Anm.: Diaminooxidase) nur in geringer Menge vorhanden oder aber es ist nicht ausreichend aktiv. Die Histamin-Intoleranz tritt eigentlich nie allein auf, im allgemeinen als Folge oder Begleiter anderer Unverträglichkeiten, Allergien oder Erkrankungen.(...)
http://www.giftzwergs-seite.de/Medi/HIT/..._frame.htm

Könnte dadurch, dass Histamin essentiell in der Abwehr von schädlichen Bakterien und Viren ist, wie weiter oben beschrieben, nicht der Ansatz gegeben sein, dass Histaminintoleranz auch auf ein infektiöses Geschehen hindeutet?
Das muss jetzt nicht gleich Borreliose sein, Erreger gibt es zuhauf die den Planeten Mensch besiedeln können.
So weiß ich von einem Fall mit Nesselsucht (Urtikaria) und Quaddeln immer morgens an Handgelenken und Unterarmen, dass sich der Betroffene beinahe blutig kratzte.
Ein Hautallergietest brachte nur das Ergebnis einer Nickelallergie, was eigentlich nichts aussagt, da auf Nickel die meißten reagieren.
Zum Glück konnte in einer Stuhlprobe vermehrt Candita nachgewiesen werden. Nach einer antimykotischen Therapie war der Spuk vorbei.

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Meist macht der menschliche Organismus bei einer Krankheit das Richtige um eine Genesung einzuleiten.
Beispiel:
Erkrankt der Mensch an einer Grippe oder grippalem Infekt, so wird er sich erst mal zurückziehen, ein warmes Plätzchen suchen, sich warm zudecken.
Der Körper fängt an zu zittern und schütteln, und steigert mittels Schüttelfrost seine Körpertemperatur. Er entwickelt Fieber.
Nun gibt es viele, die bei einer Temperatur von 39°C erschrecken und meinen, dass es gut sei die Temperatur zu senken, beliebtes Mittel -> Paracetamol, naturheilkundlich -> Wadenwickel.
Sicherlich ist 39°C ein Krankheitszeichen, aber halt eben nur ein Zeichen.
Die Krankheit selber ist der grippale Infekt, also die Viren.
Der Körper aber steigert mit erhöhter Temperatur seine Infektabwehr.
Senkt man nun die Körpertemperatur in der Phase des Fieberns, behindert man den Körper in seinem Abwehrkampf.
Bei der Pflege eines fiebernden Menschen ist darauf zu achten, den Betreffenden in seinem Krankheitsverlauf entsprechend zu unterstützen. D.h. in der Phase des Auftemperierens führt man Wärme zu und schützt vor Wärmeverlust (zudecken, warme Getränke, Wärmflasche), wenn der Fiebergipfel erreicht ist nimmt man die Wärmequellen weg, und reicht kühle (nicht kalte) Getränke, macht Wadenwickel gerade so wie es dem Erkrankten wohl tut. Das Abfiebern geht häufig mit Schweißausbruch einher und kann sehr kreislaufbelastend sein wenn es in kurzer Zeit geschieht.
Da bieten sich Waschungen an um dem Betroffenen wieder ein wohliges Körpergefühl zu geben.

Bei Darminfektionen reagiert der Körper i.d.R. mit Durchfall. Dadurch wird der Darm gespült und die krankmachenden Keime werden schnellstmöglich ausgeschieden. Um die Verweildauer der infektiösen Keime nicht zu verlängern dürfen deshalb keine peristaltikhemmenden Medikamente, wie bspw. Loperamid, angewandt werden.
Zur Ernährung bietet sich leichtverdauliches an wie Tee, Zwieback, Hühnerbrühe, um den Darm nicht zu belasten und dem Körper Elektrolyte bereitzustellen. Ein Betroffener mit akutem Darminfekt wird wohl auch gerade auf solche Dinge Appetit haben.

Ähnliches Prinzip bei Husten, hier dürfen hustenstillende Medikamente nur bei trockenem Reizhusten gegeben werden, sobald der Husten produktiv wird dürfen diese nicht mehr gegeben werden und man gibt schleimlösende Mittel.

