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Wie geht ihr mit euren Ängsten um? (Zukunft, Heilung...etc.)
#1

Hallo an alle,

die eigentliche Frage steht oben schon. Wie geht mit diesen Ängsten um? Ich weiss es nicht so recht. Ich habe immer wieder Symptome und hab echt Angst, diese Dinger nichtvmehr weg zu bekommen. Ich kann nicht mehr wirklich am täglichen Keben teilnehmeb, bin oft nur in Gedanken....etc.
Weihnachten ist si weit weg für mich. Wegen mir kann es ausfallen :-(
Es reicht ja nicht dass ich eh schon immer wieder mal mit Depris zu kämpfen hab, NEIN die Borrelien und wahrscheinlich Kos finden es da oben auch ganz toll.
Ich hab kein Plan, was ich mir selbst noch sagen soll. Den Gang zum Psychologen hab ich auch schon in Erwägung gezogen, einfach zur Unterstützung um damit besser leben zu können. ABER, ich habe keine Lust zu einem zu gehen, der das nicht nachvollziehen kann und mir an die Backe labert: sie haben so viel AB genommen Sie KÖNNEN gar nichts mehr haben .
Spezi steht in 2 Wochen an, was da rauskommt bin ich mal gespannt.

Vielleicht habt ihr ja Tips oder ein paar aufmunternde Wirte.

Liebe Grüsse
mamarie

♥ immer Kopf zur Sonne ♥


http://www.verschwiegene-epidemie.de/
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#2

RECHTSCHREIBFEHLER= HANDY

♥ immer Kopf zur Sonne ♥


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#3

Ja Mamarie,

die Durchhalteparolen gehen einem irgendwie aus. Mir hilft nur das Wissen, dass es meistens irgendwann eine Phase der Besserung gibt.
Außerdem gebe ich im Innern die Hoffnung auf einen durchschlagenden medizinischen Erfolg nicht auf.

Bin auch in psychotherapeutischer Behandlung, es hilft nicht wirklich gegen die Ängste und Depressionen, sondern eher als Entlastung; mit den Menschen aus dem nahen Umfeld kann man nicht immer über die schwärzesten Gedanken und Gefühle sprechen, und sollte es womöglich auch nicht. Aber in Zusammenarbeit bekomme ich bei Bedarf Antidepressive, die mir zumindest helfen, einigermaßen durchzuschlafen, das ist schon mal viel wert. Es gibt auch ADs, die gleichzeitig schmerzlindernde Wirkung haben.

Mir hilt ganz tief im Innern nur ein Ziel, das ich immer verfolgen kann. Das kann durchaus wechseln. Immer vorn: für meine Tochter dazusein; dann, doch noch eine andere Therapie auszuprobieren. Gegen die Rentenversicherung zu gewinnen, die mich für gesund hält nach 6 Jahren EU-Rente. Musik, Träume...

Bin sehr minimalistisch und fast schon demütig geworden, brauche lange nicht mehr so viel wie früher, um glücklich oder zufrieden zu sein.

In schwärzesten Stunden finde ich solche Worte allerdings leider auch nicht, da hilft mir manchmal nur die Wut, um meine Ängste zu kompensieren. Manchmal hilft das Weinen, um etwas zu entspannen.

Auf bessere Zeiten!
Michaela
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#4

Angst und Depressionen überfallen mich in Wellen, ich hab ja auch noch die Sch... Krebsdiagnose parallel dazu erhalten und da ist eines der Anzeichen der Verschlimmerung Gelenk- und Knochenschmerzen. Bei diesem kalten Wetter tun mir meine Gelenke wieder weh - nicht mehr so stark wie früher, aber eben doch - und im Hinterkopf rasen dann die Gedanken, ob es wirklich die Borreliose ist, die das verursacht.
Ich versuche mich dann durch vielerlei abzulenken, wie zur Zeit ein Blick aus dem Fenster in eine verschneite Dorflandschaft, die dann ihren ganz eigenen Reiz hat, Musik, mein Garten, Bücher, meine Arbeit... Ein wichtiger Bestandteil ist auch dieses Forum, auch wenn ich mich nicht immer äußere, so hilft es mir doch zu wissen, nicht alleine zu sein. Dieser Punkt ist sehr wichtig geworden, denn wie Tic richtig schreibt, kann man nicht immer mit jemanden reden, die Gesunden erwarten allzu oft, dass du optimistisch bist - "Du bist doch eine Kämpfernatur, du schaffst das!" - oder sie haben sich, aus welchen Gründen auch immer, von dir distanziert. Ich denke ein Teil meiner chronischen Müdigkeit kommt auch von dem täglichen "So-tun-als-ob-alles-okay-ist", das kostet mich manchmal ungeheure Kraft.
Wut bringt mich in Fahrt, bringt mir neue Energie, Weinen zieht mich noch tiefer runter in die Depression und ich komme noch schwerer wieder heraus, also versuche ich es zu vermeiden.

Stell dir vor, ich wäre NORMAL, wie langweilig wäre das denn?
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#5

(12.12.2012, 06:58)gummibärchen schrieb:  Ich denke ein Teil meiner chronischen Müdigkeit kommt auch von dem täglichen "So-tun-als-ob-alles-okay-ist", das kostet mich manchmal ungeheure Kraft.

Genau, das kann ich für mich bestätigen!

(12.12.2012, 06:58)gummibärchen schrieb:  ... Weinen zieht mich noch tiefer runter in die Depression und ich komme noch schwerer wieder heraus, also versuche ich es zu vermeiden.

