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Borreliose positiv
#1

Hallo,

vermutlich seht ihr solche Threads tagtäglich aber ich muss das jetzt mal loswerden bevor ich mich 15Tage mit Antibiotika vollpumpen lasse.

Ich bin männlich und 31 Jahre alt.
Ich hab schon seit Jahren starke Muskelschmerzen und Muskelverspannungen am oberen Rücken (nur da). Hab mir da nie viel bei gedacht, Sport gemacht und ab und an zur Massage gegangen, damit lies es sich leben. Seit Februar diesen Jahres hab ich aber plötzlich Atembeschwerden, hab das Gefühl ich bekomme kaum oder nur sehr wenig Luft. Seitdem hyperventiliere ich eigtl pausenlos, da ich nur noch durch den Mund atme bzw. ständig das zwingende Bedürfnis habe tief Luft zu holen. CT der Lungen und Lungenfunktionstest waren ohne Befund.

Dann wurden mir plötzlich die Hände taub und wenn sie nicht taub waren dann elekrisierten sie bei blöden Bewegungen fürchterlich. MRT der HWS und BWS waren aber negativ, meine Wirbelsäule ist gesund, keine Bandscheiben Probleme die das auslösen könnten.

Dann bekam ich Schluckbeschwerden, so heftig das ich manchmal überhaupt nicht mehr schlucken konnte. In dessen Folge habe ich 15Kilo abgenommen, weil ich wirklich nur noch gegessen hab wenns nicht mehr anders ging. Zusammen mit Schulter- und Nackenschmerzen und -verspannungen.

Dann fingen meine Muskeln an zu zucken. Am ganzen Körper, zwar nie gleichzeitig, immer nur an einer Stelle, diese war aber immer woanders am Körper. Sei es Hand, Oberarm, Rücken, Wade, Oberschenkel. Der Neurologe bei dem ich daraufhin war machte paar Tests (bzgl. Kraft in Fingern etc.) und überwies mich zum Psychiater. Dort bin ich nie hin, weil ich genau weiß das ich mir das nicht einbilde.

Dann kamen Nervenschmerzen in Armen und Beinen und Haarausfall dazu.
Zuzüglich ständiger Schwindel und Übelkeit sowie einen Kloß im Hals der einfach nicht verschwinden wollte. HNO-Arzt war ich, war (natürlich) ohne Befund. Trockene Augen (muss ständig blinzeln) und trockener Mund (egal wieviele ich trinke) kam ebenfalls dazu.

Meine zig Blutbilder die bis heute gemacht wurden waren alle unauffällig, keine Entzündungen oder ähnliches. Die psychische Belastung nimmt natürlich auch irgendwann zu, man kann gar nicht mehr anders als sich Gedanken über schlimmere Sachen zu machen wie MS oder ALS.

Ich fand dann bei meinen Recherchen im Internet die sensomotorische Körpertherapie nach Pohl und eine Heilpraktikerin in meiner Nähe die dies praktiziert. Diese Threapie basiert darauf das verspannte Muskeln und verspanntes Bindegwebe allerlei seltsame Krankheiten auslösen für die die Schulmedizin keine Atworten hat und einen gerne zum Psychiater schickt.

Ich habe mich dort (bzw. lasse es immer noch) behandeln lassen und es half anfangs. Sie löst die Muskeln, ich kann wieder besser atmen, wieder schlucken, konnte wieder essen. Allerdings hielt das immer nur 2-3 Tage und dann zog die Muskulatur wieder komplett zu und ich war wieder am Anfang. Von ihr kam dann auch die Idee mit der Borreliose (da kam vorher KEIN Arzt drauf...), weil sie sowas schon erlebt hatte bei einem Patienten und der hatte sie auch.

Also beim Hausarzt den 0815-Bluttest machen lassen (ELISA) und er war positiv. Ich wusste zwar dass das nichts zu bedeuten hatte aber lies mich an einen Infektiologen überweisen. Der gab daraufhin den Immunoblot in Auftrag. Heute kam das Ergebnis ich hätte Borreliose, nach seinen Worte eine "Alte". Laut Ergebnis sollten die IgG Werte kleiner 25 sein und ich hab fast 4000. Sämtliche Proteine sind positiv. Laut dem Infektiologen ist es eine chronische Borreliose.