Bei akuten Erkrankungen reagiert der Körper "meistens" richtig, um mit einer Erkrankung fertig zu werden. Die Therapie besteht darin den Körper in seiner Bewältigungsstrategie zu unterstützen.
Das ist von der Schulmedizin allgemein so anerkannt.

Bei autoimmunen Erkrankungen, darunter zählen auch Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, ist der Körper, warum auch immer, in einer Abwehrreaktion. Er ist also alarmiert. Nun ist es so, dass Bestandteile des Immunsystems wie bspw. Interleukine (IL), Interferone, Tumornekrosefaktoren sehr unterschiedliche Symptomatiken auslösen und auch körpereigenes Gewebe schädigen können.
Warum aber ist bei diesen Erkrankungen das Immunsystem in Schieflage geraten?
Die Ursache von Autoimmunerkrankungen gilt weitgehend als unbekannt.
Eine genetische Disposition scheint vorzuliegen, wobei Zwillingsstudien zeigen, dass eineiige Zwillinge nur 30-50% gemeinsam an einer Autoimmunerkrankung leiden.
Desweiteren gelten rauchen, Antikörper, vorrausgegangene Viruserkrankungen als weitere mögliche Ursachen.
- Hat es durch abgeheilte Infektionen einen Knacks erhalten, der nicht mehr zu reparieren ist, dann könnten immunmodulierende Therapien möglicherweise sinnvoll sein.
- Sind es aber chronische Infektionen, wogegen der Körper sich zu wehren versucht, dann handelt man womöglich mit einer immunsuppressiven Therapie kontraproduktiv.
- Auch eine Möglichkeit könnten chronische Infektionen sein, welche selbst immunmodulierend auf das Immunsystem wirken, um selbst einen Vorteil daraus zu ziehen.
- Auch dass chemische Noxen und Schwermetalle das Immunsystem zum Überreagieren veranlassen, ist vorstellbar.

Bei Psoriasis beispielsweise wird von außen gecremt und bestrahlt wie in diesem Artikel nachzulesen ist obwohl gerade bei der Psoriasis sehr viele Begleiterkrankungen darauf hinweisen, dass es sich um ein systemisches Geschehen handelt.

Zudem leiden die Patienten häufiger als die Allgemeinbevölkerung unter weiteren Begleiterkrankungen der Psoriasis. Dazu zählen u. a. das metabolische Syndrom, Herzkreislauferkrankungen wie Arteriosklerose und Herzinfarkt, Diabetes mellitus, Morbus Crohn und Depression.
Inwiefern die Psoriasis ursächlich oder über gemeinsame Risikofaktoren mit diesen Erkrankungen in Verbindung steht, ist in den meisten Fällen noch ungeklärt.

http://www.lifeline.de/themenspecials/ps...35547.html

Andersherum könnte man auch fragen, ob Menschen, die "nur" an Arteriosklerose, Diabetes mellitus, Morbus Crohn und Depression leiden, nicht das Glück haben, auch noch am Symptom der Psoriassis zu leiden?
Es wird gefragt ob die Psoriasis ursächlich ist, das heisst, sie wird als eigenständige Erkrankung gesehen und nicht als möglicherweise ein Symptom.
In diesem Artikel nicht erwähnt ist die ebenfalls häufig vorkommende Psoriasisarthritis.
Das Risiko bei Psoriasis eine Arthrits auszubilden liegt je nach Quelle bei
10% - 20% http://flexikon.doccheck.com/de/Psoriasis-Arthritis
5 bis 15 % http://dgrh.de/psoriasisarthritis.html
5-10 % http://www.psoriasis-arthritis.org/

Morbus Crohn, Arthritis, Psoriasis sind allgemein als Autoimmunerkrankungen bekannt und eine chronische Entzündung ist als Ursache akzeptiert.
Lt. oben genannten Artikel liegt auch bei Diabetes mellitus ein entzündliches Geschehen vor.
Und auch bei der Depression mehren sich die Hinweise, dass Entzündungsmediatoren (Zytokine) am Krankheitsgeschehen zumindest beteiligt, wenn nicht sogar verursachend sind, wie ich in einem anderen Beitrag versucht habe zu verdeutlichen.