Das tut mir Leid. Bei mir ist es so, dass ich nicht allzu oft weinen muss - aber wenn, dann ist das eine Art Reinigungs- oder Klärungsprozess. Irgendwie bündelt sich dann der ganze Scheiß der mich belastet, wird ausgespült, und danach gehe ich geklärt und gestärkt, beinahe trotzig aus der Sache raus und wieder ins Leben hinein - bis zum nächsten Mal Icon_lol Das Leben besteht halt aus Intervallen...

LG Couch
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#6

Mir hat es geholfen, auf meine eigenen Erfahrungen zurückzugreifen. Zum Glück war ich mal psychisch schwer krank. Das klingt jetzt doof, das als Glück zu bezeichnen, aber es half mir, die Zuversicht nicht zu verlieren. Ich konnte mir immer sagen: Du hast das alles schon durchgestanden, dann schaffst Du auch dies hier.

Ich konnte auch mit den Stimmungsschwankungen und Depressionen besser umgehen, weil ich mich damit auskannte. Es fiel mir leichter, die Gedankenspirale, die alles so schwarz malte, zu durchbrechen. Denn oft habe ich mir über Sachen Sorgen gemacht und war von Dingen deprimiert, die mit der Borreliose direkt nichts zu tun hatten. Die Depris redeten mir da was ein, und weil ich damit jahrelange Erfahrung hatte, konnte ich das trotz meines desolaten, seelischen Zustanden bemerken und gegensteuern.

Zu meinen ganz schlimmen Borreliose -Zeiten war es schwierig, mir Hoffnung zu machen. Aber als der Schub schon etwas am Abklingen war, ging es mir gut genug, um mir zu sagen, daß ich immer noch besser dastehe, als vor der Borreliose mit meiner Persönlichkeitsstörung. Ich konnte im Vergleich zu der Zeit direkt vor der Borreliose nichts auf die Reihe bekommen, aber immer noch mehr, als damals.

Wenn sich jetzt wieder Symptome regen, kann ich mir sagen, Du hast es schon einmal geschafft die Borrelien erfolgreich zu bekämpfen, reg Dich nicht auf, das ist nur eine Phase, Du kommst da auch diesmal wieder raus.

Daß ich Tagebuch führe, hat mir auch geholfen (obwohl ich eine Zeitlang nicht schreiben konnte und einige Tage am Laptop mit den Zehen getippt habe, bis mein Mann ein einigermaßen vernünftiges Diktierprogramm aufgetrieben hatte). Ich kann da nachlesen, wie schlecht es mir mal ging. Denn manchmal vergißt man das. Dann sehe ich, daß ich im Vergleich schon viel viel besser dastehe. Ich lese aber auch von guten Tagen, die ich trotz der Borreliose hatte/ habe. Denn die gehen einem in schlechten Zeiten auch gern mal unter.

Una est, quae reparet seque ipsa reseminet, ales.

Mitglied bei onlyme-aktion.org
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#7

Zitat:Ich kann da nachlesen, wie schlecht es mir mal ging. Denn manchmal vergißt man das. Dann sehe ich, daß ich im Vergleich schon viel viel besser dastehe. Ich lese aber auch von guten Tagen, die ich trotz der Borreliose hatte/ habe. Denn die gehen einem in schlechten Zeiten auch gern mal unter.

Genau DAS hilft mir auch immer, über schlechte Zeiten hinwegzukommen. Icon_buch

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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#8

Hallo an alle,

Ich danke euch so herzlichst für eure Antworten. Ich finde mich in jeder Antwort ein Stückchen :-).
Was du schreibst Phönix trifft die Sache gleich in gleich. Ich denkeir auch oft, ich hatte das "Glück" vor der Borreliose schon psychisch angeknackst zu sein. Da kann ich auch mittlerweile gut erkennen, was ist neu, was kenne ich schon. Ich sag mir imner, beschwer dich nicht, es gibt andere die stehen schlimmer da. Das baut mich schon auf, aber gerade wenn es um Arbeit geht, ich bin noch bis April in Elternzeit, dann müsste, sollte und würde ich mir gerne wieder arbeit suchen, aber SO??? Das kann ich erst mal vergessen. :-(
@TIC ja, bei mir ist es das selbe. Ich sehe auch meine Tochter an und kämpfe für sie. Ich weiss, sie braucht mich und ist auch noch klein 2 Jahre alt. Wenn nichts mehr geht, ich seelisch echt unten bin, wenn ich denke ich werd verrückt, Panik...etc. leg ich mich immer nachts neben sie und bete, still und leise, für mich.
Ich denke mir auch oft, ich sollte mir auch Zeit geben. Ich habe die Diagnose seid 6 Monaten, ich muss es erst lernen damit zu leben. Damit mein ich, trotz allem zu LEBEN, so gut wie es eben geht, und nicht NUR in der Krankheit oder in der Angst zu leben. Ich geh schon gar nicht mehr, FAST nicht mehr aus dem Haus, es fühlt sich alles so sinnlos an.

Hm.... ich wünsch euch aud jeden Fall alles Gute und es tut gut zu wissen, nicht alleine zu sein

glg mamarie ♥

♥ immer Kopf zur Sonne ♥


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#9

(12.12.2012, 09:26)mamarie schrieb:  ... und es tut gut zu wissen, nicht alleine zu sein

Genau, du bist nicht alleine! Icon_knuddel
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#10

ich versuche es mit Humor zu ertragen
an manchen Tagen gehts ganz gut und an anderen eben weniger

Nimm dir Zeit, solang dir welche bleibt.....
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