Nun soll ich 15Tage Antibiotika bekommen und zwar intravenös. Zweimal täglich 3g Cefotaxim (=Cefotaxim) in einer Kochsalzlösung als Infusion. Da mich mein Hausarzt mit einer Kanüle im Arm nicht nach Hause lassen will muss ich dafür wahrscheinlich sogar ins Krankenhaus.
Spannend ist das man überall liest das Doxycycllin als Antibiotika verwendet wird aber er schreibt in seinem Infoblatt das Cefotaxim und Ceftriaxon die einzigen sind bei denen eine Wirkung bei cronischer Borreliose wissenschaftlich gesichert sei.

Sorry für den Roman und danke an jeden der bis hierher gekommen ist mit dem Lesen, ich musste das jetzt einfach mal loswerden. Ich weiß gar nicht genau wieso ich das geschrieben habe, vermutlich suche ich nur nach Bestätigung dass das was ich jetzt tue (15Tage Antibiotika) wirklich das Richtige ist. Auch wenn ich weiß das mir das niemand bestätigen kann.

Aber irgendwas muss ich jetzt tun, sonst werde ich noch verrückt.

Viele Grüße

PS: Ich hab das nicht mehr Korrektur gelesen, Schreibfehler möge man mir verzeihen.
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Thanks given by: Heinzi
#2

Hallo,

Deine Geschichte ist so typisch für viele Patienten. Es gibt nur zwei glückliche Ausnahmen:
1. Du hast einen Arzt, der an Borreliose gedacht hat und sie auch noch per Tests diagnostiziert hat. Herzlichen Glückwunsch (andere werden jahrelang mit Psychopharmaka vollgepumpt)
2. Du bekommst eine Behandlung und dann auch noch eine intravenöse.

Ich kann dich nur bestärken ,dieses Angebot wahrzunehmen. Stelle dich darauf ein, dass Du am Anfang Herxheimer Reaktionen haben wirst. Da musste Du durch. Die Infusionen werden dir definitv helfen. Es kann auch sein, dass Du danach noch Beschwerden hast und Du danach dann mit Tabletten weiter behandeln musst. Aber jetzt freu dich erstmal, dass die Ursache Deiner Beschwerden gefunden wurde und dass Du eine sehr gute Behandlung bekommst.

Das einzige, das ich nicht so toll finde: ich frage mich, ob die 14 Tage ausreichen. 21-28 Tage fände ich besser . Dein Arzt kann übrigens auch per Butterfly infundieren, dann musst Du nicht ins Krankenhaus. (Vermutlich will er nur sein Budget schonen)

lg luddi

Macht mit bei: www.onlyme-aktion.org

Alle meine Aussagen sind persönliche Meinungen und ersetzen keinen Arztbesuch!


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Thanks given by: judy , urmel57 , Valtuille , leonie tomate , Jada , Heinzi
#3

Hallo Scrabble, herzlich Willkommen hier!


Wenn ich Deine Verlauf/Symptome so lese, erkenne ich mich in vielem wieder.
Ich kann Dir nur raten die Infusionen zu nehmen, wenn Du nicht in die Klinik magst würde sich Ceftriaxon eignen, am Wochenende kannst Du mit Überweisung z.b. in die Notaufnahme ins KH.
Allerdings kann es sein das Du eine Herxheimer Reaktion bekommst, da ist es nicht schlecht unter ärztlicher Betreuung in der Klinik zu sein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Jarisch-He...r-Reaktion

Ich würde Dir auch dringend empfehlen jetzt schon einen Spezi zu suchen, denn 15 Tage Antibiotika bei chron. Borreliose können viel zu kurz sein.
Ob Dein jetziger Arzt weitere Therapien verordnen würde ist fraglich.
Bitte behalte auch im Hinterkopf das weitere Infektionen eine Rolle spielen können.
Durch die länger bestehende Infektion können weitere Erkrankungen auftreten, da das Immunsystem geschwächt ist.
Ich hoffe das es nicht der Fall ist und Dir die Infusionen gut helfen.
Bitte lies Dich in das Thema gut ein, ich finde es richtig das Du Dich hier angemeldet hast...


