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Wie wäre es, hier, über die Erfahrungen und Therapiepläne, mit einer Kombinationsantibiose zu diskutieren?
Ehrlich gesagt vermisse ich einen solchen Thread schon lange.
Als Start, meine erste, orale Kombiantibiose:
Beginn:
10 Tage, 3 mal täglich je 400mg Metronidazol (1-1-1-0)
dann 3 Tage Pause
weiter mit:
Fr, Sa, So 2 mal Azithromycin 500mg (1-0-0-1)
Mo, Di, Mi, Do- off-
zusätzlich, täglich, 2 mal 100mg Minocyclin (1-0-0-1)
Azi/Mino, Gesamtdauer 4 Wochen
zum Abschluss:
10 Tage, 3 mal täglich je 400mg Metronidazol
Erfahrung:
Mit Metro zu Beginn und am Ende, eine grauenhafte Verschlechterung. Auftreten neuer Symptome, die blieben bis zur nächsten Antibiose bestehen!
Während Mino/Azi zu Beginn Herx, dann gut, also deutlich besser
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19.09.2015, 19:12
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.09.2015, 19:17 von
Katie Alba.)
Hallo,
ich nehme auch seit 11 Monaten hochdosierte ABs in wechselnden Kombinationen, ich glaube da war inzwischen so jedes gängige Borre-Medikament dabei. Ein "Lieblingsmedikament" war nicht dabei, alle hatten glaube ich ihren Anteil, wobei ich das Ceftriaxon schon sehr hilfreich fand.
Ich habe mit der Therapie insgesamt sehr gute Erfahrungen gemacht, es hat mich aus der Pflegebedürftigkeit (konnte nicht mehr einkaufen, mir nicht mehr selbst Essen machen, habe unglaublich viel im Bett gelegen und wusste nicht mehr, wie ich das Leben noch aushalten soll) geholt und mir wieder ein lebenswertes Leben ermöglicht (einkaufen, bewegen, arbeiten, Freude am Leben haben). Mein "Barometer" ist die Herzfrequenz, in den guten Zeiten blieb der Puls im Stehen immer unter 120, teilweise nur bei 100. Momentan unter Rifampicin Absturz, krankgeschrieben, Puls im Stehen wieder bis 150, aber das wird schon irgendwie wieder.
Obwohl die Verbesserungen unglaublich fantastisch waren, war es dennoch die letzte Zeit "labil", die Symptome können sehr schnell zurückkommen, wenn auch nicht mehr so stark.
Durch die ABs hatte ich zuletzt nur leider viel abgenommen (insgesamt 18 kg) und Magen-Darm waren auch angegriffen, so dass ich eigentlich gerne die ABs beendet hätte. Meine extrem heftige Reaktion aufs Rifampicin ist für meine Spezi nur leider ein eindeutiges Zeichen, dass die Borreliose noch aktiv ist - und ich fühle deutlich, dass sie recht hat.
Was mich von daher gerade sehr bewegt ist die Frage wie weiter. Weiter behandeln, obwohl der Körper von den ABs sehr geschafft ist - oder pausieren/beenden und mit dem verbesserten, aber noch nicht ganz gesunden Zustand auskommen, obwohl die Borre noch aktiv ist - mit der Gefahr, dass sie wieder aktiver wird. Oder vielleicht jetzt umsteigen auf gepulste Behandlung?
Ich frage mich auch, ob es den eindeutigen Endzustand, den sich meine Spezi vorstellt (4 symptomfreie Wochen, bevor die Therapie beendet wird), in der Realität wirklich so gibt. Hier im Forum haben ja einige geschrieben, dass auch nach 2 oder 3 Jahren von Spezi-Seite her kein Therapieende in Sicht war, die Therapie irgendwann aber nichts mehr brachte.
Für mich steht dennoch außer Frage, dass die kombinierte, hochdosierte Langzeitantibiotika-Therapie sehr wirksam ist und für mich persönlich die einzige Chance für die Gesundung und ein lebenswertes Leben war. Nur ist es eben ein "Rumballern" mit Kanonen in der Hoffnung, die kleinen Spirochäten zu treffen...