Morbus Crohn, Depression, Arthritis und Psorisasis gemeinsam, ist der schubförmige Verlauf. Wobei man bei der Depression nicht von Schub sondern von Episode spricht.
Schubförmige Krankheitsverläufe sind häufig auch bei Infektionskrankheiten mit chronischem Verlauf, z.B. Hepatitiden, Tuberkulose, Malaria, Syphillis oder eben Borreliose, zu finden.
Lt. Wikipedia scheinen sich die Hinweise das Morbus Chron eine infektiöse Ursache hat zu verdichten.
Das Mycobacterium avium paratuberculosis induziert beim Menschen spezifische Antikörper. Diese Antikörper werden im Blut von bis zu zwei Dritteln aller Morbus-Crohn-Patienten gefunden. Zurzeit laufen Untersuchungen, ob die Patienten erfolgreich mit einer Antibiotikakombination behandelt werden können. Demnach scheint eine Multi-Antibiotika-Therapie zu ersten Behandlungserfolgen in USA und Australien geführt zu haben.

Das Immunsystem ist ein komplexes Netzwerk aus verschiedenen Organen, Zelltypen und Molekülen.
Interleukine, die Botenstoffen des Immunsystems, bspw
(...)vermitteln die Kommunikation zwischen Leukozyten, aber auch anderen an der Immunreaktion beteiligten Zellen (z. B. Makrophagen) (...)
Die Wirkung der Interleukine ist dabei höchst unterschiedlich. Während IL-2 von der T-Zelle ausgeschüttet wird und positiv auf das Wachstum dieser Zelle wirkt, hemmt IL-10 die Aktivität der Makrophagen und dämmt die Abwehrreaktion ein. Interleukine regen also spezifisch bestimmte Zellen des Immunsystems zu Wachstum, Reifung und Teilung an oder verhindern genau diese Prozesse der Aktivierung.


Ich möchte hier mal kurz Funktionen von 3 Interleukinen anreissen, um zu veranschaulichen wie vielfältig ein einzelnes Interleukin wirken kann. (Quelle Wikipedia)
  • IL1β ist ein Stimulator der Neurone, die im Hypothalamus Corticotropin Releasing Hormone ausschütten und führt darüber zu einer Stimulation von ACTH und der Kortisonausschüttung in den Nebennieren bei Entzündungsreaktionen.
  • Im Knochenmark bewirkt es die vermehrte Freisetzung neutrophiler Granulozyten.
  • IL1β triggert über den aktivierten Interleukin-1-Rezeptor Typ 1 in Endothelzellen (über NF-κB) die Transduktion von Cyclooxygenase-2 und führt darüber zu einer vermehrten Bildung von Prostaglandin-E2
  • IL1β triggert die Interleukin-6-Freisetzung.
  • Interleukin-2 regt Proliferation (Wachstum/Vermehrung )und Differenzierung von B- und T-Lymphozyten an.
  • Simuliert die Produktion verschiedener anderer Interleukine, Interferone und Tumornekrosefaktoren.
  • Aktiviert Ztotoxische Zellen, wie Natürliche Killerzellen und lymphokinaktivierte Killerzellen und tumorinfiltrierende Lymphozyten, beziehungsweise regt diese zur Proliferation an.
  • Stimuliert in aktivierten Makrophagen die Zytotoxizität.
  • Interleukin-12 hat zentrale Funktion in der Anstoßung und Fortdauer einer T-Helferzell-1-Immunantwort (zelluläre Abwehr) und hat Einfluss auf den Verlauf von intrazellulären Infektionen.
  • Einige Mikroorganismen wie z.B Candida albicans besitzen Interleukin-12 hemmende Faktoren.

Das sind nur 3 der in Wikipedia aufgeführten mindestens 16 Interleukine.
Möglicherweise gibt es noch welche die bisher noch nicht entdeckt wurden.
All die anderen Entzündungsmediatoren (Histamin, Serotonin, Prostaglandine, Leukotriene, Bradykinin, Substanz P, ...) und sonstigen Bestandteile wie Granulozyten, Makrophagen, Natürliche Killerzellen, Dentritische Zellen, T-Lymphozyten, B-Lymphozyten, Antikörper, Komplementsystem noch gar nicht erwähnt.
Wer will dieses komplexe System bis ins Detail verstehen?