LG JoIcon_winken3

Liebe Grüße Jo


OnLyme-Aktion.org 


Es gibt nur zwei Tage in deinem Leben,an denen du nichts ändern kannst.
Der eine ist gestern und der andere ist morgen.
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Thanks given by: Luddi , judy , urmel57 , Filenada , Valtuille , leonie tomate , Jada , Heinzi
#4

Hi Scrabbl,

das wichtigste wurde hier schon gesagt. Wie sieht es aus mit Co -Infektionen, wurde da schon getestet?
Das mit dem Atembeschwerden könnte auch zu Babesiose passen. Das Muskelzittern würde auch zu Bartonellen passen. Das sollte noch gecheckt werden, auch wenn die Tests nicht sehr zuverlässig sind.
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Thanks given by: Filenada , Valtuille , urmel57 , Jada
#5

Ceftriaxon muss nur einmal täglich gegeben werden und ist normalerweise das geläufigere Mittel.
Der Infektiologe präferiert hingegen Cefotaxim, steht damit jedoch größtenteils alleine da, auch mit einigen anderen Ansichten, die er hat, wie beispielsweise seiner Ansicht zu Doxy (ohne diese Aussage werten zu wollen).
Dass 15 Tage nicht unbedingt ausreichen müssen, wurde ja schon gesagt, aber auch ich würde die Infusionen annehmen an deiner Stelle - egal ob nun Ceftriaxon oder Cefotaxim.
Du hast nun eine Diagnose und eine Aussicht auf Besserung (die Anfangsverschlechterung/Herxheimer-Reaktion wurde ja angesprochen), das ist doch ein Anfang!

Wegen den trockenen Augen und dem trockenen Mund: Ich gehe mal davon aus, dass Sjögren ausgeschlossen wurde?

Ich schließe mich KLP an, bei Lufthunger/Atemnot ohne andere Diagnose könnte man mal an Babesien denken (allerdings sind in Deutschland bislang keine Fälle beschrieben, im europäischen Ausland schon. In den USA kommen sie recht häufig vor, falls du mal dort warst) und auf diese testen (insbesondere bei Fieberschüben, Schweißausbrüchen) und evtl. auch andere Infektionen, falls du nach den Infusionen nicht schon komplett beschwerdefrei bist ;-).

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Thanks given by: leonie tomate , johanna cochius , urmel57 , Luddi , Jada
#6

Hallo,

ich danke euch für die Antworten.
Möchte einfach vom letzten Post noch ein paar Sachen rausziehen.

(08.09.2015, 17:04)Valtuille schrieb:  Ceftriaxon muss nur einmal täglich gegeben werden und ist normalerweise das geläufigere Mittel.

Da kenn ich mich nicht aus, laut seinem Infoblatt wäre das andere (also Cefotaxim) sehr viel besser verträglich, weil es über die Nieren ausgeschieden wird und die Darmflora nahezu nicht belastet.
Ausserdem schreibt er das nach ihrer Erfahrung 2x3g Cefotaxim täglich wirksamer wären als 1x2g Ceftriaxon. Er schreibt aber ehrlicherweise auch dazu das es dafür keine harten Fakten oder Studien gibt sondern nur die eigene Erfahrung, nach Cefotaxim hätten sie deutlich weniger Rückfälle gehabt.
Und ein sehr wichtiger Punkt, er schreibt Ceftriaxon hätte eine deutlich höhere Plasmaeiweißbindung und würde deshalb nicht die Höhe des Gewebespiegels erreichen die man mit Cefotaxim erreicht um die Borrelien im Bindegewebe abzutöten.

Ob das jetzt alles stimmt oder nicht kann ich nicht beurteilen, es ist schwer da spezifisch Infos dazu zu finden.

(08.09.2015, 17:04)Valtuille schrieb:  Dass 15 Tage nicht unbedingt ausreichen müssen, wurde ja schon gesagt

Ich soll allerdings nach den 15Tagen erst in 6Monaten wiederkommen um das Ergebnis zu überprüfen. Erscheint mir in dem Zusammenhanf etwas lange.

