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Borreliose - ja, oder nein?
#1

Hallo liebe Forumer! Ich habe eine 7 Jahre anhaltende Odyssee hinter mir.
Alles fing vor rund 7 Jahren im Sportunterricht an. Plötzlich war da dieser Schwindel und diese Benommenheit. An dem Tag war es wirklich schwül, deshalb ging man davon aus, dass es vom Wetter kam. Der Blutdruck war hoch, wohl wegen des Sportunterrichts. Der Schwindel verschwand dann nach einigen Tagen wieder, die Benommenheit blieb aber bis heute bestehen. Ich bekam kurz darauf auch Sehstörungen und ging deswegen zum Augenarzt. Kaum sah er mir in die Augen, sagte er, ich hätte eine entzündete SD und müsste schleunigst zum Arzt. Meine Eltern brachten mich zum Arzt, Blutwerte waren i.O. Ultraschall wurde ebenfalls gemacht, alles i.O. Trotzdem ging es mir nicht besser. So vergingen die Jahre und ich bekam wegen dieser Benommenheit immer öfter Panikattacken, weswegen mich meine Eltern wieder zum Arzt brachten. HWS sei schief, stand im Befund. Ich ging zur Physio, keine Verbesserung. Aufgrund einer neuen, latenten UF der Schilddrüse habe ich diese noch abklären lassen, bis auf den erhöhten TSH alles i.O.

P.S. War beim Neurologen, auch alles i.O. NNH auch okay.
Hier meine Symptome (nicht alle, es sind ziemlich viele) :

-Benommenheit, am Anfang auch Schwankschwindel
-Gangunsicherheit
-Habe vor dem Anfang der Benommenheit stark zugenommen, obwohl ich als Kind immer stockdünn war
- Weiße Flecken auf der Haut, extrem trockene Haut
-Laktoseintoleranz kam in den letzten 2 Jahren dazu
-erhöhte Leberwerte
-Abgeschlagenheit, an manchen Tagen komme ich kaum aus dem Bett
-Häufig belegte Stimme, hört sich für Andere so an, als fiele es mir schwer, zu sprechen
- Magenbeschwerden
- Verspannungen (Nacken, Schultern), oft Gelenkschmerzen
- Konzentrationsstörungen, als hätte ich ein Holzbrett vor der Stirn, welches sämtliches Wissen abblockt
- Stirndruck, bzw. Druck hinter den Augen
-Sehstörungen (Lichtemfpindlichkeit)
- Nach dem Sport Verschlimmerung + Depris
- Oft Gelenkschmerzen, die plötzlich auftreten



BW vom 27.03.2015

Ferritin [13 - 159] 40.4
CRP [-5] 3.0 mg/dl
TSH1 [0,27 - 4,2] 3.76 mU/l ( Habe Thyroxin verschrieben bekommen, ohne Besserung der Symptome bis jetzt)
GPT [10-35] 45, wie auch schon im letzten Jahr erhöht.

Bin dann darauf hingewiesen worden, die Borreliose-AK testen zu lassen, weil ich ca. 33 Symptome auf einer Liste gefunden habe, die von einer auf Borreliose spezialisierten Ärztin herausgegeben wurde.
Hier die Ergebnisse :

Borrelien IgG-AK (-9) 6,7
Borrelien IgM-AK (-9) 4,1

AK sind vorhanden, aber nicht erhöht. Kann man da trotzdem von einer Erkrankung sprechen? Meine Hausärztin sagte jedenfalls, dass ich mal nach einem Borreliose Spezi suchen sollte, der sich mich und die Werte mal genauer anschaut.

Ich hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt :)

LG Mius
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Thanks given by:
#2

*schubs* :)
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#3

(21.04.2015, 12:39)Mius95 schrieb:  TSH1 [0,27 - 4,2] 3.76 mU/l ( Habe Thyroxin verschrieben bekommen, ohne Besserung der Symptome bis jetzt)

Allein hierzu gibt's viele Fragen, v.a. wo sind die freien Werte? Wie ist die Dosis und für wie lange? Eine Einstellung nur nach TSH funktioniert in den allerwenigsten Fällen. Gibt's auch Werte zu anderen Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen?
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Thanks given by: Valtuille , urmel57
#4

Hi Mius,

Deine Beschwerden sind für viele hier nicht untypisch und könnten mit einer Borreliose (oder einer anderen Infektion) zusammenhängen, zeigen sich auch bei vielen anderen Erkrankungen und werden von Ärzten gerne als "unspezifisch" bezeichnet.