Oben habe ich erwähnt, dass der Körper "meist" das Richtige macht, um sich gegen eine Infektion zu erwehren.
Nun mag es Erreger geben, die dem Körper überlegen sind, die der Körper möglicherweise nicht besiegen kann, aber die er imstande ist in Schach zu halten. Möglicherweise reagiert er darauf mit einer erhöhten Entzündungsbereitschaft und begibt sich in eine Schieflage, was jedoch Kolateralschäden verursachen könnte, sprich: Entzündung körpereigener Gewebe. Am Beispiel der Psoriasis könnten die Hautsymptome für den Körper erstmal das kleinere Übel sein. Er kompensiert sozusagen indem er einige Parameter hochsetzt, andere herunterfährt. Das kann natürlich bedeuten, dass einige Werte nicht der Norm entsprechen, welche ja i.d.R. an jungen Gesunden festgelegt werden. Diese Werteverschiebung mag aber möglicherweise für das Immunsystem von Vorteil sein.
Wer nun versucht die Werte an die eines jungen Gesunden anzugleichen, handelt möglicherweise ebenso kontraproduktiv wie jemand der einen Kranken am Auffiebern hindert.
Gerade bspw. bei der Cortisonlangzeittherapie sind Nebenwirkungen mannigfaltig, sie reichen von Steroid Akne, Depression, Psychose, Arteriosklerose-Risikoerhöhung, Erhöhung der weißen Blutkörperchen wenn auch nur mäßig, Bauchspeicheldrüsenentzündung, u.v.a.
Diese Symptome, die ich aufgeführt habe, es gibt noch wesentlich mehr, deuten alle auf eine Beteiligung des Immunsystems hin, könnten also ein Hinweis sein, dass sich das Immunsystem dergestalt verschiebt um weiterhin in Abwehrstellung zu sein.
Möglicherweise erkauft man sich die Freiheit eines Leidens für ein anderes.
Das mag für den Betroffenen erstmal Linderung schaffen, aber eben keine Heilung. Bei der Komplexizität des Immunsystems dürfte es schwer werden vorherzusagen wie das Immunsystem reagiert wenn man einzelne Werte manipuliert.
Gerade komplexe Systeme haben durch ihre Komplexizität die Möglichkeit auf äußere Einflüsse und veränderte Bedingungen zu reagieren und zu kompensieren. Viele Erscheinungen einer Krankheit sind möglicherweise das Bild einer Kompensation und deren Symptome ein Ausdruck der Reaktion.
Häufig habe ich von NEM gelesen, von denen sich viele eine positive Wirkung auf das Immunsystem versprechen. Auch von Vitamin- und Mineralstoffspiegelbestimmung hab ich schon desöfteren gelesen, und dass danach suppstituiert wird. Nun will ich nicht behaupten, dass NEM grundsätzlich falsch sind, aber ich behaupte, dass sich keiner einer positiven Wirkung oder dem nichtvorhandensein einer möglicherweise schädigenden Wirkung sicher sein kann.

Gerade bei Autoimmunerkrankungen wird immer wieder die Genetik als Ursache angeführt, so könnte doch auch gut möglich sein, dass die Immunsysteme der Betroffenen individuell auf gleiche auslösende Faktoren reagieren, bzw. genetisch Verwandte auf einen Erreger gleich reagieren.
Da die Ursachen von Autoimmunerkrankungen nicht bekannt sind, ist keine kausale Therapie möglich. Autoimmunerkrankungen können daher nur symptomatisch behandelt werden (entzündungshemmend, beziehungsweise immunsupprimierend).(...)
Es sind hunderte Autoimmunkrankheiten bekannt, wovon allein etwa 400 Erkrankungen dem "Rheumatischen Formenkreis" zugeschrieben werden. Das Spektrum der erkrankten Organe ist groß. Es muss angenommen werden, dass praktisch jedes Organ oder Gewebe Ziel einer Autoimmunerkrankung sein kann.