(08.09.2015, 17:04)Valtuille schrieb:  Ich schließe mich KLP an, bei Lufthunger/Atemnot ohne andere Diagnose könnte man mal an Babesien denken

Ich denke, meine Atem- und auch Schluckprobleme kommen von der völlig verkrampften Muskulatur. Meine Heilpraktikerin die mich behandelt, kann das deutlich bessern in dem sie die Atemmuskulatur, die Zwischenrippenmuskulatur und auch die Zwechfellansätze behandelt und lockert. Danach atme ich deutlich besser, auch das hyperventilieren ist weg. Das Problem ist das sich die Muskulatur sofort wieder zusammenzieht, das hält maximal ein Tag. Da hoffe ich auf Besserung, dann sollte sich auch die Atmung wieder geben. Zumindest ist das der Traum.

Ich fahr am Sonntag jetzt erstmal in Urlaub, da kann ich mich ausruhen und in Ruhe über all das mal nachdenken und werde dann wohl Anfang Oktober mit dem Antibiotika beginnen.

Wie sind denn da so die Erfolgschancen ?

Viele Grüße
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Thanks given by: Jada
#7

Zitat:Ich soll allerdings nach den 15Tagen erst in 6Monaten wiederkommen um das Ergebnis zu überprüfen.


Diese Aussage zeigt mir das dieser Arzt zu wenig Ahnung von Infektionen wie Borreliose hat.
Ich würde wirklich schon jetzt nach einem Spezi ausschau halten, die Wartezeiten sind oft lang.
Das Ergebnis sollte anhand von der Symptomatik überprüft werden, wenn diese nach den Infusionen nicht vollständig zurück gegangen sind, oder die Beschwerden wieder kommen, dann sollte man nicht 6 Monate abwarten.. Es muss gleich gehandelt werden...



Zitat:Wie sind denn da so die Erfolgschancen ?

Darauf gibt es eigentlich keine Antwort.
Jeder Mensch reagiert anders auf ein AB und hat eine unterschiedliche Belastung mit Erregern etc.
wie gesagt, für den Fall das es nicht reicht, Plan B wäre nicht schlecht.

LG Jo

Liebe Grüße Jo


OnLyme-Aktion.org 


Es gibt nur zwei Tage in deinem Leben,an denen du nichts ändern kannst.
Der eine ist gestern und der andere ist morgen.
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Thanks given by: Jada , Regi , Filenada , Luddi
#8

Hallo Srabbl,

Kann mich dem gesagten nur anschließen. Erstmal: toll, dass die Ursache für deine jahrelangen Beschwerden gefunden wurde! Und dass Hilfe in Sicht ist. Das ist schon mal eine hervorragende Grundlage, auf der man aufbauen kann. Auch ich würde dir zu einem Spezialisten raten. Auf der Webseite von Dr. Hopf-Seidel findest du viele Adressen. Vielleicht ist auch eine in deiner Nähe. Ich würde auch Fahrtzeiten in Kauf nehmen und notfalls 100 - 200 km fahren. Schöner wäre natürlich, du fändest einen kompetenten Arzt in deinem Ort. Eine Kurzrecherche, ob es in deiner Stadt eine Selbsthilfegruppe für Borreliose gibt, könnte dir weiterhelfen. Dann könntest du dort anrufen und dir eine Empfehlung geben.

Auf jeden Fall würde ich eine engmaschige Behandlung bevorzugen. 6 Monate nach der Behandlung alleingelassen zu sein, finde ich nicht gut.
Auch kann ich mir kaum vorstellen, dass bei einer Erstbehandlung bei chronischer Borreliose 15 Tage ausreichend sind.... Ich würde mindestens von vier Wochen ausgehen, wahrscheinlich noch länger.

Die Idee erstmal in Urlaub zu fahren, finde ich gut, dann kannst du noch viel Energie + Kraft gewinnen und an schöne Dinge später zurückdenken. Die Antibiose wird sicherlich kein kleiner Spaziergang sein, aber vielleicht gehörst du zu den Glücklichen, die sie *gut wegstecken*.

Alles gute, Jada
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Thanks given by: johanna cochius
#9

Hallo Scrabbl,

tatsächlich würde ich persönlich, wenn mir die Wahl gegeben würde auch das Cefotaxim mit stationärem Aufenthalt bevorzugen. Die Aussagen, die dein Arzt als Argumentation gibt, möchte ich stützen. Es würde dir zumindest den Stress ersparen, dann jeden Tag zu einer Arztpraxis zu müssen, speziell wenn es dir schlecht geht und am Wochenende wäre auch die Versorgung gesichert.

