[Hanna]

Hallo ihr Lieben ,

ich habe nochmal eine Frage zum Ablauf der Ceftriaxon Infusionen, hier für die
"Zwischenphase" also noch nicht chronisch:

Hopf-Seidel favorisiert:
werktäglich und Samstag, Sonntag nicht

Der Leiter einer SHG nannte evtl. den "goldenen Mittelweg":
werktäglich und Samstag, Sonntag Pause und cremen, cremen, cremen

Unser örtlicher Borreliose Spezi:
7 Tage die Woche

Irgendwie wär mir, glaube ich, der Mittelweg am sympatischsten. Stellt sich dann nur die Frage, wohin am Samstag?
Unser hausärztlicher Notdienst ist im Krankenhaus.

Wie geht es denn den Venen, wenn fast jeden Tag gepiekst wird?
Gibt es außer den Venen in den Armbeugen noch Alternativen oder ist das
alles halb so wild?

Unser Spezi favorisiert die Variante sich im örtlichen Krankenhaus einen "Port" ( heißt das so?) legen zu lassen. Kann man damit gut 3 Wochen aushalten? Hat jemand Erfahrungen?

Menno, da mach ich mir schon' nen Kopp und dabei ist noch nichteinmal sicher, dass es nächste Woche wirklich losgehen kann.

Viele, liebe Grüße und danke an Alle
Hanna

[Niki]

Hallo Hanna,

wenn es geht würde ich die 3 Wochen am Stück machen und nicht unterbrechen. Die Unterbrechung am Wochenende entsteht sehr oft auch wegen organisatiorischen Gründen. Wenn das bei euch im KH geht, wäre das doch prima.

Ob man durch einen Tag Pause die eventuellen Nebenwirkungen reduzieren kann, bezweifel ich ein bissle.

Was anderes ist es, wenn man auf die gepulste Variante geht mit 3 Tagen pro Woche. Als Ersttherapie würde ich das aber nicht machen, wenn bei dir auch 3 Wochen vorgeschlagen wurden.

Wichtig ist vor allem nach 10 Tagen die Kontrolle des Blutbilds und auch Ultraschall der Gallenblase wegen möglicher Sludgebildung.

Die Bedenken wegen der Piekserei hatte ich auch. Am Schluss war das aber zumindest für mich überhaupt kein Problem. Und ich hab fast 2 Jahre lang immer mal wieder Infusionen bekommen, zum Teil sogar 2 mal am Tag.

Am besten geht es mit den Butterflies (die grünen, oder bei schlechten Venen die dünneren blauen für Kinder). Einen Port würde ich mir für 3 Wochen niemals legen lassen. Das ist immerhin ein kleiner operativer Eingriff mit einem doch nicht ganz unerheblichen Infektionsrisiko.
Eine weitere Variante ist, dir ein paar Tage lang eine Braunüle legen zu lassen. Aber auch da hat man doch ein bisschen höheres Infektionsrisiko und mich persönlich würde es stören.

Wichtig ist, die Infusion langsam laufen zu lassen und das Ceftriaxon in ausreichend Trägerlösung zu lösen. Nach dem Entfernen des Butterflies lang auf die Stichstelle drücken, damit es keine Nachblutung und keinen blauen Fleck gibt.

Man kann da an ganz unterschiedlichen Stellen die Infusion anlegen. Armbeuge, Unterarm, Handrücken, im Notfall kann man auch mal auf den Fuß ausweichen. Man braucht da wirklich keine Angst vor haben, es ist halb so schlimm.

LG Niki

[Hanna]

Hallo Niki,

vielen Dank für deine Antwort.
Das mit dem "Draufdrücken" werde ich auf jeden Fall beherzigen.
Beim Blutbild werden wohl die Leberwerte wichtig sein?
Langsam laufen lassen heißt, glaube ich, mindestens 30-40 Minuten?

Das mit dem am Wochenende Pause einlegen hatte für mich noch den Grund die 3 Wochen insgesamt zu strecken, weil man doch immer sagt, die Borrelien müssen 4 Wochen "befeuert" werden?

Ich werde ggf. darauf hinweisen, dass es noch Alternativstellen zum pieken gibt. Wenn ich meine Armvenen zeige, dann freu'n sie sich immer, weil die ziemlich leicht zu treffen sind!

LG Hanna

[Il Moderator lI]

Hallo Hanna,

ich habe Deinen Thread in die Rubrik "Schulmedizinische Therapieansätze" verschoben,
da er dort besser hinpasst.

Gruß Moderator

[borrärger]

Hi Hanna,

Ich würde auch lieber durchziehen am WE wenn es geht, sollte es nicht klappen mach dich aber nicht verrückt deswegen. Vielleicht kannst Du den Arzt ja auch zu einem WE überreden. Soll wohl am Anfang am wichtigsten sein, sagt mein Spezie.