https://de.wikipedia.org/wiki/Autoimmune...g#Therapie

Jahrzehntelang wurden sämtliche Autoimmunerkrankungen mit nur wenigen, immergleichen Substanzen behandelt.
Kortison, Immunsuppressiva, Zytostatika (Methotrexat, Azathioprin, Cyclophosphamid, Cyclosporin A), Nicht-steroidale Antiphlogistika (z.B. Azulfidine).
Mit wenigen Medikamenten in einem komplexen System, wie dem Immunsystem zu agieren, mutet in etwa an wie der Aderlass im Mittelalter, womit man beinahe jede Erkrankung zu behandeln versuchte.
Zwar sind in den letzten Jahren in der Immunologie große Forschungsanstrengungen unternommen worden, und etliche neue Medikamente wurden entwickelt, so dass die Zahl der immunmodulierenden Medikamente zunimmt. Wie aber soll gewährleistet werden, dass Erkrankungen eines so komplexen Systems mit einer Vielzahl an Erkrankungsformen und einer Vielzahl an Medikamenten stets eine adäquate Behandlung erhalten?
Ist das große Vertrauen in das Gesundheitssystem und die Schulmedizin und das geringe Vertrauen in die Jahrmillionen lang währende Evolution des Immunsystems berechtigt?
Nun kann man einwenden, dass Autoimmunerkrankungen aber existieren, das Immunsystem scheinbar bei einigen versagt und man sich nunmal auf die Schulmedizin verlassen muss.
Sollten aber Autoimmunerkrankungen oder zumindest einige davon durch chronische Infektionen hervorgerufen werden, so muß man auch bedenken, dass auch Krankheitserreger eine mindestens ebensolange Evolution hinter sich haben, wie das menschliche Immunsystem und eine Immuntherapie keine kausale, ursächliche Therapie ist.
Sollten chemische Verbindungen und Stoffe der Neuzeit dafür verantwortlich sein, hatte das Immunsystem keine Chance sich damit auseinanderzusetzen, und die ursächliche Therapie wäre das Vermeiden und das Verbot dieser Stoffe, wie beispielsweise Bisphenol A (BPA), das eine östrogene Wirkung aufweist.



Bzgl. komplexer Systeme möchte ich zum Schluss noch ein Beispiel aus der Natur anbringen, womit ich veranschaulichen möchte, dass in der Folge nicht alles schlecht ist was auf den ersten Blick so erscheinen mag.

Wenn ein mächtiger Sturm einen Wald verwüstet, alte Bäume fällt, werden die Borkenkäfer (allgemein als Schädling bekannt) mit als erstes von den vielen Baumleichen profitieren und sich explosionsartig vermehren. Ihre Larven fressen sich durchs Holz und bieten Pilzen bessere Bedingungen sich anzusiedeln und das Holz zu zersetzen welches als Nährstoffe den jungen aufstrebenden Bäumen, die jetzt mehr Licht erhalten zur Verfügung stehen.
Von den vielen Borkenkäferlarven und abgestorbenen Baumstümpfen profitieren wiederum die Spechte, die Nahrung und gute Nistbedingungen vorfinden.
Das belassene Totholz ist nicht nur für die Vögel, Käfer und Pilze eine Bereicherung: auch schützt es die Verjüngung vor Wildverbiss, Austrocknung, Frost, Erosion und Schneeschub. Das vermodernde Holz bietet die besten Voraussetzungen für das Keimen der nächsten Waldgeneration. Vögel und andere Tiere säen in die ehemaligen Fichtenflächen Laubbäume wie Vogelbeeren und Buchen und reichern die Verjüngung an.
Auszug aus Greenpeace München.de



Gruß Huwe

Die von mir angegebenen Link's möge jeder selbst beurteilen. Für deren Richtigkeit gebe ich keine Garantie und übernehme keine Verantwortung.
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#2

Hallo Huwe,

danke für die Zusammenstellung deiner Gedanken. Interessant in dem Zusammenhang der Autoimmunerkrankungen finde ich z.B. auch die Tatsache, dass Borrelien in der Lage sind, mit körpereigenen Zellen Lipide auszutauschen. http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=1433

Passiert das in einem gut oder sowieso schon überstiumlierten Immunsystem, wird das Immunsystem mit einiger Wahrscheinlichkeit die körpereigenen Zellen angreifen können, wenn die Antigenantwort auf den Körperzellen verankert wurde. Sad

Ebenso interessant finde ich den Einfluss der Borrelien selbst auf die Interleukinproduktion http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=1630

Ich denke bezüglich Infektionen und Auotimmunerkrankungen gibt es nicht nur bei Borrelien sehr viele unbeschriebene Blätter.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: Ponti , USch4 , leonie tomate , huwe17 , Luna , Katie Alba , Amrei , Amelie 46
#3

Beim googeln nach Autoimmunkrankheiten und Histamin bin ich über diesen Umweg auf diesen thread hier von Huwe gestoßen.

