[Markus]

Bei jeder Zecke sofort antibiotisch zu behandeln halte ich nicht für sinnvoll. Da kämen manche den ganzen Sommer gar nicht mehr vom Doxycyclin weg.

In den ILADS-Leitlinien wird glaube ich die einmalige Gabe von 200mg Doxy empfohlen. Es geht hier nicht um wochenlange Verdachtstherapien. Zur genauen Information bitte selber nachlesen, war jetzt auch nur Gedächtnisprotokoll.

[Markus]

Ich nehme alles zurück, war eine Falschinformation!

Clinicians should promptly offer antibiotic prophylaxis for
known Ixodes tick bites in which there is evidence of tick feed-
ing, regardless of the degree of tick engorgement or the infec-
tion rate in the local tick population. The preferred regimen is
100–200 mg of doxycycline, twice daily for 20 days. Other
treatment options may be appropriate on an individualized
basis (Recommendation, very low-quality evidence).

Role of patient preferences

Moderate: Most patients will place a high value on preventing
chronic illness. However, some patients will value avoiding
unnecessary antibiotics and prefer to not treat a tick bite pro-
phylactically. Hence, treatment risks, benefits and options
should be discussed with the patient in the context of shared
medical decision-making.

Also doch zwanzig Tage prophylaktisch was nehmen...würde ich mir auch gut überlegen.

[berta]

Hallo Markus u.a. ,
so habe ich es auch in Erinnerung, gerade weil man bei einer weiteren Infektion mit weiteren Borrelienstämmen erst richtig krank werden kann. Ich würde vorbeugend behandeln, bis die Zecke negativ getestet ist. Das würde ich sogar nicht erkrankten Angehörigen empfehlen und nicht nur die Einmalgabe (für die es bei H. ohnehin zu spät sein dürfte). Ob ich das mehrmals pro Sommer empfehlen würde, weiß ich nicht.
Viele Grüße, Berta

[Helleri]

Hi ihr Lieben!

Das Erebnis ist da und ich könnte nur noch heulen... Die Zecke ist, wie auch nicht anders zu erwarten bei meinem Glück, positiv!!!!

Toll und jetzt? Der Stich ist nun über zwei Wochen her. Am 14.06.2015 ist es ja passiert. Habe nun nix genommen.

Fühl mich genauso schlecht wie vorher auch (Tinnitus, Nackenverspannung und teilweise Schwindel).
Hatte nach dem Stich nur für zwei Tage einen schmerzhaften Lymphknoten am Hals rechts. Der ist immer dick bei mir, tat aber schon ewig nicht mehr so weh.

Ich weiß nun nicht,

- ob ich seit September 2014 (vorletzter Zeckenstich) schon wieder Borreliose habe - im Dez. großer Knall mit Depressionen und Co.

- ich mich nun angesteckt habe und die Symptome von meinen ganzen anderen Baustellen herrühren (chronische Quecksilbervergiftung und Zahnherd)

- und was ich nun machen soll. Noch mal zum Arzt, zweck Antikörper und LTT-Test oder jetzt erst einmal entspannt bleiben, dann Herde behandeln, danach Quecksilberausleitung und nachher noch mal mit einem dicken Hammer auf die Borreliose kloppen (sprich Langzeitantibiose durch Spezi, falls sie es macht).

Oder doch direkt zum Hausarzt, etwas mehr jammern und nach vier Wochen Doxy bitten. Aber das weiß ich nicht, ob Doxy für vier Wochen bei einer vielleicht bestehenden chronischen aktiven Borreliose hilfreich ist oder eher mehr schadet, als nützt.

Danke euch! Ich bin so froh um dieses Forum! :-)

[urmel57]

Hallo Helleri,

wenn dein Plan so war, wie du beschrieben hast, würde ich genau so vorgehen, gerade auch weil du eine Altbelastung hast. Alleine dass die Zecke positiv war heißt ja nicht, dass sie dich zwangsläufig infiziert hat.

Ich würde erstmal realtiv entspannt bleiben. Falls nun doch noch neue Beschwerden dazukämen, würde ich mit Doxycyclin anfangen. Ganz so schlecht ist dieses nicht bei Neunfektionen, die man durchaus unabhängig von alten Infektionen sehen kann. Vorteil, es würde auch möglicherweise gegen die Erreger in den Zahnherde wirken - allerdings bleibt da als wirkliche Lösung nur eine gute Zahnsanierung. Ohne diese wird es keine Ruhe geben.

Wie auch immer, du musst entscheiden - und dein Arzt mitziehen.

Liebe Grüße Urmel

[Helleri]

Huhu Urmel,

auch hier nochmal danke an dich. :) Vielleicht war die Panik ja unbegründet.

[Niki]

Bei einer positiven Zecke würde ich sicherheitshalber auch mit Doxy behandeln. Voraussetzung dafür ist, dass es ein einmaliger Stich war. Wenn man die ganze Zeit über im Sommer Zeckenbefall hat, muss man sich eine andere Strategie überlegen. Da kann man nicht jedesmal AB nehme.

LG Niki

[Helleri]

Hi Niki,

ich habe immer das Pech mir eine Zecke einzufangen, wenn ich meinen Eltern im Garten helfe. Letztes Jahr hatte ich eine und dieses Jahr halt auch. Beim Geocachen passiert das nicht, nur in den Blumenbeeten. Hab morgen den Hausarzttermin und bin gespannt, was sie sagt.