Wenn Du gute Venen hast, dann mach Dir gar keine Sorgen. Ich habe grottenschlechte Venen und hab auch schon 9 Wochen geschafft. Also dürfte es kein Problem sein bei Dir. Immer neu pieken soll harmloser als ein als alles andere für die Venen. Wenn Sie gut sind würde ich da überhaupt nicht drüber nachdenken.
Ich schmiere die gereizten Stellen mehrmals täglich mit Heparin ein. Ich nehme die stärkste Thrombareduct 180.000 I E./100g Salbe. Bei Dir reicht vielleicht auch was schwächeres.

Und ich nehme immer vor der Infusion das hier, die Galle ist wohl besonders gefährdert durch das Ceftriaxon.

Neulich auf dem Vortrag eines Borreliose-Spezis, der grundsätzlich 4 g Ceftriaxon gibt, gehört: 2 Stunden vor jeder Infusion 2 Kapseln Natu Hepa 600 (Artischockenpräparat), wodurch die Gallenprobleme erst gar nicht auftauchen.

Wieviel nimmst Du 2g oder 4g ??
Nimmst Du noch ein anderes AB dazu??

[Hydrangea]

Meine Venen haben die "Stecherei", recht lange gut ausgehalten. Gute Venen habe ich nicht.
Wenn es Schwierigkeiten gibt, also gereizte Venen, hilft auch das Medikament in mehr Trägerflüssigkeit zu verdünen. Also z.B. anstelle 250 ml NaCl in 500ml.
Langsam laufen lassen und nicht jeden Tag die gleiche Vene, beugt den Schwierigkeiten auch vor. Die Venen erholen sich dann besser. Bei 3 Wochen gibt es wahrscheinlich keine Schwierigkeiten.

[Hanna]

Vielen, lieben Dank für eure Antworten.
Ich denke mein HA wird mit 2g anfangen, dass werden wir morgen besprechen.
Ein anderes AB werde ich wohl zeitgleich nicht noch nehmen.
Damit der Darm durchhält habe ich Perenterol und Tri-Dophilus, das ist eine Mischung aus Darmbakterien, die nach Angabe unseres Spezi nicht sofort abgetötet werden, wenn das AB ankommt. Oder zumindest noch ein bischen Zeit haben unterstützend zu wirken.
Außerdem habe ich mir einen Milch-Kefir Pilz bestellt und werde kräftig Kefir mümmeln, auch wenn die Bakterien nicht lange durchhalten, ich kann ja von oben immer wieder nachfüllen wenn's schmeckt.
Naja soweit der Plan.
Natu Hepa habe ich mir schon besorgt, vielen Dank nochmal für den Hinweis. Meine Traum- und Lieblingssalbe ist Traumeel aber an Heparin werde ich ggf. dann auch denken.
Vielleicht hat der HA ja auch eine Idee, wie das mit dem Wochenende gelöst werden kann.
Hans-Bert bekommt ja am Wochenende Besuch vom HA, wenn ich das richtig verstanden habe.
Wie hast du das bloß hinbekommen?

Ciao Hanna

[Luddi]

Hallo,

das meiste wurde schon gesagt. Noch ein Tipp zum Thema Vene: ich lasse mir sehr gerne in die Hand stechen. Da ist zwar der Stich etwas schmerzhafter aber hinterher verheilt das besser. Mein Armvene ist schon ein bissel vernarbt im Moment. Darmprobleme sind mit Infus auch nicht so schlimme wie oral - finde ich.

Freu dich auf Cef. Bei mir hat es sehr gut gewirkt, obwohl ich am Anfang der Behandlung geherxt habe (und dann Zweifel bekam).

lg luddi

[borrärger]

Ach ja, das habe ich vergeßen, ich hatte beim zweiten Mal so schlimme Herx, daß ich nachts am ersten Tag von 22,00 Uhr bis 05,00 Uhr senkrecht im Bett saß und wirklich dachte mein letztes Stündlein hat geschlagen. Dann war es vorbei. Bei mir wirkt es auch ganz gut. Zumindest nach ein bis zwei Wochen. Das schlimmste ist dann weg.
Ich schwöre bei Darmbakterien auf Mutaflor und Omni Biotic 10 AAd.

Viel Glück

[Hanna]

Hallo borrärger und alle Anderen,

zu deinem Tip mit den Darmbakterien wollte ich dir nur schreiben was Hans-Peter Gabel in seinem Buch "Die neue Seuche: Zecken-Borreliose" geschrieben hat:

Es geht um eine begleitende Behandlung unter Antibiotikatherapie zur Durchfallvorbeugung. Das Tri-Dophilus ist eine Kombination von Laktobazillen, Bifidobakterien und Streptokokken, kann auch in Kombination mit Flohsamenschalen genommen werden.
Dadurch soll Wasser gebunden werden und die ökologischen Nischen auf der Darmschleimhaut von "guten Keimen" besiedelt werden.
Mutaflor ( E-coli-Präparat ) soll während AB nicht eingesetzt werden, da die Coli-Bakterien sofort vom AB abgetötet werden.

Das ist aber alles nur ein sinngemäßes Zitat aus dem Buch, Erfahrungen habe ich natürlich noch nicht gemacht.
Ich werde es aber so angehen.

Ganz lieben Dank für eure vielen hilfreichen Anregungen!
Ich wünsche uns allen von ganzem gute Besserung!!!

Liebe Grüße Hanna