Mit meinen zur Zeit vielen unklaren Problemen recherchiere ich zu diesem Themenkomplex.

Ich hatte schon einen eigenen thread aufgemacht, da es mir kein Zufall zu sein scheint, daß meine Gelenkschmerzen, besonders in den Schultern, die Anschwellung der Nasenschleimhäute, Atemwege und Gesicht, juckende Haut, Druck im Kopf bis Schwindel und physikalische Urtikaria durch Druck und Reibung, depressive Phasen usw. so oft oder fast immer zusammen auftreten.

Das kann also alles irgendwie zusammenhängen, ich würde gern dazu weitere Informationen bekommen wollen. Auch hätte ich gern neuere Informationen von Huwe dazu.

Viele Grüße von Oolong.

Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheit bei,
als alle Kunst der Medizin.


Wolfgang Amadeus Mozart
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Thanks given by: Rosenfan , leonie tomate , Waldgeist , Amrei
#4

Hallo Olong,

zum Thema Histaminunverträglichkeit habe ich mich jetzt nicht weiter reingehängt.
Ich habe ja oben geschrieben

"So weiß ich von einem Fall mit Nesselsucht (Urtikaria) und Quaddeln immer morgens an Handgelenken und Unterarmen, dass sich der Betroffene beinahe blutig kratzte.
Ein Hautallergietest brachte nur das Ergebnis einer Nickelallergie, was eigentlich nichts aussagt, da auf Nickel die meißten reagieren.
Zum Glück konnte in einer Stuhlprobe vermehrt Candita nachgewiesen werden. Nach einer antimykotischen Therapie war der Spuk vorbei."


Da würde ich an Deiner Stelle auf jeden Fall mal weiter dran bleiben, da Du ja wohl auch noch das Symptom der Urtikaria hast wie Du in diesem Thread beschreibst, zumal eine Candidainfektion wohl sehr mannigfaltige Symptome verursachen kann.

Ich sehe Pilzinfektionen von der Schulmedizin als ebenso fahrlässig unterbewertet an wie bspw. Infektionen mit Chlamydien, Borrelien, Babesien, Rickettsien, Mykoplasmen ...
Auf Stuhlproben alleine würde ich mich aber nicht verlassen.
Eher auf Versuch macht kluch.
Zu Pilz bzw. Candidainfektionen habe ich hier und hier etwas geschrieben, wenn's Dich Interresiert.

Hoffe Dir etwas weitergeholfen zu haben.

Gruß Huwe

Die von mir angegebenen Link's möge jeder selbst beurteilen. Für deren Richtigkeit gebe ich keine Garantie und übernehme keine Verantwortung.
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#5

Hallo Oolong,

ich bin mir nicht sicher, ob diese Seite schon erwähnt wurde. Ich stell sie einfach mal rein, ohne mir jetzt alles durchgelesen zu haben.

Gruß - Rosenfan

Älter werden ist die einzige Möglichkeit länger zu leben!
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#6

Danke Rosenfan, ich bleibe auf alle Fälle dran, die Atemnot nimmt Formen an, daß ich was für den Notfall brauche, morgen habe ich Termin bekommen bei der Allergologin.

Die Beschwerden beginnen, bevor ich früh den ersten Happen gegessen habe, dickes Gesicht usw., hatte es schon geschrieben.

Diese Schweizer Interessengemeinschaft ist gut, da habe ich viel gefunden.
http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...657&page=2

Beste Grüße, Oolong.

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Wolfgang Amadeus Mozart
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Thanks given by: Niki , Waldgeist
#7

Zitat:Die Beschwerden beginnen, bevor ich früh den ersten Happen gegessen habe, dickes Gesicht usw., hatte es schon geschrieben.

Oolong, das hört sich aber nach Hausstaubmilben an. Schon mal darüber nachgedacht?