Der Antikörpersuchtest (Elisa) war negativ, das schließt eine Borreliose jedoch nicht zwangsläufig aus. Vor allem bei kurzer Krankheitsdauer ist er oft noch negativ, bei längerer Dauer wird offiziell behauptet, dass die Tests zuverlässig sind, was nur die halbe Wahrheit ist, da es sehr viele unterschiedliche Tests gibt, von denen nicht alle wirklich gut sind.
Im Idealfall wird der Bestätigungstest (Westernblot oder Immunoblot) mitgemacht, der auch bei negativem Suchtest positiv ausfallen kann.
Ein positiver Test beweist jedoch keine aktive Infektion oder einen Zusammenhang zu deinen Beschwerden.
Eine weitere Abklärung wäre nicht verkehrt, ich würde aber auch andere Ursachen in betracht ziehen, die ganz unterschiedlich sein können.

Wie angemerkt ist der TSH nicht sehr aussagekräftig, FT3/4 und Antikörper gegen die Schilddrüse wären da interessant.
Ebenso können Vitamin- und Mineralien-Mangel einiges an Probleme auslösen, woran man denken sollte, auch bei deiner Laktoseintoleranz.

Ist ein Zeckenstich erinnerlich (oder eine Wanderröte oder ein rotes, dickes Ohrläppchen "Lymphozytom")?
Es gibt auch viele weitere Infektionen, die deine Beschwerden auslösen können, u.a. Chlamydien, Bartonellen, Rickettsien oder Anaplasmen/Ehrlichien. Einige davon können z.B. für die erhöhten Leberwerte verantwortlich sein (aber auch einige Medikamente, falls du welche einnimmst).
Auch virale Infektionen, wie EBV, können solche Beschwerden verursachen, wobei eine Reaktivierung nicht immer einfach festzustellen ist.

Zudem könnten Auto-Immunerkrankungen vergleichbare Beschwerden auslösen, was man auch abklären kann.

Gibt es sonstige Auffälligkeiten bei den Laboruntersuchungen (z.B. bei Leukozyten) oder vermehrte Infekte oder häufig erhöhte/erniedrigte Körpertemperatur?

Vergessen werden auch öfters Allergien, die unterschiedlichste Beschwerden machen können, was nicht immer einfach festzustellen ist. Diese können im Wohnumfeld (Schimmel, Haustiere etc.), Ernährung (wie bei dir Lactoseintoleranz) aber auch z.B. bei Zahnersatzmaterialien oder Zahnspangen (da du vom Sportunterricht sprichst, wäre hier ein zeitlicher Zusammenhang überlegenswert), was jedoch nur selten beachtet wird.


Wie du siehst, ist es alles sehr schwierig und komplex, bei der Borreliose ist die Diagnostik sehr unzuverlässig, weshalb im Idealfall vorher andere Ursachen ausgeschlossen werden sollten, was aber selten wirklich vollständig geschieht.

Zum Einlesen hier noch die Forumsinternen Erstinformationen
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=177
Und noch der Hinweis auf eine Facebook-Jugendgruppe, die für dich vielleicht interessant ist:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=1649

The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world
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Thanks given by: Niki , urmel57 , Filenada , leonie tomate , Katie Alba , Regi , Amy , Nala
#5

Hallo Mius,

ich würde mich an Deiner Stelle einmal zu einem Spezialisten für die Halswirbelsäule begeben.

Vieles was Du schreibst kann zu einer Infektion passen, aber was Du beschreibst gerade mit der "schiefen Halswirbelsäule" und das Deine Beschwerden pötzlich nach dem Sport aufgetaucht sind, kann auch auf die Kopfgelenke oder oberen Gelenke der HWS hindeuten.

Hier überschneiden sich unspeziefische Beschwerden bei vielen Ursachen sehr häufig.

LG Rosa
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Thanks given by: urmel57 , Katie Alba , Regi
#6

Von einem auf SD-spezialisierten Endokrinologen weiß ich, dass TSH > 2.5 pathologisch ist.
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Thanks given by: Filenada
#7

Kleine Anmerkung zur Halswirbelsäule: Ich hatte seit dem Beginn der Erkrankung auch massive Beschwerden mit der Halswirbelsäule (ohne Auffälligkeiten im MRT), extrem starke schmerzmittelresistente Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich.
Ich habe zum Glück eine ganz tolle sanfte Chiropraktikerin hier in Berlin, die Sanfte (!!!) Chiropraktik macht (also um Gottes Willen kein Einrenken oder gefährliche Manipulationen, sondern sanftes Massieren an den Nervenenden).
Was sehr ungewöhnlich war, war die Tatsache, dass sie jedes Mal die Schmerzen wegbekam - diese aber nach kürzester Zeit (teilweise innerhalb von 3 Tagen) wieder da waren.