Was die Therapiepläne angeht, so bin ich da mit ganz konkreten Dosierungen auch lieber zurückhaltend. Habe immer Angst, meiner Spezi zu schaden. Finde es aber sehr spannend zu erfahren, welche Kombinationen andere anwenden. Von daher wäre Vereinsbereich vielleicht eine Idee?
Ich würde mich sehr freuen, von euren Erfahrungen zu lesen.
Liebe Grüße,
Katie
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Mein Borreliose Arzt hat mir gesagt, Rifampicin hilft nicht gegen die Borreliose, aber gegen Bartonellen.
Sollen wir um eine Verschiebung des Threads, in den Vereinsbereich bitten?
Mir ist es hier so auch nach wie vor unwohl...
Wenn Magen Darm sehr angegriffen sind, würde ich auf gepulste wechseln.
Besser als zu früh, ganz pausieren zu müssen...
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driftet jetzt ganz schön ab.
Ich finde aber auch, dass das eine Thema von allgemeinen Interesse ist, daher meine Therapie.
Von meinem Spezi bekomme ich seit Januar 2015 die Kombination 2 x 100mg Minocyclin + jeweils ab dem 10.Tag 500mg Tiniadzol.
Bisher gab es diesen Ablauf:
Jan: 25 Tage dann 2 Wochen Pause => Rückfall
Apr: 50 Tage => 4 Wochen Pause => schwerer Rückfall, ich lag drei Wochen flach.
seit Juli: Rezept für 100 Tage
Im Oktober kommt dann wieder der Versuch die Behandlung zu beenden, um die 8 Wochen Pause für einen LTT zu machen.
Unter dieser Medikamentation geht es mir halbwegs gut und ich habe auch das Gefühl, dass sich der Zustand langsam verbessert. Insbesondere die Neurologischen Symptome, wie kribbeln in Händen und Füßen, aber auch Herzklopfen/-stechen sind weniger geworden. Die Leistungsfähigkeit nimmt aber nur wenig zu und wenn es sich im Kopf so anfühlt als ob ich heute Bäume ausreissen kann, so reicht die Kraft dann doch nur für eine kleine Radtour (aber immerhin).
An eine endgültige Heilung unter dieser Theraphie habe ich Zweifel. Da ich (vermutlich) seit 2005 infiziert bin und die neurologischen Symptome eher auf das, was als Neuroborreliose bezeichnet wird, hindeuten. Daher hat mein Spezi auch schon eine i.V. Theraphie empfohlen (leider hatte ich vergessen zu Fragen welche).
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20.09.2015, 10:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.09.2015, 10:28 von
Luddi.)
Hallo Mainz06,
interessant. Nimmst Du immer noch ab dem 10. Tag Tini? wenn ja wie lang? Das ist eine ähnliche Therapie wie meine (bei mir ist noch AZI dabei s.o.). Bei mir ist es auch so, dass bei Pausen die Rückschläge nicht lange auf sich warten lassen.
Zwei Tipps:
1. seit ich Ubiquinol, Gluthation, L-Carnitin dazu nehme ist die Energie viel besser
2. Im Mai hatte ich für 17 Tage Ceftriaxion 4 g (danach gepulst immer drei Tage die Woche) .... und im Anschluss wieder mein Oral-Schema. Das Cef hat viel bewirkt, finde ich.
lg luddi
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Hallo,
bei meinem letzten Schub (vor drei Wochen) habe ich es innerhalb von Stunden gemerkt (nach Absetzen nach 10 Tagen kam alles wieder), so dass ich fast vermute, dass ich etwas Anderes aufgegabelt habe. Ansonsten habe ich ziemlich rasch gemerkt, dass die Nackenschmerzen nachlassen..
lg luddi
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22.09.2015, 20:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.09.2015, 22:11 von
Klaus.)
Innerhalb von Stunden...mmh, ob das B. ist ?
Es ist überhaupt interessant, wie schnell Rückfälle nach Absetzen von AB kommen können.
Ich kenne jemanden, der nach 2 Tagen schon eine Zunahme der Beschwerden bemerkte.
Auch das Ansprechen von AB, also Rückgang der Symptome ist sehr verschieden.
Ich kenne Fälle, wo 3 Tage nach Beginn von Infus. die Schmerzen zurückgingen.
Bei mir passiert positives, wenn, immer innerhalb von 4 Wochen.