Die 6 Monate, die dein Arzt vorschlägt, bis zur nächsten Betrachtung beruht wohl auf Erfahrungen, dass sich Verbesserungen auch nach der Antibiose einstellen können innerhalb von 6 Monaten. Ich selbst finde das nicht sehr glücklich. Sollten sich zunächst Verbesserungen einstellen und sich bereits vor den besagten 6 Monaten wieder Verschlechterungen ergeben, wäre das dann ein Zeichen, dass die Infektion wieder aufgeflammt wäre. Dann sollte man doch schon vorher handeln.

Ich persönlich denke, dass die Vorgehensweise bei einer frischen Infektion richtig sein kann - bei einer schon länger bestehenden Infektion gibt es eigentlich kein hieb- und stichfestes wissenschaftliches Erkenntnismaterial über die Behandlungsdauer und auch die Wahl der Mittel. Die Behandlungsdauer sollte sich doch eigentlich nach dem Ansprechen des Patienten auf die Therapie richten, wobei man durchaus erwähnen darf, dass die direkte Verlängerung der Therapie bezüglich ihres Nutzens kontrovers diskutiert wird.

Die Erfahrungen dazu sind sehr unterschiedlich, insbesondere wenn noch Coinfektionen eine Rolle spielen sollten und sich anhaltende Beschwerden nach der ersten Antibiose zeigen sollten. Dann würde ich auf alle Fälle nach einem Arzt suchen, der auch bereit ist andere Wege zu gehen und damit auch bereits viel Erfahrung hat.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: johanna cochius , Heinzi
#10

Zur Borreliose gibt es eine Kontroverse, über die solltest du dich spätestens dann informieren, wenn du nach den Infusionen noch Beschwerden hast.
Der Arzt, bei dem du bist, vertritt mehr oder weniger eine Position zwischen den Fronten und hat bei vielem etwas eigene Ansichten, hält sich aber größtenteils an die offizielle Lehrmeinung. Er hat natürlich sehr viel Erfahrung auf dem Gebiet, einige Ärzte sehen aber einiges etwas anders und behandeln länger und bei Bedarf auch nicht erst wieder nach 6 Monaten Wartezeit, die eben für Patienten eine Zumutung sind.
Wenn es die 6 Monate konstant besser wird, ist das prima: Oft dauert es etwas, bis es besser wird, auch nach Absetzen der Antibiotika. Wenn es aber wieder deutlich schlechter wird, ist das meiner Meinung nach keine Option.

Was die bessere Gewebegängigkeit von Cefotaxim angeht:
Diese ist allein nicht ausschlaggebend (und bei Ceftriaxon ist die auch gar nicht soooo schlecht), man muss auch die minimale Hemmkonzentration oder die minimale bakterizide Konzentration berücksichten: Also ab welcher Dosierung gehen die Borrelien hops. Bei Ceftriaxon ist die "tödliche Dosis" am niedrigsten was Borrelien angeht (niedriger als bei Cefotaxim), weshalb sich das wieder irgendwie ausgleichen dürfte.
Problematisch ist bei Cefotaxim eben die kurze Halbwertszeit (und Borrelien haben relativ lange Generationszeiten) und die 3 Infusionen täglich sind nun mal deutlich aufwendiger.
Was ich sagen wollte: Ich denke es sind beides keine schlechte Alternativen und bevor du gar keine Infusionen erhälst, lass dich auf Ceftriaxon ein. Nicht immer sind andere Ärzte bereit, die Therapievorschläge von anderen Ärzten umzusetzen (insbesondere bei Borreliose) - die geben dann am liebsten Doxy wegen des Budgets.

Wegen den geringeren Rückfällen: Wenn das eigene Erfahrungen des Arztes sind, ohne engmaschige Kontrolle oder im Rahmen eine Studie, würde ich nicht zu viel darauf geben.
Bei den allermeisten Ärzten (bei deinem war ich nicht) findet keine Evaluation statt, d.h. die gehen davon aus, dass es den Patienten gut geht, wenn sie nicht mehr auftauchen. In Wahrheit haben sie sich oftmals eine zweite Meinung eingeholt oder einen anderen Arzt aufgesucht. Bei den veranschlagten 6 Monaten Wartezeit ist das auch kein undenkbares Szenario.

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Thanks given by: urmel57 , Luddi , Filenada , Heinzi


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