Enkelkinder haben damit Probleme und jetzt spezielle Bettwäsche.

Gruß - Rosenfan

Älter werden ist die einzige Möglichkeit länger zu leben!
Aber alt werden ist nichts für Feiglinge...


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Thanks given by: Waldgeist
#8

@ Rosenfan

Auf die gängigen Allergene bin ich getestet worden, positiv nur Katze, Pferd, Schimmel,

HS-Milben negativ getestet und ich habe da auch selbst Provokationstests gemacht ohne zu niesen und so,

echt schlimm waren Schokolade und Obergäriges Bier wie Hefeweizen,

mal sehen, was morgen gesagt wird.

LG Oolong

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Wolfgang Amadeus Mozart
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Thanks given by:
#9

Aus #1 (Danke dafür)
Zitat:Ich wundere mich über die Selbstverständlichkeit, mit der Gesellschaft und Wissenschaft Autoimmunerkrankungen akzeptiert und Infektionserkrankungen negiert.
Auch für mich existierten bis vor 3 Jahren Infektionskrankheiten nur in Form von Grippe, Aids, Hepatitis, Lungenentzündungen, Harnwegs- und Wundinfektionen oder aber wenn sich die Medien mit ihren Meldungen bzgl. Schweinegrippe, Vogelgrippe überschlugen.
Natürlich treten Infektionskrankheiten immer wieder mal ins Bewusstsein von Medien, Gesellschaft und Politik.
Dann nämlich, wenn sich in Form von Impfkampangnen für die Pharmaindustrie mal wieder etwas verdienen lässt.


Zitat:Autoimmunkrankheit eine Infektion?

Bei Autoimmunkrankheiten allerdings entsteht eine Reaktion, die fälschlicherweise den eigenen Körper ins Visier nimmt. Bis jetzt haben Wissenschaftler immer postuliert, dem Immunsystem würde Sicherheitsbarrieren entgleiten, die die „Toleranz“ den eigenen Geweben gegenüber sichern. Dies sei genauso falsch wie das „Self-Non-Self“-Paradigma, sagt Matzinger. In vielen Fällen sei das Immunsystem gar nicht schuld, die Ursachen für den fehlgeleiteten Angriff suche man an der falschen Stelle. Und dann, in Frankfurt, führt sie ihr erstes Beispiel vor. 1975 erschienen in der kleinen Stadt Lyme im amerikanischen Bundesstaat Connecticut ungewöhnlich viele Kinder mit starken Gelenkschmerzen, die die Ärzte zunächst auf „Juvenile Rheumatoide Arthritis“ zurückführten - eine Autoimmunerkrankung, die Gelenke befällt. Jahre danach stellte es sich allerdings heraus, dass die Kinder aus Lyme in Wirklichkeit nicht an rheumatoider Arthritis litten, sondern an einer durch Zecken hervorgerufenen Infektion - der Borreliose. Matzinger fordert ihre Zuhörer heraus: Wie viele Fälle von rheumatoider Arthritis sind in Wirklichkeit eine Infektion, deren Erreger man noch nicht entdeckt hat?
Aus:
http://www.faz.net/aktuell/wissen/medizi...97474.html
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Thanks given by: TomTom , huwe17 , Hydrangea , Luddi , Waldgeist
#10

Ich melde mich wieder, nachdem ich vorige Woche bei der Allergologin war.
Es ist eine Praxisgemeinschaft von Mutter und Tochter, beide zuständig für Haut und Liebe sowie Allergien. Bisher war ich bei der Tochter, wegen deren Krankheit diesmal bei der Mutter, beide haben mich auf gleiche Weise beraten und behandelt.

Neben einem neuen Notfallset für alle Fälle bekomme ich jetzt für 10 Tage Ebastin Aristo.

Hat jemand Erfahrungen mit dem Medikament gemacht?

Ich bin nun am Testen, werde es heute Abend mit unserem Freiberger Glühbier versuchen, einer Mischung aus Bockbier und Kirschsaft 60:40 als Heißgetränk, schmeckt lecker, hat mich aber histaminmäßig schon mal ausgehebelt.

Beste Grüße, die Oolong.

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Wolfgang Amadeus Mozart
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Thanks given by: Waldgeist


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