Als ich dann endlich die Diagnose hatte sagte mir meine Borrelioseärztin, dass HWS-Probleme sehr häufig bei Borreliose vorkommen (Bannwarth-Syndrom).

HWS-Beschwerden müssen also definitiv nicht von einer Borreliose kommen, es ist aber möglich, dass sie daher kommen. Ich bin sie zum Glück fast ganz wieder los durch die Borreliose-Behandlung Biggrin

Werde auch du Mitglied bei OnLyme - ich bin dabei: http://www.onlyme-aktion.org

Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen.
Den Vorhang zu und alle Fragen offen
(Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuan)
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Thanks given by: Amy , Regi
#8

(21.04.2015, 19:50)Katie Alba schrieb:  HWS-Beschwerden müssen also definitiv nicht von einer Borreliose kommen, es ist aber möglich, dass sie daher kommen. Ich bin sie zum Glück fast ganz wieder los durch die Borreliose-Behandlung Biggrin

Da kann ich mich auch anschließen. Bevor meine Borreliose wie ein Vulkan ausgebrochen ist, hatte ich knapp zwanzig Jahre immer und immer wieder mal hier und mal da etwas, u. a. auch starke HWS-Probleme, die trotz der goldenen Hände meiner Physiotherapeutin immer wiederkamen. Damals diagnostizierten Hausarzt wie auch Therapeutin Verspannungen durch meinen sitzenden Job und wegen einer Fehlstellung der HWS. Letztere sieht man auch auf dem Röntgenbild. MRT wurde nie gemacht. Seit ich die zweijährige nonstop-Antibiose gemacht hab, gibt's diese HWS-Probleme nicht mehr. Obwohl ich denselben Job hab und auch sicher bin, daß sich die HWS-Fehlstellung nicht durch Zauberhand geändert hat...

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: Katie Alba , Regi
#9

(21.04.2015, 12:39)Mius95 schrieb:  Hallo liebe Forumer! Ich habe eine 7 Jahre anhaltende Odyssee hinter mir.
Bei mir lag die Infektion ähnlich lange zurück (9 Jahre) bevor ein LTT zumindest den Hinweis gab, dass es Borrelien sind. ELISA und Westernblot zuvor waren negativ und ein Dutzend Ärzte konnte mir nicht helfen

Erst als ich mir selbst Doxycyclin besorgt hatte, kam ich wieder langsam zurück unter die lebenden. Mittlerweile habe ich eine AB THeraphie bei einem Spezialisten hinter mir und die meisten Symptome sind verschwunden.

Ich würde an deiner Stelle einen LTT machen lassen - den musst du aber i.d.R. selbst bezahlen. ***

*** Editiert: Trotz Verständis für die Not und Probleme einen geeigneten Arzt zu finden, können wir die Aufforderung zur Selbstbehandlung mit verschreibungspflichtigen Mitteln als Alternative hier nicht dulden. Medizinischen Laien ist darüber hinaus grundsätzlich untersagt Diagnosen zu stellen und auch Therapien zu empfehlen. Verschreibungspflichtige Arzneimittel unterliegen noch dazu (auch aus gutem Grund!) einem verschärften Gesetz. Nicht nur der Ersteller des Posts, auch wir als Forenbetreiber "dürfen" uns im Zweifelsfall dann auch juristisch rechtfertigen, wenn so was schiefgeht. Gruß Moderator
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Thanks given by: neumaex , Regi
#10

(22.04.2015, 16:06)Mainz06 schrieb:  oder einfach mal Doxycyclin nehmen, evtl. zeigt sich schon eine Wirkung. Die Nebenwirkungen sind verkraftbar.

Auch wenn dieser Rat gut gemeint ist, kann ich nur davon abraten, Antibiotika auf eigene Faust zu nehmen! Ich finde es zudem unverantwortlich, solche Ratschläge hier zu geben. Antibiotika sind keine Smarties, die man "einfach mal" probieren kann.
Wichtig sind regelmäßige und engmaschige Kontrollen des Blutbildes, da man nämlich NICHT jede Nebenwirkung merkt. Mich zum Beispiel hat ein Antibiotikum mal in die Notaufnahme gebracht, da es eine (von mir nicht bemerkte) Leukozytose verursacht hat. Also Finger weg von Alleingängen!!

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

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Thanks given by: urmel57 , Rosa45 , AnjaM , Niki , Regi


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